Tatort Folge 965: Einmal wirklich sterben



Es geht Schlag auf Schlag: Zuletzt ermittelte das eingespielte Münchner Tatort-Team um Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) im Fall „Die letzte Wiesn“ (Tatort-Folge 956) am 20. September 2015 im Ersten. Jetzt, nur zweieinhalb Monate später, gehen die Zwei ein weiteres Mal auf Mörderjagd. „Einmal wirklich sterben“ heißt ihr neuester, 71. Einsatz, der am Sonntag den 6. Dezember 2015 zum ersten Mal um 20.15 Uhr auf Sendung in der ARD gehen wird.
Schauen wir mal, was uns die Tatort-Macher im Auftrag des Bayerischen Rundfunks da Spannendes in den Nikolausstiefel stecken …

Inhalt der Tatort-Folge „Einmal richtig sterben“

Die Geschichte in der Tatort-Folge 965  „Einmal wirklich sterben“ aus München beginnt mit zwei Schüssen, die plötzlich in einem Einfamilienhaus abgefeuert werden. Die Polizei ist schnell zur Stelle. Als die Hauptkommissar Batic und Leitmayr am Tatort eintreffen, finden sie dort Michaela Danzer erschossen und ihren Lebensgefährten Daniel Ruppert ohne Bewusstsein vor. Was ist hier geschehen? Von dem sechsjährigen Sohn der Toten, Quirin, fehlt im Haus jede Spur.

Der schwer verletzte Ruppert wird in das nächste Krankenhaus eingeliefert und notoperiert. Während der OP entdeckt der Chirurg im Bauchbereich des Patienten eine alte Narbe. Sie stammt offenbar von einer früheren Schussverletzung. Diese Verletzung ist es, die den zwei ermittelnden Münchner Fahndern den ersten Ansatzpunkt für ihre kriminalistischen Untersuchungen im Fall „Einmal wirklich sterben“ liefert: Vor 15 Jahren missglückte in Augsburg ein Familiensuizid. Daniel Ruppert erschoss erst seine damalige Frau und den gemeinsamen Sohn, dann richtete er die Waffe gegen seine siebenjährige Tochter Ella. Er brachte es jedoch nicht fertig, den Abzug zu drücken. Stattdessen schoss er auf sich selbst, überlebte aber.

Sollte der Täter von damals nun selbst zum Opfer geworden sein? Wer hat auf Daniel Ruppert und seine Freundin geschossen? Und wo ist der kleine Quirin? Diese zentralen Fragen müssen sich Ivo Batic und Franz Leitmayr in „Einmal wirklich sterben“ stellen. Ella, das kleine Mädchen aus Rupperts Vergangenheit, ist heute eine junge Frau. Sie hat seit ihrer Kindheit eine Vielzahl von Therapien versucht, um die grausame Tat ihres Vaters zu verarbeiten. Auftreiben können die Ermittler die traumatisierte Ella aber nicht. Auch sie scheint wie vom Erdboden verschluckt … ein Zufall?


„Tierisch“ wird diese Tatort-Folge allemal – ob auch „tierisch gut“, das bleibt abzuwarten. Wie schon bei den Dreharbeiten zur Episode „Der Wüstensohn“ (Tatort-Folge 916) aus dem Jahr 2014 hatten es die beiden Hauptdarsteller Nemec und Wachtveitl auch bei den Filmszenen zum neuen München-Tatort mit einem Zootier zu tun: war es in „Der Wüstensohn“ ein Dromedar gewesen, spielt in „Einmal wirklich sterben“ die 22-jährige Elefantenkuh Mangala eine Gastrolle – sie entpuppte sich während der Filmarbeiten als äußerst gelehrige Schauspielerin!

Die Aufnahmen dauerten von April bis Mai 2015 und fanden unter anderem im Tierpark Hellabrunn in München statt; Regie führte Markus Imboden, ein renommierter Schweizer Regisseur und Drehbuchautor. Das Buch steuerten Claus Cornelius Fischer und die Lebensgefährtin Wachtveitls, Dinah Marte Golch, bei. Obwohl sich das Thema dieser 965. Tatort-Folge um die Verarbeitung eines Traumas dreht, war die Stimmung am Set doch ausgesprochen heiter: dem „Making-of“ zur Produktion zu entnehmen, machte es allen Beteiligten sichtlich Spaß mit Mangala und den anderen Dickhäutern zu arbeiten.

