Seit über 50 Jahren gehört der „Tatort“ zum festen Ritual des deutschen Fernsehpublikums. Doch jedes Jahr kommt der Punkt, an dem selbst die hartgesottensten Ermittler eine Auszeit brauchen. Die Rede ist von der Tatort-Sommerpause – eine Institution, die sich über die Jahrzehnte ebenso entwickelt hat wie die Krimireihe selbst.
Die aktuelle Sommerpause 2025
Update (25. Juni 2025): Die Tatort-Sommerpause 2025 hat bereits begonnen! Mit dem „Polizeiruf 110: Spiel gegen den Ball“ am vergangenen Sonntag (22. Juni 2025) lief die vorerst letzte Erstausstrahlung. Seitdem müssen sich die Zuschauer mit Wiederholungen begnügen.
- So. 29.06.2025 Angst im Dunkeln
- So. 06.07.2025 Sportschau (Kein Tatort)
- So. 13.07.2025 Sportschau (Kein Tatort)
- So. 20.07.2025 Das Mädchen, das allein nach Haus geht
- So. 27.07.2025 Tatort Folge 1217: Katz und Maus
- So. 03.08.2025 Tatort Folge 751: Weil sie böse sind
Das Ende der Sommerpause 2025 steht fest: Am 14. September 2025 kehrt der Tatort zurück – deutlich früher als im Rekordjahr 2024. Die erste neue Folge nach der Pause wird der Franken-Tatort „Ich sehe Dich“ mit Fabian Hinrichs als Felix Voss und Eli Wasserscheid als Wanda Goldwasser sein.
Die Wiederholungsphase läuft vom 29. Juni bis zum 13. September 2025, wobei an zwei Sonntagen Spiele der Frauen-EM übertragen werden. Die Sommerpause 2025 dauert damit rund 12 Wochen – deutlich kürzer als die Rekordpause von 17 Wochen im Jahr 2024, aber dennoch eine der längeren Pausen in der Tatort-Geschichte.
Von sporadischen Auszeiten zur festen Einrichtung
In den Anfangsjahren des „Tatorts“ gab es noch keine regelmäßige Sommerpause. Die Ermittler waren das ganze Jahr über im Einsatz. Erst in den 1980er Jahren begannen die Macher, eine Auszeit in den heißen Monaten einzulegen. Was zunächst als kurze Verschnaufpause begann, hat sich mittlerweile zu einer mehrmonatigen Sendepause entwickelt.
„Die Sommerpause gibt uns die Möglichkeit, neue Folgen in Ruhe zu produzieren und zu bearbeiten“, erklärt ein Tatort-Koordinator. „Gleichzeitig passen wir uns damit den veränderten Sehgewohnheiten im Sommer an.“
Die Entwicklung im Detail
Eine Analyse der Tatort-Sommerpausen seit Beginn der Ausstrahlung zeigt die schrittweise Entwicklung:
Jahr | Dauer der Pause | Beginn | Ende | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
1970-1979 | Keine reguläre Pause | – | – | Ganzjährige Ausstrahlung |
1980 | 5 Wochen | 04.06.1980 | 09.07.1980 | Erste erkennbare Pause |
1981 | 3 Wochen | 17.06.1981 | 08.07.1981 | |
1982 | 3 Wochen | 16.06.1982 | 07.07.1982 | |
1983 | 12 Wochen | 26.06.1983 | 18.09.1983 | Deutlich längere Pause |
1984 | 8 Wochen | 27.05.1984 | 22.07.1984 | |
1985 | 8 Wochen | 23.06.1985 | 18.08.1985 | |
1986 | 4 Wochen | 15.06.1986 | 13.07.1986 | |
1987 | 5 Wochen | 08.06.1987 | 12.07.1987 | |
1988 | 7 Wochen | 23.05.1988 | 10.07.1988 | |
1989 | 6 Wochen | 28.05.1989 | 09.07.1989 | |
1990 | 5 Wochen | 04.06.1990 | 09.07.1990 | |
1991 | 3 Wochen | 17.06.1991 | 07.07.1991 | |
