Kurz und knapp – darum geht’s

Die Bühne wird zur Tatortkulisse: Bei der Aufführung von Tschechows „Die Möwe“ in einem altehrwürdigen Münchner Theater bricht die aufstrebende Schauspielerin Nora Nielsen auf offener Bühne zusammen – tot. Was zunächst wie ein tragischer Unfall aussieht, entpuppt sich schnell als perfide geplanter Mord. Die Kommissare Ivo Batic, Franz Leitmayr und Kalli Hammermann tauchen ein in die schillernde, aber undurchsichtige Welt des Theaters, wo jeder eine Rolle spielt – auch abseits der Bühne. Zwischen Eifersucht, Affären und Besetzungsdramen wird jeder zum Verdächtigen. Und dann taucht ein dunkles Geheimnis aus der jüngeren Vergangenheit auf, das alles in einem neuen Licht erscheinen lässt. In ihrem vorletzten gemeinsamen Fall müssen Batic und Leitmayr erkennen: Es gibt keine bessere Kulisse für einen Mord als ein Theater.

Der Tatort München „Das Verlangen“ ist am Freitag, den 26. Dezember 2025 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.

Inhalt der Tatort-Folge „Das Verlangen“

„Der schönste Tod ist der Bühnentod.“ Dieses Theaterzitat würden die Münchner Kommissare Batic und Leitmayr wohl kaum unterschreiben, als sie in ein renommiertes Münchner Theaterhaus gerufen werden. Die Vorstellung von Tschechows Klassiker „Die Möwe“ hat eine tragische Wendung genommen: Die aufstrebende Schauspielerin Nora Nielsen ist während der Aufführung auf offener Bühne kollabiert – und tot. Was das Publikum zunächst für Teil der Inszenierung halten mag, ist bitterer Ernst: Die junge Frau wurde ermordet.

Gemeinsam mit ihrem Kollegen Kalli Hammermann begeben sich Batic und Leitmayr im Tatort „Das Verlangen“ hinter die Kulissen der schillernden Theaterwelt. Doch was sie dort vorfinden, ist ein undurchsichtiges Geflecht aus Eitelkeiten, Machtspielen und gut gehüteten Geheimnissen. Das Theater mit seinen zahllosen Raumebenen, geheimen Zimmern, wechselnden Lichtverhältnissen und Requisiten erweist sich als perfekte Kulisse für einen Mord – und als Albtraum für die Ermittler. Wo beginnen, wenn buchstäblich jeder eine Maske trägt?

Im hektischen Theateralltag stoßen die Kommissare auf ein Ensemble, in dem Eifersucht und Affären an der Tagesordnung sind. Besetzungsdramen, künstlerische Rivalitäten, verletzte Eitelkeiten: Motive gibt es genug, und fast jeder hätte einen Grund gehabt, die talentierte Nora aus dem Weg zu räumen. Die Regisseurin? Der alternde Star, dem die junge Kollegin die Show stiehlt? Der verschmähte Liebhaber? Oder jemand ganz anderes aus dem Ensemble?
Doch dann lenkt ein dunkles Geheimnis aus der jüngeren Vergangenheit das Scheinwerferlicht auf eine weitere, unerwartete Spur. Die Show muss weitergehen – das finden fast alle im Theater, und zwar schnell. Mit zynischen oder mitfühlenden Theaterzitaten wird über den Tod hinweggespielt, die Vorstellungen gehen weiter, als wäre nichts geschehen. Batic, Leitmayr und Hammermann aber lassen sich nicht von der Kulisse täuschen: Sie müssen unterscheiden zwischen Fiktion und Realität, zwischen gespielten Emotionen und echten Abgründen.

Zunächst tapsen die drei Ermittler im TV-Krimi „Das Verlangen“ recht hilflos durch die verwinkelte Welt des Theaters, wo nichts ist, wie es scheint. Ist das Theater oder ist es das wirkliche Leben? Diese Frage stellen sich die Kommissare immer wieder, während sie Grüppchen und Clübchen durchleuchten, Affären aufdecken und Intrigen entwirren. Schließlich gelingt es ihnen, das komplexe Netz aus Lügen, Leidenschaft und Verbrechen zu durchschauen – und zum dramatischen Finale die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Das Verlangen“ ist der 98. Fall für das legendäre Münchner Ermittlerduo Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl), allerdings ihr vorvorletzter gemeinsamer Einsatz. Die Episode wurde vom 5. August bis zum 3. September 2024 in München gedreht.

Regie führte Andreas Kleinert, der bereits die München-Tatorte „Die ewige Welle“ und „Freies Land“ inszenierte. Das Drehbuch schrieben Holger Joos und Norbert Baumgarten. Neben Nemec, Wachtveitl und Ferdinand Hofer als Kalli Hammermann spielen unter anderem Ursina Lardi, Robert Kuchenbuch, Anna Stieblich und Giulia Goldammer. Produziert wurde der Film von Claussen + Putz Filmproduktion (Produzenten: Jakob Claussen, Uli Putz) im Auftrag des Bayerischen Rundfunks, die Redaktion lag bei Cornelius Conrad.

Eine besondere Auszeichnung gab es bereits vor der TV-Ausstrahlung: „Das Verlangen“ wurde für den Rheingold Publikumspreis 2025 auf dem Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein nominiert, wo der Film am 26. August 2025 seine Premiere feierte.

Hinweis: Offiziell ist „Das Verlangen“ Fall Nummer 97 für Batic und Leitmayr, wird aber als 98. ausgestrahlt, da die Ausstrahlungs-Reihenfolge mit „Zugzwang“ getauscht wurde. Die Fälle 99 und 100 sind für 2026 angekündigt.