Tatort Folge 091: Der Feinkosthändler



Erscheinungsjahr: 1978
Kommissar: Haferkamp
Ort: Tatort Essen


Im Essener Tatort „Der Feinkosthändler“ suchen Hauptkommissar Heinz Haferkamp (Hansjörg Felmy) und sein Assistent Kreutzer (Willy Semmelrogge) mal wieder nach der Wahrheit: Wer hat die reiche und attraktive Frau Böhmer erschlagen?


Der Feinkosthändler Herr Wever hat einen Sohn, den volljährigen Andreas. Und wenn er wüsste, mit wem der am liebsten seine Freizeit verbringt, würde ihm das gar nicht gefallen. Wever Junior hat sein Herz ausgerechnet an Biggi verloren, eine Angestellte im Essener Feinkostgeschäft seines Vaters. Da Andreas und Biggi sich im Klaren darüber sind, dass ihr Vater beziehungsweise Chef diese Beziehung nicht dulden würde, treffen sie sich heimlich an wechselnden „Tatorten“. Dass sie es schon bald mit einem echten Tatort und dazu dem Essener Hauptkommissar Haferkamp zu tun bekommen werden, ahnen die beiden noch nicht.

Doch dann nimmt der Kriminalfall seinen Lauf: Nach einem Diskothekenbesuch hat Biggi sich einen ganz besonderen „Tatort“ für den zweiten Teil ihres Rendezvous‘ überlegt: die Villa der Böhmers in Essen. Ihre Mutter ist dort Putzfrau, sodass Biggi nicht nur an die Schlüssel zur Luxusliebeslaube kommen konnte, sondern auch weiß, dass die Besitzerin verreist ist. Zunächst ist Andreas dieser „Tatort“ nicht geheuer, aber dann lässt der Sohn des Feinkosthändlers sich überreden und folgt Biggi ins Haus. Zur selben Zeit kommt Frau Böhmer verfrüht von ihrer Reise zurück. Statt direkt nach Hause zu fahren, stattet sie zunächst dem Feinkosthändler Wever einen Besuch ab – in dessen Privatwohnung.

Es stellt sich raus, dass der Feinkosthändler und Frau Böhmer früher einmal ein Verhältnis hatten. Herr Wever möchte allerdings nicht daran erinnert werden. Er fürchtet, dass die Leute anfangen könnten zu reden und sich das negativ auf sein Geschäft auswirken könnte. Die attraktive Frau Böhmer macht sich einen Spaß daraus, den Feinkosthändler zu verunsichern. Sie bezirzt ihn noch ein Weilchen und lässt sich dann von ihm nach Hause fahren. Dort, amm „Tatort“ der Liebenden angekommen, bittet sie ihren Ex-Geliebten, den Feinkosthändler, sogar noch herein, der aber lehnt ab. Am nächsten Morgen haben Kommissar Haferkamp und sein Assitent Kreutzer endlich einen Fall: Frau Böhmer wird erschlagen aufgefunden. Der Tatort: ihre eigene Villa in Essen.

Als Kommissar Haferkamp nach der Inspektion des Tatorts Wever verhört, verwickelt der Feinkosthändler sich in Widersprüche. Warum verschweigt er dem Ermittler wichtige Details? Das Netz um Wever zieht sich immer weiter zusammen. Da sieht der Feinkosthändler eine Möglichkeit, wie er sich aus allen Schwierigkeiten befreien kann – es ist eine äußerst gefährliche Möglichkeit, nicht nur für ihn … Wird Kommissar Haferkamp den Mörder ermitteln, bevor es zum Unglück kommt?


Der Tatort-Folge 091 „Der Feinkosthändler“ ist eine Produktion des WDR und wurde am 10. September 1978 zum ersten Mal im Ersten Programm der ARD gesendet. Es ist der erste Haferkamp-Tatort, in dem der Mörder nicht gleich zu Beginn bekannt ist. Somit tappt zunächst nicht nur der Kommissar, sondern zur Abwechslung auch der Zuschauer im Dunkeln – wenigstens für eine Weile.

Besetzung
Kommissar Haferkamp – Hansjörg Felmy
Assistent Kreutzer – Willy Semmelrogge
Ingrid Haferkamp – Karin Eickelbaum
Andreas Wever – Kai Taschner
Herr Wever – Walter Kohut
Frau Wever – Christine Hammacher
Frau Lampertz – Marga Rudolph
Birgit Lampertz – Marie-Luise Millowitsch
Frau Böhmer – Kathrin Ackermann
Verkäuferin – Addi Adametz
Beamter der Spurensicherung – Hannes Kaetner

Stab
Drehbuch – Martin Gies, Hajo Gies
Regie – Hajo Gies
Kamera – Josef Vilsmeier
Architekt – Jochen Schumacher
Produzent – Werner Kließ


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12 Meinungen zum Tatort Folge 091: Der Feinkosthändler

  • Dirk H. • am 22.4.10 um 1:02 Uhr

    Hallo, von welcher Band stammt die Musik im Film ??
    Danke und Grüße


  • Thorsten Rock • am 5.1.11 um 22:58 Uhr

    Vielleicht ein bisschen spät, aber die Musik in der zweiten Hälfte (um die geht’s doch?) ist von Michael Rother.


  • Marc-Christian Drolshagen • am 5.7.13 um 23:15 Uhr

    Wer weiss,wo der Feinkostladen in Essen Steht/stand? wo wurde gedreht?