1992 | 3 Wochen | 08.06.1992 | 05.07.1992 | |
1993 | 7 Wochen | 06.06.1993 | 25.07.1993 | |
1994 | 8 Wochen | 05.06.1994 | 31.07.1994 | |
1995 | 2 Wochen | 16.07.1995 | 30.07.1995 | Kurze Pause |
1996 | 2 Wochen | 23.06.1996 | 07.07.1996 | |
1997 | 3 Wochen | 06.07.1997 | 27.07.1997 | |
1998 | 2 Wochen | 21.06.1998 | 05.07.1998 | |
1999 | 4 Wochen | 27.06.1999 | 25.07.1999 | |
2000 | 5 Wochen | 04.06.2000 | 09.07.2000 | |
2001 | 3 Wochen | 17.06.2001 | 08.07.2001 | |
2002 | 3 Wochen | 16.06.2002 | 07.07.2002 | |
2003 | 2 Wochen | 22.06.2003 | 06.07.2003 | |
2004 | 8 Wochen | 16.05.2004 | 11.07.2004 | |
2005 | 4 Wochen | 12.06.2005 | 10.07.2005 | |
2006 | 4 Wochen | 05.06.2006 | 02.07.2006 | |
2007 | 8 Wochen | 01.07.2007 | 26.08.2007 | |
2008 | 6 Wochen | 25.05.2008 | 06.07.2008 | |
2009 | 9 Wochen | 21.06.2009 | 23.08.2009 | |
2010 | 5 Wochen | 30.05.2010 | 04.07.2010 | |
2011 | 10 Wochen | 05.06.2011 | 14.08.2011 | |
2012 | 10 Wochen | 17.06.2012 | 26.08.2012 | |
2013 | 9 Wochen | 23.06.2013 | 18.08.2013 | |
2014 | 12 Wochen | 09.06.2014 | 31.08.2014 | |
2015 | 11 Wochen | 21.06.2015 | 06.09.2015 | |
2016 | 9 Wochen | 26.06.2016 | 21.08.2016 | |
2017 | 9 Wochen | 18.06.2017 | 27.08.2017 | |
2018 | 9 Wochen | 03.06.2018 | 12.08.2018 | |
2019 | 9 Wochen | 16.06.2019 | 18.08.2019 | |
2020 | 13 Wochen | 07.06.2020 | 06.09.2020 | Verlängerte Pause, möglicherweise COVID-19-bedingt |
2021 | 12 Wochen | 06.06.2021 | 29.08.2021 | |
2022 | 10 Wochen | 26.06.2022 | 04.09.2022 | |
2023 | 11 Wochen | 18.06.2023 | 03.09.2023 | |
2024 | 17 Wochen | 20.05.2024 | 15.09.2024 | Bisher längste Pause |
2025 | 12 Wochen | 22.06.2025 | 14.09.2025 | Erste Folge: „Ich sehe Dich“ (Franken-Tatort) |
Trend zu längeren Pausen und Rückkehr zur Normalität
Die Daten zeigen einen klaren Trend zu längeren Sommerpausen seit den 2000er Jahren. Während in den 1980er und 1990er Jahren die Pausen oft nur wenige Wochen dauerten, haben sie sich in den letzten Jahren auf zwei bis drei Monate ausgedehnt. Das Jahr 2024 stach mit einer Rekordpause von 17 Wochen besonders hervor, bedingt durch die Fußball-EM in Deutschland und die Olympischen Spiele in Paris.
Die Sommerpause 2025 mit 12 Wochen zeigt jedoch eine deutliche Rückkehr zu normaleren Verhältnissen im Vergleich zur Rekordpause 2024, da keine großen Sportereignisse die Programmplanung stark beeinflussen. Lediglich die Frauen-EM sorgt für zwei Ausfälle bei den Wiederholungen.
Medienexperten sehen in den längeren Pausen einen Reflex auf veränderte Sehgewohnheiten: „Im Sommer konkurriert das Fernsehen zunehmend mit Outdoor-Aktivitäten und Urlaubsreisen. Die Sender reagieren darauf mit einer längeren Auszeit für ihr Premiumprodukt.“
Weniger neue Folgen im Jahr 2025
Ein weiterer bemerkenswerter Trend zeigt sich in der Gesamtanzahl der neuen Tatort-Folgen pro Jahr. Während 2015 noch 40 neue Folgen ausgestrahlt wurden, wird es 2025 voraussichtlich deutlich weniger geben. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit aufwändigeren Produktionen und längeren Drehzeiten.
