Tatort Folge 368: Geld oder Leben



Nach einem missglückten Banküberfall fehlt von der Beute jede Spur. Die Berliner Ermittler Ernst Roiter (Winfried Glatzeder) und Zorowski (Robinson Reichel) müssen jetzt nicht nur das Geld finden, sondern sich, nachdem einer der Bankräuber ermordet wurde, im Tatort „Geld oder Leben“ auch noch einen Reim darauf machen, wer der zweite Täter war …


Eigentlich hatten die beiden Bankräuber ihren Überfall auf eine Bank in Berlin perfekt geplant: Die beiden Gangster drangen genau in dem Moment in das Gebäude ein, als ein Transporter das Geldhaus mit neuem Bargeld versorgt. Doch trotz sorgfältiger Planung geht der Raub im Tatort „Geld oder Leben“ gleich doppelt schief. So kommt es zum einen zu einer Auseinandersetzung in der Schalterhalle, bei der einer der Bankräuber einen Geldkurier erschießt. Zum anderen und das erweist sich als viel schlimmer für die Räuber, haben die beiden anstatt einer dicken Beute nur leere Taschen aus dem Gebäude geschleppt. Denn Schubert, ein unscheinbarer Kassierer, hat im allgemeinen Durcheinander die gelieferten vollen Geldkoffer ausgetauscht gegen leere. Doch anstatt das Geld der Polizei zu übergeben, behält der Kassierer die 850.000 Mark selbst.

Wie sich bald herausstellt, ist der Geldaustausch in dem Tatort „Geld oder Leben“ doch nicht ganz unbemerkt abgelaufen. So wird Schubert, der die wertvollen Koffer nach dem Ende seiner Schicht in seine Wohnung gebracht hat, schon an demselben Abend von einem der Bankräuber zu Hause besucht. Der Gangster Kalster verschafft sich ungebeten Zutritt zu Schusters Heim, um sich dort seine Beute wieder zurückzuholen. Doch ein zweites Mal haben die Bankräuber kein Glück: Es kommt zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen dem Kassierer und Kalster, die für den Einbrecher tödlich endet, als er unfreiwillig aus dem Fenster stürzt. Schubert, der nach dem Diebstahl jetzt auch an einem Todesfall beteiligt ist, will die Leiche möglichst bald verschwinden lassen. So versenkt er im Tatort „Geld oder Leben“ den toten Kalster im Schutz der nächtlichen Dunkelheit in der Spree.

Dort wird die Leiche kurz darauf entdeckt und der Fall endet schließlich auf dem Schreibtisch der Berliner Ermittler Roiter und Zorowski. Die beiden Fahnder können bald die Identität des Toten feststellen und bemerken auch, dass dieser bei der Geldtransportfirma angestellt war, die auch beim Überfall für die Geldlieferung zuständig war. War Kalster also einer der Bankräuber? Und wenn ja, wer war der zweite Täter?

Auch Schubert macht sich in der Zwischenzeit so seine Gedanken darüber, wer der zweite Bankräuber sein könnte. Er verdächtigt in dem Tatort „Geld oder Leben“ seine hübsche Kollegin Schneider, die ihm, dessen unauffällige Art sie vorher nie interessiert hat, plötzlich schöne Augen macht. Schneider hingegen überlegt, ob Schubert nicht das viele Geld an sich genommen hat – und so verdächtigen beide sich gegenseitig und suchen nach einem Hinweis, dass sie mit ihrer Vermutung richtig liegen. Dabei verlieben sich Schubert und Schneider trotz allem Misstrauen langsam ineinander.

Schließlich stehen sich im Finale des Tatort „Geld oder Leben“ das ungleiche Päärchen und der Filialleiter Steinhoff gegenüber, der auch gerne die 850.000 Mark an sich reißen würde. Schneider und Schubert haben eine schwere Wahl zu treffen, denn sie können nur eines haben – Geld oder Leben …


Am 7. September 1997 feierte die Tatort-Folge 368 „Leben oder Tod“ im ARD seine Premiere. Berno Kürten („Der Vamp im Schlafrock“) hatte bei dem Berliner Krimi sowohl Regie geführt als auch das Drehbuch geschrieben.

