Tatort Folge 089: Lockruf



Erscheinungsjahr: 1978
Kommissar: Haferkamp
Ort: Tatort Essen


Im Essener Tatort „Lockruf“ suchen Hauptkommissar Heinz Haferkamp (Hansjörg Felmy) und sein Assistent Kreutzer (Willy Semmelrogge) den Mörder einer jungen Frau. Unter Verdacht ist schnell der Sohn der Familie Huck, doch dann stellt sich der Vater der Polizei.

Die Tatort-Folge 089 „Lockruf“ beginnt mit einem Einblick in die Verhältnisse einer Essener Familie. Die Familie Huck könnte eine echte Vorzeigefamilie sein, wäre da nicht der umtriebige Vater, Peter Huck. Der nämlich hält nicht allzu viel von Monogamie und hat eine Geliebte. Regelmäßig trifft er sich mit der jungen Frau am selben Tatort, dem Wochenendhaus der Familie in der Nähe von Essen.

Seine Gattin Petra lässt er in dem Glauben, er befinde sich geschäftlich in einem Hotel in Frankfurt. Den Portier des Hotels hat er vorsorglich in seine Gewohnheiten eingeweiht und mit ihm eine Abmachung getroffen: Immer wenn Frau Huck telefonisch nach ihrem Ehemann fragt, sagt ihr der Portier, dass ihr Mann sie zurückrufen werde. Dann informiert der Portier den Mann in der Jagdhütte, der dort an seinem Tatort zum Telefon greift. „Lockruf“ nennt Herr Huck diese Anrufe aus Frankfurt, die ihm sein außereheliches Liebesleben so angenehm machen. Dass sein Lockruf ihm schon bald den Essener Kriminalkommissar Haferkamp und seinen Assistenten Kreutzer ins Haus holen wird, ahnt Huck noch nicht.

Doch dann wird eine schöne junge Frau tot in der Nähe des Jagdhauses der Hucks gefunden. Es handelt sich um Sabine Knoop. Sie wurde erschossen wie ein Reh, befindet Kommissar Haferkamp, als er den Tatort in Augenschein nimmt. Am Tatort findet er auch ein Jagdgewehr. Haferkamp ist sich sicher, die Tatwaffe gefunden zu haben. Er nimmt die Besitzer des Wochenendhauses, die Familie Huck unter die Lupe. Wird er herausfinden, was es mit dem Lockruf auf sich hat?

Peter Huck ist ein recht angesehener Architekt und hat ein Alibi für die Tatzeit: Er war in einem Hotel in Frankfurt. Auch seine Frau Petra kommt nicht als Täterin infrage. Doch wie steht es um den Sohn der Hucks? Er hat Sabine gekannt und auch die Möglichkeit, das Jagdhaus der Eltern in der Nähe des Tatorts zu nutzen. Gerade als Haferkamp den Sohn als Hauptverdächtigen ausgemacht hat, geschieht etwas seltsames. Der Vater des Jungen gesteht die Tat.

Er behauptet, dass er während der dreieinhalb Stunden, in denen er das Hotel in Frankfurt verlassen hatte, zu seinem Wochenendhaus gefahren sei. Dort habe er das Mädchen erschossen, weil es ihn provoziert habe. Haferkamp nimmt ihm das Geständnis nicht ab. Doch wie soll er die Wahrheit herausfinden? Kreutzer schlägt vor einen Trick anzuwenden – nur ist der illegal. Können Haferkamp und Kreutzer den wahren Täter finden?

Der Essener Tatort „Lockruf“ ist eine Produktion des WDR und wurde am 2. Juli 1978 zum ersten Mal im Ersten Programm der ARD gesendet .

Übrigens: Haferkamp-Darstseller Hansjörg Felmy war in den 70er-Jahren der bestbezahlte TV-Ermittler in Deutschland.

Besetzung
Kommissar Haferkamp – Hansjörg Felmy
Helga Huck – Agnes Finck
Ingrid Haferkamp – Karin Eickelbaum
Heiko Huck – Dieter Schidor
Peter Huck – Herbert Fleischmann
Sabine – Sonja Jeanine
Simone – Gracia Maria Kaus
Kreutzer – Willy Semmelrogge

Stab
Drehbuch – Herbert Lichtenfeld
Architekt – Jochen Schumacher
Kamera – Josef Vilsmeier
Regie – Wolfgang Becker
Produzent – Werner Kließ

Bilder: WDR


17 Meinungen zum Tatort Folge 089: Lockruf

  • Gustav Lindt • am 26.12.07 um 10:58 Uhr

    Hallo liebes Forum,

    Die Tatotfolge „Lockruf“ ist für mich die beste Folge, die je gedreht wurde. Fast alle an dier Folge beteiligten Hauptdarsteller verdienen Bestnoten!! – Weiss jemand zufällig, wo sich das Wochenendhaus am Klarsee in Wirklichkeit befand (oder vielleicht noch befindet)?? Ich wäre super froh über eine Auskunft!!