Ausblick auf die neue Saison
Nach der Sommerpause wartet eine ereignisreiche Saison 2025/26 auf die Tatort-Fans. Den Auftakt macht am 14. September der Franken-Tatort „Ich sehe Dich“ mit Fabian Hinrichs als Felix Voss. Die neue Saison bringt einige Veränderungen mit sich: In München verabschieden sich Batic und Leitmayr nach ihren Fällen 99 und 100 (2026), in Münster geht Mechthild Großmann als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm nach 22 Jahren, und auch das Wiener Duo Krassnitzer/Neuhauser steigt 2026 aus.
Was erwartet die Fans in der Pause?
Für eingefleischte Tatort-Fans muss die Sommerpause keine Durststrecke sein. Die ARD zeigt vom 29. Juni bis 13. September Wiederholungen beliebter Folgen, beginnend mit dem Bremer Tatort „Angst im Dunkeln“ von 2024. Zudem bieten Mediatheken die Möglichkeit, verpasste Episoden nachzuholen.
„Die Pause schafft auch Vorfreude“, liest man in Fankommentaren. „Wenn im Herbst die neue Saison startet, sind die Zuschauer besonders gespannt auf frische Fälle.“
Eines ist sicher: Wenn am 14. September 2025 der erste neue Tatort nach der Sommerpause über die Bildschirme flimmert, werden Millionen Zuschauer nicht nur wieder am Sonntagabend mitfiebern, sondern auch auf viele neue Gesichter und spannende Entwicklungen gespannt sein. Die Saison 2025/26 wird mit ihren zahlreichen Teamveränderungen und neuen Ermittlerduos eine der ereignisreichsten in der über 50-jährigen Geschichte der Krimireihe. Bis dahin heißt es: Geduld bewahren und vielleicht den ein oder anderen Tatort-Klassiker genießen.
Die aktuelle Info zum Thema Sommerpause Tatort/Polizeiruf 2025 stammt vom 14.5. und ich habe sie gerade bei WEB.de gefunden:
“ … Die Strecke der Sonntagskrimi-Wiederholungen sei derzeit ab dem 29. Juni bis zur letzten Wiederholung am 7. September geplant, heißt es weiter. Somit startet die neue Saison am 14. September. „Ob es mit einem ‚Tatort‘ oder einem ‚Polizeiruf 110‘ wieder losgeht, ist noch offen“, lässt die ARD weiter wissen. …“
Und um noch mehr Salz in die offenen Wunden der Krimifans zu reiben, kommt zur Rekordpause von 17 Wochen auch noch diese Info aus dem Stern:
“ … Nach aktuellem Stand wird es am Ende des Jahres auch nur 32 neue „Tatort“-Krimis gegeben haben – so wenige wie lange nicht. Voriges Jahr waren es 35, davor 36, 2021 waren es 33, davor stets um die 36 bis 37, im Jahr 2015 sogar einmal 40. …“
(Der Artikel bezieht sich anscheinend in erster Linie auf die Tatorte. Der Polizeiruf 110 wird zwar auch am Rande erwähnt, aber nicht zahlenmäßig erfasst. )
Au weia. Ich sehe gerade, dass der von mir zitierte Stern-Artikel tatsächlich von 2024 war. In ihm ist von den rekordverdächtigen 17 Wochen Sommerpause die Rede, die auch Gerald oben erwähnt (zu spät gesehen …) Wer lesen kann, ist klar im Vorteil …
Ich halt mich jetzt raus.
Wenn die Pause von 29.6 bis 7.9.25 gehen sollte, sind das ca. 10 Wochen, also etwas mehr als die (österr.) Schulferien! 😉
Letztes Jahr waren es m.E. etwas mehr wegen Fußball-EM und Olympia …
Danke für die Information zur Tatort-Sommerpause. Ein interessanter Hinweis zur Quelle web.de: Unter web.de/magazine/autor/ kann man sehen, dass bei fast allen Autoren nur Veröffentlichungen bis 2024 angezeigt werden. Dies lässt vermuten, dass viele aktuelle Artikel möglicherweise nicht mehr von der hauseigenen Redaktion stammen.
