„Zweierlei Knoten“ ist kein leichter Fall für Kommissar Eugen Lutz (Werner Schuhmacher), der für die Kriminalpolizei in Baden-Württemberg tätig ist:

Wenzel Hirmer ist ein verurteilter Triebverbrecher. Auf bestialische Weise hat er zwei Mädchen ermordet. Die damaligen Ermittlungen ergaben, dass Hirmer seine Opfer offensichtlich aus sexuellen Motiven umgebracht hat. Das Urteil: lebenslänglich. Der Psychotherapeut Professor Pabst behandelte den Insassen 15 Jahre lang, bis er durch ein positives Gutachten Hirmers Entlassung erwirken konnte.

Nun ist der zweifache Mörder zu Beginn des Tatorts „Zweierlei Knoten“ also wieder auf freiem Fuß. Die 15 Jahre im Gefängnis sind an dem Mann nicht spurlos vorbeigegangen: Aus dem ehemals lauten triebgesteuerten Mann ist ein ruhiger und nachdenklicher Mensch geworden. Hirmer hat gelernt, sich seiner Umgebung anzupassen. Allerdings gibt der behandelnde Arzt zu bedenken, dass der ehemalige Triebtäter durchaus rückfällig werden könnte.

Zurück in der Freiheit ist Wenzel Hirmer unsicher – wie wird sein Leben nun weitergehen? Er muss sich eine neue Arbeit suchen. Mit dem bisschen Geld, das er angespart hat, kommt er nicht weit. Auch ein soziales Umfeld muss sich der Ex-Häftling neu erschließen. Alle früheren Freunde und Bekannte haben sich von ihm distanziert oder sind nicht mehr aufzufinden. Es ist eine große Herausforderung, die auf den Mann wartet.

Als eines Nachts eine Mädchenleiche in Wenzels Wohnung auftaucht, ruft der seinen Vertrauten Prof. Papst an. Verzweifelt erklärt er dem Gefängnispsychologen, das ermordete Mädchen niemals zuvor gesehen oder gar angerührt zu haben. Er habe es nicht getötet! Papst verspricht dem Mann am Telefon, ihm zu helfen – dennoch muss er die Polizei verständigen und den Leichenfund melden. Kommissar Lutz und sein Assistent Wagner (Frank Strecker) suchen sofort den Tatort im Fall „Zweierlei Knoten“ auf. Und tatsächlich ist das Opfer so gefesselt, wie Wenzel Hirmer in der Vergangenheit bei seinen Taten vorging. Die Beweislage ist erdrückend. Ist Hirmer in alte Verhaltensmuster zurückgefallen, wie es der Arzt prognostiziert hat?

Im Verhör behauptet der mutmaßliche Mörder auch der Kripo gegenüber vehement, die Tat nicht begangen zu haben. Tatort-Hauptkommissar Lutz entdeckt nach weiteren Recherchen im Fall „zweierlei Knoten“ Ungereimtheiten, die Hirmers Aussage stützen. Der wahre Täter scheint dem vorbelasteten Wenzel Hirmer den Mord anhängen zu wollen – wer steckt hinter dem Mord?


Die Dreharbeiten zur Tatort-Folge 102 „Zweierlei Knoten“ mit Ermittler Lutz in der Hauptrolle fanden im August und September 1978 statt; gedreht wurde in Stuttgart, Ludwigsburg, Mannheim und im Studio 4 des SDR. Am 29. Juli 1979 ging die Folge erstmals in der ARD auf Sendung.

Besetzung

Gabriela Badura · Karin Frey · Hansjürgen Gerth · Peter Glombik · Klaus Götte · Karl-Heinz von Hassel · Franz Günter Heider · Anfried Krämer · Annetraut Lutz · Carolin Ohrner · Ulrich Popp · Gabriele Rolle · Dieter Rössler · Hans Schulze · Martin Schwab · Dietz Werner Steck · Herbert Steinmetz · Frank Strecker · Heinz Weiss · Rainer Will

Stab

Regie – Theo Mezger
Buch – Karl Heinz Willschrei
Kamera – Justus Pankau
Schnitt – Hans Trollst
Musik – Jonas C. Haefeli
Produktion – SDR