Florian Mathis, der jüngste Darsteller im Ensemble, der den großen Elefanten-Fan Quirin spielt, hatte besonders viel Freude an den Dreharbeiten und -pausen mit Mangala und ihren Geschwistern: „Wenn die jetzt zum Beispiel das Essen schnappen, da bin ich aufgeregt, denn da hab ich immer Angst, dass sie halt meine Hand einsaugen.“

Videos zur Tatort-Produktion



Tatort-Besetzung

Hauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Hauptkommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec
Assistent Kalli Hammermann – Ferdinand Hofer
Christine Lerch – Lisa Wagner
Emma Meyer – Anna Drexler
Bernhard Helmbrecht – Simon Schwarz
Quirin – Florian Mathis
Lissy – Andrea Wenzl
Gruber, Zoodirektor – Adnan Maral
Daniel Ruppert – Harald Windisch
Clara Ruppert – Nikola Norgauer
Johanna Wallner – Ulrike Arnold
Xaver Busch – Klaus-Dieter Pohl
Dennis Dworak – Martin Laue
Dr. Steinbrecher – Robert Joseph Bartl
Dr. Strasser – Sarah-Lavinia Schmidbauer
Pförtner – Christian Buse
u.a.

Tatort-Stab

Drehbuch – Claus Cornelius Fischer, Dinah Marte Golch
Regie – Markus Imboden
Kamera – Martin Farkas
Musik – Martin Probst

Bilder-Galerie zum Krimi aus München


35 Meinungen zum Tatort Folge 965: Einmal wirklich sterben

  • Harald Gliedt • am 6.12.15 um 20:34 Uhr

    Kann es sein, dass der Fotograf bei der Spurensicherung am Anfang noch den Deckel vor dem Objektiv hatte? Gibt aber keine guten Fotos; -)


  • Frankie • am 6.12.15 um 21:14 Uhr

    Was macht denn Kommissarin Heller dort???


  • Thorsten • am 6.12.15 um 21:25 Uhr

    Ganz, ganz schwach. Einfach nur langweilig. Hätte ich von den Münchnern nicht erwartet.


  • MM 63 • am 6.12.15 um 21:44 Uhr

    Gleich zu Beginn griff der auswärtige Kollege zum Flachmann. Der ahnte wohl was kommt.Langeweile über 90 min. EinStern ist hier noch geschmeichelt


  • Horst • am 6.12.15 um 21:45 Uhr

    So ein saublöder Tatort mit so einer Psychoka…, diese ständigen Rückblenden mit dieser Seelensch…e. Ist das das neue Tatortkonzept?
    Ne, Danke!


  • Kurt • am 6.12.15 um 21:48 Uhr

    Schlechtester Tatort ever.
    Leider kann ich keine 0 Sterne geben.


  • Anna • am 6.12.15 um 21:50 Uhr

    Leider langweilig! Außerdem kann ich es nicht sehen wenn Kinder 90 Minuten leiden, das war unglaublich grausam.
    Frankie, die war doch mal in nem anderen Fall in München Anwältin!


  • Rita Fuchs • am 6.12.15 um 21:53 Uhr

    Echt schwach, wer hat den Münchnern dieses Drehbuch geschrieben. Was sollte das werden: Live of Pi in München. Schlecht verarbeitet dieses ernste Thema.


  • Der Todesbote • am 6.12.15 um 21:56 Uhr

    Drama trifft es sicher am Besten. Die klassische Krimi-Spannung kam dadurch allerdings etwas kurz. Das präzise Spiel der Hauptdarsteller, zu nennen Anna Drexler als traumatisierte Emma hat den Gesamteindruck etwas verbessern können. Das Ausloten von Charakteren ist eine klassische Stärke der Münchner – hier allerdings hätte etwas mehr Action und Handlung Not getan. 3 / 5 Punkten. Schad halt.


  • Regine • am 6.12.15 um 21:56 Uhr

    Schwach, auch wenn die Tiere alles gegeben haben. Zur Krönung eine völlig überflüssige Knutsch-und-stöhn-Szene der beiden Frauen…das war nix.


