Im Tatort Düsseldorf gab es zwischen 1992 und 1997 insgesamt 15 Fälle für das Team von Kommissar Bernd Flemming (Martin Lüttge) zu lösen. Neben Assistentin Miriam Koch (Roswitha Schreiner) gehört auch Kriminalhauptmeister Max Ballauf für acht Folgen zu den Düsseldorfer Ermittlern – heute bildet er mit Freddy Schenk das Kölner Tatort-Team.
Das gibt es nicht oft im Tatort: Flemming lebte auf einem Bauernhof außerhalb von Düsseldorf. Hier verschaffte er sich Distanz zu seinem Job und konnte entspannen. Der ehemalige Matrose hatte kurz für das Dezernat Einbruch gearbeitet, bevor er zur Mordkommission kam. Dort hatte er schließlich 22 Jahre Dienst auf dem Buckel. Flemming war eher der Typ „knurriger Einzelgänger“. Er redete nicht zuviel und recherchierte gerne alleine. Kollege Ballauf mit seinem Übereifer ging im etwas auf die Nerven, aber er war fit am Computer. Miriam Koch schaffte es durch ihre Art, Vertrauen bei Menschen zu gewinnen, an die Flemming sonst nicht herankam. Die Düsseldorfer Ermittler bildeten nicht immer ein harmonisches Team, aber durchaus ein effektives.
Flemmings Privatleben hatte ebenfalls eine wechselhafte Geschichte. Er war geschieden und hatte einen erwachsenen Sohn, mit dem er auch schon einmal einen Joint rauchte. Seine Lebensgefährtin Sonja arbeitete als Bibliothekarin, sie wohnten zusammen. Mit der Zeit hatte Flemming die Nase voll und beschloss, den Dienst vorzeitig zu quittieren. Er war Mitte 50, als er in den Vorruhestand ging; der kauzige Ex-Kommissar kaufte sich ein Schiff, um damit Hollands Kanäle zu befahren und, wie er sagte, Bücher zu schreiben.
In seinem letzten Fall „Brüder“ (Erstausstrahlung: 23. März 1997) war Flemming beziehungsweise Martin Lüttge in einer Doppelrolle zu sehen – er spielte hier den Kommissar und dessen Zwillingsbruder Karl.