Tatort Folge 1303: Solange du atmest

Sendezeiten:
  • So 11.05. 20:15 Uhr: ARD
  • So 11.05. 21:45 Uhr: ONE
  • Mo 12.05. 03:20 Uhr: ONE
  • Di 13.05. 00:00 Uhr: ORF2
  • Di 13.05. 00:15 Uhr: ARD

Kurz und knapp – darum geht’s

Wer hat hier wen gestalkt? Eine knifflige Frage für die Bremer Kommissarinnen Liv Moormann und Linda Selb, die den Mord an dem Investigativjournalisten Marek Kolschak aufklären müssen. Seine Exfreundin Rani soll ihn mehrfach belästigt haben, doch dann stellt sich heraus, dass das Todesopfer selbst ein Stalker war, der mit der Trennung nicht klargekommen ist. Oder führt eine heiße Spur ins Drogenmilieu, wo Marek zuletzt recherchiert hat? Auch für Moormann und Selb wird der Fall zu einer Belastungsprobe, die die beiden Ermittlerinnen zeitweise entzweit. Und Schuld ist mal wieder die Familie …
Der neue Tatort aus Bremen ist am 11.05.2025 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.

Inhalt der Tatort-Folge „Solange du atmest“

Kein Handy, keine Papiere, kein Gesicht – ja, tatsächlich: Die männliche Leiche, die die Flussströmung ans Weserufer gespült hat, ist so brutal entstellt, dass nicht einmal ihr Antlitz zu erkennen ist. Auch sonst finden die Ermittlerinnen Liv Moormann und Linda Selb im TV-Krimi „Solange du atmest“ nichts, was auf die Identität des Toten hindeutet. Und die bunte Jacke im Hawaii-Look, die er trug, gibt’s in jedem drittklassigen Internetshop. Erst die Kamera eines Geldautomaten in der Nähe des mutmaßlichen Tatorts verleiht dem Toten sein Gesicht – und damit auch seine Persönlichkeit: Marek Kolschak heißt das Mordopfer, ist nur 31 Jahre alt geworden und hat als Journalist für ein Online-Magazin gearbeitet. Sein Kollege Benno Falk beschreibt ihn als fleißig, ehrgeizig, aber auch egoistisch und eigenbrötlerisch. Mit Lokalthemen wollte sich Marek nie abgeben, ihn zog es ins Investigative, dort, wo die ganz großen Storys lauern. Aber an was er zuletzt gearbeitet hat? Da kann auch der gemütliche Benno nicht weiterhelfen, denn Marek hat stets ein großes Geheimnis um seine Projekte gemacht.
Zwar kann Rechtsmedizinerin Edda Bingley die Geheimnisse der Toten lüften, allerdings nur die rein physisch-körperlichen. Und der Mageninhalt des Toten, den die Forensikerin extrahiert, ist schon sehr exotisch. Diese Mischung aus Lamm, Safran und Sauerkraut gibt’s nur in einem einzigen Imbiss der Hansestadt, wie Selb blitzschnell kombiniert. Und zufälligerweise liegt der Gourmettempel, in dem das Mordopfer im Tatort „Solange du atmest“ seine Henkersmahlzeit eingenommen hat, direkt gegenüber vom „Dark“, jenem berühmt-berüchtigten Club, der der Kommissarin noch in einem anderen Fall Kopfzerbrechen bereitet, bei dem ein Teenager wohl unter Drogeneinfluss sein Leben verloren hat. Zwar hat die Freundin eines polizeibekannten Dealers ein Geständnis abgelegt und sitzt bereits hinter schwedischen Gardinen, weshalb der Fall offiziell abgeschlossen ist, doch die stets misstrauische Selb hält die junge Frau für unschuldig. Und alles spricht dafür, dass Marek Kolschak ausgerechnet hier die letzten Minuten seines Lebens verbracht hat. Zufall?
Womöglich ja, denn die erste heiße Spur führt die Ermittlerinnen Moormann und Selb nicht ins Drogenmilieu, sondern tief in Mareks Privatleben. Zuletzt war er mit Rani Ewers liiert, einer alleinerziehenden Mutter, die sich aufopferungsvoll um ihre siebenjährige Tochter Mia kümmert. Am Abend seines Todes soll es einen heftigen Streit zwischen Marek und einer Frau gegeben haben, wie seine Nachbarin den Kommissarinnen berichtet. Außerdem liegt eine anonyme Anzeige gegen Rani Ewers wegen Belästigung vor. Und schließlich hat Rani dank Marek sogar ihren Job als Laborantin verloren, weil sie heimlich Ergebnisse von Drogentests an ihn weitergegeben hat – offenbar für seine journalistischen Recherchen.
Motive genug für einen Mord, denkt sich das Fahnderinnen-Duo Moormann und Selb im Radio-Bremen-Tatort „Solange du atmest“, und beschließt, Rani Ewers auf den Zahn zu fühlen. Doch an ihrer Meldeadresse treffen die Ermittlerinnen sie nicht an. Kein Wunder, schließlich lebt Rani mit der kleinen Mia mittlerweile bei Paula Södersen. In einem beispielhaften Akt der Großherzigkeit hat die Pflegerin den beiden Unterschlupf in ihrem Reihenhaus gewährt – zwei fremden Menschen in Not, die es ansonsten schwer gehabt hätten auf dem überhitzten Wohnungsmarkt des „Weltdorfs mit Straßenbahn“. Und Rani ist froh, dass sie auf diese Weise von Marek losgekommen ist – hoffentlich endgültig. Denn der hat die Trennung nie wirklich verkraftet und lauert seiner Verflossenen bis heute ständig auf – vor Mias Schule, auf dem Spielplatz, oder plötzlich, unvermittelt, auf der Straße. Doch bei Paula würde er sie nicht finden können – denkt Rani jedenfalls, bis sie die zerstörten Bilder in ihrem Zimmer findet. War er hier? Seitdem fühlt sich Rani auch bei ihrer Mitbewohnerin nicht mehr sicher, die sie wiederum dazu drängt, Marek endlich anzuzeigen.
Jetzt aber ist Marek tot – und es wird immer offensichtlicher, dass er nicht nur Opfer, sondern auch Täter war. Die Stalking-Geschichte lässt den Fall in einem völlig neuen Licht erscheinen. Gar nicht gut, dass der schon länger brodelnde Konflikt zwischen den Kommissarinnen ausgerechnet jetzt offen ausbricht, als Moormann erkennen muss, dass Selb hinter ihrem Rücken Alleingänge macht – und zwar in familiären Angelegenheiten …

