Tatort Folge 573: Verraten und verkauft



Sven Uwe Schütze stirbt einen grausamen Tod. Auf einer Bundesstraße bei Köln wird der junge Mann von mehreren Autos überfahren, bis eines endlich anhält. Die entsetzte Fahrerin informiert die Polizei. Die anschließende gerichtsmedizinische Untersuchung des Toten ergibt, dass Schütze erst erschlagen und dann offensichtlich auf die Schnellstraße gezerrt wurde. Was also wie ein Verkehrsunfall aussehen sollte, war in Wirklichkeit Mord! Ein Fall für das Kölner Ermittlerduo Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär).

Tatort Verraten und verkauft – Trailer





Die Ermittlungen führen Ballauf und Schenk zunächst in das private Umfeld des Opfers. In der Wohnung von Schütze finden die Kommissare ein wichtiges Indiz: einen Zettel, auf dem die Namen von drei Schülern des Albertus Magnus Internats stehen. In welcher Verbindung stand der ostdeutsche Monteur zu der Privatschule? Max Ballauf und sein Partner Freddy suchen jene Schüler auf, doch die drei Jugendlichen Marc Landauer, Daniela Paulke und Thomas Loebelt beteuern, das Mordopfer nicht zu kennen. Da sich die beiden jungen Männer in Widersprüche verwickeln, beschließt Freddy Schenk, undercover in der Schule zu ermitteln. Er schleust sich als Hausmeister getarnt in das elitäre Internat ein, um sich dort in Ruhe auf Spurensuche begeben zu können.

Währenddessen geht Kommissar Ballauf der Aussage der Journalistin Irene Paulke nach. Die Mutter der Schülerin Daniela hatte behauptet, der langjährige Internatsleiter Dr. Siegfried Mahlmann und Professor Dr. Rudolf Loebelt, ein Privatbankier und Finanzier des Internats, verbinde eine unrühmliche Geschichte, die nicht ans Licht der Öffentlichkeit kommen dürfe. Bald wird Ballauf klar, dass die Lösung des Falls „Verraten und verkauft“ tatsächlich in der Nazi-Vergangenheit der Väter der Schule liegen könnte.

Da passiert unvermittelt ein zweiter Mord. Gregor Schernikau, ein Freund von Swen Uwe Schütze, ist ebenfalls tot. Ist Thomas Loebelt, der Enkel des Bankiers, der Täter? Wie sich herausstellt, ist aber auch Irene Paulke kein unbeschriebenes Blatt, schließlich erhielt sie regelmäßig Zuwendungen vom Bankhaus; die Journalistin hatte eine Chronik für das Unternehmen verfasst. Wie eng ist die Geschichte der Loebelt Privatbank mit dem der jüdischen Bankiersfamilie Landauer und deren Schicksal im Dritten Reich verknüpft? Am Ende sind sich Ballauf und Schenk sicher, dass die Journalistin Paulke mehr weiß, als sie den beiden Ermittlern erzählt hat…


Peter F. Bringmann übernahm für den WDR-Tatort „Verraten und verkauft“ im Jahr 2003 die Regie, das Skript schrieben Peter Goslicki und Mario Giordano. Die Dreharbeiten fanden im September bis Dezember 2003 in Köln und Umgebung statt; ihre Fernsehpremiere feierte die Tatort-Folge 573 am 19. September 2004 im Ersten.

Besetzung
Hauptkommissar Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Hauptkommissar Freddy Schenk – Dietmar Bär
Dr. Joseph Roth – Joe Bausch
Siegfried Mahlmann – Joos Siedhoff
Professor Dr. Rudolf Loebelt – Ulrich Matschoss
Thomas Loebelt – Adrian Topol
Daniela Paulke – Anna Maria Mühe
Marc Landauer – Kostja Ullmann
Christa Rentzel – Astrid Meyerfeldt
Franziska Lüttgenjohann – Tessa Mittelstaedt
Elisabeth Mahlmann – Ulrike Kriener
Irene Paulke – Petra Kleinert
Gregor Schernikau – Thomas Arnold

Stab
Regie – Peter F. Bringmann
Kamera – Michael Faust
Buch – Peter Goslizki und Mario Giordano
Musik – Oliver und Paul Vincent Gunia

Bilder: WDR/Michael Böhme


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8 Meinungen zum Tatort Folge 573: Verraten und verkauft

  • Ralf Kroemer • am 18.7.12 um 7:39 Uhr

    Bezüglich der Folge habe ich eine Frage! Um welche Sportart handelt es sich, die Ulrike Kriener mit ihren Schülern trainiert?


  • Michi • am 18.7.12 um 8:01 Uhr

    guter, wenn auch nicht überragender Tatort aus Köln. Ich finde es sehr gut, wenn auch mal (in Köln schon des Öfteren!) unbequeme Themen angesprochen werden, die sonstwo gerne fallengelassen werden. Des weiteren: TOP Besetzung.


  • RICCARDO STAAK • am 29.5.14 um 20:28 Uhr

    DER SCHLECHTESTE Kölner Tatort ever…Klischees ohne Ende! !! Kein Kommentar. .


  • Josef Hurnaus • am 29.5.14 um 20:39 Uhr

    Ich würde gerne einmal einen Tatort sehen, der sich mit den tatsächlichen Problemen Deutschlands beschäftigt (kein Bevölkerungswachstum, Parallelgesellschaften, erstarrte und handlungsunfähige Parteien). Nach 70 Jahren noch abgedroschene Nazi-Themen aufzuwärmen ist einfach nicht mehr zeitgemäß, siehe auch Europawahlen.


  • Dirk • am 26.11.15 um 19:12 Uhr

    Der Tatort Nummer 573. Der ist nicht schlecht. Die Kommissare Ballauf und Schenk, Köln, Mordkommission, ermitteln anfangs in einem, später in zwei Tötungsdelikten und kommen somit einer alten Grausamkeit auf die Spur, die schon vorab zwei Personen das Leben gekostet hatte. Ermittelt wird bis in das Dritte Reich und die damaligen politischen Gegebenheiten waren Auslöser für die nunmehr heute brutal ausgeführten Morde. Tolle schauspielerische Besetzung. Auch Joe Bausch war dabei und die Kamera führte Faust. Durchaus sehenswert.


  • Andreas • am 27.10.18 um 11:43 Uhr

    Ein sehr gelungener Tatort aus Köln


  • Gulo • am 15.1.22 um 0:59 Uhr

    Ein gut gespietler und spannender Tatort. Die etwas abgelutschte Masche, über alte Herren, die sich als Nazi-Schergen entpuppen, die deutsche Geschichte aufzuarbeiten, war 2004 auch gerade noch glaubhaft. Heute müsste an den Krimi dann aber im Pflegeheim drehen…
    Wie wärs denn zur Abwechslung mal mit alten Damen, die sich als Linkterroristinnen der 1970er entpuppen? ;)


  • Dirk • am 3.4.22 um 23:59 Uhr

    Mit der Nummer 573 zeigte der Westdeutsche Rundfunk einen Tatort aus dem Jahr 2004. Interessant und sehenswert ist der vor und nach.
    Die Meinung vom 26.11.2015 halte ich.


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