Kurz und knapp – darum geht’s
Ein einsames Haus am Waldrand, eine Leiche im See und ein Kind, das sich in einer Standuhr versteckt: Für Kommissar Friedemann Berg beginnt der Fall, als er eigentlich frei hat. Er findet die neunjährige Eliza, verängstigt und allein. Während die Leiche ihres Vaters, mit Steinen beschwert, aus einem Waldsee geborgen wird, bleibt die Mutter des Mädchens spurlos verschwunden. Eliza schweigt – sie spricht mit niemandem außerhalb ihrer Familie. Nur Friedemann Berg gelingt es, einen Zugang zu dem Mädchen zu finden, das seine traumatische Welt mit den Bildern eines Schauermärchens begreift.
Der Schwarzwald-„Tatort: Das jüngste Geißlein“ ist am Sonntag, den 4. Januar 2026, um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.
Inhalt der Tatort-Folge „Das jüngste Geißlein“
Es hätte ein ruhiger Tag für Friedemann Berg werden sollen. Doch dann hört er, nicht im Dienst, am Rand des Schwarzwalds ein Kinderweinen. Er folgt dem Geräusch in ein alleinstehendes Haus – und macht eine verstörende Entdeckung: Die neunjährige Eliza kauert verängstigt im Kasten einer Standuhr. Um sie herum deuten Blutspuren auf ein Gewaltverbrechen hin. Das Mädchen ist in einem Zustand absoluten Schreckens, doch wo seine Eltern sind und was geschehen ist, kann oder will es nicht sagen.
Kurz darauf wird die Leiche von Elizas Vater gefunden, mit Steinen beschwert in einem nahegelegenen Waldsee. Für Franziska Tobler scheint der Fall zunächst klar: Ein Fall von häuslicher Gewalt, der eskaliert ist. Doch die Ermittlungen kommen schnell an eine Grenze, die Eliza selbst darstellt. Das Mädchen spricht nicht – nicht mit der Polizei und nicht einmal mit ihrer Psychologin, Dr. Evelyn Kaltenstein. Seit Jahren hat Eliza kein Wort mit jemandem außerhalb ihrer engsten Familie gewechselt. Dr. Kaltenstein, die das Kind psychologisch betreut, wird zur Hürde für die Ermittler; sie versucht, Eliza konsequent vor polizeilichen Befragungen abzuschirmen.
Während Franziska Tobler ohne die dringend benötigte Aussage des Mädchens nicht weiterkommt und die verschwundene Mutter weiterhin jede Spur vermissen lässt, gelingt es ausgerechnet Friedemann Berg, eine zarte Brücke zu Eliza zu bauen. Ihr Vertrauen gewinnt er nicht zuletzt, weil er versteht, dass sich das Mädchen seine Welt mit Hilfe seines Lieblingsmärchens erklärt – der Geschichte vom „Wolf und den sieben Geißlein“. In der düsteren Atmosphäre des Schwarzwalds vermischen sich die Grenzen zwischen Märchen und grausamer Realität. Berg und Tobler müssen herausfinden, was an diesem abgeschiedenen Ort wirklich passiert ist. War die Mutter in die Gewalt des Vaters geraten? Oder steckt etwas ganz anderes, Unheimlicheres dahinter? Die Antwort liegt bei einem verstummten Kind, das sich vor dem „Wolf“ versteckt hat.
Hinter den Kulissen
„Das jüngste Geißlein“ ist der 16. Fall des Freiburger Ermittlerteams Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner). Regisseur Rudi Gaul inszenierte das Drehbuch, das er gemeinsam mit Ulrike Schölles schrieb, und ließ sich dabei von klassischen Schauermärchen inspirieren. In den Episodenhauptrollen sind neben Löbau und Wagner Mina Tander als Psychologin Dr. Evelyn Kaltenstein, Stefan Wilkening und die Jungschauspielerin Hanna Heckt als Eliza zu sehen. Gedreht wurde der Tatort als Produktion des SWR.

























