Tatort Folge 846: Borowski und der freie Fall



In der Tatort-Folge 846 „Borowski und der freie Fall“ ermittelt der Kieler Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) zum 20. Mal in einem Mordfall. In ihrer dritten Tatort-Folge steht ihm dabei die junge Nachwuchsermittlerin Sarah Brandt (Sibel Kekilli) zur Seite. Dieses Mal müssen sie erneute Nachforschungen in einem bereits viele Jahre zurückliegenden Fall machen. Doch ist hierüber überhaupt noch was zu erfahren?

Trailer-Video Borowski und der freie Fall



Der bekannte Schriftsteller Dirk Sauerland wurde auf seiner Jacht in Kiel getötet. Die Ermittler Borowski und Brandt werden mit dem Fall betraut und erfahren bald, dass das Opfer seit längerer Zeit an einer reißerischen Enthüllungsschrift gearbeitet hat. Steht sein Tod damit im Zusammenhang? Gleichzeit finden sie in „Borowski und der freie Fall“ aber auch heraus, dass Sauerland selbst ebenso Geheimnisse hatte: Seine Ex-Frau Ulla Jahn deutet gegenüber dem Kommissar an, dass der Tote heimlich schwul war. Sie selbst arbeitet als erfolgreiche Fernsehjournalistin und leitet eine bekannte Talkshow.

Die Nachforschungen über die Aussage Jahns führen die Kieler Tatort-Ermittler schnell in die politische Szene. Offenbar hatte Sauerland eine Beziehung zu dem Landespolitiker Karl Martin von Treunau, doch dieser möchte seine sexuelle Orientierung geheim halten. Auch den Grund dafür behält er für sich.

Eine andere Spur in „Borowski und der freie Fall“ lenkt das Interesse der Kieler Kommissare auf einen lange zurückliegenden Fall, nämlich den Tod des ehemaligen Ministerpräsidenten von Schleswig Holstein. Uwe Barschel starb vor 25 Jahren unter mysteriösen Umständen, die nie geklärt werden konnten. Hat das Opfer etwas herausgefunden oder wusste etwas hierüber? Offenbar war Sauerland zu genau der Zeit, als Barschel in Genf starb, ebenfalls in der Stadt. Während Borowskis Kollegin Brandt sich hochmotiviert in die Ermittlungen stürzt, alles über die sogenannte Barschel-Affäre erfahren will, versucht der Tatort-Kommissar selbst, Ruhe zu bewahren und mit kriminalistischem Spürsinn an den Fall zu gehen. Als jedoch ein Zeuge von damals auftaucht, muss auch Borowski, mittlerweile angesteckt von seiner Kollegin, aktiv werden…

Die Kieler Tatort-Folge beruht auf wahren Begebenheiten. Uwe Barschel war tatsächlich Ministerpräsident von Schleswig Holstein und verstarb danach im Jahr 1987 unter ungeklärten Umständen in Genf. Gedreht wurde „Borowski und der freie Fall“ zwischen dem 19. April und dem 23. Mai 2012 in Kiel, Hamburg und Genf, die Szenen der Fernsehmoderatorin Ulla Jahn wurden in dem Studio der realen Sendung „Beckmann“ aufgenommen. Außerdem hatte der bekannte deutsche „Tagesthemen“-Moderator Tom Buhrow einen Gastauftritt in dieser Tatort-Folge: er spielte sich selbst.

Die Erstausstrahlung erfolgte am 14. Oktober 2012. Bei „Borowski und der freie Fall“ führte Eoin Moore Regie, Produktionssender war der NDR.

Besetzung
Hauptkommissar Klaus Borowski – Axel Milberg
Kommissarsanwärterin Sarah Brandt – Sibel Kekilli
Kriminaltechniker Ernst Klee – Jan Peter Heyne
Roland Schladitz – Thomas Kügel
Ulla Jahn – Marie-Lou Sellem
Karl Martin von Treunau [Landespolitiker] – Thomas Heinze
Malev – Armando Dotto
Sekretärin – Ingrit Dohse
Pförtner – Harald Burmeister
Redaktionsleiter – Herbert Trattnigg
N.N. – Paul Maaß
u.a.

