Tatort Folge 056: Treffpunkt Friedhof



Erscheinungsjahr: 1975
Kommissar: Haferkamp
Ort: Tatort Essen


Haferkamps (gespielt von Hansjörg Felmy) sechster Fall „Treffpunkt Friedhof“ konfrontiert den Essener Kriminalisten mit einem Mord, der ungeplant und quasi „versehentlich“ geschieht.


Robert Geffken bricht in das Haus eines vermögenden Fabrikanten ein. „Zangenmeister muss sterben!“ ist der Gedanke, der den Täter vorantreibt. Die Haushälterin Frau Naumann überrascht den Unbekannten und versucht – mutig und selbstbewusst, wie sie nun einmal ist – den Mann bewusstlos zu schlagen, um die Polizei rufen zu können. Doch der Plan der tapferen Frau misslingt und Geffken erschießt die Angestellte seines eigentlichen Opfers Zangenmeister im Affekt. Von dem Unternehmer fordert er anschließend 450 000 Mark. Er droht damit, die Familie zu terrorisieren, sollte der Erpresste seinen Forderungen nicht nachkommen.

Hauptkommissar Heinz Haferkamp wird mit der Aufklärung des Falls betraut. Zunächst konzentriert der Essener Ermittler seine Nachforschungen auf das Umfeld Zangenmeisters und erfährt dabei, dass der Chefkonstrukteur der Firma, Schaßler, durchaus Gründe hatte, den Firmeninhaber zu hassen: Eine innovative Erfindung Schaßlers hatte Zangenmeisters Firma vor dem Bankrott bewahrt, doch anstatt eine Beteiligung an dem Unternehmen zu erhalten, speiste ihn der Chef mit einer Vergütung ab. Schaßler war enttäuscht und plante, sich das Geld, das ihm seiner Meinung nach zustand, auf andere Weise zu holen – mit Gewalt. Hat Haferkamp damit eine heiße Spur im Tatort „Treffpunkt Friedhof“?

Nein, so leicht ist der Fall nicht zu lösen; bald schon erscheinen die Umstände in einem neuen Licht: Welche Rolle spielt eigentlich Ellen, Schaßlers Tochter? Sie war einst mit Robert Geffken liiert, dem vermeintlichen Einbrecher und Mörder der Haushälterin. Während der laufenden Ermittlungen, versuchen Kommissar Haferkamp und der erpresste Fabrikant, die geforderten 450 000 DM an Geffken zu übergeben.

Kaum ist die Geldübergabe geglückt, heckt Ellen einen tödlichen Plan aus. Sie will ihren Ex-Freund, den sie so abgrundtief hasst, tot sehen: Robert Geffken. Um den Mordplan umsetzen zu können, studiert sie mehrere Waffenbücher und es gelingt ihr schließlich, eine Schusswaffe so umzubauen, dass damit nicht mehr geschossen werden kann. Dann lockt Ellen Geffken und Haferkamp zum Friedhof. Der Kripo-Beamte soll ebenfalls anwesend sein, um Robert festnehmen zu können. Als Geffken die präparierte Waffe an sich nimmt und schießt, sieht sich Haferkamp gezwungen, ebenfalls abzudrücken. Robert stirbt – und Ellen hat ihr Ziel erreicht, ohne dafür belangt werden zu können…


Einen Gastauftritt in der Tatort-Folge 056 „Treffpunkt Friedhof“ hat Marie-Luise Marja als Kneipenwirtin; die Schauspielerin trat zuvor bereits im Haferkamp-Tatort „Der Mann aus Zimmer 22“ (Tatort-Folge 046) auf.

Die Erstausstrahlung von „Treffpunkt Friedhof“ lief am 12. Oktober 1975 im Ersten Programm der ARD.

Besetzung

Haferkamp – Hansjörg Felmy
Kreutzer – Willy Semmelrogge
Scheffner – Bernd Schäfer
Ingrid Haferkamp – Karin Eickelbaum
Ellen – Krista Keller
Schaßler – Karl-Maria Schley
Robert – Matthias Fuchs
Zangemeister – Peter Oehme
Ingrid Capelle (Frau Zangemeister)
Marie-Luise Marjan (Doris)
Erna Sellmer (Frau Neumann)
Bernd Schäfer (Scheffner)
Werner Gaefke (Filialleiter)

Stab

Buch – Werner Kließ
Regie – Wolfgang Becker


24 Meinungen zum Tatort Folge 056: Treffpunkt Friedhof

  • Marcel Werkmann • am 16.10.09 um 19:04 Uhr

    Hallo,
    ich habe den Film auf Video.Gibt es ihn auch auf DVD?
    Nur wegen dem NSU der darin vor kommt.