  • Dirk • am 12.6.15 um 21:47 Uhr

    Der Tatort Nummer 091. Hauptkommissar Haferkamp und Kriminalhauptmeister Kreutzer ermitteln in einem besonderem perfiden Fall. Ein Vertuschungsmord, begangen durch ein junges Liebespaar, welches seine Beziehung den Angehörigen nicht offenbaren wollte. Diesen Irrsinn gab es schon vorher, diesen Irrsinn gibt es noch heute, diesen Irrsinn wird es auch weiter geben. Nicht der stärkste Fall der beiden Spitzen der Tatort-Verfilmungen in den 70iger und 80iger Jahren, spießig, langweilig, bedrückend. Ich meine die Umgebung rund um Essen-Bredeney erkannt zu haben, mit Landstraße Richtung der Millionärsstadt Mühlheim. Wenn ich mich nicht täusche, liegt die riesige Müllkippe heute gut abgedeckt und sauber verpackt, am Breitscheider Kreuz. Eine grüne Oase, auf Jahrzehnten gesperrt. Die Observationsteams der Essener Polizei schienen gerade Urlaub gehabt zu haben, H. und K. schielten alleine um die Ecke und durch die Gardinen. Und das sympathische Erscheinen der Ex des H., beim Spaziergang, die Ruhrtalbrücke im Rücken, gibt diesem Film doch noch einen netten Tatsch. Den Essener Hauptbahnhof hatte ich in diesem Zeitraum fast jeden Tag benutzt, da wo der junge Wever auf dem Bahnsteig seinen Kaffee bestellt hatte, saß auch ich damals, bei Kaffee und einer Zigarette und einer Monatskarte für den IC und bei schei.. Wetter. Und wenn ich den Wagen benutzt hätte, hätte ich ebenfalls gewartet. Auf der A3, am Breitscheider Kreuz.


  • Rose • am 21.2.16 um 14:46 Uhr

    Bei Wikipedia habe ich folgenden Text zur Musik gefunden:
    Ein wiederkehrendes musikalisches Motiv dieser Tatort-Folge ist das Instrumentalstück Feuerland aus dem Album Flammende Herzen von Michael Rother. Als Hintergrundmusik für einige Szenen wurden zudem wenige Takte aus dem dritten Satz des von Jon Lord und Ian Gillan (Deep Purple) 1969 komponierten Concerto for Group and Orchestra verwendet.
    Herzlichst
    Rose


  • wolko • am 14.9.18 um 17:49 Uhr

    In diesem Tatort gehen die Ermittler so dilettantisch vor, das sich dem Zuschauer der Gedanke aufdrängt: „Dümmer als die Polizei erlaubt“.


  • Mopsi • am 8.12.18 um 23:02 Uhr

    Detail: Andreas ist „über 18“ (Aussage seines Vaters im Film), nicht 16 wie im Beitrag geschrieben.


  • Sabine • am 10.12.18 um 9:03 Uhr

    @Mopsi:

    Herzlichen Dank für Ihren Hinweis, wir haben den Beitrag entsprechend korrigiert.

    Mit besten Grüßen aus der Redaktion, Sabine


  • ERwin • am 17.9.20 um 1:37 Uhr

    drei Sterne für diesen Haferkamp-Tatort. Er mag etwas altbacken wirken, aber die ruhige Spannung hält bis zum Schluss. Mir (65 J.) gefällt der nostalgische Charme der 70er Jahre, das wird verständlich sein. Trotzdem ist es gut, dass die Reihe sich weiterentwickelt hat. Und vieles ist ja schon längst wieder Geschichte, wie Schimanski, Stöber und Brocki und andere. Thiel und Börne sollten sich besser bald hinzugesellen, wie auch die Kölner und Münchener Kommissare. Gegen Wiederholungen habe ich gar nichts, erinnern Sie uns doch an Höhen und Tiefen einer einzigartigen TV-Geschichte. Aber ich habe etwas gegen lähmenden Stillstand; ewige Neuauflagen werden der Tod des Tatort sein. Bereits jetzt liest man, hier im Forum, immer häufiger sehr kritische Kritiken!
    Aber ich bin zuversichtlich, dass die Serie sich positiv entwickeln wird!! Mit 50 ist man doch aus dem Gröbsten heraus, nicht wahr? ;-)


  • Al.Ter • am 19.9.20 um 9:59 Uhr

    Mir will scheinen, daß auf dieser Seite arg „gehudelt“ wurde:
    Ein Fehler ist ja schon korrigiert worden, aber die Verantwortlichen für die Kamera lesen sich im Abspann anders: Hier sind Werner Kurz und Rainer Gutjahr genannt – und nicht w.o. Josef Vilsmeier.

    Der kleine Rechtschreibfehler im drittletzten Absatz „Dort, amm Tatort“ nimmt sich dagegen vergleichsweise bescheiden aus, aber ein Hinweis sei mir gestattet.


  • Al.Ter • am 11.1.21 um 14:59 Uhr

    Wg. der unkorrekten Schreibweise des Namens Josef Vilsmeier in der Besetzungsliste habe ich mal Wikipedia bemüht und zitiere hieraus: „Sein Name wird in allen Tatort-Folgen, die er als Kameramann gedreht hat, mit Josef Vilsmeier angegeben.“

    Muß man wohl akzeptieren…


  • HerrBert • am 7.8.21 um 0:02 Uhr

    Einer der allerbesten Tatorte ever.
    Super Story, kommt nicht so gewaltig daher wie viele andere, entwickelt sich aber stetig.
    Habe ich nun schon so oft gesehen, immer wieder sehenswert.

    Kann ich nur empfehlen!!!


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