Hinter den Kulissen

Der siebte Fall für Linda Selb (Luise Wolfram) und Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer), die beiden Kommissarinnen von der Weser, wurde vom 5. April bis zum 7. Mai 2024 in Bremen gedreht. Erstmals im TV zu sehen ist die Tatort-Episode 1303, eine Produktion von Radio Bremen, am Sonntag, den 11. Mai 2025 um 20:15 Uhr im Ersten.

Videos zur Produktion

Beim Dreh

Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Ja, sie können es noch: Nach längerer Durststrecke mal wieder ein richtig guter Tatort aus Bremen, der das Thema Stalking mit der gebotenen Sensibilität und – dramaturgisch geschickt – aus der Opferperspektive erzählt, freilich mit dem unschönen Nebeneffekt, dass der großartige Jonathan Berlin in seinen wenigen Szenen arg unterfordert wirkt. Aber mit welcher Präzision und Hingabe Via Jikeli die Verzweiflung und die vielfältigen Nöte ihrer Rani verkörpert, das ist wirklich sehenswert, ebenso die außergewöhnliche Kameraführung, die in einigen besonderen Momenten bewusst Ranis Blickwinkel einnimmt, sodass der Zuschauer in den Sog ihrer Geschichte hineingezogen wird.
Allerdings: Weniger ist mehr. Warum dieser in sich geschlossene und überzeugende Plot durch einen konstruiert wirkenden Zwist zwischen den Ermittlerinnen unnötig überfrachtet wird, wissen wohl nur die Verantwortlichen.

Besetzung

Liv Moormann, Ermittlerin – Jasna Fritzi Bauer
Linda Selb, Ermittlerin – Luise Wolfram
Edda Bingley, Rechtsmedizinerin – Helen Schneider
Rani Ewers – Via Jikeli
Mia Ewers – Pola Friedrichs
Paula Södersen – Sarina Radomski
Marek Kolschak – Jonathan Berlin
Benno Falk – Julian Greis
Marie Moormann – Luisa Böse
u. v. a.

Stab

Drehbuch – Judith Westermann
Regie – Franziska Margarete Hoenisch
Kamera – Martin L. Ludwig
Musik – Anna Kühlein
Kostüm – Ulé Barcelos
Szenenbild – Marlen von Heydenaber
Schnitt – Friederike Hohmuth
Mischung – Frank Buermann
Licht – Nils Künstler
Außenrequisite – Mark Biller
Innenrequisite – Janina Lauer
Maske – Franziska Hüchelheim, Helen Laitzsch
Casting – Suse Marquardt
Aufnahmeleitung – Manuela Lee-Rusch
Produktionsleitung – Big Peper
Herstellungsleitung – Jan Philip Lange
Koordination Produktion – Arnold Konerding
Produzentin – Katharina Wagner
Redaktion – Lina Kokaly (Radio Bremen), Birgit Titze (ARD Degeto Film)

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