Ich bin daher bei Meldungen von web.de/gmx und anderen Portalen aus dem Hause ‚United Internet‘ vorsichtig geworden.
@Schätzchen:
Tach auch!
Danke für die Info.
Ich muss aber leider sagen, dass ich deine Nickname-Wahl wegen der hohen Verwechslungsgefahr zu meinem Usernamen eher nicht so toll finde.
Wir hatten das Problem manchmal, wenn User den gleichen Vornamen hatten.
Aber ein Nickname ist FREI gewählt.
Ganz früher habe ich hier unter dem kerkelingschen Pseudonym „Schätzelein“ geschrieben. Das habe ich irgendwann auf „Schatz“ geändert. Du siehst also, man kann einen Usernamen ganz einfach ändern … Und ich fände es nett, wenn du das tätest.
@Schatz
Herzlichen Glückwunsch, mit derzeit 66 Kommentaren die 61 von Schoppenhauser getoppt – ranhalten, noch führt Der Fremde mit 73 Kommis! 🥳
@Al.Ter:
Danke für die Glückwünsche!
Aber ich würde es niemals (!) wagen, die Goldposition von @Der Fremde anzugreifen!
@Hilcher hatte übrigens meines Wissens nach mal 119 (!) Kommentare online. Rekord!!!
So, jetzt halte ich mich erst einmal zurück …
Es sei denn, es ist dringend notwendig, zu kommentieren 😇
Interessante Aufstellung, an der mir allerdings die Aussage „Auch Tatort-Kommissare brauchen Pause“ missfällt.
Ich sehe es eher als Sparmaßnahme.
Die Sommerpause dient hauptsächlich dazu, Platz für die Übertragung großer Sportereignisse wie Fußball-Europameisterschaften und Olympische Spiele zu schaffen. So wurde beispielsweise im Jahr 2024 eine Rekordpause von 17 Wochen eingelegt, um die Fußball-EM (14. Juni bis 14. Juli) und die Olympischen Spiele (26. Juli bis 11. August) zu berücksichtigen . Zudem ist ein Trend zu längeren Pausen und einer Reduzierung der Produktion neuer Folgen zu erkennen, was möglicherweise auch auf Sparmaßnahmen zurückzuführen ist.
Denn gedreht wird auch in den Sommermonaten. Das gebietet ja oft auch das Drehbuch.
Wann dann gesendet wird, ist wiederum eine andere Sache.
So wurde zum Beispiel die Folge „Siebte Etage“ vom 19. September bis zum 20. Oktober 2023 in Köln gedreht. Aber erst am 24. November 2024 ausgestrahlt.
Fazit
Die Sommerpause des Tatort ist primär eine programmstrategische Maßnahme der ARD, um Sendeplätze für Sportübertragungen freizumachen und möglicherweise Produktionskosten zu optimieren. Die Kommissarinnen und Kommissare sowie die Produktionsteams sind während dieser Zeit weiterhin aktiv, und Dreharbeiten finden auch in den Sommermonaten statt.
Ich glaube der Grund für die Sommerpause ist recht einfach und lautet: QUOTE, QUOTE, QUOTE …
2018 wurde diese schon einmal durchbrochen mit „Tschiller:Off Duty“ (Juli) und dem Schweizer Beitrag „die Musik stirbt zuletzt“ (August). Beide floppten mit nur 5 Mio. Zuschauern.
Damit dürfte klar sein das seitdem keine Sendeanstalt mehr Lust darauf hat, bei üblichen 8 -10 Mio. ihr Meisterwerk im Sommerloch anzubieten, und auf etwa 30% ihrer üblichen Zuschauer zu verzichten.
Ein Angebot ohne große Mehrkosten wäre aber in dieser Pause regelmässig ein online-Voting einzuführen,
in dem der Zuschauer bestimmen darf welche Wiederholungen ausgestrahlt werden. Das gab es leider bisher auch nur 1x beim 50jährigen Jubiläum.
