Das Tatort-Feiertagsprogramm 2015/16



„Weihnachten, Neujahr – und was kommt dann?“

Das Tatort-Jahr 2015 war turbulent. 40 neue Folgen zeigte die ARD erstmals im ihrem Sonntagabend- respektive Feiertagsprogramm – so viele TV-Premieren aus der Krimireihe gab es bis dahin noch nie. Darunter waren Tatorte, die vom Publikum ausgesprochen gut aufgenommen wurden, aber auch zahlreiche, die derbe Kritik einstecken mussten.
 
Es gab Abschiede auf der einen Seite (Kommissar Frank Steier aus Frankfurt, Eva Saalfeld und Andreas Keppler vom Team Leipzig, Katharina Lorenz aus Hamburg und das neue Erfurter Duo Funck und Schaffert nach nur zwei gelösten Fällen) und drei neue Ermittlerteams auf der anderen Seite (das Berliner Team Rubin und Karow, der neue Franken-Tatort um Voss und Ringelhahn, die Steier-und-Mey-Ablöser Brix und Janneke vom Tatort Frankfurt. Der Quoten-Rekord seit 1992 wurde gebrochen (Münster-Tatort „Schwanensee“), und mit 6,12 Millionen die seit 2010 schwächste Zuschauerzahl am Erstausstrahlungstermin bejammert (Schweizer Folge „Schutzlos“). Ein alter Bekannter aus der Welt der Tatort-Bösewichte erlebte nach drei Jahren sein von vielen Krimi-Fans lang ersehntes Comeback („Borowski und die Rückkehr des stillen Gastes“, Folge 964), und ein unglücklich verliebter Freddy Schenk wog sich trauernd auf der Tanzfläche in „Freddy tanzt“ (Tatort-Folge 934). Ein von Dietmar Bär überzeugend emotional gespielter Moment, das sicher vielen Zuschauern im Gedächtnis bleiben wird. Nicht zu vergessen: Der Tatort feierte 2015 seinen 45. Geburtstag. Am 29. November 1970 flimmerte die erste Folge „Taxi nach Leipzig“ über die Fernsehbildschirme der Republik; der Hamburger Fahnder Paul Trimmel, gespielt von Walter Richter, ermittelte darin.

 
Was erwartet die eingefleischten Tatort-Fans und Krimifreunde zwischen Weihnachten und Silvester?

Am Samstag, den 26. Dezember 2015, wird anlässlich des zweiten Weihnachtsfeiertages eine Tatort-Erstausstrahlung außer der Reihe zu sehen sein: „Benutzt“ lautet der Titel des 64. Falls, den die „Kölsche Jungs“ Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) knacken müssen. In dieser Episode wird ein Export- und Finanzberater mit Namen Lessnik umgebracht. Die Lösung zum Fall könnte so einfach sein, gäbe es da nicht eine winzige Ungereimtheit: der Hauptverdächtige wurde bereits vor sechs Jahren selbst für tot erklärt!

Nur einen Tag später, am 27. Dezember, beschert uns die ARD eine weitere Fernsehpremiere aus der Tatort-Reihe – und diese hat es in sich. „Wer bin ich?“ ist ein weiterer experimenteller Beitrag zur Krimiserie aus dem Hause des Hessischen Rundfunks. Ulrich Tukur spielt darin nicht nur den Wiesbadener LKA-Ermittler Felix Murot – längst vom Tumor geheilt und seit dem Ausnahme-Tatort „Im Schmerz geboren“ Teil des „leichenreichsten Tatorts der Geschichte“ -, sondern auch sich selbst. In diesem paradoxen Verwirrspiel wird der Darsteller Tukur selbst des Mordes verdächtigt, er soll den Aufnahmeleiter während der laufenden Dreharbeiten zu „Wer bin ich?“ ermordet haben. „Hä?!“ werden Sie jetzt vielleicht sagen. Wir dürfen gespannt sein, ob das filmische Experiment gelingt und wie es das Publikum aufnimmt.

