Der 13. Fall des Münchner Hauptkommissars Hanns von Meuffels (Matthias Brandt) führt diesen in ein Pflegeheim: hier wacht gerade der titelgebende Nachtdienst, in dessen Schicht ein Mord geschieht. Drei Altenpfleger arbeiten in dieser Nacht, sind vollkommen überlastet und wenig kooperativ angesichts von Meuffels zeitraubender Ermittlungen. Die Bewohner des Heims sind zum Großteil erkrankt und kaum vernehmungsfähig. Was ist im „Johannishof“ geschehen?

Der Polizeiruf 110 „Nachtdienst“, der beinahe ausschließlich im Mikrokosmos des Altenheims spielt, wird am Sonntag, den 7. Mai 2017 um 20.15 Uhr im Ersten Programm der ARD gezeigt.

Inhalt der Polizeiruf 110-Folge „Nachtdienst“

Endlich Feierabend! Kommissar Hanns von Meuffels steht spät abends noch vor dem Münchner Präsidium, um sich eine wohlverdiente Zigarette kurz vor Dienstschluss zu gönnen. Plötzlich hält ein Taxi vor dem Haupteingang und eine achtzigjährige Dame steigt aus, in Nachthemd und Morgenmantel gekleidet. Aufgebracht wendet sie sich an den Pförtner, mit dem diskutierenden Taxifahrer im Schlepptau. Die verwirrte Frau kann den Mann nicht bezahlen, als Gentleman springt Hauptkommissar von Meuffels kurzerhand ein und bezahlt die Fahrt. Dann wendet er sich der älteren Dame zu und fragt, wie er ihr helfen kann: „Da war alles voller Blut und der Mann war tot. Zack, ging ganz schnell“, berichtet Elisabeth Strauß dem überraschten Ermittler im Polizeiruf 110 „Nachtdienst“.

Dies soll der Auftakt einer sehr, sehr langen Nacht sein, die der Münchner Kommissar notgedrungen im Altenheim „Johannishof“ verbringen wird. Hanns von Meuffels beschließt nämlich, die alte Dame in das besagte Seniorenwohnheim zurückzubegleiten. Das Blut am Saum von Frau Strauß‘ Mantel lässt den Kommissar stutzig werden: Hat sie sich die Tat nicht nur eingebildet, sondern den Mord tatsächlich gesehen?

Am „Johannishof“ in München angekommen, empfängt der Altenpfleger Tscharlie Meier die Ausreißerin Strauß und den Kommissar. Auf dem Weg zu ihrem Zimmer zeigt die vergessliche Dame dem Ermittler von Meuffels jedoch zunächst mit Gewissheit die Stelle im Flur des Heims, an der der Bewohner Karl Urban gestorben sein soll. Eine Lache von Blut soll hier gelegen haben. Doch der Kriminalist kann auf den ersten Blick keine Spuren eines Gewaltdeliktes erkennen.

Schon kurze Zeit später scheint das Gedächtnis von Elisabeth Strauß erneut auszusetzen und sie ist sich ihrer Sache nicht mehr sicher: war es hier – oder doch dort, wo der tote Mann lag? Oder ein Stockwerk höher? Der Polizeiruf-Ermittler Hanns von Meuffels erkennt, dass er mit der mutmaßlichen Zeugin im vorliegenden Fall nicht voran kommt. Er erkundigt sich bei Tscharlie Meier nach den Ereignissen der Nacht. Der will von einem Mord nichts wissen, bestätigt dem süddeutschen Fahnder aber, dass Urban im Flur unglücklich gestürzt und zu Tode gekommen sei. Von den Schilderungen der an Demenz erkrankten Elisabeth Strauß hält er nicht viel: „Da Frontallappen is a Brokkoli“, konstatiert der Bayer Meier hierzu lapidar.

Die Leiche von Karl Urban liegt noch in dessen Zimmer; kurzerhand schnappt sich der Polizeiruf-Kommissar sterile Handschuhe und untersucht die Leiche auf verdächtige Spuren, die auf einen Mord schließen lassen. Von Meuffels findet eine Kopfverletzung, die er überprüfen lassen möchte. Er fordert die Spurensicherung, die Leichenbeschauer sowie die diensthabenden Kollegen von der Mordkommission München im Krimi „Nachtdienst“ an. Mittlerweile ist es Nacht.

