Tatort Folge 097: Alles umsonst



Der Tatort-Film „Alles umsonst“ (Folge 097) ist eine besondere Episode innerhalb der beliebten ARD-Krimi-Reihe. Der Hauptcharakter, Kommissar Nagel, wurde von dem renommierten Schauspieler und Kabarettisten Diether Krebs verkörpert. Allerdings löste Nagel lediglich einen einzigen Fall im Jahr 1979, wodurch er zu den sogenannten Eintagsfliegen im Tatort zählt. Es wird vermutet, dass das Publikum Schwierigkeiten hatte, Krebs in der Rolle des Kommissars zu akzeptieren. Offiziell wurde jedoch erklärt, dass er lediglich als Ersatzbesetzung eingesprungen war und nie ernsthaft erwogen wurde, ihn zu einem festen Bestandteil der Serie zu machen.

Die Handlung des Tatort „Alles umsonst“ dreht sich um Erich Schmidt, einen Bäckermeister, der zusammen mit seiner Frau Olga eine erfolgreiche Bäckerei in einem Vorort einer norddeutschen Großstadt betreibt. Erich ist ein regelmäßiger Kegler und geht an diesem Abend wie gewohnt zum Kegeln. Während er in einer Kneipe ist, erhält er einen Anruf von seiner Frau Olga, die in Panik erklärt, dass Einbrecher im Haus seien. Bevor er weitere Informationen erhalten kann, wird die Verbindung plötzlich unterbrochen. In Sorge ruft Erich seinen Freund Paul an und eilt zur Bäckerei. Doch es ist zu spät: Olga liegt tot auf dem Boden.

Kommissar Nagel übernimmt die Ermittlungen in diesem Tatort. Dabei erfährt er, dass es in letzter Zeit in der Umgebung eine Serie von Einbrüchen gegeben hat. Die naheliegende Vermutung ist, dass die Einbrecher von Olga Schmidt überrascht wurden und deshalb zu ihrem Tod führten.

Doch Nagel entdeckt bald, dass die Ehe der Schmidts nicht so harmonisch war, wie es den Anschein hatte. Olga führte eine Affäre mit einem anderen Mann, während Erich eine Beziehung zu Anni Klein hatte, einer kurzzeitigen Verkäuferin in der Bäckerei. Was ist wirklich in der Nacht des Mordes geschehen? Am Ende deckt Hauptkommissar Nagel ein perfides Verbrechen auf.

Die Rolle der Anni Klein, der jungen Aushilfskraft in der Bäckerei und Geliebten von Schmidt, wurde von der österreichischen Schauspielerin und Drehbuchautorin Monica Bleibtreu gespielt. Monica Bleibtreu verstarb 2009 an Lungenkrebs. Ihr Sohn, Moritz Bleibtreu, ist heute einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Schauspieler.

Die Dreharbeiten zum NDR-Tatort „Alles umsonst“ fanden im Oktober 1979 in Hamburg und Umgebung statt. Die Erstsendung lief am 11. März 1979 in der ARD.

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten



Besetzung

Kommissar Nagel – Diether Krebs
Anni Klein – Monika Bleibtreu
Seine Frau – Katharina Tüschen
Paul Rickert – Michael Gahr
Ilse – Paola Schoene
Erich Schmidt – Horst Michael Neutze
Herr Mielke – Robert Naegele
Witwe Scherzer – Gisela Zülch
Schulrat a. D. – Helmut Malik

Stab

Drehbuch – Theodor Schübel
Regie – Hartmut Griesmayr
Produktionsleitung – Günter Handke
Kamera – Frank A. Banuscher
Schnitt – Karin Baumhöfer
Kostüme – Dore Clemens

Bilder: NDR/Tele Press


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21 Meinungen zum Tatort Folge 097: Alles umsonst

  • E. Sommer • am 4.8.07 um 22:21 Uhr

    Warum wird Dieter Krebs nicht erwähnt?


  • Peter • am 7.1.10 um 0:52 Uhr

    Ein solider, stiller und unspektakulärer Krimi,

    der aber alles hat, das zum Genre gehört:

    Ein glaubhaftes Motiv, eine plausibel aufgebaute Tat,
    verblüffende Wege und Irrwege,
    ein nachdenklicher, grüblerischer Kombinierer
    als Kommissar, ein pfiffiger Täter – der nicht perfekt.

