Tatort Folge 383: Manila



In der Tatort-Folge 383 „Manila“ müssen die beiden Kriminalkommissare aus Köln, Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär), einen Fall von Kinderhandel zwischen den Philippinen und Deutschland aufklären.

Ein Gangsterpärchen macht Kölner Tankstellen unsicher. Um die zwei jungen Verbrecher zu schnappen und weitere Überfälle zu verhindern, führt die Polizei eine Ringfahndung auf einer nahe Köln gelegenen Autobahn durch. Dabei halten die Beamten im Tatort „Manila“ zufällig auch den Staatsanwalt Wehling an. Als dieser seinen Wagen stoppen muss, flieht ein kleiner Junge asiatischer Herkunft aus dem Auto des Staatsdieners. Beunruhigt durch dieses Erlebnis ruft die Kölner Polizei eine Sonderkommission ins Leben, der auch die Kommissare Ballauf und Schenk zugeteilt werden. Unter der Leitung von Kriminalrätin Berger, die beim LKA in Düsseldorf arbeitet, gelingt es dem Kölner Tatort-Team, den verstörten Jungen zu finden und in Gewahrsam zu nehmen.

Bei ihren Ermittlungen sprechen die beiden Fahnder im Tatort „Manila“ auch mit Staatsanwalt Wehling, der zu Protokoll gibt, dass er den Jungen alleine auf einer Straße gefunden und daraufhin aufgelesen hat. Der asiatische Junge, dessen Name March lautet, wünscht sich vor allem eine Rückkehr in seine Heimat, die philippinische Hauptstadt Manila. Das Schicksal des kleinen March bewegt besonders Kommissar Ballauf sehr, zumal sich bald herausstellt, dass der Asiate Opfer von sexuellem Kindesmissbrauch geworden ist.

Ballauf verdächtigt in dem Tatort „Manila“ Staatsanwalt Wehling, kann dem Mann jedoch kein Fehlverhalten nachweisen. Die Kölner Beamten schalten eine Suchanzeige, auf die sich schließlich eine Philipina meldet, die angeblich Marchs Mutter ist. Die Frau behauptet auch, nichts darüber zu wissen, dass ihr Sohn missbraucht wurde. Weil das Visum der beiden Philipinos bald ausläuft, wird der Fall auf Antrag des Staatsanwalts einer Eilprüfung unterzogen. Da March im Tatort „Manila“ keine Aussage machen will und es keinerlei Hinweise auf den möglichen Vergewaltiger gibt, dürfen die Philipina und ihr vermeintlicher Sohn schließlich zurück nach Manila reisen.

Kommissar Ballauf kommt heimlich mit zum Flughafen, wo er auch auf einen deutschen Mann aufmerksam wird, der erst March und seine Mutter zum Flughafen gebracht hat und dann anscheinend neue Gäste von den Philippinen empfängt. Zumindest wendet sich eine Philipina mit einem kleinen Mädchen an den Mann, den Ballauf später als Ernst Swoboda identifizieren kann. Diese Erkenntnis alarmiert den Fahnder als Köln, weil der Mann auf den Philippinen eine Anklage wegen Kinderhandel am Hals hat, jedoch gerade noch rechtzeitig vor einer Verhaftung nach Deutschland fliehen konnte. In Deutschland wurde ebenfalls gegen den potenziellen Kinderhändler ermittelt, es fehlte jedoch an zwingenden Beweisen.

Kurz darauf ist Swoboda im Tatort „Manila“ plötzlich tot und per Zufall gelangen Ballauf und Schenk an Hinweise, wer der Mörder sein könnte. Ballauf zeigt sich wenig überrascht, als der Verdacht auf Staatsanwalt Wehling fällt. Doch ohne die Aussage von March können die Kölner Kommissare dem Verdächtigen nichts nachweisen, der Junge ist jedoch in Manila. Und so macht sich neben Ballauf auch der Staatsanwalt im Tatort „Manila“ auf den Weg auf die Philippinen, um March zu finden – trotz ihres gleichen Zieles haben die beiden Männer jedoch ganz andere Motive…


