Tatort Folge 1029: Goldbach



Da ist er, der nigelnagelneue Tatort aus dem Schwarzwald. Anders als von den bisherigen Ermittlerteams der Erfolgsserie gewohnt, werden diese Kommissare nicht nur in einer Stadt und deren Randgebiete tätig, sie arbeiten in der gesamten Region. Hauptkommissar Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) und Kollegin Franziska Tobler (Eva Löbau) untersuchen fortan für die Kriminalpolizeidirektion K1 in Freiburg Kapitalverbrechen und lösen am Sonntag, den 1. Oktober 2017 ab 20:15 Uhr im Ersten ihren allerersten Fall.
Der Titel: „Goldbach“.

Inhalt der Tatort-Folge „Goldbach“

Weite Täler, dunkle, stimmungsvolle Wälder. Die Luft ist klar und kalt. Es schneit im Landkreis Lörrach im Hochschwarzwald, der feine Rieselschnee legt sich sanft über Hänge, die Höfe und Wege. An diesem Samstagmittag düst ein weißer Geländewagen die kurvige Straße entlang, aus Freiburg kommend in Richtung einer kleinen Siedlung Zugezogener. Drei Familien haben sich in Goldbach niedergelassen. Sie möchten ihren Kinder ein naturnahes Aufwachsen ermöglichen, fernab von der Großstadtkriminalität und dem städtischen Smog. Doch die Illusion der ländlichen Idylle, die sie hier zu finden glaubten, zerbricht – denn die beiden Hauptkommissare Friedemann Berg und Franziska Tobler, die gerade aus dem Wagen steigen, überbringen eine furchtbare Nachricht:

Die Leiche von Frieda Reutter, dem elfjährigen Mädchen von Barbara und Jens Reutter, wurde vor einer Stunde im Wald entdeckt. Frieda weist eine Schussverletzung im Brustkorb auf, von der Tatwaffen fehlt noch jede Spur. Ihre Eltern sind geschockt, wollen und können den Leichenfund zunächst gar nicht glauben. Sofort eilen die Nachbarn herbei: Was ist mit ihren Kindern? Alle drei, Frieda Reutter, Paul Buchwald und Linus Benzinger waren gemeinsam unterwegs, sie wollten zu Fuß zum Spielplatz. Was ist mit den anderen zwei Kindern im Fall „Goldbach“ geschehen? Linus und Paul gehen nicht an ihre Handys und die Sorge wächst.

Am Tatort treffen die Ermittler Berg und Tobler auf ihre Chefin, die strenge Kommissariatsleiterin Cornelia Harms. Die Spurensicherung arbeitet mit Hochdruck daran, Indizien zum Tathergang aufzudecken, eine Hundestaffel für die breit angelegte Suche nach den beiden vermissten Jungs ist bestellt. Ein 9-Millimeter-Projektil wird sichergestellt; es muss den Körper Friedas durchschlagen haben und dann im Baum hinter dem Opfer steckengeblieben sein.

In einer nahe gelegenen Ruine macht die Kriminalpolizei aus Freiburg im Tatort „Goldbach“ eine rätselhafte Entdeckung im Wald: Ein neuwertiger Waffenkoffer liegt in einem Schacht versteckt, vollständig mit Gewehren und Pistolen bestückt – bis auf ein Exemplar, das offenbar fehlt. Die Vermutung liegt nah, dass es sich hierbei um die Tatwaffe handelt, die Untersuchungen sollen Näheres ergeben. Dennoch bleibt die Frage: Wer würde ein elfjähriges Mädchen ohne erkennbares Motiv erschießen? Handelt es sich um einen Unfall oder Mord?

