Tatort Folge 216: Schmutzarbeit



Irren ist menschlich – das kann daher auch Tatort-Kommissaren passieren. Das müssen die beiden Hamburger Hauptkommissare Paul Stoever (Manfred Krug) und Peter Brockmöller (Charles Brauer) im Fall „Schmutzarbeit“ selbst erfahren. Denn ein anonymer Anruf, dem die beide keine Beachtung schenken, erweist sich im Nachhinein als höchst relevant.


Am Tatort Hamburg ist ein Menschenleben in Gefahr. Das jedenfalls behauptet eine anonyme Anruferin, die sich beim Hamburger Tatort-Kommissar Stoever meldet: Ein Auftragsmörder sei in der Stadt. Das zukünftige Opfer seiner tödlichen Schmutzarbeit nehme an einer wissenschaftlichen Tagung der Alfred-Bergmann-Stifung teil. Mehr zu Tatort und Tatzeit weiß die Anruferin nicht, oder sie will es nicht sagen. Und damit ist das Gespräch beendet.

Nachdem er aufgelegt hat, berichtet Stoever seinem Kollegen Brockmöller von dem Anruf und der angeblich geplanten „Schmutzarbeit“. Kommissar Brockmöller ist jedoch der Meinung, dass sie es hier mit einer Spinnerin zu tun haben und so widmen sich die beiden Tatort-Ermittler wieder ihrer Routinearbeit. Nur liegt Brockmöller leider falsch mit seiner Annahme.

Denn tatsächlich gibt es hier einen skrupellosen Mann, der eine gefährliche Zeugin loswerden will. Sie erpresst ihn und ist zum untragbaren Risiko für ihn und seine Machenschaften geworden. Also muss sie sterben. Um die Schmutzarbeit zu erledigen, hat er bereits einen Killer engagiert. Nun muss er nur noch eine geeignete Waffe für den Profi-Schmutzarbeiter besorgen. Werden Brockmöller und Stoever ihn erwischen? Möglich ist es. Denn während der Mann seine brutalen Machenschaften plant, entdecken die Hamburger Beamten, dass vielleicht doch mehr dran war, an dem anonymen Anruf.

Brockmöller findet nämlich heraus, dass sein vermeintlicher Routine-Fall, gar nicht so banal ist. Alles deutet darauf hin, dass sein „Alltagsmord“ tatsächlich mit dieser mysteriösen Killer-Story zusammenhängt. Brockmöller hat sich geirrt. Können die Hamburger Ermittler den Fall noch lösen? Und wer steckt nun hinter der Schmutzarbeit? Was als Spinnerei begann, entwickelt sich zum Großeinsatz für die Hamburger Kriminalpolizei. Und auch die Liebe spielt noch eine Rolle.


Der Hamburger Tatort „Schmutzarbeit“ ist eine Produktion des NDR. Die Tatort-Folge 216 wurde erstmals am 19. Februar 1989 im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt.

Besetzung
Kommissar Stoever – Manfred Krug
Kommissar Brockmöller – Charles Brauer
Doris Eucken – Diana Körner
Jorek – Lou Castel
Hilde Simmath – Irm Herrmann
Professor Thorning – Dietrich Mattausch
Horst Simmath – Wolf-Dietrich Sprenger
Raupach – Diether Krebs
Meyer Zwo – Lutz Reichert
Ulf Thorning – Burghart Klaußner

Stab
Drehbuch – Ulrich Kressin
Regie – Werner Masten
Kamera – Klaus Eichhammer
Szenenbild – Jürgen Kötter

Bilder: NDR


8 Meinungen zum Tatort Folge 216: Schmutzarbeit

  • nico haupt • am 15.3.12 um 20:21 Uhr

    Grossartiger Humoresker Stoever/Brockmöller -Klassiker mit extrem grossem Staraufgebot :

    Fassbinder-Star Irm Hermann als neurotische Ehefrau mit obskurer „Reederei“, Diana Körner als Kongress-Leiterin mit neugierigem Drang zur Dedektivarbeit, Dietrich Mattausch als trockener Physik-Professor, Diether Krebs als Killer-Vermittler. Auch alle anderen Rollen sehr stimmig und ueberzeugend: Lutz Reichert mimt mal wieder den schlappsig, aber eifrigen „Meyer Zwo“, Jorek spiet den durchaus realistischen Killer, mit grossartigem Zynismus.
    Die Spannung des sehr abwechlungsreichen Tatorts, die sogar eine Flugzeugkatastrophe erhaelt wird angereichert durch eine zusaetzliche Stress-situation : waehrend des gesamten, sogenannten Doppelfall sind Stoever/Brockmoeller genervt, weil die Maler im Polizeibuero alles auf den Kopf stellen.
    Absolute Kroenung : Britischer Krankenhaushumor sowie unkonventionelle Verhoerungsmethoden des Ermittlerteams bringen den sehr unterschwelligen Humor aufs groesste Niveau und zeigen einen trockenen Polizeialltag auf Hamburger Weise, was sonst wohl nur von Schimanski bekannt war ; Sehr efrischend ;