In der darauffolgenden Woche, am Abend des 1. Januars 2016, wird das neue Tatort-Jahr mit einer nächsten TV-Premiere eingeläutet. Nicht nur Til Schweiger-Fans mussten sich länger als ursprünglich gedacht gedulden, auch viele der Helene Fischer-Anhänger waren enttäuscht, als der Erstsendungstermin des Hamburger Tatorts „Der große Schmerz“ Ende November 2015 kurzfristig verschoben wurden. Schließlich stellt Fischer in dem Tatort-Zweiteiler die knallharte Auftragskillerin Leyla in einer Gastrolle dar.

Grund für die spontane Terminverlegung waren die Terroranschläge auf Paris. Der NDR entschied sich infolge der inhaltlichen Parallelen zwischen den realen Anschlägen und dem fiktiven Krimi dazu, die Doppelfolge „Der große Schmerz“ / „Fegefeuer“ nicht wie geplant im alten Jahr auszustrahlen, sondern auf die Tage kurz nach dem Jahreswechsel 2015/2016 zu legen. Somit wird „Der große Schmerz“ am Neujahrstag gezeigt, und die Fortsetzung „Fegefeuer“ am Sonntagabend, den 3. Januar 2016.

Die zwei Tschiller-Tatorte aus der Hansestadt erzählen die Geschichte der ersten beiden Episoden „Willkommen in Hamburg“ und „Kopfgeld“ konsequent weiter. Münden wird die zusammenhängende Story dann im Kino: am 4. Februar 2016 startet der fünfte Teil „Tatort: Off Duty“ mit Haudrauf-Nick in unseren Lichtspielhäusern. Und – Action!

 
Ein Ausblick auf das Tatort-Jahr 2016

Nachdem das Hamburger Tatort-Action-Spektakel mit Til Schweiger, Fahri Yardim und Helene Fischer – aller Voraussicht nach – heiß in Fankreisen und den Medien diskutiert wurde, geht’s im Laufschritt weiter.

Nur eine Woche später nämlich, am 10. Januar 2016, zeigt Das Erste einen weiteren neuen Tatort erstmalig. Es handelt sich dabei um die Konstanzer Folge „Rebecca“. Darin kommt Hauptkommissar Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) in eine für ihn sehr ungewohnte, unangenehme Situation, als er auf die junge Frau Rebecca trifft, die als Zweijährige entführt und 15 Jahre lang gefangen gehalten wurde. Einer Gehirnwäsche unterzogen, war das Mädchen ihrem Entführer jahrelang willenlos ausgeliefert. Jetzt, nach dem Tod des Täters, fasst sie Vertrauen zu Perlmann, der bald unfreiwillig zu Rebeccas neuem „Herrn“ wird.

Am 16. Januar gibt es zwar keine brandneue Tatort-Produktion im Fernsehen, dafür kramt die ARD im verbotenen Tatort-Giftschrank (!) und holt „Der gelbe Unterrock“ aus dem Jahr 1980 hervor. Diese Folge durfte seit ihrer damaligen Erstausstrahlung kein weiteres Mal gezeigt werden; nach 35 Jahren hat sich Das Erste endlich zu einem zweiten Sendetermin durchgerungen! Eine wahre Tatort-Rarität, der mit Spannung entgegen gefiebert werden darf.

Weitere Highlights im neuen Tatort-Jahr sind sicherlich die Teams, die ihren Einstand feiern: das junge weibliche Ermittlerteam aus Dresden mit den Hauptkommissarinnen Maria Magdalena Mohr und Henni Sieland löst seinen ersten Fall. Geplant für den Ostermontag 2016 ist die TV-Premiere von Heike Makatschs erstem Auftritt in einem Tatort. Sie spielt die Ermittlerin Ellen Berlinger, die nach langer Zeit in ihre badische Heimatstadt Freiburg zurückkehrt. Mit dem Abschied von der Figur der Katharina Lorenz vom Tatort Hamburg wird Kommissar Falke 2016 eine neue Partnerin zur Seite gestellt: Julia Grosz wird den norddeutschen Fahnder fortan unterstützen.