Ein weiteres unerwartetes Ereignis wartet kurz darauf auf das Tatort-Duo Friedemann Berg und Franziska Tobler: Paul ist zurück. Als wäre nichts geschehen, sitzt der Junge plötzlich in der Wohnstube der Buchwalds und fragt beiläufig nach dem Essen. Die Befragung Pauls übernimmt die Hauptkommissarin, die dank ihrer empathischen Art wesentlich besser mit Kindern und Hinterbliebenen sprechen kann als der forsche Kollege Berg. Zu ihrer Enttäuschung erklärt Paul lediglich, er wisse nicht, was mit Frieda und Linus geschehen sei. Ihre Wege hätten sich nach dem Spielplatzbesuch getrennt und die zwei seien ohne ihn weiter gegangen.

Während die Hundestaffel das umliegende Gebiet nach dem vermissten Linus gründlich durchsucht, müssen die betroffenen Elternpaare mit dem Verlust und der Ungewissheit zurechtkommen. Die Benzingers sind verzweifelt, bangen um das Leben ihres Sohnes. Insbesondere Jens Reutter hat mit der Verarbeitung der Ereignisse zu kämpfen, er leidet unsäglich unter dem tragischen Tod seiner Tochter und will nur eines: den Mörder seines Kindes finden. Schnell kommt es zu Vorwürfen und Verdächtigungen unter den drei befreundeten Ehepaaren.

Die Ermittlungen im Fall „Goldbach“ zeigen derweil, dass alle Waffen aus dem Depot im Wald von einem einzigen Hersteller stammen, dem der ungeduldige, von Gerechtigkeit getriebene Kommissar Berg spontan einen Besuch abstattet. Und das, obwohl Leiterin Harms ausdrücklich auf eine Vertagung bestanden hatte. Tobler deckt ihrem Ermittlungspartner bei seinem inoffiziellen Alleingang zähneknirschend den Rücken.

Tatort-Kommissar Berg stellt den Inhaber der Firma zur Rede, der blockt aber ab und verweigert eine Stellungnahme. An wen die Kriegswaffen, deren Individualnummern unkenntlich gemacht wurden, verkauft wurden, bleibt also weiterhin ein Geheimnis. Interessant ist die Tatsache, dass der Umgang mit Waffen in der Umgebung Goldbachs alltäglich zu sein scheint: Martin Benzinger ist Sportschütze und hat einen eigenen Waffenschrank im Keller, der örtliche Schützenverein ist im Besitz erstaunlicher Gewehre …


Der neue Schwarzwald-Tatort soll zum einen die Lücke schließen, die das Aus des Konstanzer Teams mit Klara Blum (Eva Mattes) und Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) bedeutete. Deren letzter Fall „Wofür es sich zu leben lohnt“ (Tatort-Folge 1002) erlebte seine TV-Premiere am 4. Dezember 2016 im Ersten Programm. Gleichzeitig bilden die ländlichen Schauplätze, vor denen Berg und Tobler fortan agieren, einen Kontrast zum urbanen Tatort aus Ludwigshafen, wo Kommissarin Lena Odenthal – zukünftig ohne Kollege Kopper – seit 1989 tätig ist. Auch der SWR-Tatort aus der Metropole Stuttgart mit Thorsten Lannert und Sebastian Bootz steht dem gegenüber.

Ihren Einstand erleben die neuen Tatort-Kommissare Friedemann Berg und Franziska Tobler in der imposanten Winterlandschaft des Hochschwarzwalds. Die Schluchten und Täler stehen in „Goldbach“ stellvertretend für die menschlichen Abgründe, die hier lauern. Der dunkle Wald ist ebenso geheimnisumwittert wie jener mysteriöse Tod des elfjährigen Mädchens.
Robert Thalheim heißt der Regisseur, der das Drehbuch von Bernd Lange umsetzte und damit den ersten Schwarzwälder Tatort inszenierte. Dabei stehen vor allem die Figuren, deren Interaktionen und Bewältigungsversuche der Situation im Vordergrund der Handlung von „Goldbach“.

Die Filmarbeiten zur Tatort-Folge 1029 des SWR fanden vom 7. März bis zum 7. April 2017 in Bernau im Schwarzwald statt. Auch in der Wutachschlucht wurde gedreht.