  • Dirk • am 6.12.15 um 21:58 Uhr

    Der Tatort 965, heute 20:15 h, ARD, Erstausstrahlung. Die Hauptkommissare Batic und Leitmayr von der Münchener Mordkommission ermitteln. Wiederholung des Tatort-Thrillers vorprogrammiert, denn der war gut. Von Anfang bis Ende solide und spannend aufgebaut, zum Mitarbeiten wurde der Zuschauer aufgerufen und die Mutter des toten Polizisten, bei der Batic und Leitmary ihren Einsatz erfuhren, über illegal abgehörten Polizeifunk, wurde einfach toll gespielt, wie es im Grunde die gesamte schauspielerische Besetzung dieses Tatorts in ihren Rollen auch getan hatte. Den Pförtner spielte Christian Buse, das kann der. Ehrlich.


  • arte-Versteher • am 6.12.15 um 22:14 Uhr

    > Was macht denn Kommissarin Heller dort???

    Wahrscheinlich wundert sie sich, dass sie als Kommissarin Heller oft Bücher hat, die besser sind als dieser Tatort.

    Das Ganze wirkte auf mich leider nicht halb so tiefgründig, wie es offenbar gedacht war. Die filmischen Versatzstücke aus Vergangenheit, Phantasie und Gegegenwart waren mir oft gar zu plump aneinandergekittet. Letzendlich haben mich die beiden Frauencharaktere nicht erreicht. Is mir fei wurscht, ob die Täterin dafür in den Bau geht. Und abschließend noch eine Einladung zum Trauma-Chat im Ersten. Ist denn Trauma-Woche in der ARD?

    3 Sterne für leider nur durchschnittliche Fernsehfilm-Konfektionsware.


  • Fauxpas96 • am 6.12.15 um 22:16 Uhr

    Dieser Tatort hatte einige ganz seltsame Momente, aber auch ein paar gute…


  • Dolly • am 6.12.15 um 22:18 Uhr

    Käse.
    Lesbe durfte auch nicht fehlen.


  • Apfel • am 6.12.15 um 22:23 Uhr

    Das Drama fand ich eig. ganz nett. Ging mir sogar zum Schluss hinaus etwas nahe. Aber generell fand ich den Tatort zeitweise etwas fade. Was ich hingegen so ziemlich sinnlos fand war die Liebesszene der beiden Damen gegen Ende des Tatorts. War das wirklich so wichtig für die Story? – ich denk ja eher nicht…

    Nunja sehenswert wars nicht aber auch nicht vollkommen öde.
    3/5 Zufriedenstellend jedoch zeitweise fade.


  • Errico • am 6.12.15 um 22:23 Uhr

    Tatort aus München – wie immer sehenswert – diesmal absolute Spitze.


  • Till Schneider • am 7.12.15 um 0:27 Uhr

    Völlig überzogener und indiskutabler Trauma-Schrott der Billigklasse. Der Story fehlte jede Überzeugungskraft. (Am schlimmsten: Die notdürftig draufgepappte bzw. dazwischengeflickte Lesben-Lovestory. Das hätte nicht auch noch sein müssen.)

    Ich mag die Münchner, aber hier lohnt es sich nicht, näher drauf einzugehen. So langsam hab ich den Verdacht: Die einzigen, die wirklich noch was taugen, sind Faber & Co. Da ist noch Musik drin und Entwicklung möglich.


  • Till Schneider • am 7.12.15 um 0:32 Uhr

    Ach ja, genau – der „Trauma-Chat“, der danach angeboten wurde. Und das nach einem derart überdrehten Plot. Geht’s noch, ARD? Gar nicht peinlich?


  • Hotte • am 7.12.15 um 8:54 Uhr

    Für einen Münchner „Taort“ eher Magerkost. Die Story vom Grundsatz her ganz originell, das Ganze aber doch eher fade, ohne große Figurenzeichnung runtergeschrubbt, das „Trauma-Drama“ blieb nur behauptet, konnte einen nicht recht überzeugen.
    Man sieht die beiden halt immer wieder gerne, und auch der neue „Carlo“ macht sich, aber da dürfen schon wieder Bücher in gewohnter Münchner Qualität her, oft ein wenig skurril, ein wenig verschroben. Da war schon deutlich mehr Musik drin. So ist das Konfektionsware, kann man auch in einer Stunde Sereinkrimi unterbringen. Schad.


