Tatort Folge 1014: Nachtsicht



Der Tatort Bremen wird 20, herzlichen Glückwunsch! „Inflagranti“ (Tatort-Folge 376) hieß 1997 der erste Fall, den Hauptkommissarin Inga Lürsen, dargestellt von Sabine Postel, aufklärte. Damals stand ihr noch Kommissar Stefan Stoll als Ermittlungspartner zur Seite; der Schauspieler Rufus Beck, der später durch das Einsprechen der Harry Potter-Hörbücher große Bekanntheit erlangte, füllte diese recht kurzlebige Rolle aus: nach nur zwei Fällen war für Beck allerdings Schluss. Nach einigen Assistentenwechseln stieß 2001 Oliver Mommsen als Hauptkommissar Nils Stedefreund zum Bremer Tatort – und blieb.

Lürsens und Stedefreunds dreißigster gemeinsamer Tatort „Nachtsicht“ ist kein klassischer Whodunnit-Krimi: der Täter steht schnell fest. Nur nachweisen kann man dem psychopathischen Serienmörder seine Taten nicht, denn er wird geschützt …

Die Tatort-Folge 1014 „Nachtschicht“ wird am Sonntagabend des 12. März 2017 um 20.15 Uhr in Das Erste erstmals gesendet.

Inhalt der Tatort-Folge „Nachtsicht“

Die grausame Tat des Mörders lässt selbst die erfahrenen Ermittler Inga Lürsen und Nils Stedefreund aus Bremen nicht kalt: Ein junger Mann, gerade einmal 23 Jahre alt, wurde mindestens drei Mal von einem Auto mit Vollgas überrollt. Immer wieder setzte der Fahrer seinen Wagen unter der Autobahnbrücke zurück, um nacheinander den Brustkorb, die Oberschenkel, Knöchel und schließlich den Kopf seines Opfers zu zertrümmern. Patrick Wernsmann hatte keine Chance, das Attentat zu überleben.

Am Tatort können neben Reifen- und Lackspuren des Tatfahrzeugs auch ein Prepaid-Handy neben dem Toten sichergestellt werden. Der Rechtsmediziner Dr. Katzmann, der sich ebenso wie das Kripo-Team Lürsen und Stedefreund am Tatort eingefunden hat, übergibt den beiden Kollegen von der Kripo Bremen das Gerät. Die Recherchen zeigen, dass das Handy auf einen gewissen Kristian Frederick Friedland (dargestellt von Moritz Führmann, dem Ehemann von Anna Schudt alias Tatort-Kommissarin Martina Bönisch!) registriert ist, einem ausgebildeten Maler und Lackierer. Der Ende 30-Jährige wird – vorerst als möglicher Zeuge der Tat – zur Vernehmung vorgeladen.

Im Präsidium sitzen Inga Lürsen und Nils Stedefreund Friedland im Tatort „Nachtsicht“ schließlich gegenüber. Direkt von der Arbeit kommend, sitzt der schüchterne Mann noch im Maleranzug gekleidet im Büro und gibt seine Personalien zu Protokoll. Er erklärt beim Anblick eines Fotos des Opfers, dass er den jungen Mann nicht bewusst kenne. Als ihn die Kripo-Beamten mit dem am Tatort gefundenen Prepaid-Handy konfrontieren, macht Kristian Friedland eine geheimnisvolle Bemerkung – bevor er jäh unterbrochen wird.

Sein Vater Jost stürmt in den Raum und bricht das Gespräch ab. Kurz angebunden erklärt der dominant auftretende Mann, dass ihn der Chef seines Sohnes über die Vorladung informiert habe. Lürsen setzt nach und befragt Kristian zu seinem Alibi für die Tatzeit, doch Jost Friedland schreitet wiederum ein. Wie einen kleinen Jungen weist er ihn zurecht, er solle seinen Rucksack nehmen und mit nach Hause kommen. Gemeinsam machen sich die Friedlands auf den Weg zum Fahrstuhl, die zwei überraschten Ermittler hinterher. „Mittlerweile kennen wir unsere Rechte,“ raunzt Jost Friedland Lürsen und Stedefreund noch entgegen, bevor die beiden Männer endgültig den Rückzug antreten.

