Tatort Folge 806: Wunschdenken



Zehn Jahre lange gab es keine Tatort-Folge aus der Schweiz. Mit der Tatort-Folge 806 „Wunschdenken“ ändert sich dies. Der aus mehreren Konstanzer Tatort-Episoden bereits bekannte Reto Flückiger (Stefan Gubser) übernimmt von nun an die Leitung der Mordkommission in Luzern. Eigentlich wollte der Ermittler einem Monat vor seinem ersten offiziellen Arbeitstag noch Ferien mit seinem Segelboot auf dem Vierwaldstättersee machen, doch seine Hilfe wird bereits jetzt benötigt.

In „Wunschdenken“ wird die Entführung des Politikers Kreuzer zum ersten Fall für Flückiger. Die amerikanische Austauschpolizistin Abby Lanning (Sofia Milos) wird ihm als Assistentin zur Seite gestellt. Diese übernimmt zunächst die Beobachtung der Ehefrau des Entführungsopfers, Natalie Kreuzer. Sie zeigt der Polizei ein Erpresservideo, dem zufolge eine hohe Summe als Lösegeld um 18 Uhr am Bahnhof übergeben werden soll. Flückiger bereitet in dieser Tatort-Folge alles vor, um den Politiker nicht in Gefahr zu bringen und zu befreien. Doch als die Übergabe stattfinden soll, passiert nichts. Niemand erscheint, um die geforderte Summe abzuholen. Der Kommissar steht vor einem Rätsel. Handelt es sich um eine politische Entführung? Warum wurde das Lösegeld nicht abgeholt?

Gleichzeitig gibt es für die Luzerner Kriminalpolizei noch einen weiteren Fall: Aus der Reuss wird die Leiche des ehemaligen Gefängnisinsassen Anton Widmer geborgen. Es scheint zunächst keinen Zusammenhang zwischen der Entführung Kreuzers und der Wasserleiche zu bestehen. Dann jedoch erfahren die Luzerner Ermittler in „Wunschdenken“, dass Widmer mehrfach Strafen in dem Gefängnis Wauwilermoos absaß. Dieses Gefängnis stand jahrelang unter der Leitung des Politikers. Kannten sich das Opfer der Entführung und das Mordopfer in dieser Tatort-Folge vielleicht aus dieser Zeit? Haben die beiden Fälle etwas miteinander zu tun?

Flückiger ist sich schnell sicher, dass es einen Zusammenhang geben muss. In ihm keimt ein schlimmer Verdacht auf: Möglicherweise hat Widmer den Politiker entführt und kann ihn nach seiner Ermordung selbstverständlich nicht mehr freilassen. Es beginnt ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit, denn wenn die Vermutung des Luzerner Kommissars richtig ist, kann niemand mehr den entführten Kreuzer versorgen. Nach und nach gelingt es den Tatort-Ermittlern in „Wunschdenken“ die wahren Hintergründe aufzudecken und den Fall zu lösen.

Die Tatort-Folge sollte zunächst im April 2011 erfolgen, doch der Produktionssender SF überarbeitete „Wunschdenken“ nach der Feststellung qualitativer Mängel ein weiteres Mal. Nachträglich wurde dem SF vorgeworfen, die qualitativen Mängel seien nur ein Vorwand gewesen und man habe in Wahrheit einige diskussionswürdige politische Anspielungen bezüglich der Schweizer Volkspartei korrigieren wollen.

Letztendlich wurde die überarbeitete Folge von „Wunschdenken“ dann am 14. August 2011 erstmals ausgestrahlt. Unter den Schweizer Zuschauern erzielte der Tatort eine sehr hohe Einschaltquote von 39,7 Prozent. Regie führte der Grimme-Preisträger Markus Imboden.

Besetzung
Hauptkommissar Reto Flückiger – Stefan Gubser
Abigail Lanning – Sofia Milos
Kriminaltechnikerin Yvonne Veitli – Sabina Schneebeli
Ernst Schmidinger [Kripochef] – Andrea Zogg
Josef Ebnöter – Peter Wyssbrod
Natalie Kreuzer [Ehefrau des verschwundenen Politikers] – Stephanie Japp
Elisabeth Widmer – Ursina Lardi
Marcel Küng – Martin Klaus
u.a.