Videos zur Tatort-Produktion

Trailer 1: ARD Vorschau zum Tatort „Goldbach“



Trailer 2: Making-of zum Tatort „Goldbach“



Die Redaktion von Tatort-fans meint …

Sabine (37 J. | Kinoliebhaberin)

Vor der Kulisse des winterlichen Schwarzwaldes handeln zum ersten Mal Kommissar Berg und Ermittlerin Tobler. Getraut hat sich der SWR mit der Story nicht viel; mich hat gestört, dass man als Zuschauer viel zu schnell auf die – oder zumindest Teile der – Lösung kommt. Ansonsten: Tolles Team, ein vielversprechender Start!

Gerald (37 J. | IT-Nerd)

Hallo Schwarzwald-Tatort, schön dass du zur Familie der Tatorte dazugestoßen bist. Die Freunde des „klassischen“ Tatorts werden dich sicher mögen. Ich fand den Einstieg des neuen Teams gelungen, da freue ich mich auf Folge 2 aus dem Schwarzwald.

Tatort-Besetzung

Hauptkommissar Friedemann Berg – Hans-Jochen Wagner
Hauptkommissarin Franziska Tobler – Eva Löbau
Kommissariatsleiterin Cornelia Harms – Steffi Kühnert
Kriminaltechniker – Sebastian Mirow
Polizeipräsident Lorenz – Matthias Fölsch
Steffi Buchwald – Isabella Bartdorff
Klaus Buchwald – Felix Knopp
Paul Buchwald – Paul Kisslov
Barbara Reutter – Victoria Mayer
Jens Reutter – Godehard Giese
Nicole Benzinger – Odine Johne
Martin Benzinger – Shenja Lacher
Alexandra Pacht – Johanna Bantzer
Roman Kirchner – Robert Besta
Stefan Pfeiffer – Christian Heller
Stefan Schwarz – Matthias Rott
Pächter Schützenverein – Reinhard Mahlberg
Schuldirektorin – Constanze Weinig
u.a.

Tatort-Stab

Drehbuch – Bernd Lange
Regie – Robert Thalheim
Kamera – Andreas Schäfauer
Szenenbild – Myrna Drews
Schnitt – Isabelle Allgeier
Ton – Tom Doepgen
Musik – Uwe Bossert, Anton Rist

Bilder-Galerie zum Krimi aus dem Schwarzwald


47 Meinungen zum Tatort Folge 1029: Goldbach

  • Gottlieb • am 1.10.17 um 14:02 Uhr

    Worauf es in diesem Fernsehfilm hinausläuft, läßt eine Rezension im Spiegel erahnen: „Deutscher Wald, deutsche Waffen, das ist eine wuchtige Themenkombination für den Auftakt des neuen „Tatort“ aus dem tiefsten Südwesten des Landes. Unschwer ist der Waffenfabrikant, von dem man sich für die Handlung inspirieren ließ, als die Firma Heckler & Koch in Oberndorf am Neckar erkennbar. Vor zwei Jahren hatte die ARD schon den investigativen Thriller „Meister des Todes“ gezeigt, der die weltweiten Verstrickungen von Heckler & Koch in zweifelhafte Waffendeals aufzeigte. Nun wird der politische Stoff ins regionale soziale Drama gedreht.“ (spiegel.de/kultur/tv/tatort-goldbach-so-ist-der-erste-fall-des-schwarzwald-teams-a-1164409.html). Na denn, viel Vergnügen!


  • Walter Ulbricht • am 1.10.17 um 15:15 Uhr

    Rein optisch machen die Hauptdarsteller einen gleichen Eindruck wie Dorn und Lessing aus Weimar.
    Bin gespannt, ob dieser TO die Zuschauer zu ähnlichen Äußerungen verleitet.
    Drei Sterne vorab quasi als Enthaltung.


  • Horschd • am 1.10.17 um 19:32 Uhr

    Hurra, endlich sind die Preußen auch im Schwarzwald angekommen.


