Polizeiruf 110: Morgengrauen



Im Polizeiruf 110 „Morgengrauen“, der sechste Fall für Kommissar Hans von Meuffels (Matthias Brandt), taucht ein alter Bekannter aus der Tatortreihe auf: Axel Milberg, der zuweilen etwas mürrische, aber durchaus liebenswerte Ermittler Klaus Borowski aus dem Kieler Tatort, spielt eine Nebenrolle in der Polizeiruf 110-Folge. Milberg verkörpert einen alten Schulfreund der Hauptfigur von Meuffels, denn der hat guten Rat bitter nötig…

Obwohl der von Brandt gespielte Hauptkommissar aus München nur schwer aus der Reserve zu locken ist, erwischt es in „Morgengrauen“ nun auch ihn: er ist verliebt. In Hans von Meuffels bisherigen sechs Auftritten der Polizeiruf-Reihe war der süddeutsche Ermittler kaum aus der Ruhe zu bringen. Gefühlsausbrüche und Stimmungsschwankungen? Fehlanzeige. Von Meuffels blieb gelassen. Jetzt aber, da er die junge Abteilungsleiterin Karen Wagner (Sandra Hüller) kennengelernt hat, weiß er nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Seine Gedanken kreisen nur noch um jene Frau. Während eines beruflichen Einsatzes in der Münchner Justizvollzugsanstalt, als er einen besonders brutalen Mörder vernehmen soll, trifft er auf Karen – und gerät tatsächlich aus dem Konzept.

Da von Meuffels jedoch im Grunde ein zurückhaltender Mensch ist, wagt er sich auch an die neue Romanze eher zaghaft heran. Schüchtern nähern sich die beiden einsamen Singles einander an. Erst als der Münchner Ermittler von einer eigenartigen Selbstmordserie erfährt, erwacht von Meuffels langsam aus seinem verklärten Verliebtheits-Zustand. In ihm keimt im Laufe der Kriminalgeschichte der Verdacht auf, dass ausgerechnet seine neue Liebe Karen in den Fall verwickelt ist: Was verschweigt sie ihm? Der Kriminalist hat das Gefühl, dass seine Freundin viel mehr über die Selbstmorde weiß, als ihm lieb ist. Von Neugier und beruflichem Ehrgeiz getrieben beginnt Hans von Meuffels, mehr über Karen in Erfahrung zu bringen.

Schließlich sind es ein alter Schulfreund (Axel Milberg) und ein Kollege von der Polizei, der ein Gewaltproblem hat, die ihren Teil dazu beitragen, dass sich die Polizeiruf-Folge „Morgengrauen“ am Ende tragisch entwickelt…


Der Regisseur Alexander Adolph legte großen Wert auf eine qualitativ hohe Inszenierung der Polizeiruf 110-Folge. So spielte bei der Postproduktion beispielsweise die Akustik eine große Rolle: die Hintergrundmusik und das Sounddesign sorgen dafür, dass das Grauen stets gegenwärtig ist. Nicht nur das Fernsehpublikum, auch die Figuren im Krimi haben niemals das Gefühl, auf der sicheren Seite zu sein; die Story kann sich in jegliche Richtung entwickeln. Trotz der Liebeszenen zwischen von Meuffels und Wagner bleibt „Morgengrauen“ der bislang eher düsteren Erzählweise der Fälle des Münchner Kriminalisten treu.

Die Erstausstrahlung der Polizeiruf 110-Folge „Morgengrauen“ wird am Sonntag, den 28. August 2014, um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen sein.

Besetzung

Axel Milberg – Max Steiner
Manuel Steitz – Martin Scharl
Andreas Lust – Marcel Oberpriller
Sandra Hüller – Karen Wagner
Matthias Brandt – Hanns von Meuffels
Vladimir Korneev – Aleksander Dushku
in weiteren Rollen:
Shenja Lacher
Katja Lechthaler
Andrea Sihler
Nikolas Beyer und Victoria Schopper
Robin Walter
Fabian Halbig
Adrian Saidi
u.a.

