Tatort Folge 438: Viktualienmarkt



In der Tatort-Folge 438 „Viktualienmarkt“ muss die Mordkommission der Kripo München ihre Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec), Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Carlo Menzinger (Michael Fitz) quasi auf eine Reise in die Vergangenheit schicken.


Der idyllische und weit über die deutschen Grenzen hinaus als „Viktualienmarkt“ bekannte Obst- und Gemüsemarkt in der Münchner Innenstadt beheimatet auch den Stand von Christian und Luise Schaller und deren Schwester Bernadette König. Alles zunächst nicht außergewöhnlich, wenn nicht bei Bauarbeiten an einer Bundesstraße das Skelett eines gewissen Winni gefunden worden wäre, was der Kripo München nach und nach das Familiengeheimnis der Standleute offenbart.

Drei junge Leute begeben sich in einer Sommernacht im Jahre 1978 nach dem Besuch einer Diskothek auf den Heimweg. Obwohl sie angetrunken sind, fahren sie mit dem Auto und geben nicht viel auf Geschwindigkeitsbegrenzungen. Christian sitzt am Steuer, neben ihm Bernadette und Luise, ihre Schwester auf dem Rücksitz. In ausgelassener Laune halten sie an, um den Tramper Winni mitzunehmen, der als Anhalter einen Fahrer sucht. Der extrovertierte Winni flirtet mit Luise, die darauf eingeht, um Christian eifersüchtig zu machen und ihre Schwester etwas aus der Reserve zu locken. Tatsächlich wird die Stimmung immer angespannter. Christian wird gereizter und unkonzentrierter und verliert schließlich in einer Kurve die Kontrolle über den Wagen. Es kommt zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem Tramper Winni verstirbt. Die Drei geraten in Panik, begraben Winnis Leiche und vertuschen den Unfall.

Im Jahr 2000 sind Christian und Luise schließlich verheiratet. Gemeinsam mit Bernadette unterhalten sie einen Stand auf dem Münchner Viktualienmarkt, der ihnen im Wesentlichen den Lebensunterhalt sichert. Sie versuchen in der idyllischen Atmosphäre des bekannten Marktplatzes das dunkle Geheimnis aus dem Jahr 1978 zu vergessen, doch es hinterlässt unvermeidbar Spuren. Christian trinkt zu viel Alkohol, die Ehe mit Luise verläuft nicht mehr harmonisch. Bernadette hat Spielschulden, die sie verheimlicht. Dann wird schließlich Winnis Skelett bei Straßenbauarbeiten gefunden. Die hinzugezogenen Hauptkommissare wären keine typischen Fahnder, wenn sie dies nicht zum Anlass nehmen würden, eingehende Ermittlungen aufzunehmen und Prof. Kratzer von der Rechtsmedizin herauszufordern. Nur Ivo lässt sich von dem Skelettfund und den Untersuchungen des bekannten Rechtsmediziners nicht beeindrucken, sondern will vielmehr seine Kochkünste ausbauen und es zum Mitglied eines Münchner Gourmetclubs schaffen.

Doch dann kommen plötzlich weitere Ermittlungen auf die Münchner Kripo-Kommissare Batic, Leitmayr und Menzinger zu: Andi, der Sohn von Luise, wiederholt völlig unerwartet und auf tragische Weise schicksalhaft die Tat jener Sommernacht, die die drei Geheimnisträger für immer aus ihrer Erinnerung verbannen wollten. Das Besondere: Der 21-järige Andi hatte zuletzt in besonderem Maße zu den Auseinandersetzungen zwischen Christian und Luise beigetragen, da er dem damals tödlich verunglückten Winni zum Verwechseln ähnlich sieht.


Die 438. Tatort-Folge „Viktualienmarkt“ wurde nach dem Buch von Ingmar Gregorzewski und unter der Regie von Berthold Mittermeier gedreht und am 12. März 2000 zum ersten Mal ausgestrahlt. Diese Tatort-Episode ist für den Zuschauer wie ein spannender Kurztrip durch die bayerische Klischee-Metropole München und bietet durch den Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart besondere Spannung und Unterhaltsamkeit.