Stab
Assistent der Set-AL – Tim Viakofsky
2nd Unit Kamera – Ines Thomsen
Außenrequisite – Kim Porr
Assistent der Set-AL – Eric Overheu
Besetzung/Casting – Marion Haack
Beleuchter/Beleuchtungstechnik – Kay Möller
Erster Aufnahmeleiter – Christoph Heilmann
Best Boy – Martin Lieckfeld
Garderobe – Frederike Wyrwol
Garderobe – Sarah Beckmann
Kamera – Jana Marsik
Herstellungsleitung – Jan Michael Kremer
Kamerabühne – Marina Riemer
Kamerabühne – Claus Gerling
Kameraassistenz – Timmi Davis
Kameraassistenz – Thomas Stührk
Kostüme/Kostümbild – Karin Lohr
Kostümbildassistenz – Silke Schäfer
Location Scout – Hagen Diercksen
Lichtassistenz – Karim Bardi
Oberbeleuchter – Benjamin Dreythaller
Motivaufnahmeleitung – Philipp Pemöller
Produktionsassistenz – Sonja Meyer
Producer – Holger Ellermann
Produktionsleitung – Patrick Brandt
Produktionsfahrer – Daniel König
Regieassistenz – Madgar Hische
Produzent – Kerstin Ramcke
Steadicam – Florian Klos
Standfotografie – Marion von der Mehden
Szenenbild – Annette Lofy
Stunt Koordination – Thomas Bloem
Videooperator – Tjark Lienke
Ton/Filmtonmeister – Torsten Többen


16 Meinungen zum Tatort Folge 846: Borowski und der freie Fall

  • Norbert F. Schaaf • am 12.10.12 um 17:41 Uhr

    Genau dazu ist Fiktion (auch) gut – ob im Film oder der Literatur. Nämlich Fiktion mit Wirklichkeit zu verbinden. Und bisweilen tauchen brisante belegkräftige Papiere gar nach Hunderten von Jahren auf. Wie die Papyri von Nag Hammadi beispielsweise. Und die letzten Barschel-Fotos sind natürlich heikel – aber unumgänglich. Ein Bild aber sagt bekanntlich mehr als 1.000 Worte. Die Fernsehbilder erst recht. @weingraefin


  • Diethelm Glaser • am 14.10.12 um 20:51 Uhr

    Eigentlich nicht schlecht, aber wird das jetzt zur Mode: Tatorte ohne wirkliches Ende??
    Wenn das Thema zu lang ist, soll man zwei Folgen draus machen! Wäre ja nichts neues, siehe Köln/Leipzig!
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die meisten Zuschauer einen Krimi ohne Ende wollen…

    q52


  • Nico Haupt • am 14.10.12 um 21:30 Uhr

    Faszinierend, tiefgruendig, bodenstaendig, spannend und unterhaltsam bis zur letzten Minute.
    Der gute alte Barschel-Fall. Gelungene Echtzeitdramatik mit einer interessanten Drehbuchvariante und verblueffenden rausch-Video -skills, um Vergangenheit darzustellen. Da stimmte einfach alles, Humor und gluecklicherweise auch ein besaenftigter Sarkasmus re: Borowski und „Verschwoerungstheorien“. War das eigentlich auch die wirkliche Hotelnummer von Barschel und internationale Geheimdienste bei den Dreharbeiten „dabei“ ? Long live Borowski and all the best to „Mrs. Hack“. Keine neuen Epilepsia-anfaelle bitte ; nico [nyc]


  • Jarub Bronfman • am 15.10.12 um 8:39 Uhr

    Leider war diese Folge mal wieder nicht so berauschend. Es ist so, als müsse man erst viele, abgefahren und kräftige Zutaten mixen, damit ein Tatort noch funktioniert. Viel zu starker Tobak: ein schwuler Klemm-Politiker, der sein Coming Out befürchtet, der ungeklärte Fall Barschel (was sagen die Angehörigen eigentlich zu einer solchen Vermarktung?), eine investigative Reise nach Genf .. etc. Wo früher das ruhige und subtile Spiel von Maren Eggert den Zuschauer selber Fäden spinnen ließ und Geschichte sich entwickeln hieß, kommt nun eine hyperaktive Kekeli nicht über „Scheiße und Fuck“ Sprüche hinaus. Die Vorstellung einer gemeinsamen ICE Fahrt nach Genf wäre nun statt eines genussvollen Vergnügens ein unerträgliches Ereignis geworden. Fehlt nur noch der Titel: BarschelMorg durch iPad geklärt. Gibt es denn keien Drehbuchschreiber mehr, die ruhig und temerpiert Spannung aufbauen und halten können? Sehr sehr schade …


  • Jerry B. Anderson • am 15.10.12 um 13:27 Uhr

    herrlicher tatort, witzig und trotz der fehlenden action und dem fehlenden blut super spannend. ich fand den tatort super. da gebe ich euch mein ehrenwort.


  • Miss Adele • am 15.10.12 um 20:42 Uhr

    Wir haben uns wunderbar unterhalten gefühlt. Eine solide Nummer, unaufgeregt und dennoch nicht schnarchig. Spanned aber ohne Nerven aufreiben. Ein wunderbarer Borowski und ja, zugegeben,eine Sarah Brandt auf die man eventuell auch verzichten könnte..
    Lohnt sich aber anzuschauen!