Zuhause soll die Mutter und Ehefrau Leonie Friedland, schwer an Brustkrebs erkrankt und mit einer Gehbehinderung lebend, nichts von den Verdächtigungen der Polizei erfahren. Die schwierige Vergangenheit des gemeinsamen Sohnes hat den Eltern schließlich schon genug Kummer eingebracht: Einst alkohol- und drogenabhängig sowie suizidgefährdet, hatte Kristian einen Autounfall und musste seinen Führerschein zeitweise abgeben. Er gelobte Besserung.
Bei Kaffee und Kuchen erklären Leonie und Jost schließlich ihrem Sohn und seiner im Rollstuhl sitzenden Freundin Tajana, dass sie in Kürze ihre Auswanderung nach Kanada planen und dem Paar das Haus überschrieben werden soll.

Kurz darauf geschieht ein zweiter Mord mit ähnlichem Tathergang auf einer Landstraße in der Nähe von Bremen. Wieder stirbt ein junger Mann auf der Straße, und kein Mordmotiv ist erkennbar. Dennis Kutschke, 19 Jahre, Auszubildender in der Altenpflege, wurde offenbar vollkommen grundlos von einem Autofahrer zu Tode attackiert.

Zur Unterstützung der laufenden Ermittlungen gesellt sich die BKA-Kollegin Linda Selb zum Team, die bereits mit Lürsen und Stedefreund zusammengearbeitet hat. Die am Tatort sicher gestellte Farbprobe des Tatfahrzeugs hat die Aufmerksamkeit der ehrgeizigen Ermittlern auf den Fall „Nachtsicht“ gelenkt: denn es handelt sich tatsächlich um keinen üblichen Autolack, sondern um eine speziell angemischte schwarze Farbe. Und diese Farbreste wurden bereits an früheren Tatorten von Mordfällen, die bislang nicht aufgeklärt werden konnten, entdeckt. Damit steht fest: Ein Serienmörder treibt sein Unwesen auf den Straßen Bremens!

Kristian Friedland, der gelernte Maler und Lackierer, ist mit immer größer werdender Wahrscheinlichkeit der Täter im Fall „Nachtsicht“. Die Kripo kann viele wichtige Indizien gegen den dringend Tatverdächtigen sammeln. Als nach einem weiteren Mord an einem nächtlichen Jogger das abgestellte Fahrzeug am Tatort gefunden wird, ist die Beweislast gegen Friedland erdrückend – und dennoch kann ihm keiner der Morde mit absoluter Gewissheit nachgewiesen werden. Der Patriarch Jost Friedland setzt nämlich alle Hebel in Bewegung, um seinen offensichtlich psychisch stark gestörten Sohn vor den polizeilichen Ermittlungen gegen ihn zu schützen. Seine Frau versucht er aus allem rauszuhalten und baut für sie und sich selbst eine schützende heile Welt auf. Leonie Friedland ahnt zwar längst die grausame Wahrheit, verdrängt diese aber ebenso wie ihr Mann.

Die Hauptkommissare Lürsen und Stedefreund stehen in diesem Krimi von Radio Bremen vor der schwierigen Aufgabe, Löcher in dem Lügenkonstrukt der Familie aufzudecken, um an den Serienkiller heranzukommen und ihn von neuen brutalen Taten abzuhalten.


Auch wenn es einige spannend inszenierte Actionsequenzen in diesem Bremer Tatort gibt, so stehen doch die emotionalen Dialoge in dieser Familientragödie im Mittelpunkt. Im Kern geht es unter anderem um die Frage, wie weit man gehen würde, um jemanden zu schützen, den man liebt. Die Drehbuchtautoren dieser Folge, Matthias Tuchmann und Stefanie Veith, stellten sich beim Verfassen des Skripts außerdem die Frage, wie ein Mensch überhaupt zu einem Serienmörder werden kann, ob Erlebnisse in der Kindheit oder angeborene Neigungen zu solchen Taten führen, die Grenze des Mordens nicht einmalig im Affekt, sondern sogar mehrfach ganz bewusst und geplant zu überschreiten.

Regie führte Florian Baxmeyer, der mit dem Kieler Tatort „Macht der Angst“ seinen ersten Beitrag für die Krimireihe im Jahr 2007 in Szene setzte. Es sollten dreizehn weitere Tatorte folgen, darunter elf Bremer Tatort-Folgen mit dem Duo Lürsen und Stedefreund: Für „Schiffe versenken“ über „Der illegale Tod“ bis hin zu „Wer Wind erntet, sät Sturm“ gab Florian Baxmeyer die Regieanweisungen.

Die Dreharbeiten zum Fall „Nachtsicht“ fanden vom 13. September bis 10. November 2016 in Bremen und Umgebung statt. Das gefilmte Einfamilienhaus steht in Bremens Stadtteil Oberneuland.