    Diether Krebs als Kommissar Nagel gibt seinen Ermittler
    hellwach und lauernd, auch sein „Nuscheln“ hat ihm
    kein überbedachter Regisseur genommen.
    Monica Bleibtreu IST die Verkäuferin.
    Neutze wirkt absolut glaubhaft in der Rolle des Bäckers.

    Hier konnte keine Langeweile aufkommen,
    so kann auch heute ein guter Krimi auch sein,
    das kann auch mal im Milieu der „kleinen“ Leute spielen,
    da es aktuell meist nur Schloßherren oder Anwälte,
    Firmenbosse u. anderes Jetset sein müssen . .

    Mehr davon, Bitte mehr Wiederholungen der 70’er und weiter,
    ARD-Programmdirektoren, wiederholen Sie:

    Die komplette Tatort-Reihe von Folge 1 an . .

    Es soll ja nicht auf Neuproduktionen
    verzichtet werden. Die guten, echten Krimi-Teams,
    Batic/Leitmaier oder Ritter Starck u.a. können auf
    bessere Drehbücher, ohne Druck!, warten . .
    Die Comedy-Fraktion, Börne/Thiel z.Bsp., kann mit Zeit
    als „Kriminalkomödie“ ein eigenständiges Ding werden.
    Leugne ja nicht, daß die Komiker auch Fan’s haben.

    Und, anderes – es ist immer besonders schön, einen kompletten, vollständigen Abspann zu sehen, das Besondere der Reihe,
    dieses Gefühl, bis zur letzten Sekunde auszukosten . . .
    Verstümmelt uns die Tatorte nicht!

    LG Peter, Berlin.


  • VonNortheim • am 2.8.10 um 19:42 Uhr

    Ein Tatort der soliden Art, absolut glaubhaft gespielt, und gut besetzt ( das auseinandergelebte Ehepaar Schmidt, die junge Verkäuferin, und auch die Nebenrollen passen )
    Eine Tatortfolge, die das Dramatische des alltäglichen aufnimmt.


  • Kai • am 15.1.12 um 22:07 Uhr

    Zur Drehortsuche, die Bäckerei Schmidt befindet sich in der Böcklerstraße in der Braunschweiger Innenstadt, es steht in Braunschweig kein Streetview zur verfügung, jedoch über Bing Maps kann man die lage gut feststellen, auch den Hinterhof mit Blick auf das Haus der “ Wittwe Scherzer “ kann man erkennen. Ich war bei einem Braunschweig besuch am Ort, das Haus der Bäckerei ( mitterweile nicht mehr betrieben ) ist noch genauso orange angestrichen wie in der Folge 1979, an der Straßenseite prangt stolz, wie damals, der Schriftzug “ Bäckerei Gustav Fischer Conditorei „.


  • Roland A. Schneider • am 13.11.12 um 14:29 Uhr

    Der einzige Tatort mit dem unvergessenen Diether Krebs als Ermittler – eine sehr gut gemachte Folge!
    ich kann meinem Vorschreiber „Peter“ nur Recht geben: Ein guter Krimi muss nicht spektakulär, sondern glaubwürdig und solide gemacht sein! Bei „Alles umsonst“ passt alles: Die Story, das Motiv, die guten Schauspieler(Krebs, Neutze,Bleibtreu) – auch die Spannung bleibt bis zuletzt erhalten.
    Die 1970er Tatorte sind die besten! Unbedingt wiederholen!


  • culle • am 24.4.14 um 20:37 Uhr

    habe in diesem haus in der böcklerstrasse 11 jahre gewohnt,der vermieter hatte mit der entlohnung für die zur verfügung des schauplatzes in braunschweig das haus nach dem dreh neu streichen lassen(nennt sich eierschalenfarben).ein echtes bruchhaus mit knarrenden böden und schiefen und abbruchreifen wänden und zugigem fensterwerk.im hof hinter dem haus schlug 1945 eine granate ein,man sieht die spuren noch heute durch eine starke vertiefung im boden.


