Tatort Folge 762: Blutgeld



Der Tatort „Blutgeld“ um die Kommissare Sebastian Bootz (Felix Klare) und Thorsten Lannert (Richy Müller) erzählt die Geschichte von dem Banker Marc Simon aus Stuttgart und den furchtbaren Konsequenzen, die dessen Doppelleben nach sich zieht.

In dem Tatort „Blutgeld“ haben es die Fahnder Lannert und Bootz gleich mit zwei Toten zu tun. In einer guten Stuttgarter Wohngegend wurde nämlich ein Doppelmord verübt. Die Opfer sind die Tochter und die Ehefrau des Bankers Marc Simon. Der Bankier selbst soll laut den Aussagen einiger Nachbarn kurz nach der Tat das Haus verlassen haben. Diese Beobachtungen sprechen dafür, dass Simon selbst der Täter gewesen sein und seine Familie kaltblütig getötet haben könnte. Dieser Verdacht wird im Tatort „Blutgeld“ auch dadurch unterstützt, dass der Banker mittlerweile abgetaucht ist. Daraufhin lassen Bootz und Lannert in ganz Stuttgart nach dem Flüchtigen fahnden – zunächst jedoch ohne Erfolg.

Interessanter ist da im Tatort „Blutgeld“ eine genaue Untersuchung von Marc Simons Leben, bei der die Fahnder auf einige Geheimnisse stoßen. So hatte der Verdächtige ein Doppelleben wie aus dem Bilderbuch geführt. Während er offiziell mit Frau und Tochter ein glückliches Familienleben führte, hatte der Bankier inoffiziell noch eine weitere Familie. Diese besteht nicht nur aus seiner Geliebten Cornelia König, sondern sogar aus Florian, dem gemeinsamen Sohn. Anscheinend hatte Simon im Tatort „Blutgeld“ sogar finanziell für beide Familien gesorgt, der Banker dürfte also ziemlich gut verdienen.

Wenig später bekommen Lannert und Bootz dann die Gelegenheit, den Verdächtigen selbst zu seinem Doppelleben zu befragen, denn Simon ist plötzlich wieder in Stuttgart aufgetaucht. Viel Zeit für ein Verhör bleibt den Kommissaren jedoch nicht, denn wenig später wird das Verhör von Simons Anwalt unterbrochen, der seinen Mandanten mit nach Hause nimmt. Weder die Fahnder noch die Staatsanwältin Álvarez haben im Tatort „Blutgeld“ eine rechtliche Möglichkeit, den Banker auf dem Revier festzuhalten. Dieser hatte sich anscheinend einen Spezialisten für organisiertes Verbrechen als Anwalt genommen – aber war das Absicht? Bootz und Lannert untersuchen zumindest in der Folge, ob der Fall nicht doch größere Ausmaße haben könnte. Denn Simon hatte ausgesagt, dass er sich, um beide Leben zu finanzieren, Geld bei einem Kredithai mit Namen Steiner geliehen hatte. Diesen wollen die Ermittler im Tatort „Blutgeld“ anschließend befragen. Sie kommen jedoch zu spät, denn Steiner wurde bereits umgebracht. Dabei erwischen die Kommissare die Täter noch am Tatort, können aber nur einen überwältigen.

Weil der Mann im Verhör schweigt, bringt die Verhaftung Lannert und Bootz im Tatort „Blutgeld“ nicht viel weiter. Aufgrund dessen ukrainischer Herkunft vermuten sie jedoch, dass es sich um einen Auftragskiller handelt. Bald steht fest, dass dieser vielleicht von der Mafia angeheuert wurde. Denn Simon hatte sich von der Organisation viel Geld geliehen und sich verschuldet, um beide Familien ernähren zu können. Möglicherweise hatte der Banker dazu noch Schwarzgelder der Mafia veruntreut. Dass diese Gangster auch für den Doppelmord verantwortlich sind, liegt im Tatort „Blutgeld“ daher nahe. Doch offensichtlich scheint es den Verbrechern noch nicht genug der Rache zu sein, denn bald darauf wird Florian, Marc Simons Sohn entführt …


Zentraler Verantwortlicher für die am 25. April 2010 erstausgestrahlte Tatort-Folge 762 „Blutgeld“ war Martin Eigler, der gleichzeitig Drehbuchautor und Regisseur für den Stuttgarter Krimi war.

