Kommissar Haferkamp (Hansjörg Felmy) geht in die 16. Runde: im Tatort „Die Kugel im Leib“ aus dem Jahr 1979 muss der Essener Ermittler den Mord an einem Steilwandfahrer aufklären:

Reiner Mettmann lebt gefährlich. Er verdient auf den Kirmesplätzen der Republik als Steilwandfahrer seinen Lebensunterhalt. Mit seiner Akrobatik auf dem rasend schnellen Motorrand begeistert er beinahe täglich die Besucher und riskiert dabei seine Gesundheit. In einem Kessel, der 8 Meter Durchmesser hat, dreht der Artist seine Runden.

Leider macht ihm eine Fehlinvestition nun finanziell schwer zu schaffen. Die moderne Steilwand, die er bauen ließ, ist statisch falsch berechnet und wird vom TÜV nicht abgenommen. Alle seine Ersparnisse flossen in das Projekt – jetzt steht der Artist mit leeren Händen dar. In seiner Verzweiflung fasst Reiner Mettmann einen fatalen Plan: er beschließt, im Tatort „Die Kugel im Leib“ einen Bankraub zu begehen, der ihm finanziell schnell wieder auf die Beine verhilft. Doch der Raub läuft anders ab, als geplant. Ein Polizist kommt ums Leben und Mettmann selbst wird angeschossen. Diese Kugel im Körper des Räubers ist das entscheidende Beweismittel im Fall, das Kommissar Haferkamp braucht, um den Täter zu überführen.

Mettmann verweigert jedoch eine Operation – und reist stattdessen nach Italien. Der ermittelnde Essener Fahnder Haferkamp heftet sich an die Fersen des Tatverdächtigen. Dort beginnt ein erbitterter Machtkampf der beiden Männer…


Der Fall „Die Kugel im Leib“ beginnt zwar zäh, entwickelt sich dann aber zu einem Psychokrieg zwischen den beiden Kontrahenten Haferkamp und Mettmann. Das sorgt für einige Spannungsmomente.
Der Focus der Story liegt übrigens dieses Mal allerdings nicht auf dem Tatort-Kommissar, sondern auf dem Schurken und seiner Crew vom Rummelplatz. Das Leben der Artisten wird realistisch dargestellt.

Am Ende des Tatorts bleibt Hauptkommissar Haferkamp erneut als ein Ermittler zurück, der den Fall nicht vollkommen zufrieden stellend lösen konnte – er blieb oft ein halber Verlierer. Der Schauspieler Hansjörg Felmy übte Kritik an den Haferkamp-Folgen, die so endeten, dass der Täter am Ende starb. Der Darsteller plädierte dafür, dass der Ermittler überlegen kühl und sachlich seine Fälle aufklärte, wie er es zu Beginn 1974 getan hatte.

Die Tatort-Folge 095 „Die Kugel im Leib“ wurde im Sommer 1978 in Essen, München, Jesolo, Venedig und Geiselgasteig gedreht. Am 14. Januar 1979 zeigte die ARD den Krimi zum ersten Mal.

Besetzung

Kommissar Haferkamp – Hansjörg Felmy
Reiner Mettmann – Hans-Georg Panczak
Ingrid Haferkamp – Karin Eickelbaum
Franz Mettmann – Christoph Eichhorn
Sylvia – Ilona Grübel
Kreutzer – Willy Semmelrogge
Frau Mettmann – Mady Rahl
Paco – Klaus Löwitsch

Stab

Drehbuch – Georg Feil
Kostüme – Ursula Sensburg
Kamera – Götz Neumann
Produktionsleiter – Richard Deutsch
Architekt – Jochen Schumacher
Regie – Wolfgang Staudte
Produzent – Werner Kließ

Bilder: WDR