Das Ermittlerteam Bruno Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain (Bernd Michael Lade), dessen Vorname ein bis heute gut gehütetes Geheimnis des Produktionssenders MDR bleibt, war das erste der Tatort-Reihe, das in Ostdeutschland fahndete. Die beiden Beamten starteten in der Mordkommission Dresden und wechselten später zur Kripo Leipzig.
Kommissar Ehrlicher ist zum Zeitpunkt des ersten Einsatzes bereits 30 Jahre bei der Kripo Dresden tätig. Er gehört zur Spezies des eher unauffälligen Kriminalisten, dessen hervorstechendste Eigenschaft die messerscharfe Kombinationsgabe ist. Ähnlich wie Sherlock Holmes gelingt es ihm in insgesamt 45 Tatort-Fällen selbst die kompliziertesten Sachverhalte zu analysieren und schließlich zu den Lösungen zu gelangen. Die Verdächtigen unterschätzen den geduldigen, zurückhaltenden Hauptkommissar oftmals, was sich wiederum als dessen Vorteil entpuppt.
Die Zusammenarbeit des Einzelgängers Ehrlicher mit seinem Assistenten Kain funktioniert nicht immer problemlos. Kommissar Kain hatte eigentlich andere berufliche Pläne und kommt über Umwege zur Polizei. Dennoch gilt der 30-Jährige als überaus talentierter Ermittler; schließlich macht ihm die Arbeit sogar richtig Spaß. Allerdings schätzt Kain – anders als sein Kollege Bruno Ehrlicher – moderne, innovative Ermittlungsmethoden. Sein Chef ist Verfechter der „alten Schule“, und so muss es zwangsläufig zu Konflikten zwischen den beiden Dresdner Fahndern kommen. Nach zahlreichen gemeinsam aufgeklärten Fällen ergänzen sie sich aber schließlich sehr gut und jeder lernt die Vorzüge seines Partners zu schätzen.
Ehrlicher und Kain starteten im Jahr 1992 mit dem Fall „Ein Fall für Ehrlicher“ (Erstausstrahlung: 19. Januar 1992) ihre Karriere in Dresden, um acht Jahre später in der Tatort-Folge „Einsatz in Leipzig“ (Erstausstrahlung: 2. Januar 2000) in die sächsische Metropole zu wechseln. Dort ermittelten die zwei ostdeutschen Kriminalbeamten bis 2007.
[Hinweis:
Einige Fälle vor 2000 spielen bereits in Leipzig, sind auf dem Webportal Tatort-Fans.de allerdings dem Ermittlungsort Dresden zugeordnet, da der endgültige Ortswechsel erst später stattfand.]
Erst neun Jahre später, im Jahr 2016 startete ein neues Dresdner Tatort-Team im Auftrag des MDR – das zum ersten Mal in der Geschichte der Krimireihe ausschließlich aus Frauen besteht. Zumdindest liegt der Fokus auf den beiden Oberkommissarinnnen Henni Sieland (Alwara Höfels) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) sowie der jungen Polizeianwärterin Maria Magdalene Mohr (Jella Haase). Angeleitet werden sie durch den Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel (Martin Brambach), der konservativ eingestellt ist und mit den impulsiven Handlungen der drei Ermittlerinnen nicht immer einverstanden ist.
Während Sieland eine sehr emotionale Frau ist, setzt Kollegin Gorniak lieber auf ihren Verstand. Dadurch ergänzen sich die beiden Kommissarinnen aus Dresden einerseits gut, andererseits kommt es auch zuweilen zu Konflikten. Die junge Maria Mohr, die sich noch in der beruflichen Findungsphase befindet, braucht vor allen Dinge Führung und klare Worte. Sie neigt zu spontanen Einsätzen auf eigene Faust, die sie in Gefahr bringen können.
Der erste Fall des Damen-Trios Sieland, Gorniak und Mohr hieß „Auf einen Schlag“ (Erstausstrahlung: 6. März 2016); Maria Mohr starb bei diesem Einsatz. Als Duo lösten Gorniak und Sieland noch fünf weitere Fälle, bis 2018 mit „Wer jetzt allein ist“ (Erstausstrahlung: 21. Mai 2018) Schluss war: Henni kündigte den Job als Polizistin.
Als Ersatz für Henni Sieland sprang Oberkommissarin Leonie „Leo“ Winkler (Cornelia Gröschel) schon im darauffolgenden Tatort ein: „Das Nest“. Die Erstsendung war am 28. April 2019 zu sehen. Winkler ist jung und ehrgeizig. Sie nimmt die Dienstvorschriften sehr genau und ist bemüht, den Ansprüchen ihres Vaters – ein pensionierter Polizist mit hervorragendem Ruf – zu genügen. Für eine erfolgreiche Karriere ist sie bereit, alles zu geben.