Stab

Drehbuch – Alexander Adolph
Regie – Alexander Adolph
Produzent – Ronald Mühlfellner
Produzentin – Christina Christ
Kamera – Jutta Pohlmann
Kameraassistenz – Alexander Seidl, Pablo Gotzes
Komponisten – Christoph Kaiser, Julian Maas
Sounddesign – Rudi Preusser
Schnitt – Dirk Göhler
Schnittassistenz – Marie-Odile Florow-Henkens


22 Meinungen zum Polizeiruf 110: Morgengrauen

  • Turicum04 • am 24.8.14 um 20:08 Uhr

    Ich frage mich, wer solche idiotischen Drehbücher schreibt? Nach 15 Minuten musste ich umschalten.

    Fürchterliche Dialoge. Jeder Zweijährige spricht intelligenter! Die Story ist mehr als mühsam, reine Zeitverschwendung! Aber das sind wir von den Meuffels-Polizeirufen gewohnt: Nach den 90 Minuten weiss man gleichviel wie am Anfang.


  • keffe27 • am 24.8.14 um 20:59 Uhr

    schlechter Ton. Duestere Atmo. Von Meufels fast im Alleingang… Es gab schon bessere Tatorte….


  • keffe27 • am 24.8.14 um 21:09 Uhr

    Wollte nur 2 Sterne geben


  • Emma Fritz • am 24.8.14 um 22:11 Uhr

    Morgengrauen,ich würde sagen Abendgrauen!!
    So einen Mist uns vorzusetzten ist Seelische Graussamkeit.
    Dafür muß ich gebühren Zahlen,schlimmer gehts nimmer


  • Christine Guth • am 25.8.14 um 8:26 Uhr

    das war aus meiner Sicht der beste Tatort seit langer Zeit, die Story nicht ganz kohärent vielleicht, aber tolle Kamera, toller Schnitt, tolle Akustik und besonders: Matthias Brandt und die geniale Sandra Hüller so überzeugend in ihrer schüchternen Annäherung und in ihrem aufkeimenden Misstrauen


  • Horst Müller • am 25.8.14 um 9:36 Uhr

    Facettenreiche und menschliche beeindruckende, hervorragend gespielte Kriminalgeschichte.


  • elke.z • am 25.8.14 um 13:33 Uhr

    Für diesen Tatort muss man Minus-Sterne geben.
    Morgengrauen – Abendgrauen trifft´s wohl besser.
    Handlung zieht sich wie ein Kaugummi. Da wird man zum Tatort-Antifan.
    -aber es gibt ja noch echt spannenden, zum mitdenken, ohne dass man ständig denkt, bitte weniger Bettszenen und meeeeeeeeeehr Krimi!!!


  • elke.z • am 25.8.14 um 13:34 Uhr

    bitte 5 Minussterne!!!!


  • Sven Gutjahr • am 25.8.14 um 14:56 Uhr

    Ich fand „Morgengrauen“ spannend, wenngleich die Idee, dass ein Gefängnispsychologe Insassen manipuliert und zum Mord treibt, um Selbstjustiz zu üben, etwas seltsam anmutet.
    Bei der Schlussszene war ich leider abgelenkt (als Meuffels und sein Kollege vor dem Fernseher saßen). Kann mir jemand mal bitte den Sinn dieser Szene erklären?


  • spiderman916 • am 25.8.14 um 15:46 Uhr

    Mir hat der Polizeiruf 110, den ja hier viele als Tatort bezeichnen, sehr gut von den schauspielerischen Fähigkeiten aller Beteiligten sehr gut gefallen. Weiterhin fand ich die Schnitte sehr gut Die Story war la la und das ich dem Polizisten Marcel Oberpreller beim Onanieren zuschauen musste fand ich überflüssig.


  • Michael • am 25.8.14 um 17:05 Uhr

    Die Story war in der Tat etwas zäh und die düstere Atmosphäre war irgendwie unpassend.
    Aber die schauspielerischen Leistungen von Matthias Brandt und Axel Milberg waren großes Kino! Die beiden mit einem besseren Drehbuch, das wär’s gewesen – von daher nur drei Punkte.


  • Norbert • am 25.8.14 um 22:20 Uhr

    Die schauspielerischen Leistungen fand ich überragend. Als Zuschauer befand ich mich bei den gespielten Charakteren in einem Wechselbad der Gefühle. Die Schlußszene sollte wohl darstellen, wer wirklich zu Meuffels hielt – Kollege Oberpreller fing ihn emotional auf. Schnitt-Technik und Sounddesign sehr gelungen.


