Tatort Folge 492: Wolf im Schafspelz



Die beiden Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr müssen in der Münchener Tatort-Folge 492 „Der Wolf im Schafspelz“ mit der Erstausstrahlung am 24. Februar 2002 zusammen mit ihrem Kollegen Carlo Menzinger (Michael Fitz) einen Mord auf dem Land lösen, was sich vor allem aufgrund der fehlenden Hilfsbereitschaft der Bewohner als sehr schwierig erweist.


Mord auf dem Land – oder zumindest am nördlichen Stadtrand Münchens – , so sieht die Situation für Batic und Leitmayr in dem Tatort „Der Wolf im Schafspelz“ aus. Die beiden Kommissare verlassen zur Aufklärung München, während ihr Kollege Menzinger sie von der Stadt aus unterstützt. Zuvor war es auf dem Lande zum Tod des Schäfermeisters Jost Schulze gekommen. Dieser hatte am Tag zuvor eine leichte Auseinandersetzung mit den Türken in dem Dorf und dem Besitzer des Stadlerhofes Karl Stadler gehabt. Dabei ging es um das alljährliche türkische Opferfest Kurban Bayram, für das die Türken aus der Gegend Schafe zum Schlachten aussuchen wollten.

Der Schäfermeister war bei dieser Auswahl dabei gewesen und hatte einem der Türken, einem Gutsmechaniker namens Recep Ergin vorgeworfen, dass er heimlich die Tiere schächtet, also nach traditioneller türkischer beziehungsweise muslimischer Art tötet. Stadler als Besitzer des Guts hat sich im Tatort „Der Wolf im Schafspelz“ jedoch gegen diesen Vorwurf und jegliche Anfeindungen gewehrt, da er seinen Arbeitern vertraue.

Am folgenden Morgen ist der Schäfer Schulze dann tot und auf der Panzerwiese befindet sich ein Schafskopf, der aufgespießt wurde. Das Opfer liegt dabei erstochen in seinem Wohnwagen. Bei ihren Ermittlungen sehen sich Batic und Leitmayr im Tatort „Der Wolf im Schafspelz“ natürlich auch auf dem Stadlerhof um, der ihnen wie eine ganz andere Welt vorkommt. Im Gegensatz zu Batic kann zumindest Kommissar Leitmayr die Schönheit der Natur außerhalb München schätzen. A

lle Natur hilft den beiden Polizisten jedoch auch nicht weiter, weil sich die Dorfbewohner und vor allem die Bauern im Tatort „Der Wolf im Schafspelz“ als äußerst wortkarg erweisen. Die meisten Bewohner scheinen Eigenbrötler zu sein, die der Polizei keinerlei Hilfe geben wollen. Bei den Befragungen finden Batic und Leitmayr lediglich heraus, dass der Schäfer bei niemandem am Stadlerhof beliebt war. Besonders bei Leitmayr sorgt diese mangelnde Auskunftsfreude und die Tatsache, dass die Fahnder nicht vorankommen, für üble Laune, die viele zu spüren bekommen. Auch der Münchener Kollege Menzinger, der zur Zeit eher an leckeren Rezepten als an Polizeiarbeit interessiert ist, kommt mit seinen Ermittlungen von der Stadt aus nicht voran.

Erst als sie auch Stadlers Sohn Maximilian befragen, kommt im Tatort „Der Wolf im Schafspelz“ endlich Bewegung in den Fall. Denn von ihm erfahren Batic und Leitmayr, dass der Gutsmechaniker Ergin einen Sohn hat und dieser Arkan vor kurzem in eine Auseinandersetzung mit dem Schäfer verwickelt war. Ist dieser Streit vielleicht ein Motiv für einen Mord? Zudem lernen die Kommissare, dass der Stadlerhof, der auch denkmalgeschützt ist, dringend renoviert werden müsste, und der Schäfer Schulze dem Besitzer Stadler für diese Arbeit einiges Geld geliehen hatte. Könnte das im Tatort „Der Wolf im Schafspelz“ ein weiterer Mordgrund sein, weil Stadler so seine Verbindlichkeiten loswerden wollte?