  • Sanna • am 1.10.17 um 20:10 Uhr

    Meeeeega langweilig.
    Ganz schlechte Schauspieler und alles total unaufgeregd.
    Der schlechteste Tatort
    aller Zeiten.


  • Uli • am 1.10.17 um 20:37 Uhr

    Nun ja, das soll wohl modern sein, die heutige Gesellschaft zeigen: Sowohl die Eltern wie auch die Kommissare – reine Psychoten!
    (M)Ein Trost: so sind zumindest die heutigen Polizisten und Kriminalbeamten NICHT! Dies zum Glück für unser Gesellschaft.
    Vorschlag für die Tatort-Redaktion: Drehbuch-Verfasser, die solches zusammenstümpern – AUSTAUSCHEN!


  • Hallöle • am 1.10.17 um 20:50 Uhr

    Suppppr Bollahutauftakt!! Chapeaule nach Baden sagt’s Hallöle aus Stuggi ? Freue mich auf mehr ?


  • MM223 • am 1.10.17 um 20:52 Uhr

    Ein neues Ermittlerteam und ganz toll, endlich mal Ermittler die sich nicht hauptsächlich mit eigenen psychischen Problemen beschäftigen. Es wurde ermittelt. DieStory gut.Ganz besonders wie der Tod eines Kindes die kleine heile Welt zerstört. Sehr gute Darsteller. Gelungener Auftakt. Und gibt Hoffnung auf weitere, daher erst einmal 4 Sternchen


  • Ute • am 1.10.17 um 20:52 Uhr

    Na ja, Einschusshöhe 80 cm, gerader Schusskanal, nach 20 min. war dann ja wohl klar, dass der Täter nur ein Kind sein konnte. Halten die Drehbuchschreiber uns eigentlich für dämlich?


  • arte-Versteher • am 1.10.17 um 20:57 Uhr

    „Wollen Sie rausfinden, wer die Waffen gestohlen hat, oder wollen Sie die Welt verbessern?“

    Für die Drehbuchautoren war die Antwort (mal wieder) klar. Meines Erachtens eine mäßig gute Entscheidung. Hierfür leider nur ein Stern.

    Dem recht sympathischen Team wünsche ich in Zukunft weniger schablonenhafte Bücher. Mit diesem Team-Bonus rettet sich diese Folge bei mir auf drei Sterne.


  • Jürgen • am 1.10.17 um 20:58 Uhr

    Das brauch ich am Sonntagabend nicht! Tatort ade ….


  • Jürgen • am 1.10.17 um 20:59 Uhr

    Sterne muss ich reduzieren


  • Thorsten • am 1.10.17 um 21:01 Uhr

    Ziemlich farblos und langweilig. Ich will Klara Blum zurück!


  • Uli • am 1.10.17 um 21:06 Uhr

    Schlechtes Drehbuch, Handlung und Geschichte unglaubwürdig. Wagner als Kommissar überdreht. Diesen Tatort braucht niemand. ?????


  • Ulf Kramer • am 1.10.17 um 21:11 Uhr

    Aufwuehlend. ..Guter Tatort…weiß yemand wo ich sie Soundtracks kaufen kann.. bzw die soundschnipsel?


  • A.B. • am 1.10.17 um 21:12 Uhr

    Das war leider der schlechteste Tatort seit langem. Schade. Als die Einschußhöhe mitgeteilt wurde,war eh klar dass es einer der Jungs war. Emotionen auf Sparflamme.


  • wallace • am 1.10.17 um 21:20 Uhr

    Zwei glaubwürdige Kommissare, die sich zur Abwechslung mal weniger mit ihren eigenen Problemen beschäftigen, sondern einfach ihre Arbeit machen.
    Bei Eva Löbau erwarte ich hinter der nächsten Tür immer Sascha Hehn, aber sie macht ihre Rolle überraschend überzeugend.
    Bei der Story hatte ich allerdings immer das Gefühl, ein Déjà-vu zu erleben.
    Drei Kinder im Wald, gefundene Waffe, ein Kind stirbt, eins versteckt sich, usw.
    irgendwo habe ich GENAU DAS schon einmal gesehen…?


