Hauptkommissarin Franziska Tobler und Hauptkommissar Friedemann Berg sind das ungleiche, aber eingespielte Ermittlerduo der Freiburger Kripo, das sich in den Tiefen des Schwarzwalds und der menschlichen Abgründe gleichermaßen sicher bewegt.
Das Profil: Zwei Welten, ein Team
Franziska Tobler

Die analytische und einfühlsame Kommissarin geht mit großer Empathie und beharrlicher Gedächtnisarbeit vor. Ihr Gespür für zwischenmenschliche Dynamiken und verborgene Motive erweist sich immer wieder als entscheidend, wie im Fall „Unten im Tal“, wo ein ungelöster Fall aus ihrer Vergangenheit sie emotional stark fordert. Privat ringt sie mit den Erwartungen ihres Umfelds, etwa als ihr Vater Bruno, ein pensionierter Kollege, in „Ad Acta“ ihre Karriereambitionen kommentiert. Ihre Stärke liegt in ihrer ruhigen, aber unbeirrbaren Art, die es ihr ermöglicht, auch verschlossene Zeugen zum Reden zu bringen.
Friedemann Berg

„Frieda“ Berg ist der bodenständige und direkt pragmatische Gegenpart. Der Schwarzwälder mit dem Herz für Traditionen und seinem eigenen Hof verkörpert eine ländliche Geradlinigkeit. Sein manchmal polterndes Auftreten und sein impulsiverer Ermittlungsstil, der ihn in „Ad Acta“ sogar in Konflikt mit Rockern bringt, kaschieren oft seine tiefe Anteilnahme an den Opfern. Seine Verbundenheit mit der Region und ihren Menschen ist sowohl Stärke als auch gelegentliche Schwäche, wie in „Sonnenwende“, wo die Aufklärung eines Falls ihn mit der völkischen Ideologie alter Freunde konfrontiert und ihn zwingt, sein Heimatbild zu hinterfragen.
Die Dynamik: Spannung und Schnaps
Ihre Arbeitsweise ist von einem steten Wechselspiel aus Empathie und Pragmatismus geprägt. Die Chemie zwischen der eher zurückhaltenden Tobler und dem manchmal polternden Berg ist das Ergebnis langjähriger Zusammenarbeit und zahlreicher gemeinsam durchlittener Fälle. Ein wiederkehrendes Element ist Bergs Schnapsflasche in der Schreibtischschublade, ein kleines Ritual in stressigen Momenten. Ihre professionelle Symbiose wird immer wieder auf die Probe gestellt, etwa durch persönliche Verstrickungen wie den gemeinsamen „Ausrutscher“ während der Fasnet in „Ich hab im Traum geweinet“ oder den massiven Vertrauensbruch, als Tobler sich in „Die große Angst“ ohne Absprache für die Dezernatsleitung bewirbt. Trotz aller Spannungen finden sie stets wieder zueinander und vertrauen instinktiv auf die Fähigkeiten des anderen.
Freiburg und der Schwarzwald als Schauplatz
Die idyllische Universitätsstadt Freiburg mit ihrer weltoffenen Atmosphäre und der sie umgebende, oft düstere und undurchdringliche Schwarzwald bilden mehr als nur eine Kulisse. Der Ort prägt die Fälle fundamental. Der Kontrast zwischen urbanem Leben und ländlicher Abgeschiedenheit, zwischen Tradition und Moderne, ist ein wiederkehrendes Motiv. Die vermeintliche Idylle der Schwarzwaldtäler und Weindörfer entpuppt sich oft als trügerische Fassade für abgeschottete Gemeinschaften, dunkle Geheimnisse und verborgene Konflikte, wie in „Die Blicke der Anderen“ oder „Unten im Tal“. Die Ermittler bewegen sich ständig in diesem Spannungsfeld: Tobler verkörpert eher die rationale, städtische Seite, während Berg mit der ländlichen Mentalität und ihren Codes tief verbunden ist. Diese Verortung macht ihre Ermittlungen so authentisch und einzigartig.
Zusammen stehen Tobler und Berg für einen Tatort, der seine Kraft aus der Tiefe seiner Charaktere und der authentischen Atmosphäre seiner südbadischen Heimat bezieht.