Tatort Folge 637: Schattenspiele
Erscheinungsjahr: 2006
Kommissar: Casstorff und Holicek
Ort: Tatort Hamburg
Die Kommissare Jan Casstorff (Robert Atzorn) und Eduard Holicek (Tilo Prückner) müssen in der Tatort-Folge 637 „Schattenspiele“ den Mord an einem angolischen Häftling aufklären, der – wie Holicek felsenfest behauptet – unter einem anderen Namen bereits vor 20 Jahren in Hamburg Selbstmord begangen hat. Eine Vermutung, die niemand bei der Hamburger Polizei glauben will, doch könnte Holicek tatsächlich Recht haben?
Der Angoler Jonathan Waputo aus Schwarzafrika sitzt in Hamburg im Gefängnis. Immerhin seinen Geburtstag scheint der Häftling zumindest etwas wie ganz normale Menschen feiern zu können, da er zu seinem Ehrentag einen Kuchen geschenkt bekommt. Nach dem Verzehr wird Waputo jedoch mit plötzlichen Krämpfen ins Krankenhaus gebracht, wobei er noch auf dem Weg ins Hospital entkommen kann. Der Schwarzafrikaner schafft es im Tatort „Schattenspiele“ bei seiner Flucht noch bis vor das Polizeipräsidium in Hamburg, wo er tot zusammenbricht – ausgerechnet vor den Füßen des Fahnders Holicek. Bei diesem ruft der Tod von Waputo lang zurückliegende Erinnerungen wieder hervor: Denn Holicek erkennt den Angoler wieder, welchen er vor 20 Jahren als kenianischen Austauschstudenten Winston Miller kennengelernt hatte. Nachdem Miller damals wegen Fahrerflucht mit einer Todesfolge angeklagt werden sollte, hatte der Student sich selbst umgebracht – mit der Dienstwaffe von Holicek. Dass der Polizist damals den Selbstmord nicht hatte verhindern können, wiegt schon lange auf Holiceks Gewissen. Daher stürzt sich der Hamburger Beamte im Tatort „Schattenspiele“ auch ganz besonders in die Ermittlungen.
Bei der Hamburger Kriminalpolizei will ihm jedoch keiner seine Geschichte glauben, nicht einmal sein Partner Casstorff. Trotz aller Widerstände gibt Holicek im Tatort „Schattenspiele“ alles, um seine Behauptung zu beweisen, wodurch er und vor allem Casstorff Probleme mit der Staatsanwältin Wilhelmi bekommen. Inzwischen hat die Obduktion ergeben, dass der Häftling an einer Vergiftung mit Aconitin gestorben ist. Doch wie hatte Waputo das Gift zu sich genommen? Diese Frage kann im Tatort „Schattenspiele“ bald Lamberts, der geschäftstüchtige Leiter des Gefängnisses, beantworten. Denn der Arzneimittelhersteller Greuer-Pharma hatte die Insassen des Gefängnisses anscheinend aus reiner Nächstenliebe umsonst mit Vitaminpräparaten versorgt. Eine Untersuchung dieser Präpartate ergibt jedoch, dass es sich dabei um ein neues, noch nicht zugelassenes Rheumamittel handelt, das auch Aconitin als Wirktstoff enthält.
Kurze Zeit scheint es, als stünde mit unerlaubten Medikamententests die Todesursache fest. Diesem Erfolg macht jedoch der Gerichtsmediziner einen Strich durch die Rechnung, weil er im Tatort „Schattenspiele“ herausfindet, dass der Sträfling eine Überdosis Aconitin erhalten hatte, die nicht allein aus dem Medikamt stammen kann. Die Suche nach dem Täter geht also von vorne los.
In der Zwischenzeit wurde Holicek, der sein schlechtes Gewissen zunehmend mit Alkohol ertränken will, vom Dienst suspendiert. Casstorff gibt seinen Kollegen im Tatort „Schattenspiele“ aber noch nicht gleich auf und guckt sich dessen Unterlagen genauer an. Dort stößt er auch auf einen Hinweis, der den Fall in ein ganz anderes Licht rückt. Daraufhin stellt sich die Frage, ob Holicek mit seinen Behauptung tatsächlich richtig liegen könnte, ein zweites Mal…
Der Hamburger Tatort „Schattenspiele“ mit einer Erstausstrahlung am 20. August 2006 wurde von Regisseurin Claudia Garde inszeniert, wobei zuvor Thorsten Wettcke und Christoph Silber das Drehbuch verfasst hatten.
Besetzung
Jan Casstorff – Robert Atzorn
Wanda Wilhelmi – Ursula Karven
Eduard Holicek – Tilo Prückner
Henning Lambertz – Thomas Sarbacher
Milton – Albee Lesotho
Drallek – Jens-Peter Brose
Jonathan Waputo – Nicholas Monu
u.a.
Stab
Regie – Claudia Garde
Drehbuch – Christoph Silber, Thorsten Wettcke
Kamera – Jochen Stäblein
Musik – Jörg Lemberg
Bilder: NDR/Christine Schroeder
5 Meinungen zum Tatort Folge 637: Schattenspiele
Sehr guter und gelungener Tatort!
Ich würde mich riesig freuen, wenn ich diesen guten Tatort doch nochmal schauen könnte….
Der Tatort mit der Nummer 637 aus Hamburg mit einem der damaligen besten Tatortteams. Die Hauptkommissare Casstorff und Holicek von der Mordkommission der Hansestadt. Sie ermitteln in einem mysteriösen Fall, kommen illegalen Medikamentenversuchen auf die Spur, begangen an nichts wissenden Gefängnisinsassen sowie einen Mord, schamlos durchgeführt im Zeitraum der durchgeführten verbotenen Medikamentengabe und mit einer Überdosis desselben. Schaurig genial, wäre da nicht Holiceks famoses Gedächtnis, Casstorffs Glaube an den jahrelangen Kollegen und ein guter Gerichtsmediziner. Gut gedrehter Tatort-Streifen, durchaus sehenswert und interessant zu schauen.
Würde mich sehr freuen wenn ich diese tatort wiedersehen könnteSchattenspiel . LG Cristina
Richtig guter Tatort. Tolle Stimmungen werden in diesem Krimi aufgefangen. Tilo Brückner lustig mit Toupet. Alles super.