  • Dirk • am 10.4.16 um 17:11 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 216 aus Hamburg. Die Hauptkommissare Stoever und Brockmöller von der Mordkommission ermitteln in einem Mordfall an einer jungen Frau. Mit dabei ist der Kollege Meyer Zwo, der langjährige brave Zuarbeiter der beiden Mordermittler. Wohl mit einer der besten Tatort-Filme der beiden Kommissare aus der Hansestadt, mit einer prächtigen Brise von sarkastischen Humor. Spannender und sehenswerter Tatort-Krimi mit hervorragenden Darstellern, welche allesamt wohl zu den besten ihrer Zunft gehören dürften, sowie mit einer lebens- und dienstnahen Szene, über durchzuführende Renovierungsarbeiten in bundesdeutschen Amtsstuben. Für mich waren diese beiden Schauspieler sowie die hanseatischen Tatort-Ermittler, die sich am realistischsten darstellen konnten. Bravo.


  • Henning • am 6.1.18 um 23:33 Uhr

    Auch ohne Lou Castel wäre ein guter Krimi entstanden – mit ihm aber ist es ein super Film geworden. Er gibt diesem freakigen Killer das Gesicht des Filmes. Und bringt den Zuschauer in den Zwiespalt. Auf der einen Seite wünscht man sich natürlich, dass der nette Professor Thorning am Leben bleibt, grade jetzt, wo er der attraktiven Hoteldirektorin näher kommt. Auf der anderen Seite aber hofft man, dass dieser aufgrund der widrigen Umstände immer frustrierter werdende Killer bald mal sein Erfolgserlebnis bekommt. Sein sangesfreudiger, jedoch aufgrund einer Bombe verletzter Bruder versucht, den Professor zu warnen – scheitert jedoch an britischen Krankenschwestern und der Tatsache, dass man eine Wählscheibe mit der Nasenspitze nicht allzu gut bedienen kann. Die beiden tollen (und in dieser Folge außergewöhnlich groben) Kommissare und die Nebenhandlung um den charakterschwachen Herrn Simmath (dargestellt vom in dieser Zeit sehr gut beschäftigten Wolf-Dietrich Sprenger) runden den Tatort zu einem spannenden und besten aller Zeiten ab – meiner Meinung nach jedenfalls.


  • Paul • am 24.9.18 um 0:04 Uhr

    Spannende Folge!
    Lustig fand ich das in die Hotelszenen im Hintergrund der Kultklassiker „Vanishing Point“ (Fluchtpunkt San Francisco) aus 1971 mit Originalton läuft.
    Der ist wie dieser Tatort sehr, sehr sehenswert!
    Trailer: youtube.com/watch?v=wLsbIj2JysI


  • thesound • am 5.11.19 um 0:05 Uhr

    Geil, endlich mal ein T. mit Überlänge !
    Man kennt das ja gar nicht.
    Wie ein Gesetz steht unser T. für SO 20:15 von exakt 90 Min.
    … Und dann diese Porno 80 iger Stimmung,
    übrigens wie gedacht ein paar Monate vorm Mauerfall mit
    dem Mr. Krug brauchte einfach 20 min. mehr – spannendes Happy End.


  • MadMonkey • am 1.3.21 um 11:11 Uhr

    Ich kann mich mit dem Tatort „Schmutzarbeit“ nicht ganz anfreunden und das trotz toller Darsteller wie Dieter Krebs und Irm Herrmann. Die Überlänge fällt nicht weiter auf, aber spannend fand ich diesen Stoever Klassiker nicht so da gab’s viel viel bessere Fälle. 2 Sterne


  • Nelly • am 22.4.22 um 21:19 Uhr

    Sehr sehenswerte Tatort-Folge mit vielen bekannten Darstellern wie Burghard Klaußner, Irm Hermann, Diether Krebs, Angelika Bartsch, Dietrich Mattausch, Diana Körner und – leide nur in einer winzigen Nebenrolle – Dominique Horwitz


  • Dirk • am 10.7.22 um 14:03 Uhr

    In Wiederholung ein Klassik-Tatort aus Hamburg und aus dem Jahr 1989. Diesen Kriminalfilm mit der Nummer 216 finde ich jedoch tat und sächlich für zeitlos, die Besatzungsliste gravierend gut. Ein Film für die beste Sendezeit im Fernsehen – „Sommerloch“.
    Die Meinung vom 10.04.2016 halte ich.


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