Tatort Folge 719: Rabenherz



Tatort Köln. Auf einer Geburtstagsfeier wird der 48-jährige Oberarzt Hermann Johns vergiftet. Ein Mord ohne Zeugen, ohne Verdächtige und ohne Motiv. Beinahe unvorstellbar. Der renommierte Mediziner arbeitete auf der Geburtsstation einer Kölner Klink, war bei Patienten und Kollegen gleichermaßen beliebt. Hat der Mord etwas mit den mysteriösen Todesfällen in dem Krankenhaus zu tun, die vor einigen Wochen für Schlagzeilen gesorgt haben?

Die Tatort-Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) von der Kripo Köln übernehmen den Fall und beginnen, das Krankenhauspersonal zu befragen. Ein Kollege von Johns, Dr. Roth, lobt den Verstorbenen als Vorbild seiner Studienzeit. Ballauf und Schenk lassen sich von dem guten Ruf des Opfers nicht beeindrucken – und ihre Ermittlungsergebnisse scheinen ihnen recht zu geben. In letzter Zeit sind ungewöhnlich viele Frauen nach der Entbindung auf Johns Station an Kindbettfieber gestorben. Konkrete Ursachen dafür wurden allerdings nicht festgestellt. Wollte sich ein Hinterbliebender an dem Chefarzt rächen?

Währenddessen wird die Leiche des Opfers obduziert. Wie sich herausstellt, stammt die Substanz, mit der der Arzt vergiftet wurde, aus dem Medikamenten-Bestand des Krankenhauses. Damit werden alle Mitarbeiter der Klinik zu Verdächtigen, die Zugriff auf den Medikamentenschrank haben – und das sind über vierhundert Personen. Eine Tatsache, die die schleppend vorangehenden Ermittlungen des Kripo-Teams Ballauf und Schenk im Fall „Rabenherz“ kaum erleichtert.

Kommissar Ballauf zieht sich schließlich für die umfangreichen Verhöre des Klinikpersonals in das Polizeipräsidium zurück; er mag Krankenhäuser nicht, und der gesamte Fall bereitet ihm Magenschmerzen. In der Zwischenzeit schleust sich Kollege Freddy Schenk getarnt als Pfleger in die Klinik ein. Und schon sehr bald erkennt der Mordkommissar, dass hier ungewöhnliche Dinge geschehen. Das Krankenhaus bildet eine in sich geschlossene, nach außen hin abgeschottete Welt, die ganz eigene Gesetze zu haben scheint.

Unter einem Dach vereinen sich die unterschiedlichsten menschlichen Schicksale und zwischen der Essensausgabe und dem Putzdienst kommt Pfleger Schenk mit Krankenhaus-Mitarbeitern und sterbenden Krebspatienten in sehr engen Kontakt. Besonders die zutiefst religiöse Krankenschwester Maria fällt ihm auf, die einen besonderen Zugang zu ihren Patienten hat. Sie hört ihnen zu, hält ihnen die Hand. Maria trägt schwer am Leid der Welt und glaubt, Gott habe ihr heilende Hände gegeben. Schenk erfährt, dass die Krankenschwester von einem Arzt, ihrer großen Liebe, bitter enttäuscht und zu einer Abtreibung genötigt wurde. Ihm wird schmerzlich bewusst, dass hier Gut und Böse erschreckend nah beieinander liegen.


Die Tatort-Folge 719 „Rabenherz“ wurde im Frühjahr 2008 in Köln und Umgebung für den WDR gedreht. Über acht Millionen Zuschauer sahen sich die Erstausstrahlung am 25. Januar 2009 im Ersten an.

Tatort Rabenherz – Trailer



Besetzung

Freddy Schenk – Dietmar Bär
Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Dr. Joseph Roth – Joe Bausch
Franziska Lüttgenjohann – Tessa Mittelstaedt
Staatsanwalt von Prinz – Christian Tasche
August Neumann – Matthias Matschke
Maria Everbeck – Anna Maria Mühe
Monika Scharrer – Petra Kleinert
Akmut Dolschik – Omar El-Saeidi
Karin Steffens – Ulrike C. Tscharre
Andreas Tschichold – Peter Wolf
Hermann Johns – Benno Ifland
u.a.

Stab

Drehbuch – Markus Bus
Regie – Torsten C. Fischer
Kamera – Martin Kukulla
Musik – Fabian Römer

Bilder: WDR/Willi Weber


17 Meinungen zum Tatort Folge 719: Rabenherz

  • Noepes • am 23.4.14 um 10:35 Uhr

    Hallo,

    kann mir jemand sagen, ob die Außenaufnahmen – speziell die Schlussszene – des Tatort „Rabenherz“ in Bonn im Johanns-Hosplital (JoHo) spielt?

    Gruß,
    Noepes


  • Dirk • am 27.8.15 um 20:21 Uhr

    Der Tatort Nummer 719, heute auf WDR, 20:15 h, Wiederholung. Die Kölner Hauptkommissare Ballauf und Schenk ermitteln in einem Krankenhausdrama, ein Oberarzt wurde getötet und drei junge Mütter starben im Kindbett. Genug Grund für KHK S. sich als Krankenpfleger in das Krankenhaus einzuschleusen um dort verdeckte Ermittlungen aufzunehmen, KHK B. unterstützt in von Außen, muntert ihn auf, will alles wissen. Heraus kommen völlig fertige Bedienstete, tragische Personen, eiskalte Akademiker, menschliche Schicksale. KHK S. läßt nicht locker, enttarnt Täter und Vertuscher. Rabenherz heißt dieser leise, mit melancholischen Anfängen ausgestatteter, Tatort-Spielfilm. Fehlte nur noch die Roggenmume, noch fertiger, noch tragischer noch eiskalter. Man stelle sich diesen Fernsehfilm in Realität vor. Ehrlich.


