Kurz und knapp – darum geht’s
Ein Obdachloser wird mit Bissspuren auf einer Berliner Industriebrache gefunden – ein Wolfsangriff? Was zunächst nach einem tragischen Wildunfall aussieht, entwickelt sich für Kommissarin Susanne Bonard zu einer existenziellen und für ihren Kollegen Robert Karow zu einer rätselhaften Ermittlung. Denn in dem vermeintlichen Naturvorfall steckt ein perfider Mord. Und das ausgerechnet an Bonards letztem Arbeitstag. Während sie sich einer Survival-Tour durch den Grunewald anschließt und mit eigenen Abgründen konfrontiert, stößt Karow auf der Suche nach dem Täter in die Welt der Prepper und Aussteiger vor. Ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen ein unsichtbares Ende beginnt.
„Gefahrengebiet“ ist der sechste und letzte Berliner Tatort mit Corinna Harfouch als Susanne Bonard und ist am 1.2.2026 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.
Inhalt der Tatort-Folge „Gefahrengebiet“
Der letzte Fall? Bonard ist entschlossen. Drei Tage noch, dann ist für Kriminalhauptkommissarin Susanne Bonard Schluss. Doch ihr Abschied von der Mordkommission droht anders zu verlaufen als geplant: Auf einer verwilderten Brache am Stadtrand liegt ein Toter mit zerrissener Kleidung und tiefen Bissspuren. Eine Spaziergängerin schwört, einen Wolf gesehen zu haben. Für Bonard und Karow wirkt der Fall wie eine düstere Ironie des Schicksals – ein vermeintliches Naturereignis zum Abschied. Doch die Ermittler im Tatort „Gefahrengebiet“ ahnen nicht, dass dieser Fund sie in die tiefsten Wälder und in die abgründigsten Vorbereitungen auf den Untergang führen wird.
Ein merkwürdiger Wanderer namens Noah Farrell flüchtet panisch, als er von dem möglichen Wolfsriss hört. Was hat er zu verbergen? Während Karow am Tatort erste forensische Widersprüche entdeckt, fällt Bonard eine radikale Entscheidung: Sie schließt sich der Wildnislehrerin Prof. Dara Kimmerer und ihrer Survival-Tour an – mitten in den Berliner Forst. Für Karow, der seinen Kollegen gerade noch vertuscht, dass sie einfach verschwunden ist, ist dieser impulsive Ausflug unverständlich und verletzend. Braucht sie etwa ein Überlebenstraining für die Rente?
Doch Bonards Gedanken im Wald kreisen weniger ums Feuermachen als um den toten Soldaten und um die Frage, wer sie nach über drei Jahrzehnten im Job noch sein soll. Unterdessen findet Karow die entscheidende Spur: Die Bissspuren wurden dem Opfer erst nach dem Tod zugefügt. Es war Mord. Die Nachricht von einem möglichen Raubtier in der Stadt löst indes politische Panik aus, Staatsanwältin Taghavi macht Druck. Karow muss allein ermitteln und stößt dabei auf die Parallelwelt der Prepper, die sich in Bunkern und Camps auf den Kollaps vorbereiten. Was suchte der tote Ex-Soldat in dieser Szene? Und warum taucht der flüchtige Wanderer Farrell immer wieder auf?
Als sich Bonards Handy im Wald abstürzt und der Kontakt abbricht, wächst die Sorge ihres Mannes Kaya – und Karows unterschwellige Angst, seine letzte verbliebene Partnerin könnte sich in einer Gefahr befinden, die sie selbst nicht einschätzen kann. Während Karow im urbanen Dickicht den Motiven für den Mord nachjagt, wird Bonard im finsteren Forst mit ihren eigenen Ängsten und Versäumnissen konfrontiert. Zwei Ermittlungswege, zwei Arten des Überlebens: Der eine sucht die Wahrheit in Daten und Verbindungen, die andere sucht sie in der Stille der Natur. Doch beide führen sie unweigerlich zu der Erkenntnis, dass jemand den Tod des Obdachlosen inszeniert hat – und dass in der Welt derjenigen, die das Ende erwarten, jeder ein Motiv haben könnte.
Hinter den Kulissen
Ein Abschied nach sechs Fällen: „Gefahrengebiet“ markiert das Ende von Corinna Harfouchs Zeit als Berliner Kommissarin Susanne Bonard. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) realisierte diese atmosphärisch dichte Folge über die Produktionsfirma PROVOBIS (Produzent Jens C. Susa) an Originalschauplätzen in der Hauptstadt – vom Grunewald über den ehemaligen Flughafen Tegel bis in die Bezirke Mitte. Vom 22. Oktober bis 20. November 2024 entstand so ein Krimi, der die urbanen Grenzräume Berlins mit der psychologischen Grenzerfahrung einer Frau am Scheideweg verknüpft. Redakteurin Verena Veihl (rbb) dazu: „Die Idee war, Bonards inneren Rückzug und ihre Suche nach einer neuen Identität mit einer äußeren, fast archaischen Bedrohung zu spiegeln. Der Wald und die Prepper-Szene sind dabei zwei Seiten derselben Medaille: Sie stehen für die Angst vor dem Kontrollverlust und den Versuch, sich auf ein ungewisses Ende vorzubereiten – sei es das Ende der Karriere oder etwas viel Dunkleres.“
Mark Waschke, der als Robert Karow einmal mehr die rational-analytische Gegenfolie zur intuitiven Bonard spielt, reflektiert über das Ende des Teams: „Die entscheidenden Sachen passieren zwischen den Zeilen. Mit Corinna hatte ich eine Kollegin, bei der diese Tiefe immer spürbar war. Damit das Irrationale, das Unheimliche am Alltäglichen erfahrbar wird, braucht es eine Lust an der leidenschaftlichen Auseinandersetzung. All das bringt Corinna mit. Ich bin ihr zutiefst dankbar für die einzigartigen Impulse, die sie dem Berliner ‚Tatort‘ gegeben hat.“ Für Corinna Harfouch schließt sich mit dieser Folge ein Kreis, der mit dem Zweiteiler „Nichts als die Wahrheit“ begann und über erfolgreiche Episoden wie „Am Tag der wandernden Seelen“ führte.
Der „Tatort: Gefahrengebiet“ feiert am 21. Januar 2026 im Berliner Delphi Filmpalast Premiere und ist am Samstag, den 1. Februar 2026 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.

















