Tatort Folge 807: Lohn der Arbeit



Erscheinungsjahr: 2011
Kommissar: Eisner
Ort: Tatort Wien


Es ist ein grausiger Anblick, der sich dem Wiener Sonderermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) in der Tatort-Folge 807 „Lohn der Arbeit“ bietet: an der Spitze eines Krans baumelt ein Leichnam. In Anzug und Krawatte. Der Tote, der Bauunternehmer Wolfgang Kogl, wurde auf seiner eigenen Baustelle ermordet.

Tatort Lohn der Arbeit





Eisners erste Recherchen im Fall „Lohn der Arbeit“ ergeben, dass das Opfer ein äußerst ungemütlicher, unbeliebter Zeitgenosse war. Er war als skrupelloser Geschäftsmann bekannt, der Schwarzarbeiter beschäftigte. Für Niedriglöhne mussten diese Männer nicht nur hart schuften, sondern auch menschenunwürdige Behandlungen über sich ergehen lassen. Ist einer jener Schwarzarbeiter und illegal eingereister Ausländer etwa der Mörder? Tatort-Inspektor Eisner führt seine Untersuchungen fort.

Der österreichische Ermittler trifft bald auf den Journalisten Markus Feyersinger, der Wolfgang Kogl besser als alle anderen zu kennen scheint. Gerade heraus erklärt er dem Kommissar: „Welche Seite wollen Sie hören? Die des korrupten Bauunternehmers oder die des erfolgreichen Patriarchen?“

Selbst die Worte des örtlichen Pfarrers klingen ähnlich verbittert. Wie Kogl seine Arbeiter behandelt hat – furchtbar! Sieben Schwarzarbeiter aus Mazedonien mussten mitten im tiefsten Winter ohne Strom und Wasser auskommen; sie erhielten keinen Lohn, wurden schließlich von der Polizei überführt und aus Deutschland abgeschoben. Ihr Chef hatte gegenüber der Justiz jegliches Mitwissen abgestritten – und stattdessen sämtliche Schuld auf seinen Subunternehmer Erwin Filzer geschoben. Moritz Eisner, der Filzer vernehmen will, muss feststellen, dass dieser spurlos verschwunden ist. Ein weiterer Verdächtiger auf der langen Fahndungsliste des Tatort-Ermittlers.

Plötzlich taucht ein ehemals ausgewiesener mazedonischer Arbeiter auf. Gemeinsam mit seinem Vater ist er zurückgekommen, um seinen vorenthaltenen Lohn zu kassieren. Die Männer geraten schnell in das Visier der Kriminalpolizei. Eisner, der nach einem Treppensturz auf Krücken ermitteln muss, bleibt jedoch skeptisch: sind die Mazedonier tatsächlich in den Mordfall im Tatort „Lohn der Arbeit“ verwickelt? Für seinen Kollegen Franz Pfurtscheller und dessen Vorgesetzten ist der Fall so gut wie gelöst und die beiden Verdächtigen werden verhaftet.

Doch Hauptkommissar Eisner bleibt Filzer weiterhin auf den Fersen, denn der hatte offenbar eine besondere Beziehung zur Witwe Cornelia Kogl. Auf seiner Flucht scheint er immer wieder ihre Nähe zu suchen. Auch der Finanzbeamte Jakob Wieser hätte ein Tatmotiv gehabt; er wurde unter fragwürdigen Umständen suspendiert und hatte sich daraufhin mit Kogl getroffen – und das ausgerechnet in der Mordnacht …


Der ORF-Tatort „Lohn der Arbeit“ wurde in Hall in Tirol gedreht. Die Erstausstrahlung des Fernsehkrimis war am 28. August 2011 im Ersten Programm der ARD zu sehen.

Besetzung
Sonderermittler Moritz Eisner – Harald Krassnitzer
Markus Feyersinger – George Lenz
Kriminalkommissar Pfurtscheller – Alexander Mitterer
Wieser – Martin Zauner
Flamur – Mustafa Nadarevic
Dimitar Besad – Branko Tomovic
Cornelia – Hilde Dalik
Helga Brugger – Krista Posch
Hubert – Max von Thun
Pfarrer – Christoph Leczszinsky
Kassiererin – Katharina Welser
u.a.

