Tatort Folge 416: Licht und Schatten



In dem Tatort „Licht und Schatten“ muss sich der Kölner Kommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) nicht nur mit dem Mord an einem Gynäkologen und bekannten Abtreibungsbefürworter, sondern auch mit seiner weggelaufenen Teenager-Tochter rumschlagen, was die Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) nicht einfacher macht.


Der Tatort „Licht und Schatten“ beginnt mit dem Mord an Dr. Muster, der unbekleidet von zwei Pistolenschüssen getroffen wird und daraufhin leblos in seinen Swimmingpool fällt. Als Ermittler werden die Kommissare Ballauf und Schenk mit den Mordermittlungen beauftragt. Schenk kommt dieser Fall gar nicht Recht, hat er doch schon genug mit seiner 15-jährigen Tochter Sonja zu tun. Das Mädchen bereitet seinem sorgenvollen Vater schlaflose Nächte, weil es weggelaufen ist.

Doch Arbeit ist Arbeit und so finden die Fahnder aus Köln bald heraus, dass das Opfer ein stadtbekannter Gynäkologe war, der jedoch bei vielen Menschen absolut nicht beliebt war. Denn Dr. Muster befürwortete Abtreibungen und führte in seiner eigenen Praxis auch selbst welche durch, was ihm einen guten Gewinn einbrachte. Aufgrund dieser Einstellung ist der Arzt immer wieder in das Visier von Gruppen und Vereinen aus Abtreibungsgegnern geraten. Deswegen vermuten die Frau des Toten und dessen Sohn Rüdiger im Tatort „Licht und Schatten“ auch gleich, dass eine solche Gruppe für den Mord verantwortlich war.

Diese Vermutung belegen die beiden mit zahlreichen Drohbriefen, die der Gynäkologe erhalten hatte. Am Tatort finden Schenk und Ballauf außerdem Hinweise darauf, dass der Mord tatsächlich durch eine Ablehnung von Dr. Musters liberaler Haltung motiviert sein könnte. So wurde auf die Hauswand der Musters „Kindermörde“ gesprüht – vielleicht hatte Dr. Muster ja den Sprayer überrascht, ehe er sein Werk vollenden konnte?

Weil die trauernden Angehörigen speziell den Verein „Schutz dem Leben“ verdächtigen, untersuchen Ballauf und Schenk im Tatort „Licht und Schatten“ daraufhin die Organisation, die von Hans Landdorf als Präsidenten geleitet wird. Dieser, Kunstsammler und ein wohlhabender Bürger Kölns, distanziert sich von den radikalen Mitgliedern seines Vereins. Doch Landdorfs Aussage ist nicht mehr ganz so glaubwürdig, als herauskommt, dass sich vor etwa einem Jahr seine damalige Freundin nach einer Abtreibung umgebracht hatte. Schenk hingegen verdächtigt eher Frau Muster, weil sie anscheind vor kurzem erfahren hatte, dass ihr Mann die Scheidung einreichen wollte.

Neben den Ermittlungen ist Schenk verzweifelt mit der Suche nach seiner Tochter beschäftigt – unwissend, dass diese im Tatort „Licht und Schatten“ bei seinem Kollegen Ballauf untergekommen ist. Dieser steckt in einer Zwickmühle, weil er natürlich seinen verzweifelten Kollegen beruhigen, aber gleichzeitig keinen Vertrauensbruch gegenüber Sonja begehen will. Diese will sich, um ihre Probleme allein zu lösen, an Dr. Muster wenden, trifft nach dessem Tod aber nur seinen Sohn Rüdiger. In dem Gespräch mit dem jungen Mann wird dann auch bald klar, warum Schenks Tochter abgehauen ist.

In der Zwischenzeit sind Ballauf und Schenk im Tatort „Licht und Schatten“ mit ihren Ermittlungen immer noch nicht weitergekommen. Dann versucht Frau Muster, sich selbst umzubringen und gesteht in einem Abschiedsbrief den Mord. Ballauf vermutet jedoch, dass die Frau des Opfers mit ihrem Geständnis nur jemand anders decken will, doch wen?