  • alter fan • am 15.10.12 um 21:37 Uhr

    wirklich gute Story – dazu noch eine dramaturgische solide Umsetzung .
    An das , was seinerzeit nachrichtentechnisch im Fall Uwe Barschel abgelaufen ist ,
    kann ich mich auch noch sehr gut erinnern . – War schon interessant .
    Dieser TO hat mir nicht unbedingt “ himmelhochjauchzent “ – sondern einfach nur gut
    gefallen .


  • nigo • am 29.3.13 um 19:45 Uhr

    Super! Spannend von der ersten bis zur letzten Minute. Das verstehe ich unter einem rundum gelungenen Tatort!

    Die Verbindung zum Fall Barschel scheint zwar anfangs etwas konstruiert, entwickelt sich jedoch bald zu einem interessanten Handlungsstrang. Sarah Brandt und Klaus Borowski in gewohnter Bestform!

    Fazit zu „Borowski und der freie Fall“: BESONDERS GELUNGEN.


  • Dirk • am 7.2.14 um 23:57 Uhr

    Borowski ist der heimliche Star der Tatort-Reihe! super Fall, extrem interessant.


  • Norbert • am 13.6.14 um 16:19 Uhr

    Die Barschel-Geschichte fand ich sehr geschickt eingebunden. Insgesamt eine gelungene Folge. Nur Sarah Brandt finde ich gewöhnungsbedürftig und teils nervig – wie alle dieser jungen, hyper-selbstbewussten Mädels welche meinen, die Intelligenz mit Löffeln gefressen zu haben.


  • Mia Stern • am 16.4.15 um 0:24 Uhr

    Beim ersten Ansehen hat mir diese Folge gut gefallen, beim zweiten mal nicht mehr so richtig. Die Verbindung mit der Barschel-Affäre ist zu gezwungen und künstlich. So wie die ganze Story nicht so richtig Fahrt aufnimmt. So was kann man ja machen, aber dann braucht es einen Twin Peaks-mäßigen suspense. Das wird wohl in 90 Minuten nicht machbar sein. Viele hacken hier immer auf der Kekilli rum, aber ich fand Maren Eggerts Frieda Jung nicht besser und mag eigentlich die Idee einer kantigeren, aktiveren weiblichen Figur gegenüber dem nordlichternden Borowski Dickschädel. Aber die Drehbuchschreiber müssen sich mal überlegen, was sie mit der Figur von Sarah Brandt eigentlich anfangen wollen. Die hat kein Profil, das für die Kekilli was zum Schauspielen hergibt.


  • Dirk • am 2.4.16 um 7:37 Uhr

    Der Tatort Nummer 846 aus Kiel. Hauptkommissar Borowski und Kommissarin Brandt ermitteln im Watt der Politik und der Medien und merken schnell, dass die Gezeiten in Kiel anders laufen. Die beiden Mordermittler laufen auf, erstmalig und gut gedreht. Es entwickelt sich mehr und mehr ein interessant zu schauender Tatort-Krimi, welcher auch Segmente von Spannung enthält und in dem Fiktion und Wirklichkeit miteinander verbunden werden. Vielleicht eine Nummer zu hoch für die beiden Nordlichter und Küstenstreifenbewohner, aber tapfer geschlagen haben sich die beiden schon und ein Tötungsdelikt wurde ja nun auch aufgedeckt. Insgesamt ein auch in der Wiederholung sehenswerter Tatort-Spielfilm mit dem gerne gesehenen Ermittler-Paar. Der Pförtner wurde übrigens durch den Harald Burmeister gemimt.


  • Sir Sherlock • am 3.6.16 um 12:16 Uhr

    Tatort von 2012 aus Kiel absulut sehenswert,
    Davon sollten sich die neuen Produktionen mal nee Scheibe abschneiden !!!


  • uknig • am 12.9.17 um 9:40 Uhr

    Wenig prickelnde Mischung aus Fiktion und Realität – trotz eines Borowski in Höchstform. Aber ein schwuler Ministerpräsident, der tote Uwe Barschel, falsche Professoren, Geheimdienste, Tom Buhrow usw. – das passte einfach nicht.


  • Brummel-Borowski Fan • am 9.2.21 um 0:57 Uhr

    Nach drei herausragenden Fällen nun wieder ein völlig unspektakulärer und langweiliger Film mit gänzlich offenem Ende und fiktiver Suche nach dem Mörder Uwe Barschels, mit einer etwas mopsigen Sibel Kekilli und Thomas Heinze als schmieriger Landesminister.

    Zieht sich wie Kaugummi, keine Anschau-Empfehlung und absolut Null Wiedersehenswert.

    Mit „Schattenhochzeit“ und „Borowski und die Sterne“ für mich bisher der schlechteste Borowski-Tatort.


  • Nelly • am 24.2.22 um 0:03 Uhr

    Wieso offenes Ende? Es ging doch nicht darum, den (eventuellen) Mord an Uwe Barschel aufzuklären, sondern den Mord an Herrn Sauerland und dem Fotografen, und diese Morde wurden aufgeklärt.
    Ich mag Borowski.


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