Übrigens wurde gleichzeitig die nächste Tatort-Folge, in dem das Bremer Team die Ermittlungen leitet, gedreht; im Fachjargon wird dieser Doppeldreh „Back-to-back“ genannt. Das spart Kosten und Aufwand. Auch wenn einige Szenen an identischen Drehorten spielen, stellt dies meist kein Problem dar.

Der zweite abgedrehte Krimi trägt den vorläufigen Arbeitstitel „Frau in Rot“ und soll im Herbst 2017 erstmals in Das Erste laufen. Darin müssen die Fahnder einen Mord in einem Parkhaus aufklären.

Video zur Tatort-Produktion



Die Redaktion von Tatort-fans meint …

Sabine (37 J. | Kinoliebhaberin)

Nicht ganz so böse wie der „Friederich“ aus dem Tatort Frankfurt, aber dennoch eindrucksvoll in Szene gesetzt, der fiese Serientäter, der bei Mama und Papa im Keller wohnt. Überhaupt ist das Ensemble erste Sahne, wirklich stark gespielt!

Gerald (37 J. | IT-Nerd)

Ein tolles Katz-und-Maus-Spiel aus Bremen. Gerne würde ich hier noch Negatives schreiben, doch der positive Eindruck überwiegt. Ein toller Sonntagabendkrimi, den man sich auch gut in der Wiederholung anschauen kann. *Einschalten*

Tatort-Besetzung

Hauptkommissarin Inga Lürsen – Sabine Postel
Hauptkommissar Nils Stedefreund – Oliver Mommsen
Kommissarin vom Dienst Helen Reinders, Tochter von Lürsen – Camilla Renschke
BKA-Ermittlerin Linda Selb – Luise Wolfram
Rechtsmediziner Dr. Katzmann – Matthias Brenner
Jost Friedland – Rainer Bock
Leonie Friedland – Angela Roy
Kristian Friedland – Moritz Führmann
Kristian Friedland als Kind – Jost Schlenker
Tajana Noack, Freundin von Kristian – Natalie Belitsk
Roger Wego – Michael Klammer
Dennis – Billy Buff
Melanie – Annika Schrumpf
u.a.

Tatort-Stab

Drehbuch – Matthias Tuchmann, Stefanie Veith
Regie – Florian Baxmeyer
Kamera – Hendrik A. Kley
Szenenbild – Andreas C. Schmid
Schnitt – Friederike Weymar
Musik – Ekaterina „Kat“ Kaufmann

Bilder-Galerie zum Krimi aus Bremen


52 Meinungen zum Tatort Folge 1014: Nachtsicht

  • Rumo • am 1.3.17 um 14:52 Uhr

    Tja, und danach ist wohl Schicht im Bremer Schacht…

    Ihr beiden werdet mir sehr fehlen, Inga und Nils.
    Aber auf eine kurzfristige 180 Grad-Wende zu hoffen, wäre wohl allzu unrealistisch.
    Zumal (glaube ich mich jedenfalls zu erinnern) Ihr ja nun sogar zwei Jahre vor(!) eurem eigentlich geplanten Termin für die Rückgabe eurer Dienstmarken die TATORT-Bühne verlassen werdet …


  • Birgit • am 12.3.17 um 21:20 Uhr

    Klasse Tatort. Schade, um die beiden..


  • Violetta • am 12.3.17 um 21:32 Uhr

    Nach langem, langem Warten endlich mal wieder ein spannender Tatort mit gutem Drehbuch, schönen Kameraeinstellungen und sehr gelungener Regiearbeit.


  • Laju • am 12.3.17 um 21:43 Uhr

    Endlich mal wieder ein tatort, dessen Abgründe sich auch normalen Menschen erschließen! Spannend, nachvollziehbar, der „normale“ Wahnsinn mit schrecklichen, unglaublichen Folgen! Und doch realistisch, leider! Man weiß nicht wer kränker im Kopf ist, der Sohn, der Vater, oder gar die Mutter!? Alle Opfer der Umstände!? Oder unserer Lebensumstände? Nichts Genaues weiß man, aber doch, das es das gibt! Dieser tatort zwingt uns, hin zu schauen, gut so, das gehört leider auch zu unserem heutigen Leben! Traurig ist’s, aber leider auch wahr! Gut umgesetzt, tolles Drehbuch, beste Schauspieler! Krank, aber möglich!