  • Frank • am 7.12.15 um 9:07 Uhr

    Auch wenn nicht alle Begriffe richtig gewählt wurden, solch ein Trauma ist in der Form schon häufig – und es wird gut dargestellt. Das gilt auch für die Medikamentenabhängigkeit – aber wie schon erwähnt, die Einbettung in die Lesben Story ist doch eher erzwungen, auch wenn damit die eigentliche Täterin begründet werden sollte.
    Die Kameraführung und die Bilder im Zoo waren sicherlich ausgezeichnet, die Symbolik mit den Zebras sehr schön – und dennoch: Ein eher unterdurchschnittlicher Tatort.


  • arte-Versteher • am 7.12.15 um 9:14 Uhr

    Irgendwie tut es mir ein bisschen leid, wenn ein Drehbuch/Regie-Team hoch ansetzt und an der Aufgabe so sang- und klanglos scheitert… Vielleicht noch ein paar konstruktiv gemeinte Anmerkungen am Morgen danach:

    1) Zwei weitere Traumatisierte liefen ja durch den Film: Zum einen die Mutter des (wohl auf Streife) getöteten Polizisten, die einen typisch menschelnden Start in diesen München-TO ermöglichte. Das fand ich noch dicht und sinnvoll. Zum anderen der verwahrloste Augsburg-Kommissar (man wusste nicht, ob ihn die Geschichte von damals oder etwas anderes aus der Bahn geworfen hat). Das war m.E. eindeutig ein Schlenker zu viel. Er sollte die Rückblende durch seine Erzählung eindrucksvoller ausgestalten, aber das blieb zu gewollt. Man wartete im weiteren Verlauf immer auf eine doppelbödige Funktion dieses Herrn (er erinnerte mich ein wenig an den „Oiden Depp“ aus TO 696), aber leider kam da nix mehr. Da hätte wirklich eine E-Mail mit den Akten gereicht.

    2) Das Grundmotiv des Films wurde uns in der Sporthalle von der Selbstverteidigungsfrau handfest vorgeführt: Es gibt zwei Konfliktlösungsstrategien – Angriff oder Flucht. Die Traumatisierten kriegen beides nicht hin und erstarren. Klug behauptet. Und es wurde kräftig versucht, das in Hellabrunner Bildsprache zu übersetzen: Der Elefant, der Irritationen gerne mal durch einen Frontalgriff löst, hier aber dem kleinen Jungen ganz vorsichtig „aus der Hand frisst“. Da war eine gelungene Ambivalenz drin. Nicht so gut funktioniert haben dagegen m.E. die durchästhetisierten Bilder von den Zebras als Fluchttieren. Das war für mich einfach zu weit hergeholt.

    3) Bei so viel Spielerei drumherum blieb einfach zu wenig Zeit, die beiden Hauptfiguren sorgfältiger aufzubauen (kein Vorwurf an die Schauspielerinnen!). Deshalb wirkte die Bettszene am Schluss auch so deplaziert. Es wurde zu keinem Zeitpunkt klar, wie diese Amour Fou zwischen dem traumatisierten Hascherl und dem angeblich so taffen Selbstverteidigungs-Mädel zustande gekommen sein sollte. Bei einem Film, der angeblich die Abgründe der Seele zeigen soll, einfach nicht passend.

    Naja, ein Trauma wird bei mir nicht zurückbleiben, es muss ja nicht immer alles Grimme-Preis-würdig sein. Aber für die nächste Folge wünsche ich Ivo und Franz ein Buch, das sie zu alter Höchstform auflaufen lässt.


  • Dirk • am 7.12.15 um 10:51 Uhr

    Das Tatortjahr 2015 geht leider mit sehr schlechten Drehbüchern zu Ende.
    Wie ich dies beim diesem Exemplar sehen musste.

