Tatort ORF: Atahualpa

Kurz und knapp – darum geht’s

Ein geheimnisvoller Peruaner namens Savala reist nach Wien und checkt im Hotel „Atlantis“ ein – wenig später wird er erschossen in einem Industriegebiet aufgefunden. Oberinspektor Pfeifer und sein Team stoßen schnell auf Verbindungen zur internationalen Kokainszene und zum peruanischen Restaurant „Atahualpa“. Die Spur führt auch nach Deutschland, wo bereits Verhaftungen im Drogenmilieu stattgefunden haben. Als die Ermittler dem Netzwerk aus Dealern, Komplizen und falschen Alibis auf die Spur kommen, geraten sie selbst in ein gefährliches Spiel aus Verrat und Gewalt …

Inhalt der Tatort-Folge „Atahualpa“

Das nächtliche Wien wird zum Schauplatz eines perfiden Verbrechens: Ein Mann aus Peru wird tot in einem trostlosen Industriegebiet aufgefunden, fernab von seinem Hotelzimmer im „Atlantis“. Oberinspektor Pfeifer und seine Kollegen Hollocher und Winter tauchen ein in eine Welt, in der südamerikanisches Kokain seinen Weg in die österreichische Hauptstadt findet.

Das Hotel „Atlantis“ erweist sich als Dreh- und Angelpunkt der Ermittlungen. Hier war der Peruaner Savala regelmäßiger Gast – immer für genau zwei Tage, alle zwei Monate, wie die Polizei herausfindet. Der nervöse Nachtportier Walter Blau wirkt verdächtig ausweichend, als die Beamten ihn befragen. Seine Hände zittern, seine Augen sind unruhig – ein Student unter Druck, der zwischen Prüfungsstress und nächtlicher Hotelarbeit aufgerieben wird.

Eine Streichholzschachtel führt die Ermittler zum peruanischen Restaurant „Atahualpa“, wo exotische Speisen serviert werden, aber möglicherweise noch ganz andere Geschäfte abgewickelt werden. Der Besitzer Konrad gibt sich ahnungslos, doch seine nervöse Ehefrau und die zwielichtigen Gestalten, die das Lokal frequentieren, erzählen eine andere Geschichte. „Savala? Den Namen habe ich nie gehört“, behauptet Konrad, während seine Frau hastig ihren Liebhaber Albert Petrik wegschickt.

Die Fahndung gleicht der Suche nach den Fäden eines unsichtbaren Netzes, das sich von Wien bis nach Düsseldorf spannt. Dort wurden bereits Kokaindealer verhaftet, und die Namen auf den Akten kommen den Wiener Ermittlern bekannt vor. Die Drogenfahndung arbeitet mit Pfeifers Team zusammen, doch das Milieu aus Dealern, Kurieren und falschen Identitäten erweist sich als undurchdringlich wie der Nebel über der Donau.

Während die Ermittler dem Geheimnis um Savalas regelmäßige Wien-Besuche nachgehen, zeichnet sich ab: Hier geht es um weit mehr als einen einfachen Raubmord. Internationale Drogenrouten, falsche Namen und eine halbe Million Schilling, die spurlos verschwunden ist, lassen erahnen, dass die Wahrheit tödlicher ist, als sie zunächst schien.

Hinter den Kulissen

„Atahualpa“ gehört zu den faszinierendsten Kapiteln der Tatort-Geschichte – und zugleich zu den bestgehüteten Geheimnissen. Als eine von nur 13 „unterschlagenen“ ORF-Produktionen zwischen 1985 und 1989 wurde diese Folge ausschließlich in Österreich ausgestrahlt und erreichte nie das deutsche Fernsehpublikum. Ein Glücksfall für den damaligen ORF-Redakteur Ernst Petz, der durch zusätzliche Budgetmittel mehr Tatorte produzieren konnte, als für die ARD-Gemeinschaftsproduktion vorgesehen waren.

Unter der Regie von Werner Woess und nach einem Drehbuch von Renate Eibel entstand der 87-minütige Krimi als sechster Fall um Oberinspektor Pfeifer. Bruno Dallansky verkörperte bereits zum sechsten Mal den erfahrenen Ermittler, unterstützt von Michael Bukowsky als Inspektor Hollocher und Dorothea Parton als Kriminalbeamtin Winter. Zu den Gastdarstellern zählten unter anderem Helmut Berger, Hanno Pöschl und der Peruaner Orlando Montes de Oca als Savala.

Die Erstausstrahlung erfolgte am 8. Dezember 1987 im ORF. Trotz der bekannten Tatort-Fanfare und des gewohnten Vorspanns fehlt ein entscheidendes Detail: der Hinweis auf die ARD-Gemeinschaftsproduktion und das obligatorische Fadenkreuz am Ende. Diese 13 „Sonder-Tatorte“ werden bis heute wie ein Staatsgeheimnis behandelt – sie tauchen in keiner offiziellen ARD-Listung auf, die ursprünglichen Produktionsunterlagen wurden vernichtet, und die Senderechte sind längst abgelaufen. Für Tatort-Sammler sind sie heute nur noch über den teuren ORF-Mitschnittsdienst oder durch Tauschgeschäfte unter Fans zu bekommen – ein wahres Schmankerl für Krimiliebhaber und zugleich ein verlorenes Stück Fernsehgeschichte.

Videos zur Produktion

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten

Besetzung

Oberinspektor Pfeifer – Bruno Dallansky
Inspektor Hollocher – Michael Bukowski
Kriminalbeamtin Winter – Dorothea Parton

Stab

Buch – Renate Eibel
Musik – Robert Ponger
Stunt – Franz Wurz
Kamera – Rudolf H. Murth
Kamera – Robert Neumüller
Ton – Norbert Amort
Ton – Akram Al Yasiri
Licht – Rudolf Schindelegger
Ausstattung – Barbara Demuth
Maske – Chrsitl Schula
Maske – Alfred Hüttler
Regieassistenz – Heinz Klein
Schnitt – Lotte Klimitschek
Produktionsleitung – Verena Eder-Leitner
Aufnahmeleitung – Brigitte Fenko
Produktion – Peter Müller
Redaktion – Ernst Petz
Regie – Werner Woess

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