Kurz und knapp – darum geht’s

Eine wertvolle gotische Madonnenfigur wird aus einer Kirche in der Nähe von München gestohlen. Die Diebe melden sich überraschend bei einer großen Boulevardzeitung und fordern ein Lösegeld von 300.000 DM. Die Redaktion wittert die Story des Jahres und geht auf die Forderung ein. Doch was zunächst wie ein gelungener Coup erscheint, nimmt eine dramatische Wendung, als der Pressefotograf Lansky spurlos verschwindet. Kommissar Veigl und seine Assistenten stoßen bei ihren Ermittlungen auf ein Netz aus Täuschungen, das weit über einen simplen Kunstdiebstahl hinausgeht. Die Spur führt sie in die Münchner Halbwelt, zu einer mysteriösen „Aktionsgruppe zur Säkularisierung von Kirchenbesitz“ und tief in die bayerischen Berge…

Inhalt der Tatort-Folge „Maria im Elend“

Die Redaktionsräume einer Münchner Boulevardzeitung sind an diesem Tag in heller Aufregung. Eine anonyme Gruppe hat sich gemeldet und bietet der Zeitung einen Deal an: 300.000 DM gegen die Rückgabe der gestohlenen Madonnenfigur „Maria im Elend“, ein kostbares Kunstwerk aus der Gotik. Die Redakteure wittern die Sensation – eine exklusive Story, die die Auflage in die Höhe treiben könnte. Der erfahrene Pressefotograf Lansky erhält den heiklen Auftrag, die Geldübergabe heimlich zu dokumentieren.

Die Übergabe des Lösegeldes verläuft zunächst wie am Schnürchen. Wie vereinbart findet sich die Madonna unversehrt in einem Schließfach am Münchner Hauptbahnhof. Doch die vermeintlich perfekte Story entwickelt sich zum Albtraum, als Lansky plötzlich verschwindet. In der Tiefgarage seines Wohnhauses entdeckt ein besorgter Kollege Blutspuren und Schleifspuren auf dem Betonboden – beunruhigende Indizien, die Schlimmstes befürchten lassen.

Kommissar Melchior Veigl übernimmt mit seinen bewährten Assistenten Ludwig Lenz und Josef Brettschneider die Ermittlungen. Die Suche nach dem verschwundenen Fotografen endet auf tragische Weise, als die Landpolizei kurz vor der österreichischen Grenze einen grausigen Fund meldet: In einer Bergschlucht wurde Lanskys völlig ausgebrannter Wagen entdeckt – mit seiner Leiche am Steuer.

Die Ermittlungen führen das Team um Veigl in die unterschiedlichsten Milieus der Stadt. Von einer dubios wirkenden Aktmodell-Agentur über ein Immobilienbüro bis hin zu einem Landgasthaus, wo in der Tatnacht ein Auto gestohlen wurde. Besonders rätselhaft erscheint dabei die Rolle einer sich „Aktionsgruppe zur Säkularisierung von Kirchenbesitz“ nennenden Organisation. Handelt es sich um ideologisch motivierte Täter – oder ist dies nur ein geschicktes Ablenkungsmanöver professioneller Kunsträuber?

Hinter den Kulissen

„Maria im Elend“ ist der 13. Fall für den beliebten Münchner Kommissar Melchior Veigl, verkörpert vom charismatischen Gustl Bayrhammer. An seiner Seite ermitteln wie gewohnt Helmut Fischer als Ludwig Lenz und Willy Harlander als Josef Brettschneider. Die vom Bayerischen Rundfunk produzierte Folge wurde am 16. Dezember 1979 im Ersten ausgestrahlt und erreichte einen beeindruckenden Marktanteil von 55 Prozent.

Besetzung

Willy Harlander (Obermeister Brettschneider) · Helmut Fischer (Hauptmeister Lenz) · Art Brauss (Rudi Mack) · Felix von Manteuffel (Andreas Niebler) · Silvia Janisch (Gabi Sachs) · Uwe Falkenbach (Lansky) · Elert Bode (Breitner) · Hans Stetter (Dr. Minetti) · Richard Lauffen (Chefredakteur Zylke) · Rainer Basedow (Redakteur) · Veronika Faber (Redakteurin) · Marianne Brandt (Resitant) · Ludwig Schmidt-Wildy (Patient) · Thorwald Lössl · Bernd Helfrich · Christoph Lindert · Gerd Deutschmann · Klaus Münster · Michael Stippel · Georg Blädl · Franz Seidenschwan

Stab

Buch – Willy Purucker
Regie – Wolf Dietrich
Kamera – Ingo Hamer
Schnitt – Ingrid Bichler
Musik – Eugen Illin