  • kathi • am 12.3.17 um 21:47 Uhr

    Was für ein Tatort!!!! Sehr sehr sehr gut!!!! Für die 2 alle möglichen Sterne!!! Endlich mal wieder ein packender spannender Tatort!!!
    Tolles,wenn auch gruseliges,Drehbuch…Klasse Umsetzung! Ich bin begeistert!!!


  • Thorsten • am 12.3.17 um 21:49 Uhr

    Endlich mal wieder ein guter Tatort! Sehr schade, dass auch dieses Team aufhört. Immer die Falschen – auf Saarbrücken, Dortmund und vor allem Weimar würde ich gern verzichten.


  • Michael Tschernow • am 12.3.17 um 21:55 Uhr

    Spannender- Tatort-super gespielt und inszeniert Plot schon etwas extrem


  • Nasch • am 12.3.17 um 21:58 Uhr

    Toller Tatort! Hab aber Leider das Ende verpasst!!!! Wer war der mörder????


  • Kreuzotter • am 12.3.17 um 22:04 Uhr

    Gähnende Langeweile. War mehr ein „normaler“ Fernsehfilm, als ein Tatort. Schade.


  • Nancy sole • am 12.3.17 um 22:04 Uhr

    Ich mag die beiden Kommissare lürsen und stedefreund! War ein super Tatort, mit grusel Faktor!


  • Maffayfans • am 12.3.17 um 22:06 Uhr

    Sehr guter Tatort trotz dass man schon bald wer es ist, ist es einfach beklemmend zuzusehen ! Schade um das tolle Team , endlich mal Kommissare die normal sind und nicht gestört ! Die Beiden könnten ruhig weitermachen!


  • Uli • am 12.3.17 um 22:07 Uhr

    Ja, ENDLICH wieder mal ein Tatort, bei dem soviel Spannung vorhanden ist, dass man weiterschauen MUSS! Ein ganz grosses Bravo für das Drehbuch, für den Regisseur und für die Schauspieler! _ Und für die Fernseh-Verantwortlichen: Schickt eure Jung-Möchte-Gern-Regisseure mal zu Florian Baumeyer (Regisseur der heutigen Folge). Das gilt ganz speziell für den ach so einfallsreichen Axel Panisch von „Babbeldasch“!!!


  • Manu • am 12.3.17 um 22:11 Uhr

    Für die Schauspielleistung gibts noch 2 Sterne. Auf so einen Psychomist stehe ich nicht, bei dem man dann schon nach 20 min weiß, wer der Täter ist…


  • G. E. Rücht • am 12.3.17 um 22:15 Uhr

    WOW!!!!!!!!!!!

    Beklemmend. Hut ab vor den schauspielerischen Leistungen des gesamten Ensembles, Das war absolut überzeugend. Überragend die Darstellung der beiden Eltern.
    Ganz großes Kino!!!


  • jockeli • am 12.3.17 um 22:18 Uhr

    hat mir gut gefallen – das Psychogramm

    und ein Pathologe der kotzt – habe ich zum ersten Mal gesehen.

    auch die Rollifahrerin Tajana war überzeugend gespielt – eher selten so im deutschen Film


  • arte-Versteher • am 12.3.17 um 22:28 Uhr

    Endlich mal wieder ein TO-Drehbuch, das von der ersten Minute an einen Sog entwickelt, der einen in die Geschichte hineinzieht.


  • Dolly • am 12.3.17 um 22:31 Uhr

    Das war einsame Spitze!
    Thema ging unter die Haut, Klasse-Schauspielleistung,
    toller Soundtrack.
    Ich wollte den Bremer Tatort eigentlich nicht mehr ansehen, habe es aber doch getan – und – es war auch gut so.


  • Moritz W. • am 12.3.17 um 23:26 Uhr

    Beklemmend, spannend, grossartig gespielt! Chapeau!


  • BG • am 13.3.17 um 0:52 Uhr

    Dieser Tatort hat mir sehr gut gefallen. Dafür gebe ich gern alle 5 Sterne….


  • wallace • am 13.3.17 um 6:39 Uhr

    hat mir gut gefallen, einfach gut!


