Tatort Folge 675: Nachtgeflüster



Bei ihrem zehnjährigen Dienstjubiläum müssen die beiden Kölner Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) in der Tatort-Folge 675 „Nachtgeflüster“ den Mord an einem Kollegen aufklären, für den bereits ein Unbekannter die Verantwortung übernommen hatte. Zuerst halten die Kommissare dieses öffentliche Geständnis für reine Angeberei – oder ist da doch etwas dran?


Martin Kraus arbeitet bei der Polizei in Köln als Streifenpolizist. Dieser Job wird ihm im Tatort „Nachtgeflüster“ schließlich auch zum Verhängnis, denn ein Unbekannter greift zu Kraus´ Dienstwaffe und erschießt den Beamten damit. Schenks und Ballaufs Aufgabe ist es jetzt, den Mörder ihres Kollegen zu finden. Während normalerweise Verdächtige alles tun, um nicht von der Polizei wahrgenommen zu werden, haben es die beiden Kommissare in diesem Krimi mit einer ganz anderen Art vermeintlichen Täter zu tun. Während Moderatorin Melissa Morgenstein mal wieder ihre bekannte Nighttalkshow im Kölner Radio leitet, erhält sie einen Anruf von einem unbekannten Mann. Vor dem ganzen Radiopublikum erzählt dieser im Tatort „Nachtgeflüster“, dass er der Mörder von Kraus sei. Der Mann gibt sich im Radio wie ein Angeber, welcher einfach so als einmalige Sache einen Menschen getötet hat.

Dieses vermeintliche Mordgeständnis wird natürlich auch in den Kölner Medien groß thematisiert. Die Fahnder Ballauf und Schenk schenken dem Mann jedoch weniger Aufmerksamkeit, weil sie ihn für einen reinen Angeber halten, der sich mit einer nicht begangenen Tat brüsten will. Lieber sehen sich die Ermittler im Umfeld des toten Polizisten um. Schnell stellen sie im Tatort „Nachtgeflüster“ fest, dass Kraus persönlich am Ende war. Besonders familiär hatte er alles verloren, als seine Frau ihn verlassen und auch die gemeinsamen Kinder mit sich genommen hatte. Seine Trauer hatte der Polizist zunehmend in Alkohol erträgt. Dazu hatte das Opfer hohe Schulden, weil er sich zum Beispiel bei dem Inhaber einer Döner-Bude große Summen Geld geliehen hatte. Hatte also vielleicht ein Gläubiger im Tatort „Nachtgeflüster“ den Beamten umgebracht?

Weitere Verdächtige sind Hakan Simsek, mit dem der Tote gemeinsam geboxt hatte, sowie Kraus´ Freundin Rita Anspann. Beide scheinen im Verhör nicht die Wahrheit zu sagen oder widersprechen sich teilweise selbst. Freddy und Schenk vermuten nach diesen Gesprächen im Tatort „Nachtgeflüster“, dass das Opfer vielleicht illegale Wetten gemacht hatte.

Als die beiden Kommissare den unbekannten Anrufer mit seinem Geständnis schon fast vergessen haben, meldet sich der Mann wieder. Bei Morgensteins Radiosender kommt eines Tages ein Brief für die Moderatorin an, der nur einen Schlüssel enthält. Dieser passt im Tatort „Nachtgeflüster“ in eines der Schließfächer am Bahnhof in Köln. Dort erwartet Ballauf und Schenk eine Überraschung, die deren bisherige Überzeugung ins Wanken bringt: In dem Schließfach liegt nämlich die Waffe, mit der Kraus erschossen wurde. Hatte der Unbekannte also doch etwas mit dem Mord zu tun?


Der Jubiläumstatort „Nachtgeflüster“ für die Kommissare Schenk und Ballauf aus Köln wurde von Thorsten C. Fischer gedreht. Beim Drehbuch hatte der WDR auf Jan Hinter und Stefan Cantz gesetzt. Ausgestrahlt wurde der Krimi um eines der beliebtesten Tatort-Teams am 7. Oktober 2007.

Besetzung

Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Freddy Schenk – Dietmar Bär
Staatsanwalt von Prinz – Christian Tasche
Dr. Joseph Roth – Joe Bausch
Claudia Völker – Claudia Michelsen
Lizzy – Anna Loos
Rita Anspann – Brigitte Zeh
Melissa Morgenstern – Annika Kuhl
Hendrik Fuchs – Oliver Bröcker
Hakan Simsek – Aykut Kayacik
Franziska Lüttgenjohann – Tessa Mittelstaedt
u.a.

Stab

Regie – Torsten C. Fischer
Buch – Stefan Cantz und Jan Hinter
Kamera – Hagen Bogdanski
Produktionsleitung – Rolf Schleitzer
Musik – Fabian Römer
Ausstattung – Frank Polosek
Schnitt – Bernd Schriever
Kostüm – Elisabeth Kraus
Redaktion – Helga Poche, Andrea Hanke

Bilder – WDR/Stratmann


22 Meinungen zum Tatort Folge 675: Nachtgeflüster

  • Peter • am 6.2.10 um 20:33 Uhr

    Für’n Musik- und webradio-Mann wie mich ein Sinnesfest,
    Heimspiel, tolles Umfeld, Musike, Radio, Sendemast und Ü-Wagen, ebend diese geile Stimmung „On The Air“ . .
    dazu so’ne‘ schlafzimmerfreundliche Frauenstimme, „Melissa“ – Annika Kuhl, keine Schönheit, aber durchaus mit Ausstrahlung . .