Ich glaube, da würde mind. jede 2. Woche ein Münster- TO laufen. Bitte nicht! 😜
dem kann man doch ganz easy vorbeugen indem man jedes Ermittlerteam in den 8-10 Wochen nur 1 mal wählen kann
Die TO-Sommerpause naht mit großen Schritten! 😯
Die letzten Jahre wurden an den Sommer-Sonntagen jeweils Folgen aus den letzten Jahren wiederholt.
Ich bin jetzt mal ganz unverschämt und plädierte dafür, an einem der Sommer-Sonntage mal eine TO-Folge zu bringen, welche bisher NOCH NIE WIEDERHOLT wurde:
TO „Seilschaft“ (2023) vom aktuellen Schweizer Team Grandjean&Ott
Ich fand diese Folge damals bemerkenswert, habe sie aber versehentlich von meiner Festplatte gelöscht … 😢
Die ARD sollte bitte die alten Filme der Reihe nach wiederholen – täglich einen – auch die unter Verschluss gehaltenen – in Originalfassung!!!!
Zum Abschluß der TO-/PR 110-Saison 2024/25 möchte ich zur Einleitung der Sommerpause 2025 die geschätzten Forumsteilnehmer an einigen bemerkenswerten Zahlen und dem daraus folgenden Vergleich teilhaben lassen – Thema Einschaltquoten!
Die Spitzenreiter:
# Tatort
11,82 Mio. Fiderallala/Münster (Marktanteil 42% = bester TO-Anteil seit 30 Jahren)*
11,52 Mio. Man stirbt nur zweimal/Münster
9,94 Mio. Restschuld/Köln
* Zum Vergleich d. Bestwert 2023/24: 12,73 Mio. Unter Gärtnern/Münster, März 2024
# Polizeiruf 110
8,12 Mio. Widerfahrnis/Magdeburg
8,02 Mio. Wasserwege/Frankfurt a. O.
7,26 Mio. Böse geboren/Rostock
Die Schlußlichter:
# Tatort
6,06 Mio. Es grünt so grün, wenn Frankfurts Berge blüh’n/Frankfurt a. M.
5,32 Mio. Im Wahn/Hannover
5,20 Mio. Made in China/Dortmund
# Polizeiruf 110
7,02 Mio. Ein feiner Tag für den Bananenfisch/München
6,12 Mio. Jenseits des Rechts/München
6,03 Mio. Spiel gegen den Ball/Brandenburg
– zweimal knacken Polizeirufe die 8-Mio-Marke
– die 10-Mio.-Schallmauer reißt allein das Team aus Münster
– die Teams aus Köln (zuletzt «Abbruchkante» mit 10,1 Mio. im Jahre 2023) und München (2015 mit 10,6 Mio. für «Die letzte Wiesn»; 2023 mit «Hackl» immerhin 9,56 Mio.) schaffen das nicht mehr.
Die Differenz der durchschnittlichen Zuschauerzahl beträgt aktuell nur noch rd. 850.000, den Unterschied machen nur die zwei Folgen aus Münster.
In der Spielzeit 2023/24 waren es noch 950.000, also ein Verlust von 100.000 pro Folge.
Im unteren Bereich sind die schlechtesten PR-Folgen deutlich besser als die vom TO!
Wankt da etwa der Platzhirsch?
Müßte dem PR mehr Sendezeit eingeräumt werden und dem TO weniger?
Denn es stehen 34 TO-Folgen lediglich sechs vom Polizeiruf 110 entgegen.
Was meint ihr?
@Al.Ter:
Naja, die Zuseher-Zahlen alleine überzeugen mich nicht!
Wenn man etwa ‚Fiderallala‘ (Spitzenreiter mit 11,8 Mio.) mit ‚Im Wahn‘ (eines der Schlusslichter mit 5,2 Mio.) vergleicht, ist nach meiner persönlichen Beurteilung ‚Im Wahn‘ (mit Maria Dragus und Peri Baumeister) dennoch viel besser gewesen und war für mich eines der Highlights des 1. Halbjahrs 2025.
Das beste Essen ist ja auch nicht das, was die meisten konsumieren (Fastfood) !!!
😋😉😋
Ich denke mal, dass man an den Einschaltquoten vor allem eines ablesen kann, nämlich wie groß die Fangemeinde der jeweiligen Ermittler-Teams ist.