  • Frank • am 13.3.17 um 7:51 Uhr

    Glückwünsche an den bislang besten Tatort im 2017 !!! Leider allzu lange nicht mehr gesehen – fesselnd von den ersten Bildern an. Wie tat das weh, zu wissen, dass sich das Ermittler-Duo auf der Abschiedstour befindet, und gleichzeitig spielen sie auf höchstem Niveau. Zwar stand die Ermittlung nicht im Vordergrund, der Täter ist schnell bekannt, doch – und dieses ist das eigentliche Thema – die Familie schützt den Täter. Ein vielfäliges Geflecht aus Liebe und Abhängigkeiten innerhalb der Familienstruktur führt zu einem tiefschwarzen Abgrund. Die wenigen Ungereimtheiten in den Nebenschauplätzen spielen keine Rolle, schauspielerisch meisterhaft zieht sich nicht nur die Schlinge um den Hals des Täters immer mehr zu. Keine leichte Kost, sondern Unterhaltung in bester schwarzer Tradition.


  • Mimi • am 13.3.17 um 8:30 Uhr

    Mannomann!!!!
    Das war heftiger Tobak!! So viele Opfer…. zwei Damen im Rollstuhl, eine davon auch noch sterbenskrank und kurz davor den Löffel abzugeben, …ein verdrängender Vater, der versucht sein kleines Glück vergebens mit allen Mitteln zu halten… und dann noch dieser fantastisch gespielte übervormundete vorbelastete psycho Sohn…Meine Güte!!Das alles und noch dazu 3 mal mit dem Auto überfahrene Körper unbescholtener Menschen. Braucht es das alles tatsächlich, um uns Zuschauer so zu erreichen das wir diesen Film richtig gut finden? Ich wundere mich über mich selbst. Es war der beste Tatort seit langem!!


  • Hanz W. • am 13.3.17 um 9:17 Uhr

    Gelungener Tatort, phasenweise zwar etwas zähflüssig – das ist manchmal die Gefahr, wenn der Täter von Anfang an bekannt ist -, aber insgesamt doch recht packend erzählt. Ein guter alter „Psycho“, mit vielen einzelnen Facetten an Abhängigkeiten, Verletzungen, Ungeheuerlichkeiten. Schade nur, dass die Frau Selb diesmal nicht groß über einen Gastauftritt hinauskam, die ist wunderbar schräg, ohne zu nerven.


  • individualist • am 13.3.17 um 10:34 Uhr

    na bitte, es geht doch. das war mal wieder ein richtig heftiger tatort. sehr fein gemacht, wenn am ende auch ein bisschen mit kleinen längen, trotzdem eine erleichterung nach dem grauen des schupo und der babbeldasch….


  • Rudi • am 13.3.17 um 11:18 Uhr

    Gut inszeniert, aber eher Drama als Krimi. Zu viele offene Fragen bleiben…


  • spiderman916 • am 13.3.17 um 11:19 Uhr

    Ich schließe mich mal an: endlich wieder ein „normaler“ Tatort mit Hollywood-Ambitionen (Death Proof). Die zweite Hälfte hatte es nicht mehr „so in sich“ wie anfangs, aber sehr sehenswert!


  • CarstenH • am 13.3.17 um 13:49 Uhr

    Dieser Tatort ist beklemmend und fesselnd – die klassische Spannung fehlt allerdings, da recht früh klar ist wer der Mörder ist. Ansonsten gilt auch für mich: „Daumen hoch“!


  • doris Wernsmann • am 13.3.17 um 13:53 Uhr

    Habe gestern mit meiner Familie den Tatort angesehen und waren sehr erstaunt als der erste Tote den Namen meines Sohnes“Patrik Wernsmann“ trug. Nun sind wir neugierig geworden wie kommt der Name in den Film? Freue mich auf ihre Antwort L.G. Doris Wernsmann


  • allesrogervolker • am 13.3.17 um 14:13 Uhr

    …wie gehabt Sonntags…gut angefangen und sehr stark nachgelassen…
    das Thema war gut…Umsetzung ungenügend…da hätte man mehr
    draußen machen können…aber nach 20 Minuten wusste man ja
    alles…besser geht’s ja auch…z.B. Tatort München…der tiefe Schlaf…
    oder…Vielleicht mit Ritter/Stark aus Berlin…oder Luzern…ihr werdet
    gerichtet…so setzt man das Thema Serienmörder um!


  • Marcel • am 13.3.17 um 15:35 Uhr

    Schön wenn das Script keine langweilige Schwarz/Weiß Darstellung beinhaltet, sondern Darsteller hat die facettenreich Protagonisten spielen, die eben so menschlich und normal sind, dass sie von nebenan sein könnten. Das Thema Auto und Technik ist gelungen, die menschliche Seite aber spielt die Hauptrolle, da ist die frühzeitige Täterlösung auch ok.

