In dem Tatort „Bienzle und die schöne Lau“ muss der Stuttgarter Kommissar Ernst Bienzle (Dietz-Werner Steck) in der schwäbischen Alb den Mord an einem Höhlentaucher aufklären.
Eigentlich wollte Bienzle in dem Krimi mit Hannelore, seiner Lebensgefährtin, zu einer Urlaubsreise nach Frankreich aufbrechen, als ihn die Nachricht von einem Gefängsnisausbruch erreicht. Weil er den Gefangenen Selnek selbst wegen Totschlags hinter Gitter gebracht hatte, will Bienzle auch bei der Jagd nach dem Entflohenen helfen. Während der Kommissar in Richtung Selneks Heimatort Blaubeuren in der schwäbischen Alb aufbricht, verschafft sich der Verbrecher Zutritt zu der gemeinsamen Wohnung des Ermittlers. Unter Zwang verrät Hannelore Selnek in dem Tatort „Bienzle und die schöne Lau“ den Aufenthaltsort ihres Lebensgefährten. Genauso wie der geflohene Häftling macht sich auch Hannelore zusammen mit Kommissar Gächter (Rüdiger Wandel), einem Kollegen von Bienzle, auf den Weg in die Alb. Dort kann der Kommissar mit Hilfe des Landwirts Fritz Laible den Flüchtigen stellen.
Doch selbst nach der erfolgreichen Festnahme kommen Bienzle und Hannelore nicht zu ihrem Urlaub, denn kurz darauf wird die Leiche des Bauern Laible in der örtlichen Höhle Blautopf gefunden. Laible war passionierter Höhlentaucher, doch aufgrund seiner Erfahrung und seiner vorsichtigen Tauchweise kann sich ein alter Freund des Toten, Weinmann, nicht vorstellen, dass dieser bei einem Unfall zu Tode gekommen ist. Stattdessen vermutet Weinmann einen Mord.
Unterstützt durch seine Lebensgefährtin Hannelore beginnt Kommissar Bienzle in dem Tatort „Bienzle und die schöne Lau“ mit seinen Ermittlungen – der Urlaub muss erstmal warten. Bald wird dem Fahnder bewusst, dass es um Laibles Ehe keineswegs gut stand. Als er der Frau des Toten Vera Laible die schreckliche Nachricht überbringt, scheint diese kaum traurig zu sein. Die schöne Frau wird nach dem Tod ihres Mannes auch wohl kaum mittellos dastehen, da allein dessen Haus ein beträchtliches Erbe vermuten lässt. Zudem scheint die Witwe, die im Ort „die schöne Lau“ genannt wird, kein Kind von Traurigkeit zu sein: Aufgrund ihres guten Aussehens wurde sie von den männlichen Bewohnern begehrt und hatte sich mit dem jungen Thomas Weinmann auch einen Liebhaber zugelegt. Weinmanns Vater war sogar ein guter Freund von ihrem Mann und auch derjenige, der gegenüber Bienzle auf einen Mord plädierte.
Hannelore findet schließlich heraus, dass Vera nach einer Auseinandersetzung mit ihrem Mann kurzzeitig bei ihrem Schwager Eberhard Laible untergekommen ist, der gleichzeitig auch ihr Ex-Freund ist. Vera war in dem Tatort „Bienzle und die schöne Lau“ zuerst mit Eberhard liiert, bis sie dann aber von seinem Bruder Fritz abgeworden wurde. Doch nicht nur aufgrund des „Ausspannens“ seiner Freundin ist Eberhard auf Fritz nicht gut zu sprechen: Dieser hatte ihn außerdem um den Großteil seines Erbes gebracht.
In dem Tatort „Bienzle und die schöne Lau“ dreht sich alles um Vera. So ist es auch nur naheliegend, dass Kommissar Bienzle bei ihr des Mordfalls Lösung suchen muss…
Der zweite Fall des Stuttgarter Ermittlers Ernst Biezle wurde am 28. März 1993 zum ersten Mal ausgestrahlt und mit einer Zuschauerzahl von 12,72 Millionen Zuschauern der meistgesehene Bienzle-Tatort. Die Tatort-Folge 273 „Bienzle und die schöne Lau“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Huby. Für den Film wurde jedoch der Anfang der Geschichte geändert und die Story rund um den geflohenen Gefangenen ergänzt.
Gedreht wurde der Film tatsächlich im schwäbischen Blaubeuren, wo es die Höhle Blautopf wirklich gibt. Mit dem Namen „die schöne Lau“ bezeichnen die Einwohner in den Erzählungen eine Nixe, die durch einen Diebstahl dafür gesorgt haben soll, dass Taucher die Tiefe der Höhlen nicht abschätzen können.
Wie kommt man denn an das geniale Musikstück (ruhig, getragen, Fagott) von Roland Baumgartner, das im Lauf dieses Tatorts immer wieder angespielt wird?
Danke im Voraus für alle hilfreichen Hinweise!
Wie ist denn die Leiche an die Oberfläche gekommen? Gibt es da eine Strömung, die Körper aus dem Höhlensystem hinausspült?
Joachim
Ein Tatort Nummer 273 mit Hauptkommissar Bienzle aus Stuttgart. Hauptkommissar Bienzle ist urlaubsreif und kommt trotzdem nicht zur Ruhe. Erst muss er auf dem Weg zum Urlaubsort einen brutal gefährlichen Ausbrecher dingfest machen, dann kommen ihm mörderische Erbschleicher in die Quere. Etwas zuviel auf einmal für einen altersgereiften Kommissar in Urlaubslaune, aber warum nicht und sehenswert alle male. Und das alles mit Lau und zusätzlich wird er schlau. Ehrlich.
Zwar von der Dramatik her etwas matschig, jedoch ist die Figur des Blautopfs sicherlich noch entwicklungsfâhig.
Fand diesen Tatort alles andere als sehenswert.
Herrlich alter Tatort! Auf der Alb ist was los, Nachtleben, Country-Sängerin, Liebeslust und Mord. Der eigentliche Mord kommt ja ziemlich spät, auch so eine zeitgemäße Variante. Langes „mörderisches“ Vorspiel. Papa Weinmann ist ein echter Kotzbrocken, so dass noch gut ein Nebenmord hätte passieren können. Und diese Western-Highnoon–Musik. Nach dem Ritt des Täters hätte es noch ein Schusswechsel auf der Dorfstraße geben müssen und die Sache wäre perfekt gewesen. Sergio Leone lässt grüßen – auch in der Langsamkeit der Handlung. Zwar irgendwie altbacken aber dann doch sehr freizügig. Und wenig Sendungsmoral an die Zuschauer durch die Öffentlich-Rechtlichen.
Eine schon etwas angestaubte Geschichte die nur noch wenig zu überzeugen weiß. Leider nur 2 Sterne für diesen behäbigen Dorf Krimi.
Bienzle – Legende! Toter am Blautopf, nix mit Feierobend
Wie der Titel schon andeutet: sehr „retro“! Archaische Beziehungs-Muster, Mord beim Tauchen im Naturjuwel „Blautopf“. Was will man mehr? Einer der besten Bienzle-TO´s (danke an die SWR-Mediathek) …
@Maria:
Volle Zustimmung! Die Handlungen und Personen wurden damals meistens (nicht immer) viel EINDIMENSIONALER – also weniger vielschichtig – dargestellt. Ebenso war der Wechsel auf das heutige HD ein ‚Quantensprung‘.
Die Aufnahmen vom ‚Blautopf“ entschädigen aber m.E. etwas. Tauch-Aufnahmen gibt’s ja nicht in jedem TO …