    Frohe Weihnachten + alles Gute für das Neue Jahr, Euer Gustav


  • Peter • am 30.11.09 um 4:07 Uhr

    Recht haste, „mein“ Gustav,

    auch ich halte diesen „Tatort“ für etwas ganz Besonderes in
    der Reihe, für mich ebend Perlen, das sind sehr viele der 20 Haferkamp-Tatorte . . .

    Dieser Film ist durch-und-durch stimmig,
    fesselnd, elektrisierend von den ersten Minuten an,
    ein excellentes Kammerspiel vor allen Dingen der
    einfach großartigen Agnes Finck, die im Peter Fleischmann
    hier einen fast ebenso guten Partner hat.
    Wie mit „Natur und Umwelt“ Atmosphäre aufgebaut wird,
    das ist Gänsehaut pur und dann „liest“ man in Gesichtern . .

    Das Drehbuch vom Krimi-Altmeister Lichtenfeld war/ist
    ebend auch allererste Güte.

    Bleibt nur die Frage:
    „Warum werden diese Schätzchen offenbar zu wenig geschätzt,
    den immer neuen Fernsehkieker-Generationen vorenthalten?“

    Neustart der Tatort-Reihe, Folge 1, „Taxi nach Leipzig“
    gehts los . . dann haben wir 20/25 Jahre lang wieder excellente Krimi’s . .
    ARD-Programm-Macher:
    Haben sie ein bissel Mut . . Es wird ein Selbstläufer,
    ein Quotenerfolg, der Zuschauer „dürstet“ ja geradezu
    nach dieser Qualität . . .

    LG Peter, Berlin.


  • Schlaflos • am 11.9.11 um 5:36 Uhr

    Hallo Allerseits,

    wer kann mir sagen welche Keybord-Musik beim Tatort Nr. 89 Lockruf immer wieder eingespielt wird?

    LG Schlaflos


  • Matze • am 4.7.13 um 12:24 Uhr

    Pink Floyd
    „Shine on you crazy Diamond Part 1-5


  • Krimimimi • am 29.9.13 um 10:55 Uhr

    … auch für mich der beste aller Tatorte – schade, dass die älteren Folgen (0-200) so selten gesendet werden, bzw. nicht auf DVD zu haben sind ….


  • Goeran • am 26.6.14 um 12:59 Uhr

    Ich kann mich an diese Episode auch noch erinnern vor über 30 Jahren, weil vor allem die erschossene Freundin Sabine in dem Wochenendhaus ständig barbusig herum lief. Sie wollte wohl ähnlich wie Nastassia Kinski ein Jahr zuvor über Tatot eine Weltkarriere machen, was nicht gelang.

    Die Haferkamp-Folgen waren ähnlich wie jene des Kielers Finke (Klaus Schwarzkopf) alle hervorragend.

    Die Tatorte von 1970 – 79 sind fast alle sehenswert und meistens hervorragend.
    Leider ist die Folge „Lockruf“ unter youtube derzeit nicht eingestellt.


  • Rudirudolf • am 2.10.14 um 12:38 Uhr

    Als „eigeborener Essener“ finde ich natürlich alls Felmy-Tatorte aus Essen gut, vor allem, wenn man bei den Aufnahmen „damals“ und „heute“ vergleicht.

    Weiß jemand noch, wie früher die Disko hieß, inder einige Szenen im Lockkruf spielen? Heute ist es das Road-Stop.


  • Tatortreiner • am 26.1.15 um 22:34 Uhr

    Die Disco hieß SAFARI.


  • Maik • am 14.9.15 um 18:47 Uhr

    Hey Tatort Fans,

    Ich suche ein „Instrumental Stück“ was ganz witzig klingt in dem Tatort – Lockruf Es fängt an in der 23 Minute geht bis zur 25 Minute (wo die beiden verliebten) in der Waldhütte sind..
    Es ist nicht Pink Floyd denke ich mal,das Lied kommt wieder Direkt nach dem lustigen Instrumental was ich suche..
    Wer kann mir da weiterhelfen! Das Stück wird auch nur einmal eingeblendet und wie gesagt es läuft nur ca 1 /12 Minuten…

    Ich danke euch im voraus! Wäre klasse wenn ihr da mal nachforschen könntest..Wie gesagt es geht in Minute 23 und 40 Sekunden ca los…

    Beste Grüße


  • Siegfried Radschun • am 11.12.15 um 9:15 Uhr

    Die Disco wo heute Roadstop ist hiess Safari.