  • Dagmar Reichel • am 28.8.15 um 6:50 Uhr

    guter Tatort, wer kann mir sagen, welche Musik spielte, als der Arzt zusammenbrach, er schloss sich ein und machte die Musik an, von wem ist der Titel? Danke……


  • Ralf • am 29.8.15 um 17:54 Uhr

    @ Dagmar Reichel das war Hurdy Gurdy Man – Donovan


  • Anna Krechel • am 19.2.16 um 22:46 Uhr

    ich finde den tatort kann man immer wieder sehen weil ich sehr gerne gucke aus köln es gibt mehr sterne für euch beiden von mir


  • Anna Krechel • am 28.3.16 um 13:27 Uhr

    diesen Tatort Rabenherz kommt wieder im Fernsehen hab ich im Programm
    gelesen und das gucke ich mir auch an. immer wenn dieser Tatort kommt
    gucke ich auch sehr gerne. dafür gibt 5 Sterne für euch zwei für die besten Komisare aus Köln.


  • Anna Krechel • am 5.5.16 um 11:02 Uhr

    den Tatort aus Köln hab ich öfter gesehen und ich fand den Komisare Max Balauf und Freddy Schenk sehr gut kann man immer wieder sehen finde ich dafür gibt 21 Sterne


  • MadMonkey • am 10.5.17 um 15:31 Uhr

    Gemessen an anderen Fällen aus Köln und aus dieser Zeit eher nur unteres Mittelmaß. Dafür ist mir das hier alles zu larm. Da war noch mehr Potenzial bzgl. Undercover Arbeit im Krankenhaus möglich. Schade. Höchstens 2 Sterne


  • wolko • am 25.10.18 um 18:20 Uhr

    Sehr sehr zäh.


  • Henning • am 14.11.19 um 23:58 Uhr

    Dieser Graufilter und diese tinitusartige musische Untermalung – es war fürchterlich. Der zweite Stern ist für die gute Anna Maria Mühe.


  • Anna • am 6.6.20 um 10:43 Uhr

    Ich mag Den Tatort aus Köln sehr gerne
    und den schaue ich gerne an in diesen Tatort aus Köln Rabenherz
    kommt gucke ich immer da ist Anna Maria Mühe dabei
    die mag ich sehr gerne, und bei den Geistern ist meine
    Tante dabei sie hat den Badenmantel an ich habe sie wieder
    erkannt das ist sie nämlich, wenn den Tatort wieder kommt
    würde ich nochmal gerne wieder sehen,


  • kvas • am 8.10.20 um 12:22 Uhr

    When they are watching a match (Holland – Germany) on tv in the hospital we can hear the commentator say one thing: “Metzelder”. If this TO will ever get a repeat, I’m sure they want to change that.


  • Werner • am 9.2.21 um 9:23 Uhr

    Kann mir jemand den Schluss erklären, warum der Psychologe beim Sex starb?


  • Sabine • am 1.1.23 um 20:39 Uhr

    Mir ist der Schluss auch nicht klar…warum starb der Psychologe beim Sex? W/o hat er Gift getrunken? Oder hat er selbst absichtlich Gift genommen ?


  • Baslerin • am 8.1.23 um 22:14 Uhr

    Achtung Spoiler
    @Werner und Sabine: Den Schluss verstehe ich so: Maria macht mit dem Psychologen einen Deal. Er schüttet für sie das Gift der ersten entwendeten Ampulle in den Teekrug des Arztes Andreas Tschichold, und bekommt dafür den Sex mit ihr, den er sich wünscht. Da sie (sowieso) nicht weiterleben will, schüttet sie zuvor die zweite Ampulle Gift in das Glas mit dem Orangensaft, das sie vor dem Sex trinken will. Während sie sich draussen umzieht, entdeckt der Psychologe jedoch die leere Ampulle auf dem Dach, durchschaut ihre Absicht, trinkt absichtlich ihr Glas mit dem Gift und füllt es dann für sie mit neuem reinem Orangensaft. Deshalb stirbt er während dem Sex, während sie überlebt.

    Mir hat dieser Tatort sehr gut gefallen, bis zuletzt bleiben die Zusammenhänge undurchsichtig. Unaufgeregt und doch spannend, gut gespielt, mit einer Prise Humor. So soll es sein.


  • Baslerin • am 8.1.23 um 22:19 Uhr

    Korrektur: …Er stirbt nicht, sondern wird reanimiert und überlebt schwerbehindert mit Gehirnschaden durch Sauerstoffmangel.


  • Der Fremde • am 1.3.23 um 15:40 Uhr

    Sehr melancholischer TO (den sollte sich niemand ansehen, der gerade seelische Probleme hat): X vergiftet sich absichtlich bis zur irreparablen Hirnschädigung, um Y vor dem Selbstmord zu bewahren. Da hätte es wahrlich bessere Lösungen gegeben! M.E. extrem morbides Ende …


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