Tatort Folge 197: Gegenspieler



Erscheinungsjahr: 1987
Kommissar: Lenz
Ort: Tatort München


Der Abschieds-Lenz: Hauptkommissar Ludwig Lenz (Helmut Fischer) ermittelt gegen seinen letzten Gegenspieler. Nur weiß man in diesem Münchener Tatort lange nicht, wer das überhaupt ist.

Das Leben findet er herrlich, der gute Jürgen Koch. Er ist eben eine echte Frohnatur. Und das, obwohl er arbeitslos ist, spielsüchtig dazu und seiner Freundin Elli Reisinger schwer auf der Tasche liegt. Das darf man alles nicht so eng sehen, sagt sich Koch und verpulvert immer mehr Geld in der Spielbank. Ohnehin spielt er ja nur, damit seine Freundin Elli endlich ihr Restaurant in München aufmachen kann. Das wünscht sie sich doch schon so lange. Doch seine Spielsucht wird ihm in diesem Tatort zum Verhängnis – und Kommissar Lenz zu seinem Gegenspieler.

Als Koch an einem Spieleabend an seinem üblichen Tatort – der illegal betriebenen Spielbank von Dieter Wenig – mal wieder alle seine Gewinne auf den Kopf haut, beginnt die Abwärtsspirale. Schuld ist sein Gegenspieler, ein gewisser Herr Hartung, der sich nach anfänglicher Zurückhaltung, als echter Abzocker erweist und mit Kochs ehemaligen Gewinnen von dannen zieht. Nun sitzt Koch in der Klemme. Er hatte sich aus der Kasse von Elli 1.200 Mark geliehen – wie soll er die jetzt unauffällig an den Tatort zurücklegen? Der Besitzer des Spielklubs gibt ihm einen Tipp: Er soll eine Tankstelle überfallen, um schnell an Geld zu kommen. Ein neuer Fall für den Münschener Kommissar Lenz bahnt sich an.

Gesagt, getan: Koch entscheidet sich für den kriminellen Weg. Am Tatort Tankstelle läuft zunächst alles planmäßig. Der Mann an der Kasse rückt das Geld raus. Doch als Koch verschwinden will, zückt der Gegenspieler Seine Waffe und setzt zum Schuss an. Da auch Koch bewaffnet ist, drückt er nun wirklich ab, sogar noch vor seinem Gegenspieler und trifft diesen am Arm. Danach flüchtet er vom Tatort. Seltsamerweise ist sein Auto verschwunden. Also nimmt der Neu-Gangster den Bus und fährt in die Nacht, zurück zu Elli.

Die ist allerdings alles andere als begeistert, als Jürgen ihr neben den 1.200 Mark noch weitere 28.000 Mark auf den Tisch legt. Für ihr Restaurant soll das Geld sein. Er beichtet Elli alles und mutmaßt mit ihr gemeinsam, was mit seinem Auto geschehen sein könnte. Weit kommt das Paar in ihren Überlegungen nicht. Denn schon stehen die Tatort-Ermittler, Lenz und Kollegen, vor Tür. Die Polizei will wissen, warum Koch einen Gemüsestand umgefahren hat und sich anschließend aus dem Staub gemacht hat. Nach kurzem Zögern gibt Jürgen zu, den Unfall verursacht zu haben – obwohl sein Auto zu dem Zeitpunkt ja schon gestohlen worden war. Und schnell stellt sich raus. Das war ein Fehler. Denn dem Fahrer des Wagend wird kurz darauf ein Mord angelastet. Er sollen einen Alten Oberst in dessen Grünwalder Villa erschossen haben und dort 30.000 Mark erbeutet haben …


Wird Jürgen Koch sich aus der Sache herauswinden können? Und findet Kommissar Lenz in seinem letzten Fall seinen wahren Gegenspieler? Und kann er ihn fassen?
Der Münchener Tatort „Gegenspieler“ wurde vom BR produziert. Zum ersten Mal war die Tatort-Folge 197 am 13. September 1987 im Ersten Programm der ARD zu sehen. Es ist die Abschiedsvorstellung von Helmut Fischer als Tatort-Kommissar.

Besetzung
Kommissar Lenz – Helmut Fischer
Schneider – Georg Einerdinger
Kern – Uschi Wolff
Jürgen Koch – Horst Kummeth
Hartung – Karl Michael Vogler
Irmgard – Ellen Umlauf
Bracke – Alois-Maria Giani
Dieter Wenig – Max Tidof
Frau von Bredow – Ellen Frank
Oberst von Bredow – Richard Lauffen
Elli Reisinger – Elfi Eschke
Hannelore – Johanna von Koczian
Faltermayer – Henner Quest
u.a.

