Polizeiruf 110: Wasserwege



So 13.10. 20:15 Uhr ARD

So 13.10. 21:45 Uhr ONE


Kurz und knapp – darum geht’s

Mord inmitten der Idylle: Am eigentlich wunderschönen Ufer des Finowkanals bei Eberswalde wird die Studentin Sara Osiecka tot aufgefunden. Erste Spuren führen die Kommissare Vincent Ross und Karl Rogov zu Saras Professor und ihrem Ex-Freund, der etwas zu verbergen scheint. Ermittler Rogov freundet sich unterdessen mit der sympathischen Wasserschutzpolizistin Gunde Johannsen an. Richtig ernst wird es, als seltsame Aktivitäten im Hafen ans Tageslicht kommen … Der Polizeiruf 110 „Wasserwege“ ist am 13.10.2024 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.

Inhalt der Polizeiruf-110-Folge „Wasserwege“

Mit dem Polizeiboot zum Leichenfundort – das ist eine ganz neue Erfahrung für Kommissar Vincent Ross, und leider eine, die ihm nicht gut bekommt. Schnell wird ihm übel, während das Fahrzeug der Wasserschutzpolizei über den malerischen Finowkanal schippert, und so ist Landratte Ross heilfroh, als er zusammen mit seinen Kollegen Karl Rogov und Gunde Johannsen endlich am Ziel angelangt ist. In einem Kanu am Ufer liegt die Leiche von Sara Osiecka, Studentin der Hochschule Eberswalde. Und nur weil die junge Frau Polin war, sind die Ermittler Ross und Rogov vom deutsch-polnischen Kommissariat in Świecko überhaupt zuständig für diesen Mordfall im Polizeiruf 110 „Wasserwege“. Offenbar wurde das Opfer mit einem schweren Schlag auf den Kopf getötet, als Tatwaffe kommt ein hölzerner Gegenstand in Betracht. Vielleicht ein Paddel? Es würde jedenfalls zur gesamten Auffindesituation passen, hier in dieser idyllischen Landschaft im Nordosten Brandenburgs, geprägt von Flüssen und Kanälen, historischen und modernen Wasserstraßen.

Das Kanu mit seiner leblosen Passagierin gehört zum Ruderclub „Vorwärts“. Dort wurde Sara das letzte Mal gesehen, nämlich auf der Geburtstagsparty ihres Professors Milan Günschow, der auch ihre Abschlussarbeit betreut. Merkwürdig ist nur, dass das Vereinshaus ziemlich weit vom Fundort entfernt liegt, nämlich auf der anderen Seite des Hafens, jenseits des riesigen Schiffshebewerks Niederfinow. Wie wurde also das Kanu samt Leiche von einem Ort zum anderen transportiert? Ist der Fundort auch der Tatort? Oder hat der Mord ganz woanders stattgefunden? Die ortsunkundigen Fahnder haben Mühe, das Geschehen zu rekonstruieren – wie gut, dass sie mit der Kollegin Johannsen eine erfahrene Beamtin der Wasserschutzpolizei an ihrer Seite haben.

Deren dänischer Akzent ist Karl Rogov auf Anhieb sympathisch, und so lässt er sich gerne von ihr bis zum Schiffshebewerk begleiten, dessen imposante Kulisse auch den altgedienten Ermittler beeindruckt. Leider hat er keine Zeit, dieses Wunderwerk der Technik länger zu bestaunen, schließlich gilt es einen Mord aufzuklären. Das letzte Schiff, das am Abend zuvor hier durchgefahren ist, war die „Edwina“ von Lena und Isabelle Thiele. Die zwei Schwestern haben sich ganz der Frachtschifffahrt verschrieben und sind mit ihrem Schubverband auf dem Weg von Berlin nach Stettin. In Eberswalde wollten sie nur neue Ladung aufnehmen, doch nun haben sie auch noch ein Problem mit der Maschine, das sie zusätzliche Liegezeit kostet – ein Ärgernis in der harten Branche, in der Zeit tatsächlich Geld ist. Etwas Ungewöhnliches beobachtet haben sie aber nicht, sie sind also keine große Hilfe für die Polizei.

Währenddessen bewegt sich Kommissar Vincent Ross abseits der „Wasserwege“ im gleichnamigen TV-Krimi. Daniel Beck ist Saras Ex-Freund und tieftraurig und bestürzt über ihren Tod, auch wenn sie schon lange kein Paar mehr waren. Dennoch lebten sie weiterhin in einer WG zusammen, in der dem geschulten Blick des Kriminalisten sofort das penibel aufgeräumte Zimmer von Sara auffällt. Irgendetwas verbirgt Daniel, das spürt der sensible Ross.