  • Susanne Röhm • am 26.8.14 um 10:38 Uhr

    Bitte mehr Krimi und keinen Porno!


  • micci • am 27.8.14 um 23:48 Uhr

    Überzeugende Darstellung? Schnitt, Akustik? Alles hoch gelobt, aber was ist mit Handlung, Spannung – wo sollte es denn interessant werden?


  • andy • am 28.8.14 um 8:53 Uhr

    Die ARD hat uns wieder einmal den Sonntagabend versaut,
    Mann Freud sich Sonntagsabends auf einen spannende und
    interessanten Krimiabend.
    War wohl wieder nichts.


  • MABL • am 30.8.14 um 17:59 Uhr

    Schlimmer geht´s nimmer


  • Oknit • am 18.10.14 um 20:59 Uhr

    Großartig behutsamer Polizeiruf! Eben kein CSI-Mainstream.


  • Christian • am 19.10.14 um 21:25 Uhr

    Könnte ein guter Film sein, aber, so eine grottenschlechte Verständlichkeit der Dialoge ist eine Zumutung. Der Tonleiter oder der Verantwortliche gehören in die Wüste! !!


  • Heinz-J. Schönhals • am 26.10.17 um 10:44 Uhr

    Zunächst das Schlechte an diesem Film vorweg: die Tonqualität ist – wie bei vielen dieser Filme – miserabel. Man versteht oft nicht, was die Akteure miteinander sprechen. Im Übrigen kann man aber diesen Krimi nur loben. Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg gut, am besten agiert Sandra Hüller als Leiterin der JVH Karen Wagner. Dass sich der Polizeikommissar Meuffels in Frau Wagner verliebt und von dieser wieder geliebt wird, ist für beide eigentlich ein Glücksfall. Doch die Liebe der beiden wird – durch die Schuld des Kommissars – am Ende zerstört. Dieser tragische Verlauf der Liebesgeschichte ist das eigentliche Kernstück des Filmes, während der Kriminalfall, mit dem das Liebesdrama verschränkt ist, zur Nebensache gerät, was aber dieses Mal ausnahmsweise nicht peinlich wirkt, sondern – im Gegenteil – den Film interessant und sehenswert macht. Den Zuschauer – jedenfalls mich – interessiert eigentlich nur, ob der Glücksfall der Liebe zwischen der JVH-Leiterin und dem Kommissar Bestand hat, ob also ein Happy End daraus wird. Die anderen Motivstränge, die Aufdeckung des Mordfalls, die Entlarvung des Täters sind für ihn zweitrangig. Vor allem die Motive des Gefängnispsychologen, der mit hohen Geldzuwendungen die jugendlichen Intensivtäter zum Mord anstiftet, kann der Zuschauer kaum nachvollziehen; sie erscheinen ihm ziemlich abstrus. Jedoch sieht er mit Entsetzen und höchstem Interesse zu, wie der Kommissar durch seine Herangehensweise an den Fall des angeblichen Selbstmordes, der in Wahrheit ein Mord war, seine Beziehung zu Karen Wagner untergräbt. Seine ungeschickten Äußerungen gegenüber der Geliebten, mit denen er indirekt und eigentlich ungewollt Verdächtigungen gegen sie ausdrückt, führen dazu, dass Frau Wagner die Beziehung zu ihm abrupt beendet. Überhaupt kann man für die Figur des Kommissars, obwohl sie von M. Brandt gut gespielt wird, keine Sympathien empfinden, wohl aber für die JVH-Leiterin und – mit Einschränkungen (da er in Wahrheit ja ein Mordanstifter ist) – auch für den Gefängnispsychologen. Seine spontanen, herzlichen Freundschaftsgesten gegenüber dem Kommissar machen ihn auf Anhieb sympathisch; desgleichen wirkt die ungezwungene Art, wie Karen Wagner – nach anfänglichem schüchternem Zögern – dem Kommissar in Liebe zugetan ist, ebenfalls sympathisch. Dagegen wirkt das Verhalten des Kommissars gegenüber seiner Geliebten tölpelhaft und gegenüber dem Jugendfreund perfide. „In deinem Inneren bist du eine Sau!“, sagt er zu dem Jugendfreund. Irgendwelche Skrupel scheinen ihn nicht zu plagen, obgleich er doch im Begriffe ist, einen alten Freund zugrunde zu richten. Nachdem er diesen in den Selbstmord getrieben hat, blitzt er bei seiner Ex-Geliebten, zu der er wieder Kontakt aufnehmen möchte, verdientermaßen ab. Im Schlussbild erscheint er als Jammergestalt; greinend trauert er seiner verflossenen Liebe nach, die ihm auf dem Fernsehschirm – in Form einer Fata Morgana – als Sängerin erscheint.


