Der Tatort „Schrott und Totschlag“ um die Fahnder Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Mario Kopper (Andreas Hoppe) widmet sich dem ernsten Thema des Kindesmissbrauches, der in dem Ludwigshafener Krimi sogar zu zwei Todesopfern führt.

In dem Tatort „Schrott und Totschlag“ geht es um ein Mädchen, das von einer Brücke aus in den Rhein gestürzt ist und den Sturz nicht überlebt hat. Alles deutet darauf hin, dass die Zwölfjährige Selbstmord begangen hat, denn die Kommissare finden keine Hinweise darauf, dass ein Täter die Kleine ins Wasser gestürzt hatte. Eigentlich handelt es sich bei dem tragischen Tod also um keinen Fall für die Kriminalpolizei, doch die Kommissarin Lena Odenthal ahnt, dass hinter dem Tod noch mehr stecken könnte – und hat wie schon oft Recht mit ihrer weiblichen Intuition.

Alles beginnt in dem Tatort „Schrott und Totschlag“ mit Bertram Nock, einem Schwimmtrainer für Kinder in Ludwigshafen, der sich sowohl bei seinen Schützlingen als auch bei deren Eltern großer Beliebtheit erfreut. Vor kurzem ist Nock mit seiner Freundin Sylvia, einer Friseurin, und deren Tochter Nina zusammengezogen, beide kennt er von seinen Schwimmstunden. Alles läuft gut in der Beziehung und auch mit dem Mädchen kommt der Schwimmlehrer gut klar. Als Sylvia jedoch eines Tages für eine Fortbildung wegfährt und Nina mit ihrem Freund zuhause lässt, kommt es in dem Tatort „Schrott und Totschlag“ zur Katastrophe. Denn Nock verfügt über gewisse Neigungen Kindern gegenüber und fühlt sich vor allem von Nina angezogen. Weil er dem Mädchen jedoch niemals wehtun möchte, macht sich der Schwimmlehrer auf die Suche nach einem anderen Mädchen, um seine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen. Vermummt fährt er durch die Straße, wo er auf eine Zwölfjährige stößt, und zerrt diese in sein Auto. Die versuchte Vergewaltigung schlägt in dem Tatort „Schrott und Totschlag“ jedoch schief und Giri Reinhard kann nur mit einer leichten Verletzung durch das Messer fliehen, ehe ihr Schlimmeres geschieht. Schockiert vertraut sich das Mädchen ihrem Großvater Batscho Reinhard, dem Ältersten der Sinti-Familie an, der jedoch von einem Gang zur Polizei absehen will, um Giri nicht noch mehr zu belasten. Am nächsten Tag trifft das Opfer jedoch zufällig wieder auf ihren Angreifer und flieht vor Schreck. Panisch stürzt sie sich von der Brücke.

All das weiß die Kommissarin Lena Odenthal, welche wie so oft von Mario Kopper unterstützt wird, nicht, als sie Giris Tod aufgrund ihres Misstrauen untersucht. Bald treffen die Fahnder jedoch im Tatort „Schrott und Totschlag“ auf Batsch Reinhard, der wiederum schweigt und damit das Misstrauen der Polizisten aus Ludwigshafen erregt. Selbst als die Spurensicherung schließlich eine Fremdeinwirkung bei Giris Tod ausschließen kann, gibt Odenthal nicht auf – denn sie vermutet, dass das Mädchen vergewaltigt wurde und will dann den Täter finden.

Während die Ermittler noch aufgrund von fehlenden Hinweisen im Dunkeln tappen, hat Nock im Tatort „Schrott oder Totschlag“ ein anderes Problem: Auf dem Rücksitz seines Autos sind Blutflecke des Mädchens, die sich nicht reinigen lassen. Also muss das Auto im Tatort „Schrott und Totschlag“ kurzerhand weg. Dabei soll der Besitzer eines Schrottplatzes, Karl Scherkamp, helfen. Geplant ist sogar, aus dem alten Golf einen Fall für die Versicherung zu machen. Zu Nocks Unglück kennt Scherkamp jedoch Reinhard, der sofort etwas ahnt und sich den Wagen ansieht. Ehe Reinhard jedoch mit seiner Entdeckung zur Polizei gehen kann, wird er von Nock erschlagen. Die Leiche wird dann kurzerhand zusammen mit dem Wagen entsorgt.

Ist dem Schwimmlehrer im Tatort „Schrott und Totschlag“ damit ein perfektes Verbrechen ohne Spuren gelungen?
Mit der Tatort-Folge 490 „Schrott und Totschlag“ gelingt Regisseur Jürgen Bretzinger und Drehbuchautorin Dorothee Schön ein sensibler und trotzdem wirkungsvoller Umgang mit dem Thema Kindesmissbrauch. Der vom SWR produzierte Krimi wurde am 6. Januar 2002 erstmalig im TV gezeigt.

Besetzung
Lena Odenthal – Ulrike Folkerts
Mario Kopper – Andreas Hoppe
Nina Böbinger – Cara Wiedke
Sylvia Böbinger – Nina Hoger
Karl Scherkamp – Paul Faßnacht
Wolf – Wolfgang Hepp
Bertram Nock – René Hofschneider
Frau Scherkamp – Monika Baumgartner

Stab
Kamera – Jürgen Carle
Regie – Jürgen Bretzinger
Buch – Dorothee Schön
Szenenbild – Urs Beuter

Bilder: SWR/Krause-Burberg