Tatort Blutgeld – Trailer



Besetzung

Hauptkommissar Sebastian Bootz – Felix Klare
Hauptkommissar Thorsten Lannert – Richy Müller
Kriminaltechnikerin Nika Banovic – Miranda Leonhardt
Staatsanwältin Emilia Alvarez – Carolina Vera
Gerichtsmediziner Daniel Vogt – Jürgen Hartmann
u.a.

Stab

Drehbuch – Martin Eigler
Regie – Martin Eigler
Kamera – Christoph Schmitz
Produzent – Sabine Tettenborn
Schnitt – Martina Butz-Kofer
Produktionsleitung – Dieter Streck
Ton/Filmtonmeister – Jörg Kidrowski
Szenenbild – Urs Beuter
Kostüme/Kostümbild – Chalune Seiberth

Bilder:SWR/Stephanie Schweigert


22 Meinungen zum Tatort Folge 762: Blutgeld

  • rudi • am 24.4.10 um 18:52 Uhr

    liebe/r gjb
    nun gut doch lisa martinek, eine akteurin im tatort ist eine gebürtige stuttgarterin. besser kann es doch nicht sein, oder?


  • Levu • am 25.4.10 um 20:51 Uhr

    Sehr guter Tatort :) Einer der besseren in den letzten Wochen. Wenn auch nicht so gute Kameraführung und ein bisschen Verwirrung…


  • Armin • am 25.4.10 um 20:52 Uhr

    Gute Story, Morelli ist kein kalabresischer Name, eher aus Norditalien daher nicht ganz glaubwuerdig


  • guehart • am 25.4.10 um 20:54 Uhr

    Also irgendwie war der Tatort leicht verwirrend, aber dennoch ein bisschen behäbig, trotz Mafia und so… Sehr schwäbisch eben


  • filmkritiker • am 26.4.10 um 8:27 Uhr

    Leider muss ich schwerste Kritik an den gestrigen Stuttgarter Tatort „Blutgeld“ äußern:
    Der Fall fing ziemlich zäh an und beim Showdown wurde die „Wackelkamera“ (Handkamera) bis aufs äußerste gereizt und mit einem billigen und mittlerweile veraltetem Mittel unterstützt: dem Zoom.
    Da mir beim Anblick beinahe schlecht wurde und mir sowas bei einem Tatort bisher noch nie passiert ist, dass ich vorzeitig abschalten mußte, frage ich mich, warum man mittlerweile auch beim Tatort versucht eine Geschichte mit solchen billigen Mitteln aufzupäppeln?
    Schließlich läuft das Format seit Jahren erfolgreich!
    Stephan Kampwirth hat mal wieder großartig gespielt(!) und war der einzige dem man seine Rolle abgenommen hat, allerdings war die restliche Schauspielführung und Auflösung lustlos und einfältig vom Regie – und Kameragespann umgesetzt.


  • NoraBeluga • am 13.8.12 um 15:54 Uhr

    Und warum haben sich Frau und Tochter nun ohne Gegenwehr oder Fluchtversuch erschießen lassen?


  • christian zw. • am 23.12.12 um 18:04 Uhr

    Der Tatort ist spitze. Die schauspielerische Leistung von dem Bankier Simon ist
    überzeugend. Jede Minute ist spannend. Das Ende ist unheimlich ergreifend……


  • chris Z. • am 16.2.13 um 15:00 Uhr

    Wann wird der Tatort 762 denn wieder ausgestrahlt? Sehr spannend…
    durch verschiedene Menschentypen geprägt.
    Beeindruckendes Ende…


  • Christian Zwolinski • am 16.2.13 um 15:05 Uhr

    Ein Tatort mit hoher Qualität.
    Geprägt durch interessante Persönlichkeiten.


  • chris • am 18.2.13 um 7:53 Uhr

    Riesending


  • chris z. • am 20.2.13 um 9:26 Uhr

    Italienische Maffia, russische Auftragskiller, ein biederer Bankangestellter der Straftaten
    begangen haben soll… dieser Tatort hat ein starkes emotionales Potenzial, bis zur letzten Sekunde..


  • C.Z. • am 23.2.13 um 15:21 Uhr

    Der Tatort schlägt dem Fass den Boden aus….