Der Kölner Tatort „Manila“ wurde vom WDR produziert, wobei Nikolaus Stein von Kamienski („Pest – Die Rückkehr“) sowohl die Rolle des Drehbuchautoren als auch des Regisseurs übernommen hatte. Dazu spielte der Regisseur auch vor der Kamera mit, wo er den Bösewicht Ernst Swoboda mimt. Der Krimi, der am 19. April 1998 erstmalig im TV gezeigt wurde, hat in Deutschland aufgrund des brisanten und traurigen Themas eine große öffentliche Resonanz erhalten.

Ausschnitte aus den ersten 30 Min.



Besetzung

Kommissar Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Kommissar Freddy Schenk – Dietmar Bär
Lissy Pütz – Anna Loos
March – Tom Taus
Marilyn Garcia – Susan Africa
Maria Espadia – Milanie Sumalinog
Ernst Swoboda – Nikolaus Stein von Kamienski
Franziska Berger – Antje Schmidt
Vanderfelde – Walter Gontermann
Johannes Wehling – Mathieu Carrière
u.a.

Stab

Drehbuch – Nikolaus „Niki“ Stein
Regie – Nikolaus „Niki“ Stein
Kamera – Arthur W. Ahrweiler
Schnitt – Corina Dietz
Musik – Ulrik Spies, Jacki Engelken, Engelken & Spies: «Disco Manila»
Produktion – WDR


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15 Meinungen zum Tatort Folge 383: Manila

  • Maya • am 24.7.10 um 12:21 Uhr

    Diese Folge ist eine der eindringlichsten, die ich je gesehen habe. Ich bin auf der Suche nach der Quelle der Musik, die immer wieder zu hören ist. Ich glaube, es war eine Bacharie. Weiß jemand, um welche Arie es sich handelt?


  • Michi • am 11.5.12 um 8:34 Uhr

    Starker 3ter Fall aus Köln – und vor allem ein eindringlicher Film – denn daran, dass vieles Dargestellte den Tatsachen entspricht (vor allem auf den Philippinen), zweifelt denke ich niemand…


  • Dirk • am 26.11.15 um 19:33 Uhr

    Der Tatort Nummer 383 aus Köln, mit den beiden engagierten Hauptkommissaren der Kölner Mordkommission. Es geht um Kinderhandel und Auslebung einer exzessiven sexuellen Abnormalität, insbesondere an philippinischen Kindern. Und es geht um Mord. Mit einer der ersten Tatort-Spielfilms des gerne gesehenen Tatort-Teams und einer der eindrucksvollsten. Das Drehbuch schrieb Nikolaus Stein, Regie führte Nikolaus Stein und die Musik war von Engelken und Spies. Schauenswert.


  • Erik • am 16.12.15 um 19:34 Uhr

    Wenn eine Nebenrolle derart prominent besetzt ist, fehlt eigentlich jeder Zweifel daran, wie die Geschichte ausgeht. Schade.


  • Pianoede • am 6.1.16 um 19:30 Uhr

    Die immer wiederkehrende Musik ist tatsächlich eine Bacharie – aus dem Weihnachtsoratorium, letzter Teil (zum Dreikönigstag/Epiphaniasfest komponiert, Teil VI): „Nur ein Wink von seinen /Stürzt ohnmächt’ger Menschen Macht“ – als Antwort auf das Nachstellen König Herodes‘, um das neugeborene Jesuskind töten zu lassen. Immer wenn ich es höre, muss ich an Mathieu Carriere in seiner Rolle als kindsmissbrauchendem Staatsanwalt denken


  • Musik • am 11.11.16 um 23:14 Uhr

    Welche Musik lief in der Disco?


  • MadMonkey • am 17.5.17 um 17:30 Uhr

    Mit diesem Tatort führt uns die Geschichte bis auf die Philippinen. Wow was für ein Fall damals und heute erstklassig. Damit haben sie sich endlich bei vielen etabliert als neues Team aus NRW. Super Tatort. Für IMMER!!!