    Aus einer guten Idee wird eine unlogisch zusammengekleisterte Schachtelhandlung mit zu vielen „Schlenkern“, wenn ich ARTE Versteher zitieren darf. So, wie hier übelst, im Prinzip gut gemeinte Handlungsabschnitte aneinander gereiht wurden, erinnert mich die Handlung sehr an ein misslungenes Modelleisenbahnerprojekt. – Bei dem 15 Personen, in Einzelmodulbauweise, eine Gesamtanlage bauen, ohne sich auf Feinheiten abzustimmen.
    Die Zuschauer werden dann mit Unlogik und dämlichen Klischees konfrontiert. – Ausgerechnet in Bayern ist man nicht in der Lage, die Adresse einer tatverdächtigen Person zu ermitteln, weil sie „verschwunden“ ist. Und dabei als Tierpflegerin im Zoo arbeitet? Wo jeder Angestellte den Schlüssel zum Waffenschrank hat und keiner kontrolliert, ob sich Waffen dort befindet, wo es hingehört.
    Zwei Ermittler machen eine Dienstreise zu einem Kollegen, um sich eine Aktenlage schildern zu lassen? – Der offenkundig Dienstuntauglich ist? Ja, mei, es ist ja in Franken, für Bayern Ausland und immer schon „Fremd“.
    Und ein Traumaopfer wird dann die Geliebte einer „Kampflesbe“ (Was für ein blödes Klischee, Sportlerin/Trainerin=Dominate/Lesbe), die dann doch nicht alles auf die Reihe bekommt was sie gut machen will.
    Und zum Schluss, eine Vergiftung, die der Notarzt mit Herzmassage und Defibrilator, aber ohne externe Beatmung behandelt. Da kommt bei mir das Bild auf: Lesben „küsst man(n) nicht und spendet auch keinen Atem.
    Statt dessen Elektroschock, schnell aufgeben und liegen lassen…

    Zum Kotzen!


  • Raptorr • am 7.12.15 um 11:44 Uhr

    WO WAR UNSER NEUER GERICHTSMEDIZINER DR. STEINBRECHER?…………


  • Earl Grey • am 7.12.15 um 14:05 Uhr

    War soweit ok. Leider war das auch ein zähes Kaugummi. Bißchen viel Emma, bißchen viel Quririn. Die Auflösung wirkte in den letzten Sendeminuten reingequetscht. Sowas geht besser.


  • Gottlieb • am 7.12.15 um 18:37 Uhr

    Der ständige an sich idiotische Wechsel der Zeitebenen hat vielleicht seinen guten Sinn, haben wir es doch im neuesten Münchener Tatort mit lauter Psychopathen zu tun, die möglicherweise auch kein lineares Zeitverständnis haben: ein durchgeknallter Vater mit mörderischer Vergangenheit, zwei durchgeknallte weibliche Homosexuelle, beide schwer traumatisiert, ein ebenso beschaffener, nichts sagender Junge mit Elefant, eine am Polizeifunk hängende, schwer traumatisierte Mutter, schließlich noch ein alkoholsüchtiger pensionierter Kommissar (hatte mit seinem Flachmann wahrscheinlich den besseren Teil erwählt). Dazu eine wie immer junge und oberschlaue Psychologin, die den Altkommissaren auf die Finger hauen muß; denn diese wollen ihr ganz kollegial einen Teil ihrer Fertignahrung wegnehmen. An dieser wehrhaften Haltung sieht man sowohl, daß sie nicht traumatisiert ist, als auch, daß sie in die neue Welt des deutschen Gender-Krimis paßt und noch eine große Zukunft hat. Dagegen steht zu befürchten, daß Leitmayr und Batic demnächst mit Hilfe je eines Rollators Dienst tun müssen. Wer ist übrigens auf den bescheuerten Namen Quirin verfallen?


  • Mark • am 8.12.15 um 14:05 Uhr

    Wenn Psychopharmaka schon so eine recht große Rolle im Film spielen, dann sollte auch sauber recherchiert werden und kein Unsinn verbreitet.
    Es gibt kein Beruhigungsmittel ohne Rezept, bei dessen Einnahme man aufpassen muss, nicht 24 Stunden durchzuschlafen und schon gar keins, mit dem man sich – wie das traumatisierte Mädel am Ende – ins Jenseits befördern kann. Auch wenn man gleich drei Packungen in der Limo auflöst. Was hat die Dame also da geschluckt, wenn es ihrer Freundin doch nicht möglich war, etwas verschreibungspflichtiges zu besorgen??
    Außerdem stellte die fesche Lisa Wagner zu Beginn fest, dass die Dame ein Antidepressivum eigenommen hätte. Später will deren Freundin ihr „was ähnliches ohne Rezept“ besorgen. Völliger Nonsens. Denn noch weniger als ein wirklich starkes Beruhigungsmittel gibt es rezeptfrei etwas auch nur ansatzweise gleichwertiges wie ein Antidepressivum. Johanniskraut, Baldrian, Hopfen und Co sind jedenfalls wenig geeignet, einen Psychopharmaka-Entzug zu mildern oder gar zu verhindern.
    Solche haarsträubenden Fehler zur besten Sendezeit sind ärgerlich!