  • Peter • am 10.4.14 um 21:22 Uhr

    Habe mir das Ding heute in der WDR-Wiederholung angesehen,
    nun ja, spannend war das bis zum Ende und das ist schon mal
    das Wichtigste beim Krimi . .
    und es war nicht lustig oder flapsig wie die unleidlichen
    TO-Münster-Schmonzetten oder die entsetzliche Dutzendware täglich im Vorabend.
    Aber . . die Geschichte selbst war doch sehr hanebüchen und überzogen,
    hatte zu viele Zutaten. Blinde Banker, die nichts beim Kollegen checken.
    Aber das ist heute ja die Regel, auf eine gute und plausible Story
    wird verzichtet, nur spektakulär soll es sein, da ist alles recht.
    Auch ich fand die Schauspielerleistungen oke, da fiel Niemand ab.


  • Peter • am 10.4.14 um 21:24 Uhr

    3 Sterne wollte ich nur geben!
    LG aus Berlin


  • Christian Zwolinski • am 19.10.15 um 16:14 Uhr

    Serena Williams, & Ivo Karlovic haben Rekorde verdient.


  • Dirk • am 27.5.16 um 7:31 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 762 aus Stuttgart. Die Hauptkommissare Lannert und Bootz fangen mit polizeilichen Untersuchungen an, deren Tragweite und Ausmaße sie noch nicht erahnen können, unterstützen Staatsanwältin Alvarez gewaltig. Ja, spannender für einen Feiertagabend geht’s ja nimmer, besonders wenn man ein Fan vom Genre dieses Kriminal- und Polizeifilm ist, in dem es um Mafiastrukturen und Mafiamachenschaften im Bereich der Geldwirtschaft geht. So ziemlich alle kriminellen Brutalitäten waren in diesem exzellenten Tatort-Thriller vertreten und machten ihren fiesen und miesen Namen alle Ehre. Si, Si. Immer wieder sehens- und wiederholungswert. So muss Tatort sein.


  • spiderman916 • am 10.12.20 um 14:54 Uhr

    Ich habe den Tatort aus dem Jahre 2010 erst gestern (09.12.2020) zum ersten mal gesehen, eine Wiederholung ist mir noch nie aufgefallen. Der war wirklich spitzenmäßig. Stephan Kampwirth in einer seiner besten Rollen, großartig gespielt. Die Wackelkamera und der Zoom haben schon genervt, damals gängig und heute zum Glück nicht mehr so gefilmt. Ein wirklich nicht zu erahnendes Ende! 5 Sterne!


  • HerrBert • am 10.12.20 um 21:06 Uhr

    Die Stuttgarter Buben sehe ich mir wirklich sehr gern an, und diesen Tatort auch zum wiederholten Male. Gute, spannende Story, interessant erzählt. Tolle Schauspieler. Wenn Ich denn Eines zu bemäkeln hätte: Manchmal etwas zu spröde. Mehr ungeahnte Lockerzeit!


  • HerrBert • am 10.12.20 um 21:07 Uhr

    … Lockerheit ( nicht Lockerzeit)


  • Lesterkwelle • am 12.12.20 um 18:54 Uhr

    Ganz hervoragend, spannend inszeniert, gut beide Ermittler, beeindruckend Bootz/Klare, der ganz cool mit den Provokationen umgeht, ohne Ausraster, einfach hoch professionell.


  • Der Fremde • am 17.10.23 um 16:08 Uhr

    „ZERSETZUNG“:
    So wäre ein noch passenderer Titel für gegenständliche Folge. Das gilt einerseits für das Seelenleben des Haupt-Akteurs, noch viel mehr aber für Bootz‘ Ehe. In dieser Folge treten erstmals (?) größere Risse in der Beziehung von Bootz zu seiner Ehefrau auf, welche offen mit einer Affäre zu einem anderen Mann spekuliert.
    In dieser und etlichen danach folgenden Stuttgarter Episoden wird die – in ihrer scheinbaren Unvermeidbarkeit beinahe ’schmerzhafte‘ – Erosion von Bootz‘ Beziehung zu seiner Frau – wie in Zeitlupe – seziert, so ähnlich wie später in der Beziehung zwischen Bukow und seiner Frau (Vivian). Die Detail-Zeichnung eben dieser „Zersetzung“ einer Beziehung finde ich (in beiden Fällen) sehr gut gelungen.

    ‚Horizontale Erzählungen‘ sind zwar manchmal mühsam, hier gefallen sie mir (trotz der damit verbundenen persönlichen Tragik der Figuren) … 😢


  • Der Fremde • am 17.10.23 um 20:52 Uhr

    PS: Die beste der von mir oben angesprochenen Szenen befindet sich in den Minuten 55-58!


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