  • B. aus Freiburg • am 1.10.17 um 21:39 Uhr

    Ich, als fließend dialektsprechende Freiburgerin würde mich sehr gerne als „Dialektanweiserin“ dem Ermittlerduo künftig zur Verfügung stellen :-)

    Trotzdem kommen die Beiden sehr authentisch
    hinüber. Nicht ständig dumme Witze oder ironische Aussagen. Oder Witze neben der Leiche etc.

    Eine hervorragende schauspielerische Leistung hat der Junge Paul gebracht. Hut ab!

    Die bedrückende Hintergrundmelodie passte einwandfrei zur Story und zu den Schwarzwälder Landschaftsbildern. Schade, dass keine Tiere zu sehen waren.

    Die Story selbst ist ein bisschen an den Haaren herbeigezogen. Als ob ein Vater illegale Waffen im Wald versteckt. In der Nähe wo Kinder spielen und dazu noch in einem unverschlossenen Depot :-)


  • Gabriele Wubbbolts • am 1.10.17 um 22:10 Uhr

    Schrecklich! Jedes Laientheater ist besser! Warum hat Harald Schmidt das Ganze verlassen? Wegen des schlechten Drehbuchs, oder wegen der schlechten Redaktion?
    So einen schlechten
    Tatort habe ich noch nie gesehen. Ich hatte Mühe, den überhaupt bis zum Ende anzusehen. Keinen Bezug zum Schwarzwald, die Charaktere oberflach, nicht greifbar und überhaupt nicht als Personen sympatisch, das heißt menschlich nicht stimmig.
    Die Story war total langweilig, vorhersehbar und hat nichts mit dem Schwarzwald zu tun. Und überhaupt ist es ziemlich peinlich, ein paar Dialektwö


  • Gabriele Wubbbolts • am 1.10.17 um 22:16 Uhr

    und überhaupt ist es ziemlich peinlich, ein paar Dialektwörter einzubauen und dann doch wieder ins Hochdeutsche überzugehen-
    Bienzle war dann doch der beste SWR Tatort bisher. Und anscheinend Felix Huby der beste Autor.


  • Jonas gebert • am 1.10.17 um 22:27 Uhr

    Der schwarzwald-tatort hatte keinerlei bezug zur mentalität der süd-badener. Der regionale dialekt wurde geradezu systematisch ignoriert. Ein armseliges produkt pseudo-intellektueller medienmacher. Lasst doch zukünftig alle tatorte in einer fiktiven deutschen stadt spielen.


  • Till Schneider • am 1.10.17 um 23:18 Uhr

    Hans-Jochen Wagner, Körpergröße 1,88 m. Eva Löbau, Körpergröße 1,60 m. Steffi Kühnert, Körpergröße 1,60 m. Ein Großer, Schwammiger und zwei Halbzwerginnen, wenn ich’s mal ein bisschen fies ausdrücken darf. Das wirkt einfach nur albern. Okay, 1,60 m plus 1,60 m gibt 3,20 m, aber damit ist für mich das Problem nicht gelöst. Außerdem finde ich die beiden Frauen – oje, wie sag ich’s nur – optisch nicht ansprechend. Klar, das ist übelster „Lookism“. Ist mir aber egal. Ein bisschen Traumfabrik will ich einfach haben. Und wenn ich sie nicht kriege, will ich wenigstens Charaktertypen sehen. Im neuen Freiburg-Tatort bekomme ich weder das eine noch das andere. Und das ist mir dann definitiv zu wenig.

    Der neue TO scheitert also schon an seiner Kernbesetzung. Blasse, biedere Figuren ohne die geringste Spur von Sexappeal (man vergleiche z.B. mit Faber und Konsorten!), allesamt nett und redlich, warmherzig und besorgt, bemüht und betroffen, kurz: eindimensional. Daran reizt mich einfach gar nichts. Kommt hinzu die hausbackene Premieren-Story, aber die war mir dann auch wurscht. Obwohl der Junge „Paul“ wirklich hervorragend gespielt hat.