Und da wissen wir ja seit geraumer Zeit, dass Münster hier den unangefochtenen Platz eins belegt, was die treue Fanbase angeht. Sprich: Völlig (!) egal (!), was aus Münster kommt, sie werden immer (!) die höchsten Einschaltquoten haben, solange Thiel und Boerne als das seit Jahren beliebteste Team im Tatort-Universum ermitteln.
Die mittlerweile „altehrwürdigen“ Teams aus Köln und München dürfen wohl auch auf „ihre“ (oftmals treu mitgealterten) Fans und damit auf relativ hohe Einschaltquoten vertrauen.
Andere Teams haben halt nicht so viele „Follower“, und da hängt es dann viel mehr auch von anderen Faktoren ab, wie hoch das Zuschauerinteresse und damit die Einschaltquote letztlich ist.
@Schatz:
Ja, die ‚anderen Faktoren“ haben gewiss auch ihren Einfluss: so waren bei den Folgen von Oster- bzw. Pfingst-Montag sicherlich etliche auf Urlaub, und anstelle des Polizeirufs vom letzten Sonntag (bei arger Sommerhitze!) haben wohl einige ein kühles Getränk im Schanigarten vorgezogen … ?! 😇
@Der Fremde:
So isses! „Schanigarten“ musste ich nachschlagen. Wieder was gelernt heute! Dankscheen!😀
Ein gutes Beispiel das Qualität und Einschaltquoten nicht unbedingt zusammen hängen sieht man bei Murot. Während er in der Presse und auf Filmfestivals ständig Bestnoten einfährt, scheint da die Zuschauerschaft doch sehr gespalten, wenn nicht in einigen Fällen sogar bis zum Boykott völlig ablehnend.
Zudem hat sich durch Smart-TV sicher auch das Konsumverhalten geändert. Vor gut 10 Jahren mussten Abendessen und Telefonate am Sonntag vor 20 Uhr abgehandelt sein. Heute starte ich in der Mediathek wann ich will oder gucke es später bei ONE. Und ich vermute mal – jeder der nicht „live“ bei der ARD schaut wird in der Quotenauswertung auch nicht mitgezählt.
@Manne:
ich würde fast soweit gehen, zu sagen, dass die Einschaltquoten noch nie als „Qualitätsnachweis“ dienten oder auch nur dienen sollten. Nein, es ging und geht rein um den Nachweis der „Masse“ an Zuschauern.
Wer „Masse“ bringt, der bleibt (egal, ob qualitativ gut oder schlecht), wer keine Masse bringt, der muss gehen (wieder egal, ob qualitativ gut oder schlecht.)
(Ein absurde Beispiel ist für mich immer noch ein Fall im ZDF. Dort wurde in der Adventszeit nachmittäglich „Downton Abbey“ gebracht. Preisgekrönt, hervorragend in jeder Hinsicht und wahrlich vorweihnachtlich schön! Nach einigen Folgen wurde OHNE Vorwarnung „Downton Abbey“ aus dem Programm genommen und durch wahrlich hirnlose Ami-Produktionen ersetzt. Begründung: D.A. hatte zu wenig Quote gemacht. Darüber bin ich bis heute sauer, da ich mit frisch gebrühtem Tee und Ingwerplätzchen frohgemut vor die Glotze gezogen war, und dann mit einem schlechten Spielfilm kalt erwischt wurde … Es schmerzt noch heute …)
Wir sehen, alles was zählt, ist die Quote. Sie ist die „heilige Kuh“ und die Daseinsberechtigung der Fernsehmacher. Quantität? Muss!!!! Qualität? Kann, muss aber nicht. Traurig, aber wahr. 😔
@Manne:
Richtig gesehen! Die immer schlechteren Quoten für den jährlichen Wiesbaden-TO sind beschämend: Wäre Ouote ein k.o.-Kriterium, müßte Murot schon bald seinen Ro 80 abstellen – z.B erreichte «Murot und das Paradies» 2023 nur mehr 5,95 Mio. Zuschauer.