Neben Makatsch wird im neuen Jahr eine weitere prominente Person aus Film und Fernsehen in die Tatort-Reihe eingeführt werden: Harald Schmidt. Der ausgebildete Schauspieler übernimmt die Rolle des Teamchefs Gernot Schöllhammer im neuen Schwarzwald-Tatort. Der koordiniert seine Mitarbeiter Franziska Tobler und Friedemann Berg.

Das Tatort-Team aus Konstanz am Bodensee wird die Krimireihe hingegen verlassen: Klara Blum und Kollege Perlmann lösen 2016 ihren definitiv letzten Kriminalfall.

Und bitte DICK im KALENDER MARKIEREN:
Der Tatort mit der offiziellen Nummer 1.000 ist für Herbst 2016 geplant. Anlässlich der Jubiläums-Episode werden Hauptkommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) aus Hannover und Klaus Borowski (Axel Milberg) aus Kiel gemeinsam ermitteln. Der Titel: „Taxi nach Leipzig“. Wir erinnern uns an Tatort-Folge 1 aus dem Jahr 1970 mit identischem Titel. Der genaue Sendetermin wird rechtzeitig auf Tatort-fans.de bekannt gegeben werden.

Natürlich gehen auch die beliebten Münsteraner Kollegen Prof. Dr. Boerne und Kommissar Thiel wieder auf Verbrecherjagd, ebenso die Tatort-„Urgesteine“ aus München, Ivo Batic und Franz Leitmayr. Der dritte Weimarer Tatort mit Christian Ulmen und Nora Tschirner wird gezeigt, außerdem wird das Frankener Team zum zweiten Mal im Tatort auftreten. Auch die anderen aktiven Teams werden nicht zu kurz kommen.
 

Das Tatort-Jahr 2016 verspricht also bunt und abwechslungsreich zu werden.
Gerne halten wir Sie über alle geplanten Erstausstrahlungen und Wiederholungen in den öffentlich-rechtlichen Programmen hier auf unserem Webportal Tatort-fans.de auf dem Laufenden.
Besuchen Sie uns doch regelmäßig, wir freuen uns auf Sie.

Wir wünschen Ihnen viele spannende Fernsehmomente im neuen Jahr,
Ihr Team von Tatort-fans.de


4 Meinungen zum Das Tatort-Feiertagsprogramm 2015/16

  • me • am 24.12.15 um 13:03 Uhr

    40 Neuausstrahlungen – das Gewinnspiel der ARD bietet die optionen 33, 39 oder 41 – irgendwer zählt hier anders?


  • Sabine Pofalla • am 29.12.15 um 13:38 Uhr

    @me:

    Es sind tatsächlich 40 Folgen, und zwar Folge 929 „Der irre Iwan“ (Erstausstrahlung 01.01.2015) bis inkl. Folge 968 „Wer bin ich?“ (Erstausstrahlung 27.12.2015). Warum die ARD anders zählt, bleibt ihr Geheimnis.

    Beste Grüße, die Redaktion


  • Guma • am 1.1.16 um 22:59 Uhr

    Wenn man auf die narzistischen Darstellungen von Schweiger in der Tatortserie verzichtet hätte, wäre das Feiertagsprogramm tatortwürdig gewesen. Filme mit Schweiger laufen immer nach dem gleichen Prinzip ab. Er, der hart gesottene nuschelnde Held mit dem weichen Herzen. Dazu noch die Einbindung einer farblosen Tochter. Nein, das muss ich nicht haben. Um Gottes Willen keine Fortsetzungen von solch hohlem Gemetzel.


  • Fraise • am 7.1.16 um 1:33 Uhr

    OMG – war das ein verspäteter Silvesterscherz ? habe den vernuschelten großen Schmerz nicht ertragen und dementsprechend abgeschaltet – und ins Fegefeuer wollte ich auch nicht !!


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