Merkwürdig auch: Obwohl er eine Wohnung mit ihr teilte, kann Daniel nicht sagen, woran Sara zuletzt gearbeitet hat. Offenbar hat ihre Abschlussarbeit an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung etwas mit den Aktivitäten im Eberswalder Hafen zu tun. Liegt hier vielleicht ein mögliches Mordmotiv? Zusammen mit Praktikantin Viola Reusch durchforstet Ross das Manuskript von Saras Masterarbeit, doch aus den Zahlenkolonnen zu Schiffsbewegungen, Be- und Entladungen werden die beiden nicht schlau. Interessanter sind da schon die Rückstände unter den Fingernägeln des Mordopfers, die Pathologe Marian entdeckt: Spuren von Kokain!

Ohne es zu ahnen, stoßen die Ermittler im rbb-Polizeiruf „Wasserwege“ damit in ein Wespennest ungeheuren Ausmaßes. Und schon bald müssen sie sich die Frage stellen, ob dieser Fall nicht eine Nummer zu groß für sie ist …

Dreharbeiten auf und am Wasser

Auch wenn es so aussehen mag: Dies ist keine neue Wapo-Folge, sondern ein ARD-Sonntagskrimi, der zu großen Teilen auf den Kanälen rund um Eberswalde gedreht wurde. Weitere Drehorte waren vom 10. April bis zum 14. Mai 2024 der Binnenhafen Eberswalde, das Schiffshebewerk Niederfinow, die Hochschule Eberswalde, Potsdam und Berlin.
Im deutsch-polnischen Team mit wechselnder Besetzung ermitteln diesmal Kommissar Vincent Ross (André Kaczmarczyk) und sein Kollege Karl Rogov (Frank Leo Schröder). Vorpremiere feiert der Kriminalfilm des rbb am 13. Oktober 2024 am Ort des Geschehens, nämlich auf dem Filmfestival „Provinziale“ in Eberswalde, bevor er noch am selben Abend um 20:15 Uhr im Ersten Programm zu sehen sein wird.

Videos zur Produktion

Making of



Polizeiruf-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Och ja, die gemütlichen Brandenburger – man hat sie schon richtig ins Herz geschlossen, den auf liebevolle Art altmodisch-kauzigen Rogov und den jugendlich-lässigen Ross, der trotz – oder gerade wegen – seines alternativen Lebensstils eine natürliche Autorität ausstrahlt. Sie machen nicht viel Gewese um sich selbst, sondern lösen unaufgeregt ihre Fälle und zeigen dem gesamtdeutschen Publikum ganz nebenbei die landschaftliche und kulturelle Vielfalt der Region im Nordosten.

Dieses Konzept überzeugt auch im neuen Fall, der zudem durch einige unerwartete Wendungen für Spannung sorgt. Einzig die Polen-Bezüge sollten in den Fällen des binationalen Teams wieder etwas stärker herausgestellt werden. In dieser Folge wirkt die polnische Herkunft des Mordopfers wie ein Alibi, nach dem Motto: „Irgendwas mit Polen müssen wir ja drinhaben.“ Für die Zukunft gilt hier: Mehr Einfallsreichtum, bitte!

Besetzung

Kriminalhauptkommissar Vincent Ross – André Kaczmarczyk
Kriminalhauptkommissar Karl Rogov – Frank Leo Schröder
Polizeihauptkommissarin Gunde Johannsen – Petra van de Voort
Inspektor Karol Pawlak, Kommissariatsleiter – Robert Gonera
Rechtsmediziner Marian Kaminski – Tomek Nowicki
Komisarz Wiktor Krol – Klaudiusz Kaufmann
Viola Reusch, Praktikantin bei der Kripo – Johanna Asch
Sara Osiecka, Mordopfer – Sabrina Dörries
Daniel Beck, Saras Ex-Freund – Dominikus Weileder
Prof. Milan Günschow, Saras Professor – Robert Kuchenbuch
Peter Günschow, Milans Bruder – Wanja Mues
Lena Thiele – Jana Julia Roth
Isabelle Thiele – Sophie Pfennigstorf
Stanko Bryll – Damian Krajczyk
Schaposik – Jörg Westphal
u. v. a.

Stab

Drehbuch – Mike Bäuml, Lucas Flasch, Felix Karolus, Seraina Nyikos
Regie – Felix Karolus
Kamera – Wolfgang Aichholzer
Szenenbild – Thomas Franz
Kostümbild – Majie Pötschke
Schnitt – Florian Leitl
Ton – Dirk-Teo Schäfer
Musik – Andrej Melita
Casting – Charlotte Siebenrock
Producerin – Juliane Mieke
Produzent – Frank Schmuck
Produktionsleitung – Jörgen Radach (rbb), Dirk Funke, Jonas Steicherling (ARD Degeto Film)
Redaktion – Daria Moheb Zandi (rbb), Birgit Titze (ARD Degeto Film)


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