@Al-Ter:
So lange Murot nur einmal pro Jahr kommt (Risikominimierung für schlechte Ausgaben, „künstliche Verknappung“ als „Haben-Wollen-Verstärker“ wie auch sonst im Handel üblich) und so lange die quotentechnischen Komplettversager auch immer wieder von recht ordentlichen Quoten ausgeglichen werden, so lange dürfte Murot einigermaßen „safe“ sein.
Vor allem aber gilt „Murot“ als DAS anspruchsvoll intellektuelle Angebot im TO-Universum und hat zumindest bis 2018 auch diverse sehr schöne Nominierungen und Preise nach Hause gebracht (z.B. Grimme-Preise als der noch etwas wert war …).
Kommen Se her, kommen Se ran – Tatort gibt es auch für Arte-Kucker und anspruchsvolle Oberschlaumeier. 🤓😎😇
Um Tatorte und Polizeirufe zu beurteilen, genügen nicht nur die Zuschauerzahlen. Man muss auch die Qualität der Filme berücksichtigen. Meiner Meinung nach sollten die Öffentlich Rechtlichen Sender zwischendurch (aber nicht zu oft) auch besondere Filme bringen, die neben dem Mainstream liegen. Die Privatsender können sich das nicht oft leisten, die müssen eher nach dem Publikumsgeschmack gehen.
Gehört nicht ARTE auch zu den Öffentlich Rechtlichen ?
Und vergleicht nicht manch Einer einen Murot-Krimi mit einem Hauch von Quentin Tarantino ? Dann gibt es positive News.
Wer das Original vorzieht, kann das Sommerloch mit einem seiner Meisterwerke (Kill Bill Vol. 1 +2) überbrücken. ARTE hat es derzeit in seiner Mediathek und zudem auf YT hochgeladen.
Und keine Bange – trotz übertrieben brutaler Gewalt ist es ist nicht nur etwas für den absolut anspruchsvollen, intellektuellen Oberschlaumeier der das Zeug hat in die Tiefen der Ironie vorzudringen, sondern es handelt sich um einen „billigen“ Rachefeldzug den jeder verstehen kann. 😛
Die Mischung macht’s bei Tatort und Polizeiruf: Leise Sozialdramen, realistische Verbrechen oder Gewalt-Märchen-Opern wie bei Tarantino, das fände ich optimal! Und das nicht nur auf ARTE.
@Adabei:
Bezüglich einer guten ‚Mischung‘ bin ich vollkommen d’accord!
Für mich gehört – neben den von Ihnen genannten wichtigen Elementen – auch dazu, Geschichten ‚aus der Tiefe der PROVINZ‘ zu bringen: so wie insbesondere die meisten der Episoden aus dem Schwarzwald bzw. etwa der Stuttgart-TO „Lass sie gehen“ … 😘
@Der Fremde:
Ja, die „Geschichten aus der Tiefe der Provinz“ gehören natürlich auch in die Mischung!
Laut einem Artikel gestern von N-TV und vom Stern soll es nun also am 14. September weiter gehen.
Beide berichten – nach derzeitiger Planung der ARD wird man uns zum Start mit einem Franken-„Tatort“ beglücken. Wie gewohnt mit Fabian Hinrichs und Eli Wasserscheid (aber nun ohne Dagmar Manzel)
Inhalt: In einer Flussaue bei Nürnberg wird der skelettierte Leichnam eines vermissten 37jährigen Fahrradhändlers entdeckt, zwei Meter tief vergraben. Puzzlearbeit für Felix Voss um nun dessen Leben zu rekonstruieren, denn ein näheres Umfeld scheint es zunächst ausser seiner Mutter nicht zu geben
Die Folge heißt „Ich sehe Dich“. Der Arbeitstitel beim Dreh im Nov./Dez. 24 war „Nie wieder“
Danke. für die Info. Der Artikel hat ein Update erhalten…
Nun ist sie da, die saure Gurken Zeit.(seufz) mein Rückblick auf die Saison: am besten haben mir die Folgen“7 .Etage“ und „Feuer“ gefallen. Ein extra⭐ für den WDR .
Hoffen wir mal, dass nicht immer die immer gleichen Folgen wiederholt werden, die man schon auswendig kennt. Oder die bei der Erstausstrahlung schon genervt haben.