Selb und Moormann

Kommissar Mads Andersen
Als gebürtiger Däne ist Kommissar Mads Andersen, gespielt vom irakisch-dänischen Schauspieler Dar Salim, natürlich auch der dänischen Sprache mächtig. Doch nicht nur das macht ihn zu einem Exoten bei der Bremer Kriminalpolizei. Vom Geheimdienst seines skandinavischen Heimatlandes wurde Andersen in die norddeutsche Hansestadt geschickt. Dort kann der erfahrene Kriminalbeamte sein Wissen und seine Erfahrung bei den Einsätzen mit Liv Moormann und Linda Selb einbringen. In seiner Laufbahn hat Andersen schon einiges erlebt und mitgemacht: verdeckte Ermittlungen, Zielfahndungen, Aufdeckung von organisierter Kriminalität – kein Feld der Polizeiarbeit ist ihm fremd, und er weiß, wie sehr der Job an den Nerven zehren kann. Trotzdem könnte er sich keinen anderen Beruf vorstellen.

Wer ihm zum ersten Mal begegnet, ist sich womöglich unsicher, auf welcher Seite er Andersen einordnen soll: gut oder böse? Gegenüber Tatverdächtigen gibt sich Andersen schon mal kumpelhaft, um näher an sie heranzukommen, oder er täuscht vor, doch eigentlich zu ihrem Milieu dazuzugehören. Im nächsten Moment kann er aber genauso glaubwürdig in die Rolle des „Bad Cop“ schlüpfen. Andersen kann sich in ganz unterschiedliche Typen einfühlen und sich seinem Umfeld stets neu anpassen. Dabei achtet er genau darauf, nicht zu sehr aufzufallen, wozu auch seine dezente und meist schwarze Kleidung beiträgt.

Einerseits ist diese Anpassungsfähigkeit für die Ermittlungsarbeit natürlich äußerst wertvoll, andererseits wissen seine Kollegen oft selbst nicht so recht, woran sie bei Mads Andersen sind. Wer ist dieser geheimnisvolle Däne wirklich? Welcher Mensch steckt hinter der Fassade? Vielleicht ist es Andersen ganz recht, dass ihn niemand wirklich durschauen kann.


Kommissarin Liv Moormann

Jasna Fritzi Bauer verkörpert die ehrgeizige Kommissarin Liv Moormann, die seit 2021 bei der Bremer Kripo arbeitet. Mit einem Alter von 34 Jahren gehört sie zu den jüngsten Ermittlerinnen in den Tatort- und Polizeiruf-Teams.

Begonnen hat Liv Moormann ihre Polizeikarriere in Bremerhaven, wo sie auch geboren und aufgewachsen ist. Wirkliche Geborgenheit und Stabilität hat Liv Moormann in ihrem familiären Umfeld mit ihrer jüngeren Halbschwester Marie und ihrer Mutter Jenny jedoch nicht erfahren, sodass sie früh lernen musste, sich gegenüber anderen zu behaupten und sich allein durchzukämpfen.

Das merkt man der toughen Ermittlerin bis heute an. Nicht selten versucht sie, Fälle „mit dem Kopf durch die Wand“ zu lösen, ohne Rücksicht auf Zuständigkeiten oder Befindlichkeiten der Kollegen. Ruhig zu bleiben und sich nicht einzumischen, wenn bei den Ermittlungen ihrer Meinung nach etwas schiefläuft, liegt der lebhaften Moormann überhaupt nicht. Dann platzt auch schon mal eine böse Bemerkung oder ein dummer Kommentar aus ihr heraus, den sie schon im nächsten Moment bereut. Doch weil sich Liv Moormann natürlich meistens im Recht sieht, fällt es ihr schwer, Fehler zuzugeben oder sich für ihre Wortwahl zu entschuldigen.

Beliebt macht Liv Moormann sich mit ihrer schroffen und direkten Art nicht überall, aber ihr Ehrgeiz treibt sie einfach immer weiter an – auch, um die Vorurteile zu widerlegen, mit denen sie als junge und relativ unerfahrene Kommissarin immer wieder konfrontiert wird. Sie hat das Gefühl, dass sie mehr als ältere Kollegen gefordert ist, ihr Talent unter Beweis zu stellen. Doch mit ihrem bissigen Humor versteht es Liv Moormann, dumme Sprüche und Beleidigungen von Kollegen oder Tatverdächtigen stets souverän zu kontern.