  • Christoph Koydl • am 9.12.15 um 14:56 Uhr

    Wußte doch gleich, daß die Kung-Fu-Mieze ’nen kleinen Webfehler hat. Gähn..


  • Siegfried Werth • am 24.12.15 um 10:39 Uhr

    Haben den Film erst gestern gesehen. Zwei Dinge habe ich nicht verstanden:
    Was hat es im Klo vom Krankenhaus bedeutet, dass die Kampftrainerin auf dem Smartphone sagt, sie solle durchhalten. Erst liefert sie den Jungen im Krankenhaus ab, dann soll ihre Freundin den wieder rausholen?
    Wir kommt die Kampftrainerin in die Wohnung des Vaters. Die Tür wurde vorher zu gemacht. Oder stehen die wie in USA-Filmen auch immer offen. Auch wird mir der Grund, warum sie die Familie erschießt, nicht so ganz klar.
    Was ich in jedem Deutschen Krimi realitätsfremd ist, dass die Kommissare immer sofort einen Parkplatz vor dem Einsatzort haben. Ha.Ha.
    Dann stört mich an fast allen aktuellen Deutschen Filmen, dass meine TV-Zeitung immer null Punkte für Humor gibt (ich meine auch nicht den Klamauk in Münster). Sogar bei einer Serie wie Bones gibt es etwas zum Schmunzeln. Haben die Deutschen wirklich keinen Humor? Nur immer Filme mit überzogenen Problemen?


  • Bernhard Inanc • am 10.4.16 um 12:10 Uhr

    Naja. Es kann nicht immer ein „Frau Bu lacht“ o.ä. sein.Dafür hab ich bei der Folge alle Drehorte raus ;-)


  • Siegfried • am 24.7.17 um 7:22 Uhr

    Einmal wirklich sterben vom 23.07.2017, der schlechteste Tatort seit eh und je.
    Neue Personen mitten im Film, unzusammenhängende Szenen mitten im Film, kein chronologisches Konzept der Handlung.


  • alter Fan • am 25.7.17 um 22:27 Uhr

    kann mich erinnern , den TO seinerzeit schonmal gesehen zu haben – bei der Gelegenheit halt nochmal gesehen – solider Münchner


  • wolko • am 20.3.19 um 20:09 Uhr

    Ein gelungener und spannender Tatort.

    @Gottlieb:
    auch wenn diese Belehrung jetzt sehr spät kommt, — Quirin ist ein männlicher Vorname, der hauptsächlich in Altbayern anzutreffen ist. Wer auf diesen bescheuerten Namen verfallen ist steht leider nicht in Wikipedia.
    Auch wollte ich Dich an Deine eigene Aussage vom 15.09.15 beim letzten München Tatort erinnern:

    „Nachdem im München-Tatort auch schon einmal ein Kinderschänder sehr einfühlsam als Kinderfreund präsentiert worden ist, kann mir diese Reihe in Zukunft gestohlen bleiben.“

    Halte Dich doch einfach daran und Du ersparst Dir viel Verdruss.


  • Der Fremde • am 29.3.23 um 19:14 Uhr

    Die österr. Schauspielerin Andrea Wenzl ist offenbar auf die Darstellung wehrhafter Lesben spezialisiert.
    In der einzigen sonstigen Krimi-Rolle, die ich von ihr kenne (Landkrimi Szbg.), spielt sie ebenfalls die On-off-Freundin der Hauptdarstellerin. Da fliegen auch immer wieder die – emotionalen – Fetzen …


  • Der Fremde • am 29.3.23 um 23:36 Uhr

    Die von den obigen Kommentator:innen genannten Logik-Mängel stimmen alle: insbes. die Tatsache, dass man sich mit einem rezeptfreien kleinen Fläschchen Beruhigungs-Saft niemals umbringen kann.
    Sehr triste TO-Folge!


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