Im Gespräch mit Batic gibt Arkan Ergin schließlich zu, dass er auf der Panzerwiese gewesen war und dort den Schafskopf angebracht hatte, um Schulze zu erschrecken. Umgebracht habe er den Schäfer im Tatort „Der Wolf im Schafspelz“ jedoch nicht. Ein Anwesenheit Arkans auf der Wiese ist zumindest sicher, da dort seine Fingerabdrücke gefunden wurden. Als interessant erweist sich in der Folge auch die Tatsache, dass Stadler unbedingt den Hof weiter behalten wollte. Denn diese Information steht im Widerspruch zu einem Versprechen, das Stadler seiner Frau Cindy gegeben hatte – nämlich zu ihr in die gemeinsame Heimat Ostdeutschland zurückzukehren.

Schließlich ist es ein merkwürdiger Fund, der Batic und Leitmayr im Tatort „Der Wolf im Schafspelz“ auf den richtigen Weg führt, wobei es besonders Batic ist, der mit seinem Einfühlungsvermögen des Rätsels Lösung entdeckt.

Besetzung
Ivo Batic – Miroslav Nemec
Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Carlo Menzinger – Michael Fitz
Karl Stadler – Franz Xaver Kroetz
Maximilian Stadler – Hendrik Duryn
Frieda Stadler – Brigitta Köhler
Jost Schulze – Achim Buch
Cindy Schulze – Tatjana Alexander
Arkan Ergin – Hussi Kutlucan
Recep Ergin – Ünal Gümüs
Giuseppe Santini – Claudio Caiolo
Dr. Josef Vogler – Herman van Ulzen
Rechtsmediziner – Hans B. Goetzfried
Chefpräparator – Bernd Dechamps
Beamter Spurensicherung – Thomas Munkas Meinhardt
Vittorio – Rinaldo Talamonti
Schorsch – Herbert Fischer
Wächter – Wulf Schmid Noerr

Stab
Drehbuch – Stefanie Kremser
Regie – Filippos Tsitos
Kamera – James Jacobs
Szenenbild – Dieter Bächle
Musik – Martin Grassl


4 Meinungen zum Tatort Folge 492: Wolf im Schafspelz

  • Dirk • am 29.12.15 um 22:11 Uhr

    Der Tatort Nummer 492 aus München. Der passt. Die beiden Hauptakteure, Leitmary und Batic, von der Mordkommission, ermitteln am Rande der Millionenmetropole. Ja, Mär wäre nicht zu sagen. Einmal gesehen und dann schnell wieder gehen.


  • HerrBert • am 23.2.21 um 21:50 Uhr

    Einfach wunderbar in Szene gesetzt, Landberliner Dialekt trifft auf bayrisch, Türke auf Sarde usw. Und mittendrin ein Mord und die Kommissare.
    Sehr spannend aufgezogen, toller Flow … Gute Unterhaltung.


  • MadMonkey • am 21.3.21 um 15:13 Uhr

    Mein Tatort Roulette geht weiter und diesen habe ich tatsächlich erst zum Zweiten Mal gesehen. Sehr schöne Gegend dort. Aber ich habe ihn besser in Erinnerung. Für ein Sonntäglichen Krimi Nachmittag aber geeignet. 3 Sterne


  • slice me nice • am 25.4.21 um 17:35 Uhr

    @Redaktion: Der Ermordete heißt „Schulze“, nicht „Stadler“! Auch sonst hat die Inhaltsangabe stellenweise recht wenig mit dem gezeigten Tatort zu tun.

    Mir hat die Inszenierung der skurrilen Agrarwelt am Rande der Stadt mitsamt ihrer Eigendynamik sehr gut gefallen. Auch Leitmayrs grantige Laune ob seiner selbst auferlegten „Bierkur“ passte bestens ins Stimmungsbild. Leider fehlten komplett die starken oder auch nur irgendwie interessanten Frauencharaktere (der Kurzauftritt von Adele Neuhauser am Ende zählt nicht), die aber höchstwahrscheinlich eh einen großen Bogen um solche Soziotope machen.

    Von daher 4 Sterne für die gute Unterhaltung. Und ich hätte Lust auf eine Bierkur…


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