In ihrem 24. Fall ermittelt die Ludwigshafener Tatort-Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) in einem scheinbar eindeutigen Fall: Offenbar hat in „Gewaltfieber“ ein Schüler drei seiner Lehrer in einem grausamen Blutbad ermordet. Doch Odenthal ist nicht von der Schuld des Amokschützen überzeugt…

Zu Beginn der Tatort-Folge „Gewaltfieber“ sind die Ermittlerin Odenthal und ihr Partner Mario Kopper (Andreas Hoppe) schockiert: In dem Lehrerzimmer eines Ludwigshafener Gymnasiums liegen die Leichen dreier Lehrer und die des Schülers Paul Cordes. Jacky Bräutigam ist derjenige, der die Toten gefunden hat und ebenfalls über den Anblick der blanken Skrupellosigkeit entsetzt. Der Fall scheint schnell gelöst, denn, an den Händen des Toten Schülers Paul finden sich Schmauchspuren, das heißt, dass er geschossen haben muss. Hinzu kommt, dass die Waffen neben Pauls Leiche liegen. Allerdings widersprechen die Ausführungen des Gymnasiumsdirektors Lobentag dieser Annahme: Ihm zufolge war der vermeintliche Täter in „Gewaltfieber“ ein vorbildlicher Musterschüler, insbesondere im Vergleich zu seinen Mitschülern. Pauls Mutter ist ebenso von der Unschuld ihres Sohnes überzeugt, jedoch erkennen Odenthal und Kopper bald, dass die beiden offenbar ein sehr distanziertes Verhältnis zueinander hatten und sie gar nicht viel über das Leben ihres Sohnes weiß.

Im Laufe der Ermittlungen in dieser Tatort-Folge erfahren die Kommissare außerdem, dass es an der Schule eine sogar von Lehrerseite gefürchtete Gruppe von Schülern gibt, die sich „Verein“ nennt. Nicht nur Jacky, sondern ebenso der Sohn des Direktors und die geheime Freundin Pauls sind hier Mitglied. Nach ihren Aussagen, war auch der unter den Lehrern beliebte Musterschüler dort Mitglied. Lobentag glaubt dies erst sein Sohn ihm ein Video zukommen lässt, welches die gewaltbereite, rebellische Seite Pauls zeigt. Er selbst fühlt sich verletzt durch die Verehrung seines Vaters bezüglich Paul. Durch das Video, möchte er seinen Vater bewusst aus dem Gleichgewicht bringen, gleichzeitig stärkt dessen Inhalt aber auch die Annahme, dass der Junge tatsächlich der Amokschütze gewesen ist.

Unterdessen geben sich die Mitglieder des „Vereins“ weiter bewusst desinteressiert und lässig, doch hinter den Kulissen zeigt sich, dass sie dennoch sehr berührt und emotional betroffen sind von dem Tod ihres Freundes. Etwas scheint die Gruppe aufzuwühlen und Lena Odenthal ermittelt trotz aller Eindeutigkeit weiter. Als überraschend herauskommt, dass Paul tatsächlich doch auch ein Mordopfer gewesen ist und nicht der alleinige Täter gewesen sein kann, zeigt sich, dass die kriminalistische Intuition der Kommissarin richtig war: Kurzerhand nimmt sie auf die neuen Erkenntnisse hin, sämtliche Mitglieder des „Vereins“ fest und deckt schließlich die wahren Hintergründe auf.
Die von dem SWR produzierte Tatort-Folge 488 wurde 2001 unter der Regie von Martin Eigler in Baden-Baden gedreht. Unter den Darstellern ragt in der Rolle Jackys der zu der Zeit noch recht unbekannte Nachwuchsschauspieler Matthias Schweighöfer hochgelobt heraus. Die Erstausstrahlung von „Gewaltfieber“ erfolgte am 2. Dezember 2001 in der ARD.

Besetzung
Kommissarin Lena Odenthal – Ulrike Folkerts
Kommissar Mario Kopper – Andreas Hoppe
Chris Domnik – Lena Lauzemis
Fabian Lobentag – Sebastian Urzendowsky
Natascha Günther – Nathalie Spinell
Günter Domnik – Karl Kranzkowski
Frau Keller – Annalena Schmidt
Anna Cordes – Corinna Harfouch
Peter Becker – Peter Espeloer
Dr. Georg Lobentag – Michael Wittenborn
Jacky Bräutigam – Matthias Schweighöfer

Stab
Regie – Martin Eigler
Kamera – Thomas Makosch
Buch – Fred Breinersdorfer
Musik – Wilhelm Stegmeier