    Sorry, Freiburger, euch kann ich leider nicht mehr gucken. Was hat sich die Tatort-Oberaufsicht nur bei euch gedacht? Ich versteh’s nicht.


  • Remant Keller • am 1.10.17 um 23:20 Uhr

    ….sehr bemühte Darsteller in einem sehr „vorhersehbaren“ Drama.Die Glaubwürdigkeit der Figuren blieb meist auf der Strecke war gar nicht erst ausgearbeitet. Glückliche Hand beim Casting der Kinder. Wirkten aber dann doch „überfordert“
    Auch die polizeiliche Ermittlungsarbeit in solchen Fällen ziemlich naiv und dilettantisch dargestellt. Das Präsidium aus den 50er Jahren meist nur von 2 Darstellern „gefüllt“ und von begleitenden Polizeipsychologen o.ä. bei Befragungen von Kindern oder Hausbesuchen keine Spur…..
    Alles wirkte flach, hölzern und gestellt, ohne rechten Fluss. Der „private“ Besuch beim Waffenfabrikanten, der „zufällig“ gerade mit seinen Kindern spielt……tss,tss, und der anschliessende „Rüffel“ der Chefin . Oh je…..
    jetzt muss sie wieder nach Stuttgart….
    Also da müssen einige nochmal über die Bücher gehen !!


  • A. aus München • am 1.10.17 um 23:21 Uhr

    Ich fand den Tatort ganz in Ordnung. Was mich aber wirklich stört ist Folgendes:
    Nach so vielen Jahren Tatort-Geschichte, könnte man meinen, dass die Leute beim Film dazu gelernt haben.
    Wenn ich schon gewisse Themen verarbeite, muss ich auch gründlicher recherchieren.
    Es wird die ganze Zeit von aufgefundenen „Gewehren“ gesprochen. Es handelt sich bei den gefundnen Waffen um die Hekler und Koch MP5, das ist eine Maschinenpistole und kein Gewehr.
    Ebenso die Szene, in der die Waffenbesitzer überprüft werden, zeigt sich, dass da jemand seine Hausaufgaben nicht gemacht hat.
    Das im Schützen-Verein aufgefundene Sturmgewehr (AK47) fällt NICHT automatisch unter das Kriegswaffen-Kontrollgesetzt, wie der Kommissar so schön behauptet, ohne die Waffe bis zu diesem Zeitpunkt in Augenschein genommen zu haben.
    Dass ist NUR der Fall, wenn es möglich ist mit der Waffe im „Dauerfeuer“ zu schießen, um es mal vereinfacht aus zu drücken.
    Man kann diese Waffe sehr wohl legal besitzen, wenn diese Waffe so umgebaut wurde, dass nur „Einzelfeuer“ möglich ist und man für diese Waffe einen Eintrag in eine Waffenbesitzkarte bekommen hat. Gegebenheit hierfür kann eben auch die Mitgliedschaft in einem Schützenverein sein.

    Generell fällt mir noch ein, dass auch in aktuellen Tatorten immer noch gezeigt wird, wie die Kommissare/Polizisten versuchen verschlossene Türen mit der Schulter zu öffnen, indem sie Anlauf nehmen und mir der Schulter gegen die Türe knallen.
    Türen werden eingetreten, nicht eingerempelt.
    Mit dem Fuss ist es möglich, die gesamte Kraft gezielt auf einen bestimmten Punkt der Türe zu lenken, da die Energie auf eine kleine Fläche verteilt wird.