  • Der Fremde • am 9.9.22 um 23:02 Uhr

    Andreas Lust hat eine eigene ‚Gabe‘, immer die schlimmsten Ungustln darzustellen. Sandra Hueller dagegen: das genaue Gegenteil dazu!


  • Heinz-Jürgen Schönhals • am 13.9.22 um 17:12 Uhr

    Diesen Film habe ich mir jetzt (am 12.9.2022) zum zweiten Mal angesehen, und ich bin abermals von seinen Qualitäten überzeugt, die sich vor allem in der Bildsprache ausdrückten. Z.B. das Feuerwerk als Symbol der anhebenden Leidenschaft und schließlich das Löschen der SMS-Liebesbotschaft des geprellten Kommissars von Meuffels auf dem Smartphone der Frau Wagner, als Zeichen des unwiderruflichen Endes der Liebesbeziehung. Dass die Liebesgeschichte zwischen dem Hauptkommissar und der JVA-Abteilungsleiterin im Zentrum des Filmes stand, war nicht zu übersehen. Die Kriminalhandlung war zu abstrus, als dass man sie ernst nehmen konnte. Dabei ist mir jetzt erst aufgefallen, dass diese Frau Wagner das Verhältnis zu dem Kommissar offenbar nur als sexuelles Abenteuer angesehen hat. Insoweit habe ich den seltsam schrägen Charakter dieser Frau verkannt. Zwar weinte sie beim Löschen der Liebesbotschaft am Schluss des Films, jedoch können das nur Tränen der Scham gewesen sein, da sie sich schämen musste, mit den (ernsten) Gefühlen des Kommissars nur gespielt zu haben. Denn ihre (eigentlichen) Gefühle zielten in eine andere Richtung. Zwar wurde das im Film in der Schwebe gehalten, eigentlich nur angedeutet, nie offen ausgedrückt; jedoch die Andeutungen waren unverkennbar. Ihre sorgfältige digitale Montierung des Gewaltausbruchs bei dem Kriminellen Dushku und ihr interessiertes Betrachten des grauenvollen Mordes. Dann wurde in dem Film gleich zweimal gezeigt, wie Dushku in Frau Wagners Dienstzimmer vorsprach. Schließlich von Meuffels Erwähnung der Anzeige Dushkus wegen der sexuellen Belästigung. Die Reaktion der Frau, das heißt ihre überstürzte Beendigung der Beziehung zu dem Kommissar, sprach Bände. Dann ihr hektischer Lauf zu Dushkus Wohnung, um diesem zu „helfen“. Dass der Kommissar ihr kurz darauf das Leben rettete, unter Einsatz des eigenen Lebens, hatte keinerlei Wirkung auf Frau Wagner. Der Kommissar war ein für allemal bei ihr „abgemeldet“. Solche undurchsichtigen, „schrägen“ Frauentypen sind, vor allem, wenn sie auch noch hübsch und attraktiv aussehen, für einen Mann äußerst gefährlich. Der Kommissar konnte einem wirklich leid tun, für ihn wurde das „Morgengrauen“ tatsächlich zu einem Grauen, wie das Fernsehbild mit der singenden, blonden Frau und ihrem grausamen Mona-Lisa- Lächeln in der Schlusseinstellung bewies; der Kommissar glaubte in der Sängerin Frau Wagner wiederzuerkennen, und er weinte dabei.


  • Der Fremde • am 14.9.22 um 13:02 Uhr

    @Heinz-Jürgen Schoenhals:

    Die JVA-Abteilungsleiterin servierte den Kommissar richtigerweise ab, da dieser sie als Täterin verdächtigte!


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