    Die anspruchsvolle Darstellung trifft, sie zeigt eine mit Konflikten beladene Familie, bei der es alle nur gut meinen. Vor allem nach den eigenem Wertesystem, gemeinsames Blut steht eben zusammen. Auf Plattitüden und Worthülsen kann verzichtet werden, auch platte Ballerei braucht dieser Tatort nicht, er zieht seine Spannung aus Technik, den psychischen Abgründen, der Familientragöde und dem allzu menschlichem Verhalten.

    Ich bin voll einverstanden und Lob*****
    Weltenbummler


  • Lokosonox • am 13.3.17 um 18:37 Uhr

    Spannend – zum Teil. Schauspielerisch – gut. Aber das Thema ist wieder einmal Propaganda. Wurde gerade vor dem Landgericht Berlin ein Exempel statuiert, so lässt sich doch prima draufsatteln. Die subtile Botschaft lautet: *Alle* Autofahrer abseits von Serienfamilienkutschen sind Verbrecher. Verpackt in eine Kriminalstory nährt das den unterschwelligen Hass gegen alles Motorisierte. Bei dem vorhandenen Konsens-Overkill derzeit ein todsicheres Unternehmen. Schade.


  • Eine Frage • am 13.3.17 um 19:55 Uhr

    Hallo,

    kann mir nun einer mal verraten was die Motive des Killers und seines Vaters waren? Das hab ich nicht ganz verstanden.


  • alter Fan • am 13.3.17 um 21:43 Uhr

    absolut geilerTatort – irgendwie geht´s doch – keine Schussligkeit meinerseits im Übereifer – ich geb wirklich aus vollster Überzeugung 5 Sterne – was will ich an dieser Stelle noch dazu sagen – ein leichter Touch von Stephen King – aus Bremen hatte ich keinesfalls sogenannten “ Müll ; gähn ; langweilig etc “ erwartet – meine Erwartungen wurden in der Tat übertroffen . Also blos nicht aufhören – Bremen TO produzieren bis zum Umfallen auch wenn der Gerichtsmediziner mittlerweile vor lauter Überforderung in den Ausguß k… muß .( Matthias , das war jetzt nicht persönlich gemeint ) – Hoffentlich keine Vorlage oder Alternative für bisherige Teilnehmer an illegalen Autorennen o.ä. – eine Ordnungswidrigkeit ist sowas nach derzeitigem Gesetzesstand wohl auch nicht .


  • alter Fan • am 13.3.17 um 21:55 Uhr

    Nachschlag – bei aller Euphorie – muß doch nochmal im Nachhinein am Ton rummeckern – verständlicherweise lässt auch bei Menschen jenseits der 60 das Gehör etwas nach – wenn ich auf der einen Seite so eine übersolide künstlerische Leistung sehe , verstehe ich immer noch nicht so recht , daß man Dialoge in “ angespannten Szenen “ nicht textverständlich rüberkriegt . Schon blöd wenn man vom Geschehen fasziniert ist und man mus ständig am Soundsystem rundrehen – für die nächste Produktion gehe ich davon aus “ Ihr schafft das- andere Produktionsfirmen tun das auch „


  • Ilse Hron • am 13.3.17 um 22:33 Uhr

    „Nachtsicht“ Tatort – kaum zu glauben, ein derart schwieriges Psychothema in relativ kurzer Zeitspanne dem Zuschauer nahegebracht.
    Glückwunsch und Chappo vor dieser Leistung!


  • Ilse Hron • am 13.3.17 um 22:36 Uhr

    „Nachtsicht“ Tatort – Alle Achtung, Super Leistung! Ein derart schwieriges Psychothema dem Zuschauer verständlich zu machen.


  • Sonntag 20:15 • am 14.3.17 um 7:08 Uhr

    Der packendste Tatort seit langem!!! Der ging echt unter die Haut. Hab nach einem Tatort noch nie schlecht geschlafen…bis dieser kam… ich bekam die Stimmung einfach nicht mehr aus dem Kopf! Erschreckend normales Umfeld und dahinter der blanke Wahnsinn. Sehr gut gespielt und in Szene gesetzt. Für mich die schlimmste Szene: der Mord am Moped/Rollerfahrer. Ich hätte heulen können…


  • Hermann • am 14.3.17 um 15:38 Uhr

    Gott sei Dank alles Quatsch: Nachtsichtgeräte basieren auf Restlichtverstärkung. Eine sehr helle Lichtquelle, wie etwa ein entgegenkommendes Fahrzeug mit eingeschaltetem Licht würde sich zerstörend auf das Auge des Nachtsichtgeräteträgers auswirken. Er würde blind am nächsten Baum landen.


