Polizeiruf 110: Tod im Atelier



Der Polizeiruf 110 „Tod im Atelier“ startet mit Blut, sehr viel Blut – und Farbe. Der berühmte Kunstmaler Jakob Brehme wurde in seinem Studio mit einem Malermesser brutal erstochen, sein Körper weist mehrere Einstiche auf. Anschließend hat der Täter das ausfließende Blut mit Farbe vermischt – ein allerletztes Kunstwerk sozusagen.

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Ganz furchtbar, so äußert sich Kommissar Herbert Schneider anfangs am Tatort. Schmücke, der andere Herbert, pflichtet ihm bei und antwortet seinem Kollegen, die Tat sehe aus wie ein Ritualmord. Schneider meint allerdings die Bilder im Atelier, und Schmücke muss ihn aufklären, dass der Tote zu den bedeutendsten – und teuersten – Malern der Gegenwart gehörte und er sich als kleiner Kommissar kaum ein Bild von ihm hätte leisten können. Die Szene entbehrt trotz der brutalen Tat nicht einer gewissen Komik.

Dann aber stellen sich die Ermittler wieder dem Ernst des Lebens. Wer könnte den Toten dermaßen gehasst haben, um so grausam vorzugehen? Sie müssen sich nicht lange fragen, denn schnell stellt sich heraus, dass Brehme höchst unbeliebt war. Mit seiner Arroganz und seinem überheblichen Charakter hat er sich durchweg fast nur Feinde gemacht. Die einzige Person, die immer zu und hinter ihm gestanden hat, ist seine Frau Ruth.

Als erster Verdächtiger im Polizeiruf 110 „Tod im Atelier“ kommt der Kollege von der Hochschule, Professor Walter Grima, in Frage. Er stand nicht nur künstlerisch in Brehmes Schatten, sondern wurde von ihm auch mehrfach in aller Öffentlichkeit gedemütigt. Ein zweiter Kandidat ist Bruno Kolbe, ein Unternehmer und Aufsteiger, der den Toten mit einem Porträt beauftragt hatte, mit dem Ergebnis allerdings völlig unzufrieden war, weil er von moderner Malerei nichts versteht. Auch er musste ertragen, dass der Maler nur Hohn und Spott für ihn übrig hatte. Als dritte Verdächtige gesellt sich die Studentin Anja Schult zu der Runde. Es stellt sich heraus, dass sie ein Verhältnis mit Brehme hatte. Außerdem wirft sie ihm vor, er habe sie nur benutzt und ihre künstlerische Methode abgekupfert.

Neben dem Mord gibt es im Polizeiruf 110 „Tod im Atelier“ aber noch ein weiteres Familiendrama. Ruth Brehme erzählt Schmücke und Schneider, dass die fünfzehnjährige Tochter Aurelia ein Jahr zuvor einen schweren Unfall hatte und seitdem mit körperlichen und geistigen Behinderungen im Rollstuhl sitzt.

Für Schneider kristallisiert sich mit der Zeit ein Hauptverdächtiger heraus. Da erfährt Schmücke, dass Aurelias Unfall in Wirklichkeit ein Suizidversuch war. Als die Kommissare dieser Spur nachgehen, offenbart sich ihnen eine grausige Wahrheit.

Darsteller des Polizeiruf Tod im Atelier:

Hauptkommissar Herbert Schmücke – Jaecki Schwarz
Hauptkommissar Herbert Schneider – Wolfgang Winkler
Ruth Brehme – Ann-Kathrin Kramer
Anja Schult – Katharina Schüttler
Kriminaloberrat Leipolt – Dieter Montag
Walter Grima – Rudolf Kowalski
Aurelia Brehme – Jella Haase
Dr. Stabroth – Jochen Schropp
Rosamunde Weigand – Marie Gruber
Bruno Kolbe – Uwe Rohde
Daniel Röhler – Johannes Franke
Jacob Brehme – Augustin Kramann
Hagen Dietrich – Ludwig Blochberger


1 Meinung zum Polizeiruf 110: Tod im Atelier

  • Gottlieb • am 31.7.18 um 11:59 Uhr

    Ein spannender und auch humorvoller Krimi konventioneller Machart, auch wenn man die Untaten des Malers Brehme relativ früh erahnen kann. Immerhin weist der knifflige Fall doch noch eine überraschende Wendung zum Schluß auf. Das oft strapazierte Klischee vom familiären Sumpf wird hier dadurch plausibel, daß es sich eben nicht um eine solide bürgerliche Durchschnittsfamilie handelt, sondern um einen rücksichtslosen, egozentrischen Künstler und um eine Mutter, die vor lauter Bewunderung des Genies an ihrer Seite ihre primitivsten Mutterpflichten nicht wahrnimmt. Da ist das furchtbare Schicksal der kleinen Tochter nur zu verständlich. In der Familie ist man als Kind normalerweise geborgen und sicher. Wer dann aber solche verbogenen und asozialen Existenzen zu „Eltern“ hat, ist wahrlich arm dran. Auch von dem gefeierten Schauspieler Kinsky wurde bekannt, daß er seine Töchter sexuell mißbraucht hat und daß damit ein hanebüchenes Elitedenken („kein Spießbürger“) einherging. Ich habe die beiden Herberts immer gern gesehen bis zu dem Zeitpunkt, als Schmückes Leibesumfang einfach unästhetisch wurde und sein Einsatz als Kriminaler unglaubhaft.

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