Stab
Drehbuch – Ulf Miehe, Klaus Richter
Regie – Reinhard Schwabenitzky
Kamera – Petrus Schloemp
Musik – Jiri Berdych

Bilder: SWR/BR


6 Meinungen zum Tatort Folge 197: Gegenspieler

  • Walter Ulbricht • am 6.2.16 um 14:33 Uhr

    Holprig poltert die Handlung daher. Verbotene Glücksspiele im Kellercasino mit gemischtem Publikum, der eine im Smoking, der andere im ordinären Straßenanzug, ehemalige Wehrmachtsangehörige, die sich erdreisten, ihre lästigen Ehefrauen zu erschiessen.
    Mord und Überfall: wer hat was getan, wie, warum und wann? Wer hat sich getraut und das Auto während der Tatzeit geklaut?
    Die Verdächtigen wissen geschickte Finten zu zeigen. Beim Zuschauer will schon Verzweiflung aufkommen, genauso wie Eifersucht und Rivalität bei den weiblichen Mitspielern.
    Doch da gibt jetzt der bei den Lenz TOen übliche ironische Blickwinkel der Betrachtung den Eigenheiten des Büroschlendrians der Kriminaler einen komischen Drall, läßt unser Seelenleben freier und leichter werden – genauso wie die Börse des Erpreßten.

    Habe leider nur die zweite Hälfte dieses TOs sehen können, da die erste aus mir unbekannten Gründen hierzulande nicht von utube heruntergeladen werden darf.
    Mich würde bloß noch interessieren warum?


  • Dirk • am 25.2.16 um 6:55 Uhr

    Der Tatort Nummer 197 aus München mit dem damaligen Mordermittler Hauptkommissar Lenz, immer tappert wirkend, aber immer voll bei der Sache, auch in seiner letzten Tatort-Rolle. Den sah besonders meine Frau gerne und ich weiß bis heute nicht warum. Lenz, noch unter Hauptkommissar Veigl groß geworden, untersucht den Mord an einen pensionierten Oberst, stößt hierbei auf einen Raubtäter, welcher sich unabsichtlich selbst in Verdacht bringt, dieses Verbrechen ausgeführt zu haben und überführt, nach reichlichen Recherchen, den eigentlichen Mördergesellen und den Räuber. Diese beiden Gemeinheiten kannten sich auch noch persönlichen, planten und führten die jeweiligen Taten jedoch unabhängig von einander aus. Ein typischer Hauptkommissar Lenz Tatort-Fernsehfilm, gezeigt in den langsam auslaufenden 1980iger Jahren. Man muss ihn schon mögen, diesen Lenz, um ihn wiederholt zu schauen. Ehrlich.


  • Walter Ulbricht • am 28.6.16 um 10:38 Uhr

    Ich finde die Schlußfolgerung bemerkenswert, die mein Vorschreiber aus einer humoristischen Bemerkung zieht.


  • spiderman916 • am 24.8.16 um 13:22 Uhr

    Es gibt fast 1.000 Tatorte und ich begrüße Wiederholungen auf einem „dritten“ Programm in der Woche von alten Tatorten aus den siebziger und achtziger Jahren. Herrlich wie dort geraucht und gesoffen wird, interessant die damalige Mode, Autos und Wortwahl.

    Aber warum wird ausgerechnet dieser Tatort alle 3-4 Monate wiederholt? Es gibt doch genug andere, die sogar auch besser sind, aber anscheinend für immer und ewig unter Verschluss sind.

    Außerdem: wer hat denn den Inhalt von dem Tatort verfasst? Er hat einen Autohändler überfallen und keine Tankstelle…..


  • uk • am 25.8.16 um 23:16 Uhr

    Die sorglosen 80er Jahre: Weißbier am Tage und Rauchen überall. Passable Story und humoristisch auch ganz gut. Der beste Lenz.


  • MadMonkey • am 23.11.19 um 17:09 Uhr

    Angenehmer Tatort aus München. Weißbier bei der Arbeit und auch sonst ist Lenz immer schön anzusehen. Helmut Fischer mag ich echt gerne. Gute Spannung. Bekannte Gesichter. Alles gut.


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