  • Gottlieb • am 15.3.17 um 10:37 Uhr

    @ Eine Frage

    Das kann Ihnen niemand verraten, es sei denn, es handle sich mal wieder um die chronisch kaputte normale deutsche Familie aus Mutter, Vater (nicht geschieden) und Kind, die solche Psychos massenhaft produziert. Das wird’s wohl sein, womit die progressive Tendenz des Streifens geklärt wäre. Glücklicherweise gibt es das positive Gegenbild einer intakten Familie aus migrantischem Umfeld. Daß der böse Papa noch einen hinterhältigen Anschlag auf den guten Papa unternimmt, rundet die Sache ab, auch daß sich die Kommissare durch diesen untauglichen Versuch nicht von ihrer Spur abbringen lassen. Sie wissen, daß die Täterfamilie deutsch sein muß, und der gewiefte Zuschaer weiß es auch.


  • MoMi • am 16.3.17 um 11:16 Uhr

    Kurz und gut: Story sehr gut, Filmaufnahmen Super, Schauspieler alle Top, alles in allem ein guter Tatort. Ich bin mir jedoch unsicher, ob das Autofahren mit Nachtsichtgerät so geht wie dargestellt. Werde es jedoch sicher nicht ausprobieren. Die kaputte Familie mit dem Despoten als Vater könnte jedoch der Realität entsprechen. An einem solchen Vater zerbricht jede junge Seele.


  • Hyannis • am 17.3.17 um 8:28 Uhr

    Endlich, endlich, endlich mal wieder ein Tatort, der ohne penetrante Zwangsbelehrung des Zuschauers und ohne moralische Gutmenschenkeule auskam. Und ich hab mich richtig gegruselt – das Mordauto wird mich noch lange gedanklich verfolgen …

    Eine Verständnisfrage habe ich allerdings: Der BMW gehörte doch eigentlich dem Chef des Mörders. Aber der hatte ja gar kein Interesse daran, ein perverses Mordwerkzeug zu konstruieren – warum gab es dann ein Spanner-Fenster im Unterboden, diese Tarnfarbe, einen Schalter, um das Auto noch leiser zu machen und andere Mätzchen? Ergibt doch so keinen Sinn. Wurde das im Script erklärt oder hab ich was nicht mitbekommen?


  • Dirk • am 17.3.17 um 16:38 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 1014 aus der Stadt an der Mordsee: Bremen. Nachtsicht ist angesagt. Die beiden Hauptkommissare der dortigen Mordkommission, Frau Lürsen und Herr Stedefreund, ermitteln in einer, wie sich im Laufe dieses Tatort-Fernsehfilms herausstellt, doch schon als pervers zu bezeichnenden, da völlig regelwidrig, durchgeführten Mordserie. Unterstützung erfahren die beiden Profis der Bremer Kriminalpolizei von der bereits bekannten BKA- Ermittlerin und Stedefreund baggert nun schon drei glaublich lange Tatort-Sendungen diese und sonst keine laufend an. Ist ja schon langsam peinlich! Hatte der nicht mal was mit der Tochter von der Lürsen? Na, egal. Diese Tatort-Folge hätte ein Thriller werden können, wenn der Täter nicht zu früh geoutet worden wäre und er seine Taten, natürlich rein filmisch gesehen, in seinem lautlosen Tatwerkzeug weiter durchgeführt hätte. Ein Dorn unterm Auto, da kommt nicht jeder drauf. Die zweite Hälfte des Tatort-Films zeigt wieder solide Polizeiarbeit auf, menschliche Schicksale, Verständnissuche. Insgesamt habe ich einen soliden gedrehten deutschen Polizei- und Kriminalfilm aus dem Jahr 2017 gesehen, welcher durchaus sehens- und wiederholungswert ist.


