Polizeiruf 110: Zapfenstreich



Kommissarin Uli Steiger in ihrem dritten und letzten Einsatz: Da passt der Titel des Polizeiruf 110 „Zapfenstreich“ gleich doppelt gut. Zur Seite steht ihr in dieser Folge der neue Kollege Lars Reiter, der zuvor bei der Sitte im Einsatz war. Die beiden fangen gleich am ersten Tag ihrer Zusammenarbeit eine heftige Affäre miteinander an und landen gemeinsam im Bett. Es ist eigentlich schade, dass Steiger-Darstellerin Stefanie Stappenbeck aufhört; aus diesem Plot hätte sich ein einzigartiges Ermittlerduo in der deutschen Krimilandschaft entwickeln können: Sex and Crime mal ganz anders.

Der Tod einer Soldatin führt Kommissarin Steiger in das Umfeld der Bundeswehr, bei der sie lange Jahre Dienst geleistet hat und schließlich im Rang eines Hauptmanns ausgestiegen ist, um zur Kripo zu wechseln. Silke, das Mordopfer im Polizeiruf 110 „Zapfenstreich“, wird mit einem Genickbruch tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Ein erster Verdacht fällt auf ihren Vorgesetzten, Hauptfeldwebel Melzer, der dafür bekannt und berüchtigt ist, die ihm untergebenen Soldatinnen zu schikanieren. Aber auch Silkes Ex-Mann, der Türke Deniz, nicht gerade ein Freund westeuropäischer Emanzipation, gerät ins Visier der Ermittler.

Während Reiter, der gerne auch mal einen Joint raucht, das private Umfeld der Toten nach Spuren abgrast, ermittelt Steiger bei der Armee. Sie nimmt an einer Übung im Feld teil. Der Ton ist rau, die Frauen in der Truppe werden besonders hart angegangen. Aber alle wollen sich profilieren, damit der Ausbilder sein Okay zu einem Afghanistan-Einsatz gibt. Denn nur über diesen Weg glauben die Soldaten und Soldatinnen eine schnelle Karriere machen zu können. Das alles erinnert Steiger an ihre eigene Zeit bei der Bundeswehr und sie ist froh, ihren Job gewechselt zu haben. Ihre Untersuchungen im Polizeiruf 110 „Zapfenstreich“ verlaufen allerdings sehr zäh. Die Frauen in der Truppe wollen nicht mit ihr kooperieren. Ein dunkles Geheimnis scheint sie zu verbinden. Vieles deutet daraufhin, dass sie Ausbilder Melzer erpresst haben.

Je mehr sie sich mit dem Fall, mit der ihr wohlbekannten Atmosphäre bei der Bundeswehr und auch dem Alltagsleben als Polizistin auseinandersetzt, desto tiefer gerät Kommissarin Steiger ins Grübeln, ob sie das alles wirklich will. Letztendlich löst sie den Fall, aber sie nimmt auch Abschied vom Dienst und schlägt einen neuen Weg ein, ganz nach dem Motto des Präsidiumpförtners: „Vom Militär aus gesehen ist die Polizei der Zwischenschritt zum Individuum.“

Besetzung
Uli Steiger Stefanie Stappenbeck
Lars Reiter Lars Eidinger
Heike Emily Cox
Rosie Stephanie Schönfeld
Inka Annette Strasser
Melzer Alexander Held
René Nicholas Reinke
Deniz Eralp Uzun
Emina Emilia Stark
Silke Daniela Schulz
Pathologin Beatrix Doderer
Sonja Melzer Claudia Grottke
Vater Steiger Paul Faßnacht
Pförtner Präsidium Sigi Zimmerschied
Erster Unteroffizier Gabriel Raab

Stab
Silkes Mutter: Christa Pillmann
Regie: Christoph Stark
Buch: Mario Giordano und Andreas Schlüter
Kamera: Hans Fromm
Musik: Thomas Osterhoff


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