  • Niko Flammer • am 23.9.19 um 21:51 Uhr

    Sehr bewegende und Traurige Folge


  • cari12 • am 31.10.20 um 1:22 Uhr

    Auch 2020 ein brennendes Thema : Kinder-Sex-Handel –. Nicht nur aus armen Ländern . Auch hier boten deutsche Mütter Kinder Pädophilen an.
    .
    Dieser Tatort zeigt Frauen, die Kinder dem sexuellen Mißbrauch gegen Geld zuführen .Damen des River Resort, Damen der NightRiderBar, 2 Phillipinas die Kinder in BRD abliefern.

    Tatort beginnt mit Wehling und Knabe auf der Rückbank im Autostau der Radiomeldung hört – „Auf der A4 Richtung Köln West kommt es aufgrund einer Ringfahndung zu erheblichen Behinderungen“ – Was ein Regie-Fehler !.
    Wenn wirklich nach flüchtenden Raubmördern gefahndet wird, Autobahn abgesperrt-MUSS die Absperrstelle zur Ringfahndung geheim bleiben , darf nie im Radio durchgegeben werden. (und wird es auch nie) Dann hätte die Polizeiführung UND der Radio-Sender die flüchtenden Täter perfekt informiert, welche Strecke sie nicht zur Flucht benutzen dürfen.
    Wehling Familienvater hat selbst einen Sohn –Sebastian. Wehling war selbst bei den Homberger Sängerknaben und sang dort das Weihnachtsoratorium , das er anderen Knaben weitergibt.

    Merkwürdig , dass Ballauf direkt nach Ankunft von der Manila-Polizei direkt der Staatsanwältin Garcia vorgeführt wird.
    Wehling stellt Ballauf in Manila mehrere Fallen –schon bei dessen Ankunft wird dieser aus einem fahrenden Taxi polizeilich gestopt.
    Garcia wäre von Wehling telefonisch informiert worden, Er selbst Staatsanwalt Wehling käme erst einen Tag später an.

    Direkt nach dem Justizpalast läßt sich Ballauf zur -Anbahnungsbar NightRider fahren entdeckt dort Maria Espadila (Marchs Mutter- eine Prostituierte), die panisch vor ihm flieht und er wird , als er ihr folgen will von einem Polizist in grünerUniform niedergeschlagen
    Ich frage mich , wie dieser Manila Polizist ausgerechnet in einem Hinterflur ihre Flucht vor Ballauf durch das Gebäude vorhergesehen hat und ihn an passender Stelle erwartete. um ihm danach eine böse Falle zu präparieren.
    Morgens stürmt das NBI-(nationales FBI ) mit schwarzen NBI Westen das Zimmer in das er mit einem 7jähriger Knabe gelegt wurden.
    Eine Stunde später , als ihm Staatsanwältin Garcia sein Vergehen vorhält , ihm die Todesstrafe androht.–steht schon Staatsanwalt Wehling bei ihr
    Wie Wehling vom Flugzeug aus das NBI und die Staatsanwältin , Polizei und Hotelier zu diese Fallen bewegen konnte –ist hier zeitlich fragwürdig , unglaubhaft auch , dass diese Organisationen auf Geheis eines Deutschen solch ein abgekartetes Spiel mitmachen.

    Merkwürdig , wenn für Sex mit Kindern die Todesstrafe droht -aber die Manila Staatsanwältin Garcia mit dem pädophilen deutsche Staatsanwalt Wehling eng zusammenarbeitet

    Dubios : Eine Frau –polizeibekannte Prostituierte (zig Fotos dieser Bar an der Wand von Garcia) mit Sohn March ausreist und ohne ihn nach Manila zurückkehrt . Ohne irgendein Adoptionsschreiben o.ä..
    Eine andere Philipina mit seiner Schwester June ausreist- und ebenfalls ohne Kind zurückkehrt. –

    Merkwürdig , dass Staatsanwältin Garcia zusammen mit Ballauf Staatsanwalts Wehlings Sachen durchsuchen, darin ein Foto des River Resort mit 5 Knaben und einer älteren Dame entdeckt, das Wehling in Swobodas Haus gefunden hatte, nachdem er ihn ermordete.
    Und der überpedantische , jeden Fehler vermeidende berechnende Wehling dieses veräterische Foto in seiner Tasche in Manila zurückgelassen hatte. Mit diesem Foto aus ursp. Swobodas Besitz verriet er den Mord und seine Neigung zu Knaben und Namen des Kinder-Resorts

    Am Ende Weihnachtsmann-Raubmörderpaar tot . Kinderhändler Swoboda tot , pädophiler Wehling tot.