    Die Geschichte ist sicher denkbar,
    heute mehr denn je, wenn man täglich sieht, mit welcher Chuzpe und nicht zu überbietenden Frechheit „neun live“ oder
    andere Drög-Tröten-Sender mit Bikini-Schlampen um die Quoten buhlen (müssen?), den Zuschauer nur vorsätzlich beleidigen, betrügen und verarschen.
    Warum also nicht einen Selbstmord skrupellos ausbeuten?

    (Der Berliner Radiomarkt, etwa 35/40 Sender buhlen hier um dein Ohr, ist der umkämpfteste Senderaum in Deutschland, Freunde . .)

    Der psychophatische Hobby-Bastler Hendrik, Oliver Bröcker,
    nen‘ bissel zu kindlich, daher dieser Strang etwas unglaubwürdig angelegt. Na ja, wo die Liebe halt hinfällt.

    Und – da kümmert sich der Freddy viel mehr um seine Raubkopien, der Kommissar will „den Kommissar“
    vom Täter, dem ist der Fall soooo nebensächlich,
    „Wo ist Freddy“? . .
    Glorreicher Realismus oder Beleidigung der Polizei?
    Ich denke eher ersteres . . ., Gelegenheiten allerorten!

    Sehr packend die Szenen auf dem Sendegebäude, die „Anschleicherei im Sender“ weniger . .

    Klar denkt man hier an Martin Scorsese’s-Filme, an andere
    „Nachtfalken“ und Night-Talker-Geschichten.

    Die Variante Ballauf & Schenk war auch unterhaltend und
    spannend, irgendwo sind die Beiden für mich immer mit „am
    Nähesten“, wenn es um überzeugende Polizei-Darstellungen im
    TV unserer Tage geht.

    Die Darstellung des „Glücksspiel“-Thema’s war mir,
    gerade auch der Hakan-Schauspieler, zu sehr Schablone pur.

    Alles in Allem, Danke ich dem wdr wieder mal, wie so oft in letzter Zeit, für einen unterhaltsamen Krimiabend.
    Bin halt Ballauf & Schenk-Fan, was könnten DIE da falsch machen, müssen doch nur präsent sein.

    LG Peter, Berlin


  • A.Lex • am 4.12.10 um 13:14 Uhr

    Weiß jemand zufällig wie das Lied am Ende hieß, das Anna gesungen hat?


  • Stefan • am 3.4.12 um 6:18 Uhr

    nun dier drehort ist das funkhaus des deutschlandfunk, auch die studios und das archiv.


  • thi • am 10.11.14 um 10:22 Uhr

    Die Polizistin steht rauchend am Fenster, später stellt sich raus, dass sie hochschwanger ist. War das damals 2007 noch nicht so bekannt, wie verheerend sich das auf das Kind auswirkt? Die sollten da wirklich mehr drauf achten. Ich will nicht sagen, dass es realistisch ist, aber es einfach nicht zu zeigen, wenn es keinerlei Nutzen für den Plot hat, wäre doch möglich. Der WDR hat schließlich auch nen Bildungsauftrag.


  • Dennis • am 5.2.15 um 20:28 Uhr

    Sehr guter Tatort, einer der besten mit.
    War bei euch auch das Bild am Anfang so Sand gelblich??? Schrecklich


  • Kati • am 5.2.15 um 20:51 Uhr

    Ist das schwach! Gibt ein Buch das genauso heißt und viiiiiel Ähnlichkeit mit diesem Tatort hat. Gibt’s zum Schluss auch das Happy Ende zwischen Moderatorin und Polizist. Echt habt ihr Drehbuchautoren keine eigenen Ideen mehr?!


  • ufo • am 5.2.15 um 21:38 Uhr

    Endlich mal ein Tatort Ohne das Hunde die Hauptrolle in der Zeitung spielen.Ballauf und Schenk ist Tatort und nicht irgendwelche tieriche Kompasen


  • RaPa • am 5.2.15 um 23:37 Uhr

    Das am Ende von Anna Loos gesungene Lied heisst: (You left me) Just when I needed you most.
    Randy Vanwarmer hatte es 1979 schon gesungen.
    Und Dolly Parton (angeblich 1996).


  • Birger • am 6.2.15 um 19:36 Uhr

    Weiß jemand wer das Lied singt welches aus dem Radio kam als die Kommissare vor dem Kiosk standen? Habe was von dicken halz verstanden?? Kaputt gelacht


  • Dirk • am 25.11.15 um 22:03 Uhr

    Der Tatort 675 aus Köln mit den beliebten Hauptkommissaren Ballauf und Schenk von der Kölner Mordkommission. Ein Kollege wird gemordet, mit der eigenen Waffe, der von der Streife. Der Mörder meldet sich über das Radio und ich nie wieder.