  • Dirk • am 31.12.15 um 15:22 Uhr

    Der Tatort Nummer 089 aus Essen mit den Ermittlern der dortigen Mordkommission, Hauptkommissar Haferkamp und Hauptmeister Kreutzer, manchmal wie Pech und Schwefel, manchmal wie Feuer und Wasser. Wer der Boss ist, bleibt aber immer unumstritten. Ein tragischer Tatort-Fall. Eine Mutter erschießt die heimliche Freundin ihres Sohnes in der Annahme, sie trifft die Geliebte ihres Ehemannes. Die feiert aber lieber mit der Ex von Haferkamp und ist über jeden Auftrag dankbar. Die Trauer um das getötete Mädchen hält sich in Grenzen, auch bei ihrem Möchtegernfreund. Der forscht aber dennoch nach, eher der Neugier und der Familie zu liebe. Ein klassischer Haferkamp-Tatort, einer der besten Tatort-Ermittler, den es in dieser Mammut-Serie bislang gegeben hat. Aber der Schluss, einfach zu flach. Ich meine, die Musik von Santana in einer Szene kurz heraus gehört zu haben.


  • ERwin • am 19.10.17 um 0:35 Uhr

    „Wie gut, dass niemand weiß, dass ich ‚Tatort‘ heiß!“ möchte man am liebsten deklamieren! Nur wir Älteren werden wissen, dass ein TO anders sein kann, als die gängige Unterhaltungskost heutzutage. Was selbt für mich (62 J.) eine halbwegs objektive Beurteilung schwierig macht.
    Setze ich heutiges Action-Kino als Maßstab an, ist dieser Haferkamp TO sterbenslangweilig. Ach ja, es gibt eine Leiche, irgendwann einmal, man darf sogar ihr Sterben miterleben, so wundervoll gespielt, dass man sich fragt, ob die betreffende Person denn nun wirklich tot ist. Fragen darf man sich auch, nanu, ein Krimi ohne Kommissar?? Es dauert über eine halbe Stunde, bevor Haferkamp und Kreuzer endlich einmal auftauchen! Wie gesagt, aus heutiger Sicht ein Schnarchkrimi vom Feinsten!

    Anders sieht es aus, lässt man all das ramba zamba Getöse unserer Jetzt-Zeit zurück und taucht stattdessen vorbehaltlos in diesen Fall ein. Dann muss man sagen: so etwas fein Strukturiertes, gut Gespieltes, das gibt es heute gar nicht mehr. Das ist wirklich beste Krimi Unterhaltung! Und woran liegt es? Es gibt diese Kommissare/Schauspieler nicht mehr. Es gibt solche Drehbücher nicht mehr. Kein Produzent würde heute für solch ein Kammerspiel auch nur einen müden Euro locker machen.

    Das Fazit: Gerade in einer Zeit medialer ‚Klimaerwärmung‘ kann ‚Schnee von gestern‘ eine tolle Sache sein! Aber wir haben uns weiterentwickelt. Sähen alle Tatort Sendungen heute noch so aus… nun ja, Sie wissen ja, bei RTL wird bestimmt gerade jemand weggeballert…

    Vier Sterne für diesen Fall, wegen leichter Ermüdungsbrüche nach fast 40 Jahren!


  • Robert • am 20.12.17 um 15:35 Uhr

    Danke Erwin für den passenden Kommentar. Ich kann dir 100-prozentig zustimmen.
    Allerdings finde ich die Pink Floyd Musik etwas zu stylisch ;-)
    Bitte mehr Wiederholungen dieser alten Tatort Filme.


  • Wolfgang • am 25.5.20 um 15:29 Uhr

    eine Anekdote dazu: Ich ging damals in die Schallplattenabteilung eines Kaufhauses (das gab es!) und dachte, mach mal einen Gag. Ich ging zum Verkäufer und sagte: „Haben Sie gestern den Tatort gesehen?“ „Ja“ „Die Musik beim Auffinden der Leiche hätte ich gern!“ „Kein Problem, das war Pink Floyd, Shine on you crazy Diamond, steht da vorne.“ Ich war baff!


  • MadMonkey • am 24.3.21 um 5:48 Uhr

    Ein Instant Classic Tatort der immer und immer wieder gerne geschaut wird. Traumhafte Synthesizer Sequenzen a la Klaus Schulze im Hintergrund machen diesen Tatort auch fürs Ohr zu einem Leckerbissen. 5 Sterne


  • Dan • am 19.5.21 um 19:43 Uhr

    Danke für all die Infos.
    Weiß denn einer wo der originale „Klarsee“ nun ist?
    Viele Grüße aus Suddenrath !
    Dan


  • Jörg • am 21.1.22 um 19:21 Uhr

    Stimmig, von vorne bis hinten, gute Story, ruhige Bilder, gut geschauspielert… Ein perfekter Tatort, toppt noch Haferkamps Debut, die verdienten sechs Sterne werden hier nicht angeboten.


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