  • Revilo • am 10.11.20 um 16:49 Uhr

    Dritter Fall von Kriminalhauptkommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Kriminalhauptkommissar Alfred (“Freddy“) Schenk (Dietmar Bär), die in Köln ihren Ermittlerort haben.

    Zehn Tage Dreharbeiten in Manila. Da bekommt man schon mit, wie das mit den Straßenkindern in Manila läuft. Das ist die Aussage des Fernsehteams um Regisseur Niki Stein. Doch in dieser Folge “Manila“ kommt für das Publikum dabei nichts davon an. Meiner Meinung nach langt es nicht nur zu sagen, wir widmen uns dem Thema Straßenkinder in Manila, und dann ist das automatisch eine gelungene Folge. Hier ist, laut Erzählungen, im Endeffekt nur eine Stiftung gelungen, die das Filmteam nach ihren Erfahrungen aus Manila gegründet hatte. Filmisch hat diese Folge “Manila“ überhaupt keine Tiefe und deshalb auch gar kein Mitgefühl ausgestrahlt. Es kann natürlich sein, man bekommt es wegen dem Titel dieses Filmes. Oder weil man vorher eine Inhaltsangabe gelesen hat.

    Story:
    Und die stellt eine Geschichte um Kinderprostitution bei den Straßenkindern in Manila in den Vordergrund. Weil das aber eigentlich nicht der Fall der Ermittler Ballauf/Schenk ist, muss Ballauf (Klaus J. Behrendt) in dieser Folge eine unterirdische Performance abgeben, damit das Publikum bei der Manila-Geschichte bleiben kann.
    Die Filmgeschichte beginnt mit einer Ringfahndung wegen zwei Tankstellenräuber, die diesmal sogar den Tankstellenmitarbeiter getötet haben. Dort läuft dem Ballauf (Klaus J. Behrendt) ein philippinischer Junge vors Auto. Dieser Junge March (Tom Taus) war aus dem stehenden Wagen des Staatsanwalts Wehling (Mathieu Carrière) geflüchtet. Die Aussage von Wehling (Mathieu Carrière) darüber ist, dass er den verstörten March (Tom Taus) an einer Autobahnraststätte aufgegriffen und mitgenommen hatte. Da nach einer Untersuchung von March (Tom Taus) festgestellt wird, dass an ihm körperliche Gewalt ausgeübt worden ist, glaubt Ballauf (Klaus J. Behrendt) dem Staatsanwalt Wehling (Mathieu Carrière) nicht so direkt. Er kümmert sich jetzt sogar eher um den Jungen March (Tom Taus) und dessen Fall, der eigentlich von der Sitte behandelt werden soll. Zum Glück arbeitet wenigstens Freddy Schenk (Dietmar Bär) an dem Fall des Tankstellenmordes. Derweilen taucht die angebliche Mutter Marilyn (Susan Africa) im Präsidium auf, nimmt den March (Tom Taus) mit und beide fliegen nach Manila, unter heimlicher Beobachtung von Ballauf (Klaus J. Behrendt) bis zum Flughafen Köln. Dort sieht Ballauf (Klaus J. Behrendt) dann ein anderes philippinisches Mädchen mit einer angeblichen Mutter. Sie werden von einem Mann abgeholt, der als Ernst Swoboda (Niki Stein) identifiziert wird. Und der ist bei der Polizei aktenkundig, da er in Manila schon mit der dortigen Kinderprostitution in Verbindung war. Für Ballauf (Klaus J. Behrendt) gibt es jetzt kein Halten mehr. Er fährt zu Ernst Swoboda (Niki Stein) und verschafft sich Eintritt in sein Haus. Doch dieser wurde irgendwo in seinem Wagen ermordet und samt dem Karren verbrannt. Nun schnappt