Tatort Folge 801: Der illegale Tod



Der Bremer Tatort-Kommissar Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) ist schockiert: Nach einer gemeinsam durchzechten Nacht ist sein alter Freund Peer Förden plötzlich spurlos verschwunden. Und mit ihm die schöne Afrikanerin, die sie beide am Abend kennengelernt hatten. Da findet Stedefreund Blutspuren in der Wohnung des Bundespolizeibeamten: sein Freund wurde offenbar Opfer eines Gewaltverbrechens. Doch wohin wurde Peer verschleppt? Und warum? In Panik alarmiert der verkaterte Kripo-Beamte seine Chefin, Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel), um sie um Hilfe bei der Untersuchung des rätselhaften Falls zu bitten.

Tatort Trailer – Der illegale Tod



Die beiden Tatort-Hauptkommissare werden bei ihren Ermittlungen auf einen Vorfall im Mittelmeer aufmerksam: Stedefreund und Lürsen finden heraus, dass Peer Förden einst Mitglied einer deutschen Frontex-Mission war. Vor der maltesischen Küste hatte er bei der Operation „Goldenes Vlies“ den Untergang eines Bootes mit Flüchtlingen mitverschuldet. Amali Agbedra, eine Schwarzafrikanerin aus Togo, überlebte als Einzige das Unglück, strandete an der tunesischen Küste und machte sich von dort aus auf die Reise zurück nach Deutschland, offensichtlich, um Rache an den Schuldigen der Tragödie zu üben: an den Wasserschutzpolizisten Elena Janson, Klaus Kastner, Robert Böhm und – Peer Förden.

Diese vier Beamten waren gemeinsam auf der „Weser III“ im Einsatz, einem unter deutscher Flagge fahrenden Schiff. Seit damals versuchen die Vier die Ereignisse auf dem Mittelmeer zu vertuschen. Doch die Erinnerungen daran lassen die Beteiligten nicht unberührt: Kastner verfällt zunehmend in Depressionen, weil ihm sein schlechtes Gewissen zu schaffen macht. Und auch Janson verliert immer mehr die Kontrolle über die Situation. Er versucht, den Frontex-Chef Rupert Farr auf ihre Seite zu ziehen. Dieser mischt sich schließlich in die Ermittlungen von Stedefreund und Lürsen ein und sorgt dafür, dass seine Behörde nicht weiter mit unliebsamen Fragen behelligt wird.

Die Hauptverdächtige im Tatort-Fall „Der illegale Tod“ ist also die hübsche Asylbewerberin Amali Agbedra, die Stedefreund und Förden in der schicksalshaften Nacht nach Hause begleitet hatte. Kommissar Nils Stedefreund macht sich zusammen mit seiner Chefin auf die Suche nach ihr. Dabei stellt sich heraus, dass Agbedra den vermissten Polizeibeamten und seine drei Kollegen vom Frontex-Einsatz anscheinend schon seit längerem gezielt ins Visier genommen hatte. Das nächtliche Aufeinandertreffen in der Kneipe war also kein Zufall…

Die Tatort-Folge 801 „Der illegale Tod“ wurde von Radio Bremen produziert und ist in Zusammenarbeit mit der Münchner Gruppe frontexwatch entstanden. Das Drehbuch zum Fernsehfilm ist angelehnt an einen authentischen Fall mit einem griechischen Schiff. Gedreht wurde der Krimi im Herbst 2010 in Bremerhaven, Bremen und Umgebung, die Erstausstrahlung lief am Sonntag, den 15. Mai 2011, im Ersten.

Besetzung
Hauptkommissarin Inga Lürsen – Sabine Postel
Hauptkommissar Nils Stedefreund – Oliver Mommsen
Helen Reinders [Ingas Tochter] – Camilla Renschke
Kriminalassistent Karlsen – Winfried Hammelmann
Peer Förden – Michael Pink
Dr. Katzmann [Gerichtsmediziner] – Matthias Brenner
Elena Janson – Ulrike Tscharre
Amali Agbedra – Florence Kasumba
Robert Böhm – Arnd Klawitter
Rupert Farr – James Faulkner
Klaus Kastner – Daniel Lommatzsch
Marie – Nikola Kastner
Samira – Maryam Zaree
Staatssekretär Neumann – Michael Wenninger
Mutter Janson – Kerstin de Ahna
Balou [Hund von Klaus Kastner] – Balou
Helens Hund Paul – Paul
u.a.