  • Thomann • am 31.5.14 um 21:23 Uhr

    Ein sehr solider Tatort, da muss ich meinen Vorschreibern beipflichten, jedoch gibt es einen Schnittfehler, der eine Szene unverständlich macht… siehe Tatort Folge auf Youtube Teil 1 min. 9.52 vermutlich ist die Szene eher unwichtig, aber was reden Herr und Frau Schmidt dort, und warum blickt sie ihren Mann am Ende gar noch lächelnd an ? wo sie doch sonst so wiederlich ist ? ;-)


  • Patrick • am 16.9.14 um 12:09 Uhr

    Da kann ich mich den Vorrednern auch nur anschließen.
    Dieser Tatort ist eine kleine kriminalistische Perle unter der Serie.

    Die Darsteller, allenvoran Diether Krebs, Günther Heising ( der Mann muß wohl immer eine sehr gut gefüllte Zigarrenbox haben, denn in fast jeder Szene, qualmt er eine;-), Monica Bleibtreu und nicht zuletzt Horst-Michael Neutze, der hier, wie schon geschrieben, sehr glaubhaft die Rolle des unterdrückten Ehemanns spielt, der sich durch den Mord an seiner Frau ( Katharina Tüschen ) befreien will um mit seiner neuen Liebe ( Bleibtreu ) ein neues Leben zu beginnen.

    Aber leider ist er da nicht ganz fehlerlos vorgegangen, denn den perfekten Mord gibt es nicht.

    Fazit: Ein sehr gern gesehener Tatort-Krimi von mir, dank der tollen Darsteller und der tollen Musik von Nils Sustrate ( der auch für die Finke ( Klaus Schwarzkopf ) Tatorte, die Musik schrieb.


  • Dirk • am 30.4.15 um 17:45 Uhr

    Zweimal habe ich ihn mindestens gesehen, diesen Tatort 097. Einmalig und nie wieder mit Kommissar Nagel, welcher so ermittelte wie er auch allgemein arbeitete. Mit diesen körperlichen Platituden konnte er gar keine Schwierigkeiten haben, einfach unmöglich. Natürlich klärte er dieses Gewaltverbrechen auf. Einen perfekten Mord erkennt man nun einmal nicht und deshalb, ganz einfach und verständlich, gibt es ihn auch nicht. Ja, zurück zu Kommissar Nagel, diesen Hans Dampf in allen Gassen. N. hatte schon einmal kriminalistische Eigenschaften in einer Polizeiserie entwickelt. Unvergessen seine Antwort auf die Frage, warum er überhaupt zur Polizei gegangen ist. Machen Sie es gut, Herr Hauptkommissar Nagel.


  • Erik • am 29.10.15 um 14:09 Uhr

    Ich liebe diesen Tatort trotz seiner Schwächen. So fehlt es der Dramaturgie sicherlich an Spannung und wir gucken der zur Nebenfigur degradierten Polizei eher bei einem ruhigen Puzzle-Spiel zu. Die Hartnäckigkeit der Polizei wegen der unverschlossenen Hintertür wirkt konstruiert, da ein geplanter Einbruch durch ein Fenster vermutlich wirklich durch das Fenster erfolgen würde, selbst wenn die Hintertür an dem Tag unverschlossen ist.
    Dafür glänzt dieser Tatort mit seinem Realismus und der Zeit, die er sich für die Hauptfiguren und ihren Alltag nimmt. Ich habe das Gefühl ,ich gucke hier meinem Schwiegervater über die Schulter, der zwar Fleischer war, aber sogar so aussah wie die Hauptfigur. Die Produktion im Haus, die viele Arbeit hinterm Laden, der Ärger, das Kegeln und die Reibereien in der Ehe, all das wirkt so unglaublich authentisch. Das macht diesen Tatort für mich einzigartig.


  • Klaus • am 27.10.16 um 21:35 Uhr

    Hallo ich habe die Dreharbeiten live gesehen als ich 15 Jahre War Drehort Friedrichstraße und böcklerstraße in Braunschweig Gruß aus Braunschweig


  • MadMonkey • am 16.5.17 um 16:55 Uhr

    Knut Hinz hatte keine Zeit aber Henkel ist mit dabei und der Herr Krebs übernahm die Ermittlungen in Braunschweig. Ein Tatort für die Ewigkeit. Grandios


  • logiclöcher • am 15.7.20 um 1:04 Uhr

    Sehenswert schon allein wegen den vielen Ausstattungsdetails. Maggimischung in der Küche des Ehepaares Schmidt. Die Deko im Laden, die ollen Autos und die ramponierten Straßen in BS oder BU. Schon den ganzen Film lang hat man so eine Solidarität zu den „Tätern“. Eigentlich schade, dass sie sang und klanglos „überführt“ werden. Heute hätten die Betroffenen schnell ihren Anwalt angerufen.