Die von Wolfgang Panzer gedrehte Tatort-Folge 416 „Licht und Schatten“, die auch auf seinem Drehbuch basiert, wurde am 4. Juli 1999 zum ersten Mal ausgestrahlt.

Besetzung

Kommissar Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Kommissar Freddy Schenk – Dietmar Bär
Anna Muster – Monika Woytowicz
Hans Landdorf – Walter Kreye
Lissy – Anna Loos
Dieter Funke – Christoph Hofrichter
Freddy Junior – Robert Stadlober
Rüdiger Muster – Antonio Wannek
Sonja – Natalie Spinell – Beck
u.a.

Stab

Regie – Wolfgang Panzer
Buch – Wolfgang Panzer
Kamera – Edwin Horak
Schnitt – Claudio di Mauro
Musik – Filippo Trecca
Produktion – WDR


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8 Meinungen zum Tatort Folge 416: Licht und Schatten

  • Dirk • am 24.9.16 um 16:42 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 416. Der kommt diesmal aus der Dom-Hochburg Köln und die beiden Hauptkommissare der dortigen Mordkommission, der Max Ballauf und der Freddy Schenk, ermitteln in dem außergewöhnlich präzise durchgeführten Mord an einer akademisch geprägten Person, welche sich, hochwissenschaftlich gebildet, für die Abtreibung an Frauen verschrieben und auch durchgesetzt hat. Aber so einer hat natürlich nicht nur Freunde. Die beiden Tatort-Mordermittler untersuchen den Fall ganz genau, nicht immer präzise, dafür aber laut. Muss denn so etwas sein! Und wieder familiäre Probleme unter den Polizeibeamten. Kurz aus meiner Sicht gesehen, ist dieser Tatort-Streifen einfach nur dumm, dreist, doof und gibt eine imaginäre Auffassung der Macher dieses absurden Streifens wieder. Aus dem Jahr 1999 stammt der und der Wolfgang Panzer führte auch noch Regie, wirklich kein Genie.


  • Wahyu • am 11.6.19 um 4:02 Uhr

    Ich habe frueher hier als Komparse mitgespielt…war schon eine spannende Angelegenheit…


  • Till Schneider • am 6.1.21 um 4:39 Uhr

    Dieser Tatort ist einzigartig doof. Der ist so saublöd, dass es brummt. Aber er ist schon in den Neunzigern gedreht worden, und daher muss er als genial bezeichnet werden. Eine sensationelle Vorwegnahme aller späteren Tatort-Bescheuertheiten inklusive Münster und Dresdner Emanzenstadl, ja sogar noch bescheuerter. Das muss man erstmal hinbekommen!

    Und wer war’s? Wolfgang Panzer. Er hat’s geschafft. Mich auch.


  • Revilo • am 20.1.21 um 16:10 Uhr

    Achter Fall von Kriminalhauptkommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Kriminalhauptkommissar Alfred (“Freddy“) Schenk (Dietmar Bär), die in Köln ihren Ermittlerort haben.

    Das Thema ist diesmal, wie steht man zu Abtreibungen und Sterbehilfe. Und zu diesem Thema bekommen wir mit der Folge “Licht und Schatten“ einen Kriminalfall mit einigen Geschichten und auch Charakteren serviert, die gewisse Erfahrungen oder Strukturen dieses Themas hier gerade erleben oder schon erlebt haben. Diesen Kriminalfall müssen dann Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) in Whodunit-Form aufklären.