Kommissar Robert Petersen

Kommissar Robert Petersen, gespielt von Patrick Güldenberg, ist Kriminalbeamter aus Leidenschaft und seit Beginn seiner Karriere bei der Ortspolizeibehörde Bremerhaven tätig. Während seiner Ausbildungszeit lernte er dort auch Liv Moormann kennen, die sich später jedoch nach Bremen verabschiedete. Aus seinem starken Gerechtigkeitsempfinden zieht Robert Petersen den Großteil seiner Motivation für den Job, in dem er immer wieder mit den Schattenseiten seiner Heimatstadt konfrontiert wird. Alle denkbaren Problemlagen im sozialen, familiären und zwischenmenschlichen Bereich sind ihm durch seine Arbeit mittlerweile vertraut. Dennoch ist Petersen überzeugt davon, dass er dazu beitragen kann, wenn auch nicht die ganze Welt, so doch Bremerhaven zu einem besseren Ort zu machen.

Teamarbeit, flache Hierarchien und vor allem gegenseitiges Vertrauen sind für ihn die Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit unter Kollegen. Leider tickt sein Vorgesetzter Lennard Krupp in dieser Hinsicht ganz anders: Er ist ein Kommissar der „alten Schule“, bevorzugt einen autoritären Führungsstil und lässt Petersen nur allzu oft spüren, dass er ihn für einen Schwächling hält – natürlich keineswegs wegen seiner Homosexualität, wie Krupp dann oft süffisant hinterherschiebt. Seine sexuelle Orientierung ist für Petersen ansonsten kein Thema im Job, seine Kollegen akzeptieren und mögen ihn so, wie er ist. Gerne würde Petersen dazu beitragen, den Anteil „toxischer Männlichkeit“ im Polizeibetrieb etwas zu reduzieren, doch das ist im Arbeitsalltag oft nicht so einfach, zumal ihm sein Chef Krupp dabei meist im Weg steht.

Die Zusammenarbeit mit Liv Moormann löst bei Robert Petersen Erinnerungen an ihre gemeinsamen Anfänge im Polizeidienst aus. Er freut sich, sie nach all den Jahren mal wiederzusehen, auch wenn er ihr ihren plötzlichen Weggang aus Bremerhaven immer noch etwas übelnimmt. Doch auch jetzt muss er sich fragen, ob er seiner alten Kollegin wirklich zu hundert Prozent vertrauen kann.


BKA-Ermittlerin Linda Selb

Linda Selb, gespielt von Luise Wolfram, arbeitet eigentlich für das Bundeskriminalamt, unterstützt die Bremer Kriminalpolizei aber schon seit 2016 bei ihren Fällen, die damals noch von den Hauptkommissaren Inga Lürsen und Nils Stedefreund gelöst wurden. Letzterer fühlte sich sofort angezogen von der attraktiven Ermittlerin, die von Beginn an etwas Undurchschaubares und Geheimnisvolles ausstrahlte. Doch es blieb bei einer kurzen, wenn auch intensiven Beziehung, die durch Stedefreunds gewaltsamen Tod in der Tatort-Folge 1091 „Wo ist nur mein Schatz geblieben?“ jäh beendet wurde.

Auch für die neuen Ermittler Liv Moormann und Mads Andersen ist die kluge Analystin Linda Selb ein unverzichtbarer Bestandteil des Teams. Dabei macht Selbs kühl-distanzierte Art den persönlichen Umgang manchmal schwierig. Oft wirkt die Fahnderin emotionslos, niemand kommt wirklich an sie heran. Dass sie durch ihre sehr direkte Art manchmal Menschen verletzt, ist Selb vielleicht gar nicht bewusst. Als hochintelligente Frau besitzt sie einen speziellen Humor, der leider nicht von allen verstanden wird.

Allein durch ihre Größe von knapp 1,80 Metern verschafft sich Linda Selb an jedem Tatort sofort Präsenz. Als Expertin für Kriminaltechnik arbeitet Selb sehr analytisch und zielorientiert, kann Tathergänge minutiös rekonstruieren und sich in Tätertypen hineindenken. Mit den Kommissaren Moormann und Andersen, die sie anfangs noch skeptisch beäugt und spöttisch als „Zwerg“ bzw. „Wikinger“ tituliert hat, hat sich Linda Selb mittlerweile arrangiert, denn sie hat erkannt, dass auch sie nicht auf den Kopf gefallen sind und mit ihr zusammen ein unschlagbares Team bilden.

Linda Selb geht zu hundert Prozent in ihrem Job auf, sodass kaum Zeit für ein Privatleben bleibt. Sie wohnt in einem Tiny-House direkt an der Weser, lebt und denkt auch sonst in jeder Hinsicht nachhaltig und ökologisch.


Tatort Folge 1266: Angst im Dunkeln

Kurz und knapp – darum geht’s Survivaltrip ohne Wiederkehr: Die Freundinnen Ayla, Viola und Marlene lassen sich an einer einsamen Stelle mitten im Wald aussetzen, um ein solches „Dropping“ für ihre Teenager-Kinder zu testen. Doch für Marlene endet das Abenteuer tödlich. Als die Bremer Kommissarinnen Liv Moormann und Linda Selb ihre Leiche finden, rätseln sie: mehr…


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