Stab
Buch – Christian Jeltsch
Regie – Florian Baxmeyer
Beleuchter/Beleuchtungstechnik – Winfried Kircher
Besetzung/Casting – Gitta Uhlig
Bühnenbild – Markus Grau
Herstellungsleitung – Manfred Lenert
Innenrequisite – Sandra Münchenbach
Kamera – Marcus Kanter
Kostüme/Kostümbild – Astrid Karras
Mischung – Arne Dammann
Motivaufnahmeleitung – Kay Schellack
Musik/Filmkompositionen – Stefan Hansen
Produktionsleitung – Olaf Kalvelage
Produzent – Claudia Schröder
Schnitt – Elke Schloo
Set-Aufnahmeleitung – Michael von Wolfframsdorff
Szenenbild – Dietmar Linke

Bilder: Radio Bremen/Jörg Landsberg


19 Meinungen zum Tatort Folge 801: Der illegale Tod

  • Gerald • am 15.5.11 um 13:32 Uhr

    Hallo Gudrun,
    du scheinst Recht zu haben. Eine Programmzeitschrift schreibt zum Tatort: …“ Die schon vom Start weg unglaubwürdige, am Ende heillos verworrene Story wird dadurch nicht geschmeidiger. „…

    Na da erwartet uns ja noch etwas heute Abend.


  • Steven • am 15.5.11 um 20:47 Uhr

    Also ich habe schon bessere Drehbücher aus Bremen gesehen,
    so richtig vom Hocker hat mich dieser Tatort nicht gehauen.


  • Sascha • am 16.5.11 um 7:19 Uhr

    Ja Leute, es ging um Frontex, EU-Grenzen, afrikanische Flüchtlinge – da muss dann wohl irgendwo ein/e schwarze/r eine rolle spielen. fand die story nicht schlecht. ist nur ein etwas zu großes thema, ums auf einen bremer tatort runter zu brechen.


  • Michi • am 16.5.11 um 8:21 Uhr

    Guten Morgen,

    schon schlechtere Tatorte gesehen.
    Lürsen und Stedefreund finde ich eigentlich immer ganz amüsant.

    Die Frage ist jedoch eine ganz andere. Hat Arnd Klawitter denn nun einen Vertrag, in jedem Tatort mitspielen zu dürfen?
    Finde es schade, dass die Nebendarsteller so oft die selben sind.

    Und wenn schon, dann gebt ihm doch wenigstens mal eine Rolle bei den „Guten“ (:

    Der arm Kerl!

    Schöne Woche


  • Paul • am 16.5.11 um 9:10 Uhr

    Ausgesprochen langweilig, dieser Tatort. Außerdem hängt mir Herr Klawitter mittlerweile zum Hals raus. Er ist weder begabt noch attraktiv genug, um ihn in JEDEM Tatort zu zeigen.


  • jayjay • am 16.5.11 um 18:48 Uhr

    wie heißen die gespielten lieder?


  • Andreas • am 16.5.11 um 19:52 Uhr

    Wie hieß denn nur der mehrfach eingespielte Rock- Titel mit der elegischen Melodie und markanten Stimme?


  • Api • am 16.5.11 um 21:01 Uhr

    @jayjay
    the wallflowers- one headlight
    Grüße aus Lübeck


  • zardoz • am 16.5.11 um 21:32 Uhr

    Es darf im deutschen TV keinen schwarzen Kriminellen geben! Das wäre Rassismus. Verbrecher müssen weiße Europäer sein!


  • Henning • am 17.5.11 um 10:49 Uhr

    Dieser Tatort hat mir gefallen, weil er realistisch die Situation von Asylbewerbern in unserem Land schildert und weil er außerordentlich mutig die Unmenschlichkeit der Frontex-Aktionen darstellt und angreift!


  • Andreas • am 17.5.11 um 20:41 Uhr

    Danke an Api, super, der Titel ging mir nicht mehr aus dem Kopf, werde gleich die alte CD vorkramen.

    Grüße aus Schwerin


  • Heinz K • am 18.5.11 um 18:25 Uhr

    Die Musik könnte von Lisa Gerrard, auch unter dem Namen der Gruppe – Dead Can Dance – (Verfilmungen von S.King) sein. Schau´ mal unter youtube nach. Fimmusik S.King (Der Nebel) „The Host Of Seraphim“ Einfach Wahnsinn…

    Gruß
    Heinz


  • Hans • am 13.6.13 um 19:31 Uhr

    Habe gerade erst den Anfang gesehen, gleich die Suchmaschine angeschmissen und bin hier gelandet. Würde Heinz zustimmen. So eine Stimme hat eigentlich nur Eine …


  • Martin • am 9.12.13 um 13:58 Uhr

    Für mich einer der besten Tatorte überhaupt. Afrikanische Asylanten waren, sind und bleiben in der EU unerwünscht. Als Reaktion auf das letzte Flüchtlingsdrama sind die Ausgaben an FRONTEX nochmals erhöht worden.
    Es ist so peinlich, wenn man wie ich in Afrika mit den Ärmsten der Armen an einem Tisch sitzt und von ihnen wie selbstverständlich bewirtet wird.
    Wir dagegen verklappen nur unseren hochgiftigen Sondermüll kostengünstig am Rande ihrer Dörfer – habe die Folgen bei den Menschen mit eigenen Augen gesehen.
    Vielleicht ein Thema für einen Tatort.
    DER ILLEGALE TOD – unbedingt ansehen!