    Story:
    Dr. Robert Muster (Hans-Werner Honert) wird abends zuhause an seinem Swimmingpool beim Nacktbaden ritualmäßig erschossen. An seiner Hauswand ist gerade mit Farbe, frisch angelegt in großen Buchstaben, das Wort: „Kindermörde“ geschrieben. Die Person, die das angebracht hatte, musste wohl gestört worden sein. Denn den letzten Buchstaben konnte diese Person wohl nicht mehr anbringen. Vielleicht ist diese Person Mordzeuge, Täter oder keins von Beiden. Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) kommen zum Tatort und starten ihre Ermittlungen. Gerade im Moment herrscht laut Aussage von Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) zwischen den Beiden eher dicke Luft. Trotzdem können sie einige Tatverdächtige in diesem Fall erkennen. Denn Dr. Robert Muster (Hans-Werner Honert) war ein bekannter Gynäkologe, der Abtreibungen befürwortete und auch legal durchführte. Damit hatte er sich schon eine Menge Gegner gemacht. So kommen dann Personen zusammen, die Motive für eine solche Tat hatten. Auch in seinem Privatleben werden in dieser Hinsicht Motive für den Mord gefunden. Nun kommt der klassische Whodunit. Wer war es und warum hat er es getan. Auf dem Weg dies heraus zu finden, begleiten wir visuell die in dieser Folge extrem überdrehten Ermittler Ballauf/Schenk. Um uns Zuschauer das Thema dann noch ein wenig näher zu bringen, wird zusätzlich auch die fünfzehnjährige Tochter Sonja (Natalie Spinell) von Ermittler Freddy Schenk (Dietmar Bär) geschichtsinhaltlich mit einer ungewollten Schwangerschaft bedacht. Sie haut von zu Hause ab und der unwissende Freddy Schenk (Dietmar Bär) versucht sie nebenbei in dieser Folge zu finden.

    Das Thema Abtreibungen oder nicht wird in dieser Folge “Licht und Schatten“ angesprochen. Solange der Whodunit in diesem Film noch steht, kann man sich diese nicht gerade schöne, aber doch unterhaltsame Folge ganz gut ansehen. Sie wirkt zwar, wie bis jetzt alle Folgen bisher, immer billig und einfach präsentiert. Doch die Filmemacher glauben wohl, vielleicht zu Recht, dass das Publikum sich diese so vorgestellten Filmgeschichten mit den Verhaltensarten der Ermittler Ballauf/Schenk genauso wünscht. Dennoch störte mich in dieser Folge schon von Anfang an die ständige Überdrehtheit dieser beiden Ermittler. Ihre Sprüche gegenüber den Zeugen oder auch Verdächtigen waren zwar von den Machern gewollt, sind aber jedoch schon manchmal sehr komisch wirkend. Auf jeden Fall für meinen Geschmack zu oft da. In dieser Folge “Licht und Schatten“ wirkt ihr Auftreten so überzogen, dass der unrealistisch wirkende Eindruck hier einfach Überhand gewinnt und man die Message, die diese Folge wohl hat, meiner Meinung nach nicht mehr wahr nehmen kann. Als der Zuschauer sich nicht mehr wehren kann, den richtigen Mörder in der Filmgeschichte zu erkennen und dann auch dessen Motive für seine Tat erzählt bekommt und schließlich dann alles Revue passieren lässt, was bisher geschehen war, ist für eine gute Bewertung meiner Meinung nach nichts mehr da. Der Schatten hat hier dann schon einige Sterne geschluckt. Auch die Handlung des Mörders, für die er beim Finale noch Freddy’s Tochter Sonja (Natalie Spinell) brauchte oder benutzte, lässt keinen normalen Gedanken mehr für diese gesehene Folge zu. Hier kann höchstens noch der Action-Teil dieses Finales einen Stern wert sein.

    Beim Ballauf/Schenk-Team ist es wie bei einer sympathisierenden Sportmannschaft. Vor der Saison willst du mit dem Ballauf/Schenk-Team Meister werden, überzeugen. Dann klappt es Spiel für Spiel (Folgen) nicht. Vor jedem neuen Spiel hegst du Hoffnung. Hier in diesem 8. Spiel (Folge) hat die Mannschaft nach ¾ der Spiellänge abgeloost. Es muss nur noch zu Ende gebracht werden und auf das 9. Spiel gehofft werden. Das ist meine Message und Hoffnung für die weiteren Ballauf/Schenk-Folgen.