Stab
Drehbuch – Nils-Morten Osburg
Regie – Markus Imboden
Außenrequisite – Cecile Grieder
Besetzung/Casting – Ruth Hirschfeld
Garderobe – Julia Ensner
Kamera – Rainer Klausmann
Kostüme/Kostümbild – Claudia Flütsch
Location Scout – Ines Zurbuchen
Maske/Maskenbildner – Marina Aebi
Oberbeleuchter – Peter Fritscher
Produzent – Hans G. Syz
Produzent – Stefan Gubser

Bilder: SWR/SF/Thomi Studhalter


10 Meinungen zum Tatort Folge 806: Wunschdenken

  • pumpkins • am 15.8.11 um 16:19 Uhr

    CSI – Luzern

    Hilfe!

    Dieser Tatort war schrecklich – viel zu amerikanisch –


  • Bienzle • am 15.8.11 um 20:47 Uhr

    Einer der besten Tatorte aller Zeiten!! Tolle Story, gro


  • Frank Rossi • am 17.8.11 um 5:38 Uhr

    Furchtbar viel Musik im Hintergrund. Ansonsten ok. Gruezi.


  • horst • am 24.8.11 um 13:32 Uhr

    die tatorte werden immer peinlicher!!
    vor allem der mit kroll und nun dieser.


  • Dirk • am 27.10.15 um 16:57 Uhr

    Der Tatort Nummer 806. Detektei Flückiger vom Dezernat Leib und Leben ermittelt, leider kommt er fast immer zu spät. Ihm zur Seite steht eine amerikanische Austauschschülerin, allzeit bereit. Aus Luzern ermittelt der Schweizer Beamte, eindringlich in Sache Entführung und Mord. Was die Schweizer Volkspartei mit diesem Tatort-Spielfilm zu tun hat, vermag ich nicht zu beurteilten. Tut mich auch nix angehen. Aber die Ehefrau des Politik-Opfers, die hatte es in sich. Das Gefängnis Wauwilermoos! Hört sich ja fast so an, wie das Schloß Canterville. Wie in allen Schweizer Tatort-Thrillerchen erscheint die Hintergrundmusik als Folterinstrumentarium. Wiederholung angemessen. ( Der Meinung wegen ) l


  • arte-Versteher • am 31.10.15 um 9:04 Uhr

    Papierraschelnde Dialoge, in einer unbeholfenen Inszenierung von bemitleidenswerten Schauspielern hölzern aufgesagt. Wer auf so etwas steht, wird bei diesem TO bestimmt glücklich. Ich hab nach einer halben Stunde ausgeschaltet, zum Plot kann ich also nichts sagen.


  • Udo B • am 12.11.15 um 2:46 Uhr

    überraschend gut für Schweizer Verhältnisse (bezieht sich übrigens nur auf Tatortfolgen :-)…sehenswert…gute Story…ganz klar 5 Sterne


  • kvas • am 11.1.21 um 23:51 Uhr

    The sound is often too loud (shoes on the floor!) and voices are badly synchronized. Actors talk with their backs to the camera, the dialogue is lame. It’s clear that the Swiss in 2011 were 30 years behind. Bad filming, bad sound, bad acting, bad writing, bad everything. It is almost funny, but when they are trying to be funny – Fluckiger and Lanning in the hotel – it was sehr peinlich.


  • MadMonkey • am 25.3.21 um 6:52 Uhr

    Ich fand den damals schon gut bei der Erstausstrahlung und konnte die schlechten Kritiken nicht nachvollziehen. Hochspannender Einstand in Luzern. Supi 4 Sterne


  • Micky • am 5.4.22 um 22:35 Uhr

    Sehr sympathisch, humorvoll! Die verschiedenen CH-Dialekte passen einfach zu gut auf die Charaktere, einfach top!


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