    Martin


  • VolkerAusBonn • am 27.4.15 um 15:08 Uhr

    Sehr mutig vom BR und äußerst lobenswert, dass diese Folge gerade jetzt wiederholt wird, wo Frontex auch in den Nachrichten häufiger erwähnt wird.


  • Dirk • am 18.4.16 um 7:46 Uhr

    Der Tatort Nummer 801 aus Bremen. Die Hauptkommissarin Lürsen und der Hauptkommissar Stedefreund ermitteln in einem fiktiven Kriminalfilm, welcher im Bereich der Flüchtlingsströme im Mittelmeer handelt. Vier Beamte der Bremer Polizei sind in einem Vorfall verwickelt, welcher etliche Tote unter Flüchtlingen auf See zur Folge hat. Die einzige Überlebende des Unglücks will nur eines. Rache! Sie lässt sich nach Deutschland „versetzen“ und beginnt ihre Ermittlungen. Aber die involvierten Polizeibeamten schrecken auch vor Mord nicht zurück, um eine beim Einsatz geschehene Tat zu vertuschen. Das einzig Positive an diesen Tatort-Fernsehfilm ist, dass auf das Flüchtlingsproblem massiv hingewiesen worden ist, was wahrscheinlich auch der Grund gewesen sein dürfte, diesen eher langatmigen und mäßig spannenden Tatort zu drehen. Für mich bedingt sehenswert.


  • Gottlieb • am 20.8.16 um 18:04 Uhr

    Hier wird die politisch korrekte Schwarzweißmalerei wieder einmal bis zum Überdruß durchzuexerziert, und dabei werden ausgerechnet deutsche Beamte als tiefschwarze Bösewichter mißbraucht, denen in der Realität die rotgrünen Häscher stets auf den Fersen sind, so daß in vielen Fällen nicht einmal gesetzlich vorgeschriebene und bereits im Vollzug befindliche Abschiebungen möglich sind. Realistisch wäre es gewesen, einen mutmaßlichen christlichen Rächer aus Afrika auftreten zu lassen, dessen ganze Familie bei der Überfahrt nach Europa von Moslems über Bord geworfen wurde und der das Massaker zufällig überlebt hat. Auch die Rolle der Schlepper- und Hilfsorganisationen, darunter gern auch deutsche Aktivisten, hätte den Stoff zu einem einigermaßen realistischen Krimi liefern können. Aber das paßt wohl nicht zum rotgrünen Nirwana? – Schade um die Bremer Kommissare.


  • Robert Gamling • am 20.8.16 um 23:01 Uhr

    Die Handlung beginnt wirr und bleibt es bis zum Schluss. Das tut auch dem Schauspiel der beteiligten nicht gut. Da fühlt sich so einiges ziemlich konstruiert an.
    Interessant dürfte sein, dass sich die Beurteilung über Notwendigkeit der Grenzsicherung Europas vor Migranten gegenüber dem ziemlich moralisierenden Tenor des Films bei vielen Zuschauern nunmehr geändert haben dürfte – Muttis ‚ihr könnt alle herkommen, meine Untertanen finden das gut und zahlen die nächsten Jahrzehnte für euch‘ wird wohl nicht mehr durchgängig bei allen Bundesbürgern auf Zustimmung stoßen. Wage ich mal zu behaupten. Von verschiedenen anderen Umwälzungen mal ganz abgesehen.
    Unabhängig davon kein sonderlich guter Tatort. Hier sollte ein ganz besonders ambitioniertes Drehbuch umgesetzt werden und das ging in verschiedener Hinsicht daneben. Besonders misslungen ist der Versuch, einerseits eine bedrohliche Stimmung durch Amali’s Verfolgung aufbauen zu wollen, andererseits dann aber immer wieder Familiengeplänkel auf dem Niveau einer Vorabendsendung zu präsentieren. So kommt keine Spannung und keine konsistente Atmosphäre auf. Wie so oft bei der ARD scheint die Vorgabe zu sein, dass es zu allen denkbaren Publikumsgruppen einen Verbindungsanker geben muss. Also Kompromiss und Durchwurschteln auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner.


  • Mathias Saur • am 13.11.21 um 15:04 Uhr

    Ich sehe gerne Tatortsendungen und sehe mir Sonntags an


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