  • Anna Krechel • am 14.2.16 um 13:39 Uhr

    ich habe diesen Tatort folge schon öfter gesehen und ich fand den Nachtgeflüster sehr schön auch weil es auch ein bischen spannend zu sehen ist und unterhaltsam ist es auch. und ich fand es zum schluß sehr schön das Anna Loos gut gesungen hat. und das war für Freddy Schenk Max Ballauf eine Überraschung weil ich mag die beiden Hauptkomisare Max Ballauf und Freddy Schnk sehr gerne und dafür gebe ich 100 Sterne


  • Anna Krechel • am 15.5.16 um 17:14 Uhr

    diesen tatort hab ich paar mal gesehen und ich fand den sehr gut ein bischen unterhaltsam und etwas spannen ist es auch. gibt 29 sterne


  • isa • am 8.4.17 um 22:22 Uhr

    Wer weiß, von wem das Cure-Coverlied in dieser Folge gesungen wird und welcher Song es ist?


  • Sir Sherlock • am 7.6.19 um 16:11 Uhr

    Sehr solider Tatort mit intressanter „Lösung“.
    Kann ich nur empfelen !!!


  • ede • am 8.6.19 um 9:19 Uhr

    Ästhetisch interessant mit der Farbgestaltung. Die Handlung spannend und stringent. Die charakterliche Durchzeichnung der Initiatorin der Tat war etwas wenig, dafür einen Stern Abzug. Der Parallelplot mit dem Jubiläum nett.


  • @Birger • am 17.11.20 um 8:44 Uhr

    Peter Licht – Lied gegen die Schwerkraft


  • Sigur Ros • am 17.11.20 um 8:50 Uhr

    Schön, dass so eine tolle Band namentlich erwähnt wird und auch oft gespielt wird.


  • HerrBert • am 28.12.20 um 23:41 Uhr

    Interessanter Anfang, gut erzählt ohne viel Worte. Man kommt leicht hinein ins Geschehen. Gut und glaubhaft gespielt. Der Gelb-, grün- und blau filter ist ja eine schöne Sache, etwas zu häufig eingesetzt. Und wenn ich schon dabei bin: zuviel HG-Musik, aber passend. Der Schluss ist dann etwas sehr ausführlich geraten. Sehr gute Schauspielkunst. Einwandfrei, volle Punktzahl.
    Manche können eben Tatort.


  • Till Schneider • am 29.12.20 um 2:57 Uhr

    Als Krimi eine runde Sache: Sehr spannend, gut aufgebaut, mit gutem Tempo und ohne unnötige Beigaben. Ich fand die Story so mitreißend, dass mir die üblichen Alltags-Frotzeleien zwischen Max und Freddy richtig schal vorkamen; sonst fällt mir das nicht so auf. Aber es waren nur wenige. Kein Vergleich mit den Exzessen in anderen Teams, und vor allem in neueren Tatorten.

    Zum Krimi-Aspekt kommt aber noch etwas hinzu: Schönheit in Hülle und Fülle. Schöne Frauen und schöne Frauenstimmen. Hach! Nie hat Claudia Michelsen bezaubernder ausgesehen als hier. Dasselbe gilt für Annika Kuhl, Tessa Mittelstaedt, Anna Loos … sie alle wurden auch entsprechend schön gefilmt, und nicht genug damit: Ihre Stimmen klangen so schön wie nie. Hervorragender Ton! Das kam zweifellos daher, dass die Moderatorin Melissa Morgenstern (Annika Kuhl) ins Studio-Mikrofon spricht, und da musste ihre Stimme halt so aufgenommen werden, dass sie so einschmeichelnd wie im Radio klingt. Das wurde dann bei den anderen Frauen genauso gemacht, gottseidank … und bei den Männern auch, fällt mir gerade ein. So schön klingen diese ganzen Stimmen, wenn man sie gescheit aufnimmt! Wahnsinn. Und wir freuen uns heutzutage schon, wenn man die Darsteller halbwegs versteht. So weit mussten wir die Ansprüche schon runterfahren, warum auch immer … und wer mehr will, sollte „Nachtgeflüster“ schauen. Hier gibts sogar Schönheit!


  • Arthur • am 30.12.20 um 19:13 Uhr

    Die TV-Redaktion sollte die songs im Abspann auflisten, dann könnten sich die echten Tatortfans ueber die wirklichen Bewertungen austauschen und nicht die überflüssigen Fragen der Musikfreunde ertragen.


  • Wolfram • am 12.11.22 um 16:32 Uhr

    Ein etwas anderer tatort, aber durchaus spannend und auch bewegend. Mir hat er gefallen


  • Hans Dieter Spelthann • am 21.3.23 um 14:50 Uhr

    Hallo Radaktion,
    kann man den Song von Anna Loos gesungen: (You left me) Just when I needed you most. sich von irgendwo herholen?

    MfG
    H.D.S


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