  • Bruno • am 18.2.10 um 5:18 Uhr

    Ich könnte vor Wut in die Klobrille beißen – seit 14 Tagen hatte ich den Austrahlungstermin für die Folge 56 „Treffpunkt Friedhof“ in der Hör ZU angekreuzt – vergesse aber, ihn zu programmieren.
    Dieses Gefühl der ohnmächtigen Wut kennt wohl jeder.
    Wie komme ich trotzdem an den Film heran, damit ich mich wieder beruhige?


  • Andreas • am 18.2.10 um 22:20 Uhr

    Hallo Bruno,

    ich habe ihn aufgenommen :-) das erste mal übrigens schon vor 16 jahren…bald kommt eine haferkamp-dvd box raus, da könnte er doch dabei sein…schau mal auf die seite http://www.tvondvd.de, unter vorschau findest du alle bald erscheinenden dvds.


  • Bruno • am 22.2.10 um 21:15 Uhr

    Hallo Andreas, diese Folge ist leider nicht dabei.
    Wie kann ich Dich persönlich per Mail erreichen?
    Bruno


  • Andreas • am 22.2.10 um 21:54 Uhr

    Hallo Bruno,

    hier kann ja leider jeder die mailadr. lesen, das möchte ich nicht unbedingt..wie machen wirs?
    Andreas


  • Bruno • am 23.2.10 um 0:34 Uhr

    Hall Andreas, ein etwas ungewöhnlicher Vorschlag.
    Da auch ich nicht gerne meine Adresse öffentlich zur Schau stellen möchte, gibt es folgende Möglichkeit:

    Du meldest Dich bei diesem Forum an – hier können auch private Mails verschickt werden, die für andere nicht einsehbar sind.
    Bruno

    http://www.tv-kult.com/forum/


  • Andreas • am 23.2.10 um 19:01 Uhr

    danke, mach ich.


  • Bruno • am 24.2.10 um 17:56 Uhr

    Andreas – ich bin dort auch unter BRUNO registriert


  • Jürgen • am 31.8.10 um 0:10 Uhr

    Der sechste Hafekamp-Tatort ist nicht ganz so überzeugend wie die vorigen, was vermutlich daran liegt, dass das Drehbuch diesmal nicht von dem versierten Karl Heinz Willschrei stammt, dem es immer gelang, interessante moralische Fragestellungen mit einer spannende Krimihandlung zu verbinden.

    Was mich an diesem Film nicht überzeugt hat, ist die weibliche Hauptfigur, die humpelnde Dame, die vor ihrem Liebhaber frustriert aus dem Fenster sprang. Das wirkt doch eher wie aus einem zweitklassigen Melodram.

    Da die Charaktere flach wirken und auch schauspielerisch nur solides Handwerk geboten wird, fehlt es dem Film an innerer Spannung. Felmy ist natürlich so überzeugend wie immer. Und es gibt eine ganz kurze Oben-ohne-Szene mit Karin Eickelbaum!

    Besonders faszinierend: das klobige schwarze Münztischtelefon, das der Erpresser benutzt. Ich hatte keine Ahnung, das es je solche Apparate gab…


  • jutta • am 11.2.13 um 17:48 Uhr

    Hallo @ll,
    hat jemand diese Folge auf DVD? In der Box ist sie nicht dabei. Eine längere Szene spielt auf dem evgl. Friedhof in Katernberg und ich würde den Mitgliedern des Bauausschusses gerne zeigen wie es dort früher ausgesehen hat.

    Dankeschön


  • Marcel • am 10.5.14 um 10:24 Uhr

    Hallo Jutta,
    gibt es die Tatort Folge Nr.56 jetzt auf DVD ?
    Wenn ja melde Dich doch mal.
    Gruß Marcel.


  • Paul • am 10.1.15 um 0:39 Uhr

    Sehr sehenswert und ein super Soundtrack.


  • Dirk • am 6.5.15 um 21:10 Uhr

    Der Tatort Nummer 056 ist gerade am Ende. Den habe ich noch nie gesehen. Aber abgesägte Schlagbolzen muß man auch nicht haben. Ein fast schon melancholischer Fernsehfilm, fast. Leise war er ja, und beharrlich. Erpresser erschießt kämpferische Haushälterin und verletzt den Hausherrn schwer durch Schüsse in die Beine. Erpresst eine hohe Summe an Deutsche Mark, um seine Rennfahrerleidenschaft finanzierbar zu machen. Nebenbei Minimal-Mittelstand, der irgendwie mit drin hängt, aber so richtig dann auch nicht. Dem Kreutzer scheint eh alles zu hoch zu sein, liebäugelt lieber mit dem Chef des Kommissariats. Nur Hauptkommissar Haferkamp bleibt am Ball und läßt sich von seiner Ex und Dauer-Perle die Zusammensetzung von Frikadellen, industriell gefertigt, erklären. Sie hat recht und die schmecken trotzdem. Aber dennoch, er bleibt souverän am Ball und erschießt aus einer Fernglasdistanz mit seiner Walther PPK den Mörder und Erpresser. Alle Achtung. Schade das diese 7,65 mm offiziell vom Markt verschwunden ist. Die Ruhrtalbrücke steht aber heute noch, alles also prima. Wie oft ich da rüber gefahren und/oder im Stau gestanden bin, ist nur noch über die letzten Jahrzehnte meiner Steuererklärungen zu errechnen. Ein sehenswerter Film für den Nostalgie-Abend. Natürlich mit Frika und Bierchen.