Stab
Regie – Erich Hörtnagl
Buch – Felix Mitterer
Kamera – Duli Georg Diemannsberger
Außenrequisite – Matthias Pflug
Kostüme/Kostümbild – Ulrike Uli Fessler
Produktionskoordination – Maria Senn
Produktionsleitung – Karin Schmatz
Produzent – Dieter Pochlatko
Set-Aufnahmeleitung – Marc Brugger
Szenenbild – Katharina Wöppermann
Ton/Filmtonmeister – Frieder Glöckner

Bilder: rbb/ORF/Bernhard Berger


8 Meinungen zum Tatort Folge 807: Lohn der Arbeit

  • line • am 16.8.11 um 13:26 Uhr

    wo ist bibi in der folge???
    :(


  • Gerald • am 21.8.11 um 8:39 Uhr

    Hi Line,
    auf den Vorschaufotos ist sie nicht zu sehen. Aber es ist davon aus zu gehen, das sie wieder mit dabei ist. Warten wir den Trailer ab.

    Gruß

    Gerald


  • Michi • am 30.8.11 um 9:33 Uhr

    ein sehr guter Tatort wie ich finde.
    ich gehe davon aus, dass die Problematik der Schwarzarbeit in Österreich – auch durch die Nähe zu Südosteuropa – um einiges größer ist als bei uns.

    Ich hoffe / gehe davon aus, dass Bibi im nächsten „Ösi-Tatort“ wieder dabei ist.


  • bilbo • am 30.8.11 um 22:14 Uhr

    Ja, Bibi wird wieder dabei sein.
    Die Folge „Lohn der Arbeit“ wurde vor den letzten beiden Folgen gedreht, aus unerfindlichen Gründen aber erst jetzt gezeigt.


  • Dirk • am 17.4.16 um 22:38 Uhr

    Der Tatort Nummer 807 aus Wien. Der Sonderermittler Eisner, dessen eigentlichen Dienstgrad habe ich bis heute nicht herausgefunden, ermittelt. Einmal klingt der militärisch, einmal polizeilich und einmal einfach nach Verwaltungsbeamtenlaufbahn. Na denn, so wichtig ist der auch nicht, genau wie der gezeigte Tatort-Spielfilm über den Mord an einen Bauunternehmer, seiner Sippe und seines Mörders. Die Art und Weise über den Umgang mit den Saisonarbeiter auf der wienerischen Baustelle kann man ja nicht mehr als Lohndumping sondern als moderne Sklaverei bezeichnen. Aber immerhin, die „Balkanesen“ versuchten sich zu wehren. Kein spannender, eher ein unbedeutender Tatort-Fernsehfilm aus Österreich. Einmal reinschauen reicht hier vollkommen. Ehrlich.


  • MadMonkey • am 13.5.17 um 10:50 Uhr

    Ein mittelmäßiger Tatort eher spannungsarm mit einigen guten Momenten aber auch viel Leerlauf. Deshalb nur 2,5 Punkte


  • Sir Sherlock • am 1.5.19 um 6:13 Uhr

    Das Thema Leiharbeit/Subunternehmer ist nach 8 Jahren immer noch Top Aktuell.
    Man kann sehen das Harald Krassnitzer sich mit Adele Neuhauser doch sehr weiter etwickelt hat.
    Und es gibt auch Komissare die nur ein gebrochenes Bein als Problem mit sich rumtragen.


  • logiclöcher • am 17.3.21 um 18:14 Uhr

    Der Plot ist klar, das Thema auch und der Mörder ist? Den habe ich schon einmal gesehen und kann mich nicht mehr genau erinnern, wie er ausgeht. Wahrscheinlich so, wie man es lange Zeit nicht denkt. Egal, ich habe den Tatort als schönen, schnotterigen Austria-Tatort in Erinnerung. Der Tatort ist typisch und wenn man das mag, dann ist er absolut sehenswert, auch in der Wieder-wieder-wiederholung. Ich ziehe ihn mir heute Abend rein. A Glaserl Wein, sich zurücklehnen und das aktuelle Zeitgeschehen – März 2021 – vergessen.


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