    Wäre eigentlich ne nette Idee eines zeitgemäßen Remakes. Ob juristisch gesehen den Tätern etwas anzuhängen wäre.


  • Smokie • am 15.7.20 um 10:10 Uhr

    Dieser Tatort beleuchtet auch sehr stark zwischenmenschliche Beziehungen, die eigentlich zeitlos sind. Er, erwachsen gewordener Sprößling einer geflüchteten Familie aus dem Sudetenland geht zunächst eine Beziehung mit der neuen Bekanntschaft ein und es zeigt sich, dass sie für ihn, aufgrund ihres Erbes, von Nutzen sein kann. Also, wird letztendlich – sowohl aus prakmatischen Gründen – geheiratet; keine wirkliche Liebesheirat. Nach über 20 Jahren wird dann der äußere Schein etwas brüchiger und es kommt zum Eklat. Sie, die über Jahre immer deutlich den Ton vorgab, ist plötzlich entsetzt über die Beziehung ihres Mannes mit der jüngeren und weitaus attraktiveren, angestellten Verkäuferin. Auf der andere Seite, ist sie aber auch kein Kind der Traurigkeit und bediente sich bereits im Vorfeld, ganz unscheinbar diskret, eines Liebhabers.

    Nebenbei: Monica Bleibtreu war in dieser Zeit (`79) eine ganz hübsche, mit eindrucksvollen Augen.


  • Smokie • am 15.7.20 um 10:35 Uhr

    Sorry, Fehler: „aus pragmatischen Gründen“


  • MadMonkey • am 26.2.21 um 15:57 Uhr

    Fantastischer Tatort aus Braunschweig. Schade daß es nicht noch mehr Fälle mit Kommissar Nagel aus Braunschweig gab. 5 Sterne 70er Jahre Highlight. Super


  • Paul • am 31.5.22 um 1:16 Uhr

    Ein wirklich hervorragender Tatort! Da können die Folgen von heutzutage absolut nicht mithalten.


  • Ralf • am 7.8.22 um 19:38 Uhr

    Ist schon irgend wie komisch, Braunschweiger Kommissar und spielt laut Autokennzeichen im Kreis Burgdorf. Aber sonst gute Unterhaltung. Man entdeckt immer wieder neue Scenen, wie den Geliebten der Getöteten.


  • ergucker nichtbraunschweiger • am 7.8.22 um 22:36 Uhr

    sicherlich eine feine sozialstudie, die alle menschen erfreut, die irgendwas wiedererkennen, aber weder handlung, noch spannung, noch dramaturgie haben irgendein niveau. die hälfte der dialoge habe ich vorhergesagt, ebenso „wendungen“ einer szene. und die filmische qualität reicht an die tontechnische wie die musikalische heran: alles leider mäßig.
    aber es scheint ja wenig kritische betrachtung zu geben …


  • Thomas • am 1.11.22 um 11:12 Uhr

    Für alle Drehort-Besucher: die Bäckerei befand sich nicht, wie weiter oben erwähnt, in der Böcklerstr. 11, sondern ein paar Häuser weiter in der Nr. 16. Stand Oktober 2022 ist die alte Bäckerwerbung noch immer am Haus angebracht, ebenso der alte Anstrich. Den Zugang von der Straße gibt es aber nicht mehr.


  • MadMonkey • am 16.2.24 um 17:18 Uhr

    bis vor paar Jahren bin ich mehrmals im Monat durch die Böcklerstraße gefahren. ich war sogar mal im Hof. eine ältere Dame wusste noch das hier im Gebäude ein Tatort gedreht wurde. Leider schien es ihr egal zu sein. Ich schaue ihn immer wieder gerne und er gehört zu meinen Favoriten der 70er


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