Ballauf (Klaus J. Behrendt) sich den Staatsanwalt Wehling (Mathieu Carrière), den er des Kindesmissbrauchs verdächtigt und des Mordes an Ernst Swoboda (Niki Stein). So einfach kommt er aber nicht durch damit und versaut so sogar die weiteren Ermittlungen ein wenig. Als dann die philippinische Frau mit dem kleinen Mädchen, die Ballauf (Klaus J. Behrendt) am Flughafen gesehen hatte, lebend gefunden wird, und sich das kleine Mädchen als die Schwester von dem Philippino March (Tom Taus) herausstellt, glaubt Ballauf (Klaus J. Behrendt), dass er mit March (Tom Taus) jetzt einen aussagekräftigen Zeugen gegen Staatsanwalt Wehling (Mathieu Carrière) hat. Doch dieser Staatsanwalt Wehling (Mathieu Carrière) ist schon auf dem Wege nach Manila, um den March (Tom Taus) dort ausfindig zu machen. Ballauf (Klaus J. Behrendt) macht daraufhin Urlaub und fliegt hinterher. Ja er ist sogar früher in Manila. Leider nicht so gut für ihn, denn dort bringen ihn seine privaten Ermittlungen in ein Hotel, wo er sich am nächsten Morgen, nach einem Niederschlag, mit einem jungen Philippino im Bett findet. Nun landet er im Knast. Derweil hat Schenk (Dietmar Bär) den Fall der Tankstellenüberfälle halbbillig gelöst und eilt danach dem Ballauf (Klaus J. Behrendt) in Manila zur Hilfe. Dort regeln dann Beide gemeinsam diesen zweiten “wichtigeren“ Fall, indem sie sogar ein zwielichtiges Hotel auffliegen lassen, welches regelmäßig Kinder an Sextouristen vermietet hatte. Und der Staatsanwalt Wehling (Mathieu Carrière) entzieht sich dann seiner Verhaftung durch die Flucht in eine andere Welt.

    Die Form von Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) ist in dieser Folge “Manila“ eigentlich zum Weglaufen. Beim ansehen dieses Filmes musste ich mal wieder an seine Düsseldorfer Zeit denken, wo er auf jeden Fall jetzt eine 180 Grad Charakterwendung gemacht hat. In seinen drei Folgen als Kölner Ermittler hat er meiner Meinung nach zusammen weniger Tiefe ausgestrahlt, als bei so manchen Kurzeinsätzen in seiner Düsseldorfer Zeit. Hier in Köln ist er aufbrausend, hat ein enormes Gerechtigkeitsgefühl, das ihn sogar überall genau das reden und machen lässt, was er gerade unbedacht denkt. Mir würde er auf den Wecker gehen und Professionalität ist auch etwas anderes. Da ist mir ja schon der Schenk (Dietmar Bär) eher angenehm. Und dabei kommt in mir sogar das Gefühl auf, dass Schenk (Dietmar Bär) dafür gar nichts machen muss. Vielleicht legen die Macher es genau darauf an, damit diese Beiden, jetzt sehr gute Freunde, mal immer wieder ein donnerndes Streitgespräch hinbekommen, was sich dann direkt auch ganz gut anschaut. Aber der Preis für solche Szenen ist in dieser dritten Folge sehr hoch. Und kostet am Ende dieser Folge “Manila“ schon einige Sterne.
    Der Mordfall vom Anfang an der Tankstelle ist ja nur eine Nebenhandlung, die nebenbei auch aufgelöst wird. Eigentlich kann man das auch so zeigen, wie es hier gemacht wurde.

    Auch nach dieser Folge kann ich meine Frage, was haben diese Kommissare an sich, warum sie so beliebt sind, noch nicht beantworten.