  • Die Kommissarin • am 19.3.17 um 1:30 Uhr

    Der TO war gruselig bis eklig, aber für mich zu wenig Ermittlerarbeit. Der Schwerpunkt lag auf der FAmilie und vor allem auf den Aktionen des Vaters, der versucht, die Taten und den Irrsinn seines Sohnes zu verdecken. Die Kommissare waren sich eigentlich von Anfang an sicher, wer der Täter ist. Sie hatten nur keine Beweise und bis auf ein wenig Indiziensuche schien es mir, als würden sie einfach auf das Geständnis des Sohnes warten, der auch gestehen wollte, um seiner Sucht ein Ende zu setzen. Das Auto hat er dann zu diesem Zweck einfach am Tatort stehen lassen und so konnte er überführt werden. Es wurde nicht sonderlich viel ermittelt. Die Kommissare wussten wohl auch, dass der Fall nach 90 Minuten aufgeklärt ist ;-)


  • Mr. Marple • am 21.3.17 um 0:31 Uhr

    An alles hatte der Mörder gedacht, außer an gepanzerte Scheiben. Und dann kracht ein Opfer hindurch und sein ausgefuchstes System implodiert.
    Ein kotzender Rechtsmediziner unterwandert das ewige Klischee des ungerührten, stullenkauenden Profipathologen à la Quincy.
    Ein wunderbarer Tatort, wie so viele in letzter Zeit.


  • Mr. Marple • am 21.3.17 um 0:32 Uhr

    Ich hatte auch an alles gedacht, außer an 5 Sterne…


  • Tunizusa • am 27.10.18 um 10:26 Uhr

    Mein Gott, macht das deutsche Fernsehen vor nichts mehr Halt ?
    Ist die Gesellschaft mittlerweile so verroht und ergötzt sich an solchen Filmen?

    Das ist eckelig…..und wird von der Haushaltsabgabe für Öffentlich Rechtliche der Allgemeinheit bezahlt.

    Danke nein…..da wendet sich der Zuschauer mit Grausen schaltet ab und nicht wieder ein.


  • slice me nice • am 14.12.19 um 0:34 Uhr

    Spannendes Psychogramm einer Familie, in der jeder jeden schützen will – auch wenn den Untiefen des Nichtwissenwollens längst ein Monster entstiegen ist…

    Vor allem der Vater glänzte wunderbar in seiner Rolle als liebevoller Patriarch, der alles tut, um für seine sterbenskranke Frau die Illusion eines schönen Familienlebens zu erhalten.

    Einen Stern Abzug für das Killerauto: War mir erstens zu comicmäßig und zweitens fand ich es unwahrscheinlich, dass der Mörder es aufwendig für seine Zwecke umbauen (hat ein Lackierer überhaupt so viel Ahnung vom Autobau?) und die Schäden ausbessern konnte, ohne dass sein Kompagnon auch nur das mindeste davon mitbekam.


  • Marvin • am 12.5.21 um 7:14 Uhr

    Super Tatort, interessante Handlung und faszinierend geschriebene Charaktere, grade die Längen die der Vater bereit war für seinen Sohn zu gehen waren beeindruckend.


  • Tom • am 15.5.23 um 13:18 Uhr

    @Tunizusa
    Mein Gott, macht das deutsche Fernsehen vor nichts mehr Halt ?
    Nein!
    Ist die Gesellschaft mittlerweile so verroht und ergötzt sich an solchen Filmen?
    Ja!
    Das ist eklig…..und wird von der Haushaltsabgabe für Öffentlich Rechtliche der Allgemeinheit bezahlt.
    Ja und Ja!
    Danke nein…..da wendet sich der Zuschauer mit Grausen schaltet ab und nicht wieder ein.
    Bitte ja…..mehr davon! ‚Der Zuschauer‘ ist Gott sei Dank nur einer und das kann jeder machen wie er mag…
    Solange sich die Kritik auf ‚Das ist eklig‘ beschränkt ist noch alles in Ordnung…


  • Tom • am 15.5.23 um 13:21 Uhr

    Der Tatort war übrigens wirklich einer der besten der ganzen Reihe also Top 5!


  • Wolfram • am 13.6.23 um 8:12 Uhr

    Gleich vorab, fünf Sterne von mir. Der Tatort hat mich emotional aufgerüttelt, zwar war die Entwicklung des „bösen Sohnes“ nicht nachvollziehbar, zumal es sich doch um eine offenbar sehr liebevolle Familie handelte, wenn auch mit eigenen Problemen. Die Schauspieler haben mich alle überzeugt, keine Hysterie, Menschen aus dem Alltag gegriffen. Ich fand – abgesehen von der fehlenden Vorgeschichte der pathologischen Entwicklung – keine Logikfehler im Plot. Die Festlegung auf den Sohn allein aufgrund des Handys war sicher etwas einseitig und real hätte man nach weiteren Spuren gesucht und weitere Fährten verfolgt, aber das konzediere ich den 90 Minuten, die ein Tatort nun mal dauert, während im wahren Leben wohl Wochen, wenn nicht Monate in die Aufarbeitung der Fälle geflossen wären.


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