Klara Blum (Eva Mattes) war seit 2002 Chefermittlerin in Konstanz und rund um den Bodensee, wobei es immer wieder zur Zusammenarbeit mit Kollegen aus der Schweiz kommt. In den ersten drei Folgen wurde sie unterstützt von Assistent Bülent Îsi (Ercan Özcelik), ab der fünften Episode von Kommissar Kai Perlmann (Sebastian Bezzel). Letzterer blieb an Blums Seite, ganze 14 Jahre lang, bis schließlich der letzte Fall „Wofür es sich zu leben lohnt“ (Erstausstrahlung: 4. Dezember 2016) ausgestrahlt wurde. Danach gingen Blum und ihr „Perlchen“ ihre eigenen Wege und der Tatort Konstanz wurde eingestampft.

Blum war eine bodenständige und intelligente Frau. Mit psychologischem Spürsinn und sanftem Witz ging sie an die Lösung ihrer Fälle. Sie konnte sich in die Verdächtigen hineindenken, ihre nächsten Schritte vorhersehen. Aber sie war auch unnachgiebig und zäh im Verhör, sie ließ nicht locker.

Sie war lange mit einem Konstanzer Kripobeamten verheiratet, der im Dienst erschossen wurde. Seitdem lebte sie alleine in ihrem kleinen Haus direkt am See, wo sie gerne einnmal angeln ging – oder so tat -, um sich zu entspannen oder auch auf den aktuellen Fall zu konzentrieren. Sie konnte auch durchaus faul sein und genoss liebend gerne gutes Essen und Trinken.

Der weitaus jüngere Kollege Perlmann war schon wegen seines Alters und seiner Erfahrungen ein anderer Typ als Blum. Stets etwas über seine Verhältnisse lebend, ein Fan von schicken Autos, vermittelte er ein anderes Lebenskonzept als die Chefin. Er neigte nicht gerade zu wilden Temperamentsausbrüchen, blieb stattdessen immer ruhig und freundlich, ja fast schon ein bisschen träge und spießig.

Blum und Perlmann waren ein ungleiches, aber erfolgreiches Duo. Der Dynamik ihrer Ermittlungen kamen die charakterlichen Unterschiede zu Gute. Die Kulisse des Bodensees gab den Tatorten außerdem eine besondere Atmosphäre. Konstanz selbst mit seinen knapp 100.000 Bewohnern war im Vergleich zu anderen, weitaus größeren Tatort-Städten eher beschaulich. Das hieß aber keineswegs, dass die Abgründe der Taten und Täter in der vordergründigen Idylle der Provinz harmloser waren als anderswo.