Tatort Folge 495: Zahltag



Im Berliner Tatort „Zahltag“ rätselt der Zuschauer genauso wie die beiden Berliner Kommissare Till Ritter (Dominic Raacke) und Felix Stark (Boris Aljinovic) bis zum Finale des Krimis, ob den sympathischen Familienvater und Unglücksraben Dieter Barneck nicht alles erlebte Leid letztlich zu einem Verbrecher gemacht hat.

Für Dieter Barneck läuft im Tatort „Zahltag“ so ziemlich alles schief, was auch nur theoretisch schief gehen könnte. Früher hatte er als Hauselektroniker im Berliner Kaufhaus Mercato einen guten Job, dann setzt die Verwaltung des Warenhauses alles auf Outsourcing. Gezwungenermaßen macht sich der Elektriker selbstständig, in der Hoffnung, weiterhin bei Mercato die Elektronik zu verantworten. Diese Hoffnung wird nicht nur enttäuscht, als das Kaufhaus um die Geschäftsführer Dr. Stefan Balder und Jürgen Riedel ihm den Vertrag nach seiner Probezeit einfach nicht verlängern will. Der Verlust des wichtigsten Kunden wird für Barneck im Tatort „Zahltag“ zu einer ausgewachsenen Katastrophe, weil er sich, um wie gefordert ein selbstständiger Handwerksmeister zu werden, hoch verschulden musste und jetzt die Zinsen nicht mehr zahlen kann. Daraufhin ist der Elektriker bankrott. Weil die Bank sein Haus verlangt und die Immobilie zwangsversteigert, sind Barneck und seine Familie gezwungen, in eine Sozialwohnung im Ostberliner Plattenbauviertel umzuziehen.

Doch all das reicht im Tatort „Zahltag“ anscheinend nicht aus, so dass Dieter Barneck noch mehr Pech hat. Als er die Barnecks in den letzten Zügen des Umzugs sind, erreicht den Elektriker der Anruf der Mercato Hauptkassiererin, weil die Zählmaschine mitten beim Jubiläumsverkauf die Arbeit verweigert. Der Elektriker macht sich auf, um seinem Ex-Arbeitgeber und vor allem Kassiererin Ilse Tobien einen letzten Dienst zu erweisen – eine Entscheidung, die sich im Tatort „Zahltag“ als weiteres Unglück erweist. Denn als Barneck noch im abgeschlossenen Raum der Zählmaschinen versucht, das technische Problem zu lösen, dringen plötzlich bewaffnete Räuber in den Raum ein. Mutig will Ilse Tobien über den Alarmknopf Hilfe rufen, doch zuvor schalten die Räuber die Frau mit einem Schuss aus. Um im Tatort „Zahltag“ Schlimmeres zu vermeiden, bietet sich Barneck den Unbekannten als Geisel an. Diesmal scheint der sonstige Pechvogel auch einmal Glück zu haben: Er bleibt in Freiheit und wird von den ehemaligen Kollegen wie ein Held behandelt. Die Täter konnten jedoch mit dem Geld fliehen.

Doch das ungewohnte Glück währt für Dieter Barneck im Tatort „Zahltag“ nicht lange. Denn bei ihren Ermittlungen verdächtigen die Kommissare Ritter und Stark bald ausgerechnet den vermeintlichen Helden. Hatte Barneck etwa mit den Tätern zusammengearbeitet? Wollte der so sympathisch wirkende Pechvogel durch den Überfall etwa Rache an den Männern nehmen, die ihm so übel mitgespielt hatten? Dafür spricht im Berliner Tatort „Zahltag“ zumindest, dass die Täter ohne Probleme in den geschützten Bereich der Zählautomaten gelangt waren, was ohne interne Hilfe kaum machbar wäre. Das allein wäre jedoch nicht so schlimm, wenn es nicht genau Barnecks Zugangscode gewesen wäre, der den Räubern den Weg zum Geld geöffnet hatte. Und dann bleibt auch noch die Beute verschwunden. Für Barneck reicht das an Unglück aber mal wieder nicht aus: Denn während er Ritter und Stark Rede und Antwort stehen muss, wird auch noch seine Familie entführt.

Ritter und Stark stehen im Tatort „Zahltag“ vor lauter offenen Fragen und mit ihnen auch die Zuschauer – denn erst am Ende wird klar, ob der Verdacht gegenüber dem Pechvogel Barneck tatsächlich gerechtfertigt ist…

Die spannende Tatort-Folge 495 „Zahltag“ aus Berlin um die Fahnder Ritter und Stark wurde am 24. März 2002 erstmals im deutschen Fernsehen gezeigt.

Besetzung
Hauptkommissar Till Ritter – Dominic Raacke
Hauptkommissar Felix Stark – Boris Aljinovic
Weber – Ernst-Georg Schwill
Dieter Barneck – Jürgen Tarrach
Carola Barneck – Ulrike Krumbiegel
Wiegand – Veit Stübner
Anna Barneck – Sophie Bäumer
Richard Domke – Paul Matic
Jürgen Riedel – Oliver Broumis
u.a.

Stab
Drehbuch – Pim Richter
Regie – Peter F. Bringmann
Musik – Enjott Schneider
Szenenbild – Lothar Kuhn
Ausstattung – Lothar Kuhn
Kamera – Michael Faust


3 Meinungen zum Tatort Folge 495: Zahltag

  • Dirk • am 16.2.16 um 11:06 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 495 aus Berlin mit dem immer gern gesehenen Kommissaren-Duo Ritter und Stark, nunmehr leider nur noch in Wiederholung zu schauen. Ermittelt wird in Sache Raubmord und Entführung, später kommen weitere Morde in diesem rasanten Tatort-Action-Märchen hinzu. Finanzielle Verpflichtungen, gekränkte Eitelkeiten und die bekannte Geldgier bei Ausübung solcher Taten, erklären den brutalen Tatablauf in dem auch unbescholtene und vom Leben gezeichnete Menschen mit einbezogen werden. Den Hauptkommissaren Ritter und Stark vom Landeskriminalamt Berlin stehen keine leichten Ermittlungsarbeiten ins Haus, sie begeben sich in Lebensgefahr und auch ein Sondereinsatzkommando der Berliner Polizei muss angefordert werden. Spannender und sehenswerter Tatort-Thriller.


  • Nelly • am 11.2.22 um 19:34 Uhr

    Ein superguter und spannender Tatort. So muss ein guter Krimi sein!


  • Dirk • am 6.4.22 um 23:14 Uhr

    In Wiederholung der Tatort 495 aus dem Jahr 2002. Zahltag ist angesagt und zwar kräftig.
    Die Meinung vom 16.02.2016 halte ich.


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