Besetzung

Sissy Höfferer (Bernadette König)
Carin C. Tietze (Luise Schaller)
Florian Fischer (Andi Schaller)
Erich Hallhuber (Hans Riedl)
Michael Degen
Wilfried Labmeier (Christian Schaller)
Gerd Fitz (Pfarrer Koschel)
Ernst Cohen
Winfried Frey
Cordula Bachl-Eberl
Werner Zeussel
Susanne Michel
Nate Seids
Josef Moosholzer
Traudl Oberhorner
Stefan Born

Stab

Drehbuch – Ingmar Gregorzewski
Regie – Berthold Mittermayr
Kamera – Gerhard Hierzer
Schnitt – Karin Fischer
Musik – Georg Mittermayr, Christian Anders: «Geh nicht vorbei»
Produktion – BR


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10 Meinungen zum Tatort Folge 438: Viktualienmarkt

  • Dirk • am 26.9.15 um 16:00 Uhr

    Der Tatort Nummer 438, aus München, die Hauptkommissare Batic und Leitmayr ermitteln in einem Tötungsfall, welcher mehr als 20 Jahre zurückliegt und das Opfer nur durch Zufall bei Erdbewegungsarbeiten gefunden wird. Krimis dieser Art finde ich immer besonders ansprechend, spannend und informativ, werden da doch meistens, neben der forensischen Arbeit, Filmsequenzen über mehrere Jahre gezeigt und das Leben sowie die Umgebung aller Betroffenen hat sich mittlerweile nach der Tat völlig verändert. Klassiker gibt es genug, mit einer der effektivsten ist sicherlich der Thriller “ Rache aus dem Reich der Toten“, aber auch Streifen aus den 1940 bis 1960 Zeiten sind ausnahmslos gut. Auch der Tatort -Spielfim zeigt Parallelen auf, nicht gruselig und irreal, sondern kriminalistisch. Wie der geklärte Fall letztlich gerichtlich ausging wurde nicht mehr aufgezeigt, Verjährungsfristen spielen sicherlich auch eine Rolle. Dem Sohn des damaligen Opfers kann man eigentlich nur anerkennend auf die Schulter klopfen und Batic in den ………Sehenswert.


  • wolko • am 9.9.18 um 10:07 Uhr

    Sehenswert.
    Leichte Schwächen durch übertriebenen Klamauk.


  • Tatort-Fan • am 30.6.20 um 22:07 Uhr

    Kann mir jemand sagen, in welcher Kirche gedreht wurde?

    Vielen Dank!


  • Henning • am 30.6.20 um 22:38 Uhr

    Die Münchener Krimis sind entweder grottig oder klasse. Dieser hier war klasse.


  • Spiderman916 • am 30.6.20 um 23:02 Uhr

    Toller Tatort der klassischen Art.


  • Anna • am 1.7.20 um 11:03 Uhr

    Ich fand den Tatort auchToll richtig gut fand
    ich den auch. ich finde auch das der Krimi
    aus München gut ist und den mag ich auch gerne,


  • Anna • am 1.7.20 um 11:29 Uhr

    Lieber Tatort fan,
    das ist die Frauenkirche
    in München da wurde gedreht,


  • Markus • am 2.7.20 um 23:00 Uhr

    Ein schöner Klassiker, bei dem die Spannung durch Furcht vor Aufdeckung längst vergangener Taten erzeugt wurde. Interessant auch die verschiedenen Charaktere der Schwestern: die abgebrühte Bernadette versus die aufgescheuchte Luise.


  • Smokie • am 24.5.22 um 22:43 Uhr

    Mit etwas weniger, schlecht platziertem Klamauk, wäre diese Tatort-Folge wahrscheinlich besser ausgefallen.
    Zu einem wiederum positiveren Eindruck trugen erfreulicherweise die beiden Darstellerinnen Carin C. Tietze (als Luise Schaller) und Sissy Höfferer (als Bernadette König) bei.


  • MadMonkey • am 19.2.23 um 16:21 Uhr

    Es gibt bessere Fälle aber dieser Klassiker von 2000 unterhält trotzdem ganz gut. 3 Sterne


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