  • H. Borimsky • am 16.9.15 um 23:12 Uhr

    es ist toll wenn man nach 24 Uhr noch Tatort schen kann Hotteeddy


  • Alaskafan • am 3.11.15 um 3:37 Uhr

    Leider habe ich die Tatort-Folge-56, nirgends als DVD gefunden. Suche wegen der NSU TT Darstellung.
    Wär kann helfen?


  • Walter Ulbricht • am 23.11.15 um 22:29 Uhr

    Sehenswert?
    Eher: Nicht der Rede wert.


  • Henning • am 19.8.20 um 20:16 Uhr

    Ich mag die alten Folgen für gewöhnlich, vor allem die mit Haferkamp. Doch diese hier war offenbar die eine schwache Geschichte, die jeder Ermittler mal hat. Von A bis Z total unglaubwürdig.


  • KlausiStuttgart • am 20.8.20 um 14:49 Uhr

    Zugegeben: Treffpunkt Friedhof ist nicht der stärkste Haferkamp-Tatort. Trotzdem gefällt mir die Folge gut, da die Verzweiflung, die düsteren Szenen und die Musik beeindruckend dargestellt werden (funkige 70er Jahre Musik wie im Tatort Zweikampf). Für den Ultra-Fan wie mich auf jeden Fall sehenswert.


  • KlausiStuttgart • am 25.8.20 um 13:39 Uhr

    Eines ist mir bei dieser Ausstrahlung sehr positiv aufgefallen: das Format war 16:9 (Letterbox – mit schwarzen Balken links und rechts). Es gibt immer noch Abspielgeräte, die das Format 4:3 nicht richtig anzeigen können. Manche schalten automatisch um, bei anderen muß man mehr oder weniger tief ins Menü hinein. Oft heißt die Funktion Aspect oder einfach nur Zoom. Ich habe auch noch einen tragbaren Player, den ich öfters benutze und der das nicht kann. Er zeigt dann bei 4:3-Filmen verzerrte Eierköpfe. Ich will auch gar nicht wissen, wie viele Zuschauer das Format an ihrem Gerät nicht umstellen können.
    Es wäre toll, wenn die Sender in Zukunft immer im 16:9-Format ausstrahlen würden. Danke an den WDR!


  • Ralf • am 3.12.20 um 2:37 Uhr

    ‚ Treffpunkt: Friedhof ‚ gefiel mir als starker Psychokrimi aufgrund eines raffinierten Plans mit bösem Ende.
    Vater u. gehandycapte Tochter im Duell gegen erpresserischen Ex-Liebhaber.
    Spannende Zeitreise mit cooler 70’s funky Musik u. tollen Autos im alten Ruhrgebiet der 70er.


  • MadMonkey • am 23.3.21 um 16:36 Uhr

    Krübbel-Erna und Ihre Räuberpistolen. Ich finde diesen Haferkamp Tatort Mega kultig. Mutter Beimer als freche Gastwirtin und über Buletten gibt’s auch noch was zu lernen.4 Sterne


  • Erich • am 5.5.21 um 7:58 Uhr

    Wo war die Geldübergabe Taborstraße?


  • Zeitreisender • am 3.8.22 um 16:51 Uhr

    Weiß jemand, wie das Musikstück heißt, mit dem die Verfolgung des Geffken durch Haferkamp und Kreutzer unterlegt ist?


  • Tatort-Liebhaber • am 19.10.22 um 10:29 Uhr

    Gestern Abend lief dieser Tatort wieder einmal. Eine spannende Geschichte: Die zurückgewiesene Liebhaberin rächt sich. Und wie! Trotzdem keine fünf Sterne: 1.) wird die Polizei bei der Verfolgung des Erpressers wieder einmal als ein Haufen dummer Deppen dargestellt, die unfähig dazu ist, einen Verbrecher zu verfolgen, ohne dabei entdeckt zu werden. (Eine auch in anderen Krimis gern genutzte Methode, vordergründig spannende Verfolgungsjagden zu inszenieren.)
    2.) Ellen sagt in der letzten Viertelstunde über ihren Ex-Geliebten „Erst hat er mich geschlagen. Dann haben wir…“ Fällt einem erst mal gar nicht auf.


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