    Ich selbst habe schon sehr viele Folgen von Ballauf/Schenk gesehen, die meistens auf Durchschnittsniveau abgelaufen sind. Deshalb sehe ich Ballauf/Schenk auch eher als Durchschnittkommissare. Nachdem ich jetzt, in diesem Jahr erst, ihre ersten drei Folgen gesehen habe, muss ich sagen, dass diese beiden Ermittler eigentlich qualitätsmäßig keinen so guten Start hatten. Aber die Kommissare wurden beliebt. Vielleicht liegt es daran, dass sie Ihr Herz auf der Zunge tragen.

    Wenn ich einen der vielen Folgentitel von diesen beiden Ermittler Ballauf/Schenk nennen müsste, würde ich den Titel “Manila“ nennen. Der fällt mir schon immer als erstes ein. Vielleicht sogar als einziger Titel. Leider ist aber diese Folge “Manila“ für mich, nachdem ich sie nun gesehen habe, jedoch einer ihrer schlechtesten Folgen.

    Meine Schulnote: 5+


  • HerrBert • am 7.12.22 um 23:13 Uhr

    Eine durchaus interessante Geschichte entwickelt sich da. Leider in einer Art „Haudrauf Manier“ arrangiert, die einem Schimanski gut zu Gesicht gestanden hätte. Krasse Logikfehler werden zugunsten überbordendem Aktionismus glattgebügelt. Vielleicht eine Zeiterscheinung Ende der 90er. Insgesamt ein unterdurchschnittlicher Tatort.
    Zum Glück haben sich die kölner Kommissare im Laufe der Jahre zum Besseren hin entwickelt.


  • Tatort-Liebhaber • am 7.12.22 um 23:55 Uhr

    * (Ein Stern)

    Kommentare mit einer Länge wie die zwei weiter oben, die noch dazu lediglich die Story noch mal wiedergeben, finde ich ultra-öde.

    Tatort Manila:
    Billig gemachte Story, öde runter gespulte, schlechte Dialoge, Ballauf & Schenk als ob sie die erste Frau ihres Lebens (Kriminalrätin Berger) sehen würden (Freddy: „Die Frau ist genial!“ Rotfl!), beide aber wie immer überheblich bis es quietscht. Übertrieben auch die schwer vorstellbaren Streitereien. Die Episode auf den Philippinen samt des surrealen, stümperhaft aufgenommenen Freitodes von Wehling eine Posse.
    Die sehr von sich überzeugten Kölner stark überschätzt. Wie immer.


  • Der Fremde • am 13.12.22 um 17:49 Uhr

    Heute zum ersten (und letzten) Mal gesehen. Ich teile die negative Beurteilung der beiden Vor-Kommentatoren @HerrBert bzw. @Tatort-Liebhaber.
    Extrem unrealistischer Plot, die Szenen in Manila sehr klischeehaft. Dazu ein ständig plärrender Ballauf, furchtbare Folge!


  • Dirk • am 1.2.23 um 8:32 Uhr

    Gestern in Wiederholung im WDR und wo auch sonst. Der Tatort mit der Nummer 383 aus 1998 und die beiden Kölner Kommissare wurden mit jeder späteren Folge professioneller .
    Die Meinung vom 26.11.2015 halte ich.


  • Wolfram • am 20.4.23 um 11:24 Uhr

    Mir hat der Tatort gut gefallen. Die übersteigerten Charaktere, die ständige Hysterie, die in der Luft liegt, möchte ich hier einmal dem Thema und der noch anderen Zeit beim Dreh zuschreiben. Allein das Thema ist interessant oder besser besorgniserregend, und hat zuletzt ja auch in Deutschland für negative Schlagzeilen gesorgt. Der Kindeshandel mit Dritte-Welt-Kindern mag fern liegen (vom Sextourismus einmal abgesehen), der Kindesmißbrauch tut es nicht. Heute würde die Story (in einem neuen Tatort) wahrscheinlich eher in der Jugendbetreuung bei der katholischen Kirche angesiedelt werden statt in Manila.


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