Die ARD-Krimireihe „Tatort“ erlebte 1979 ein Jahr voller Innovationen und Höhepunkte. Von der ersten weiblichen Ermittlerin bis hin zu brisanten politischen Themen – die Sonntagabende waren geprägt von spannenden Fällen und Rekordquoten.
Frauenpower und Quotenerfolge
Mit Nicole Heesters als Oberkommissarin Marianne Buchmüller wagte die ARD 1979 einen revolutionären Schritt: Die erste Frau ermittelte in der bis dahin männerdominierten Krimireihe. Ihr Debüt in „Mitternacht, oder kurz danach“ erreichte zwar nicht die Traumquote ihres Vorgängers, markierte aber dennoch einen Meilenstein in der Tatort-Geschichte.
Quotenkönig blieb indes der Essener Kommissar Haferkamp (Hansjörg Felmy). Seine Folge „Schweigegeld“ erreichte sensationelle 69 Prozent Marktanteil – ein Wert, von dem heutige TV-Macher nur träumen können.
Brisante Themen und neue Ermittler
Die Tatort-Macher scheuten 1979 nicht vor heiklen Themen zurück. In „Zweierlei Knoten“ ging es um die Resozialisierung eines Triebtäters, während „Freund Gregor“ das brisante Thema Spionage im Kalten Krieg aufgriff.
Neben altbekannten Ermittlern wie Veigl (Gustl Bayrhammer) in München wagte man sich auch an neue Konzepte. Mit Oberleutnant Delius (Horst Bollmann) vom MAD betrat erstmals ein Militärermittler die Tatort-Bühne. Diether Krebs als Kommissar Nagel blieb hingegen eine Eintagsfliege – das Publikum konnte mit dem Kabarettisten in der Ermittlerrolle wenig anfangen.
Jubiläum und Ausblick
Mit „Ein Schuss zuviel“ feierte der Tatort seine 100. Folge. Ein Meilenstein für eine Reihe, die ursprünglich als Gegenstück zum „Stahlnetz“ des ZDF konzipiert war und sich zum Dauerbrenner entwickelte.
Das Tatort-Jahr 1979 zeigte: Die Reihe war bereit, neue Wege zu gehen und sich gesellschaftlichen Veränderungen zu stellen. Eine Entwicklung, die den Grundstein für den anhaltenden Erfolg bis heute legte.