Besetzung
Hauptkommissar Ernst Roiter – Winfried Glatzeder
Michael Zorowski – Robinson Reichel
Schubert – Gerd Wameling
Fräulein Schneider-Inga Busch
Steinhoff – Peter Fritz
Schwandtke – Brigitte Hanelt
Schmidtke – Udo Heiland
Chef Safeway – Anton Rattinger
u.a.

Stab
Regie – Berno Kürten
Buch – Berno Kürten
Kamera – Michael Wiesweg
Schnitt – Kerstin Kexel
Musik – Rainer Lingk
Produktion – SFB


5 Meinungen zum Tatort Folge 368: Geld oder Leben

  • Dirk • am 4.3.17 um 18:23 Uhr

    Der Tatort mit der Hummer 368 aus Berlin und Kintopp sei Dank, eine wahre Nummer. Aus dem Jahre 1997 ist der Tatort-Spielfilm und die bislang verkannten Kult-Tatort-Hauptkommissare, Roiter und Zorowski, legen sich hier und bitteschön mit den Falschen an. Artverwandte Berufsveteranen schaffen reihenweise böse Bankräuber, um sich anschließend gegenseitig vehement zu behaken, immerhin spekulativ auf 850.000 Deutsche Mark begierig gaffend. Interessant zu schauender Tatort-Klassiker mit den beiden Mordermittlern aus der neuen Bundeshauptstadt. Etwas in Vergessenheit geraten, aber durchaus sehens- und wiederholungswert. Fräulein Schneider spielte übrigens Inga Busch, und nur die. Toll vom SFB.


  • kvas • am 29.10.19 um 0:38 Uhr

    This is a light TO, not very serious although two people die. The second death even made me laugh.
    There’s some really nice interior decorating, both in the bank and in Shubert’s place. This lonely and shy bank employee has an apartment full of design furniture. It looks great on film but I’m not sure if it fits with his character since he told his new girlfriend he never ever buys anything.


  • Henning • am 29.4.20 um 23:45 Uhr

    Der war richtig gut und hatte einen besonderen Humor. Man fühlt auch richtig mit dem Kassierer Schubert und wie das Leben in seine Adern zurückkehrt (super: Gerd Wameling und Inga Busch). Damals fand ich das Team nicht so gelungen, was vermutlich auch am ungewohnten Kameraformat lag. Heute finde ich, dass ich Roiter/Zorowski zu Unrecht verkannt habe. Die Figuren haben eine größere Tiefe, als man ihnen wegen anderer Dinge, die einen davon ablenken, zunächst zugestehen will. Ich möchte mal die Folge wiedersehen, die auf der Berliner Loveparade spielt, die war nach meiner Erinnerung auch nicht schlecht.


  • MadMonkey • am 20.9.20 um 9:43 Uhr

    Ich glaube das hier ist wirklich ein trashiger Tatort. Man beachte nur mal den Fenstersturz des zweiten Opfers. Wie in alten 70er Italo Schinken. Die Dialoge sind mit Humor gespickt und alles wirkt ein wenig unfreiwilig komisch. Ein Genuß


  • Edgar Laudes • am 4.11.20 um 10:45 Uhr

    Das ist ein ganz ungewöhnlicher Tatort: Es gibt nur einen dilettantisch ausgeführten Mord, man sieht sogar die Ausführung und den Täter. Es ist eher eine Krimi-Komödie, denn die skurrilen Dialoge, ebenso die leicht vertrottelten Schauspieler, regen eher zm Lachen an. Die Handlung ist allerdings nicht ohne Spannung und überraschende Wendungen. Dass die Täter am Schluss entkommen und die Kommissare ihnen sogar noch Lebewohl hinterherrufen, stellt noch das i-Tüpfelchen dar. Also, wer einen klassischen Tatort mit ellenlangen Recherchen, Verhören (Wo waren Sie gestern zwischen 20 und 22 Uhr ?) erwartet, wird enttäuscht sein.


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