Während Hanns von Meuffels auf die informierten Kollegen wartet, untersucht er den angeblichen Tatort näher. Der Ermittler findet Blutspuren auf einem Bild im Flur, er macht Fotos von den Indizien. Wenn das Blut in dieser Höhe zu finden ist, muss Urban erschlagen worden sein und die Geschichte vom unglücklichen Sturz des alten Mannes eine Lüge, schlussfolgert der Kriminalist. Der eingetroffene Pathologe bestätigt dem Kommissar schließlich, dass die Verletzungen an Karl Urbans Schädel auf Gewalteinwirkungen zurückzuführen sein könnten, die Bestätigung dieser Theorie durch die Untersuchungsergebnisse dauert allerdings einige Tage. – So lange kann und will der Hauptkommissar von Meuffels allerdings nicht warten. Er, mittlerweile von einem vertuschten Mord überzeugt, will diese Nacht nutzen, um das Personal sowie die untergebrachten Senioren im „Johannishof“ zu vernehmen. Von den Kollegen kann er in dieser Nacht keine Unterstützung mehr erwarten, die halten sein nächtliches Engagement für blanken Irrsinn.

Neben Meier zeigen sich auch die Nachtdienstler Sebastian Kroll und Marja Abramovic nicht besonders mitteilsam. Ständig ringen die Klingeln der einzelnen Zimmer, in denen alte, pflegebedürftige Menschen die ganze Nacht lang die Hilfe der drei Altenheimangestellten anfordern. Inmitten der Arbeit ermittelt von Meuffels stur weiter, befragt Frau Strauß behutsam und tritt den Pflegern auf die Füße. Der Kommissar lernt in diesen Stunden, wie allgegenwärtig der Tod in einem Pflegeheim ist und unter welchen Umständen die Menschen hier umfassend betreut werden müssen …


Die Dreharbeiten zum Polizeiruf 110 „Nachtdienst“ fanden vom 16. November bis 16. Dezember 2016 in München und Umgebung statt. Die Darstellerinnen Elisabeth Schwarz, die Frau Strauß spielt, sowie Therese Hämer, die Hannah Strauß verkörpert, sind auch im echten Leben Mutter und Tochter. Schwarz, Jahrgang 1938, kann auf eine lange, erfolgreiche Theaterkarriere zurückblicken, ihre Tochter Therese wird einigen Zuschauern noch aus der TV-Serie und dem Kinofilm „Stromberg“ bekannt sein. Sie spielte darüber hinaus in zahlreichen Film- und Theaterproduktionen mit. In der Rolle des Claus Grübner ist Ernst Jacobi zu sehen, ein renommierter Schauspieler, Hörbuch- und Synchronsprecher.

Die Redaktion von Tatort-fans meint …

Sabine (37 J. | Kinoliebhaberin)

Zzzzz. Von Meuffels meditativ-lethargische Ermittlungsart, dazu in diesem Umfeld, ist eine Einladung an das Sandmännchen, doch heute einmal früher vorbeizuschauen. Der moralische Zeigefinger in allen Ehren, aber WAS bitte schön sollte dieses Ende? (- Oder habe ich das etwa nur geträumt?)

Gerald (37 J. | IT-Nerd)

Will der BR mit seinem Polizeiruf jetzt das neue ZDF werden? In langatmiger konsternierter Weise soll der Zustand in deutschen Altersheimen dargestellt werden. Ziel ist offenbar die Einschaltquote für die Zielgruppe 40+ anzuheben. Von mir bekommt der Krimi kein Einschaltempfehlung.

Tatort-Besetzung

Hauptkommissar Hanns von Meuffels – Matthias Brandt
Kommissar Gerlach – Andreas Borcherding
Kommissar Wallner – Klaus Ebert
Rechtsmediziner – Christian Ammermüller
Erster Spurensicherer – Sebastian Fritz
Elisabeth Strauß – Elisabeth Schwarz
Hannah Strauß – Therese Hämer
Claus Grübner – Ernst Jacobi
Sebastian Kroll – Philipp Moog
Tscharlie Meier – Florian Karlheim
Marjia Abramovic – Marina Galic
Johannes Stresow – Christian Mey
Janni – Mika Ullritz
Frau Braun – Monika Goll
Herr Toprak – Günter Spörle
Herr Niewöhner – Herman von Ulzen
Herr Wessmann – Werner Flott
Herr Flatischler – Rudolf Fischer
Herr Urban – Günter Mattern
Taxifahrer – Tom Kreß
Polizist – Jasin Challah
u.a.

Tatort-Stab

Drehbuch – Ariela Bogenberger und Astrid Ströher, nach einer Idee von Tom Kreß
Regie – Rainer Kaufmann
Kamera – Klaus Eichhammer
Schnitt – Vera van Appeldorn
Ton – Peter Preuß
Musik – Richard Ruzicka

Bilder-Galerie zum Krimi aus München