    Ich denke, diese Ballauf/Schenk-Folgen wollen uns Zuschauer so nahe wie möglich an die Ermittler selbst heranlassen. Sie wollen wohl sagen in ihrem Auftreten: Wir Ermittler sind genauso wie der normale Zuschauer glaubt zu sein, wenn er an der Stelle der Kommissare, mit zusätzlich ihren (die der Kommissare) privaten Problemen wäre. Vielleicht macht gerade das den Zustand aus, dass sie so beliebt sind. Aber die Filmgeschichte leidet oft dabei sehr. Bei manchen Folgen ist das weniger und bei manchem mehr. Hier in dieser Folge “Licht und Schatten“ ist es für meinen Geschmack auf jeden Fall zu viel.

    So ändert diese Folge “Licht und Schatten“ auch nicht, dass für mich die Ermittler Ballauf/Schenk leider nur höchstens Durchschnittkommissare sind, bei denen ihre Folgen bis jetzt einschließlich dieser 8. Folge aber noch nicht auf Durchschnittsniveau abgelaufen sind.

    Die Folge “Licht und Schatten“ ist höchstens für die geschichtliche Chronologie der beiden Ermittler Ballauf/Schenk gerade noch so eine Empfehlung wert. Freddy’s älteste Tochter Sonja Schenk (Natalie Spinell) wurde in dieser Folge schwanger. Aber vielleicht war das auch ihr letzter Einsatz und wir werden sie in weiteren Folgen nie wieder sehen oder etwas von ihr hören. Wenn das so wäre, würde ich diese Folge dann doch nicht als Empfehlung sehen.

    Meine Schulnote: 4


  • Der Fremde • am 2.1.24 um 22:42 Uhr

    Vor ca. 1 Jahr genau gab es die neue Kölner Folge Nr. 1220 „Schutzmaßnahmen“ mit einer gewissen Nathalie Spinell als ‚Sonja Schenk‘. Angeblich sei sie irgendwann schon einmal Thema in einer ‚alten‘ Kölner Folge gewesen (keiner der TO-Fans konnte sich erinnern).

    Voilà –> Here it is. In gegenständlicher Folge spielt doch tatsächlich die Tochter Sonja (damals 15-jährig!) mit. Die fiepsige Stimme hatte sie auch schon damals … 😉


  • HerrBert • am 2.1.24 um 23:51 Uhr

    ☀☀☀
    Nicht nur bei der Musik merkt man die 90er Jahre, was das Ganze etwas tranig macht. An und für sich war das eine gute Geschichte… die aktuelle Art der Erzählung der Kölner Tatorte gefällt mir aber besser. Die Verfolgungsjagd a la Straßen von San Francisco machen die Sache nicht besser.


  • Der Fremde • am 3.1.24 um 8:55 Uhr

    Aus heutiger Sicht finde ich bemerkenswert, dass Schenk in den ersten Kölner Folgen den
    übertrieben cholerischen Part spielte, der dann jedes Mal von Ballauf ‚besänftigt‘ werden musste. Heute spielt Schenk (in der Regel) den ausgleichenden Part.


  • Der Fremde • am 9.1.24 um 15:37 Uhr

    Heute nochmals kurz hinein gesehen:
    Mir ist kein anderer Köln-TO bekannt, in der Schenk Ballauf so unfreundlich behandelt wie in dieser. Hätte Schenk in dieser Tonart weiter gemacht, wären die beiden nicht zu einem der am längsten dienenden Ermittlungs-Paare geworden. So etwas hält m.E. keiner auf Dauer aus!

    PS: Robert Stadlober als 14-jähriger ‚Yellow-Punk‘ war auch bemerkenswert! 😉


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