  • lenin • am 2.10.17 um 4:25 Uhr

    Vielleicht bin ich Tatort verwöhnt oder habe andere Vorstellungen, mir war er leider zu langatmig, das Thema war gut nur die Kommissare haben nicht dazu gepasst, zu viel Text ohne Geschehen. Auf mich wirkte alles etwas plump, gestellt, ungeschickt oder wie auch immer man es ausdrücken soll, schade…


  • Dirk • am 2.10.17 um 5:58 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 1029, gestern ARD, 20:15 h, Erstsendung. Zwei, an der Mode vorbei gelaufene, Ermittler der Freiburger Mordkommission, einmal die Hauptkommissarin Tobler und zweimal der Hauptkommissar Berg, betreten erstmalig die doch allseits beliebte Tatort-Szenerie und ermitteln sofort in einem tragischen Tötungsfall, geschehen in den dunklen schneebedeckten Schwarzwäldern. Ein ruhiger und beschaulich zu sehender Tatort-Fernsehfilm im Kriminalisten-Stil, so wie ich mir einen Kriminalfilm gerne einmal anschaue. Fast fühlte man sich ein wenig in die siebziger und anfänglichen achtziger Jahre des letzten Jahrtausend zurück versetzt, wo biedere und gediegene Tatort-Fernsehabende einen am Sonntagabend auf den kommenden Arbeitstag einzustimmen versuchten. Ja, und so war dieser „schwarzwäldnerische“ Tatort-Streifen auch. Bieder und gediegen. Und mehr wird die Zukunft mit diesen beiden Energiebündeln auch nicht aufzeigen, wobei die Hauptkommissarin Tobler noch den eindeutig besseren Part in diesem un-abgeklärten Zeigefinger-Tatort-Film auf die ansonsten matten Scheiben zu bringen versuchte. Eine Wiederholung bei Wintertee mit Spritzgebäck erscheint mir jedenfalls nicht ausgeschlossen zu sein.


  • Frank • am 2.10.17 um 6:18 Uhr

    Ein schwieriges Erbe hat der neue Schwarzwald Tatort. Aber er tritt es in störrischer Ruhe an, die sich durch die ganze Premiere hindurch nicht verzieht. Zum Glück ist es dann nicht Harald Schmidt, als Kommissar angekündigt und schnell wieder von der Bildfläche verschwunden. Die Ermittler führen in traditioneller deutscher „Kommissar“-Tradition durch den Abend. Die Kontaktaufnahme zur Waffenindustrie ohne Rückendeckung durch die Vorgesetzten kommt da schon einem Staatsstreich nahe. Der Plot selbst ist nach den ersten zehn Minuten auch dem abgelenktesten Zuschauer klar. Spannung fehlt dem Tatort hier völlig. Und doch er fesselt, die Charakteren werden super entwickelt, die drei Familien fallen förmlich auseinander, bzw. reiben sich gegenseitig auf. Von Freunden zu Feinden durch ein Menschenleben. Die Ermittler – ich persönlich habe es genossen, dass nicht sie im Vordergrund stehen, haben mich überzeugt, freue mich auf weitere Schwarzwald Tatorte. Mit Bonus sichere 5 Sterne.


  • CarstenH • am 2.10.17 um 7:35 Uhr

    Ich bin positiv überrascht. Der Einstieg des neuen TO-Teams war sehr positiv, die Darsteller waren gut und haben überzeugend gespielt, gemenschelt wurde auch etwas. Die Story war bewegend, beklemmend und fesselnd. Ich freue mich auf die nächsten Folgen.


  • Colorwriter • am 2.10.17 um 10:54 Uhr

    Guter Start, nur dieses Drehbuch….

    Die Schauspieler, allesamt, tolle Leistung.

    Was mir ebenso sauer aufstößt wie alter Schwarzwwälder Schinken war das Drehbuch. Denn so viel Unlogik tut schon weh.

    Da werden in der Waffenfabrik Pistolen und Gewehr geklaut und dort ermittelt kein Werks-Dedektiv/Betriebsschutz, wie das passiert ist? – Lächerlich.

    Die in der Fabrikation entwendeten Waffen sind voll aufmunitioniert und haben zum Teil, nachdem der Langfinger die Magazinen entfernte, noch einen Schuß im Lauf. Und der Dieb merkt das nicht, weil er „davon keine Ahnung hat“. Komischerweise weiß er aber, wie man Gerätenummern ausfräst und wie man die Waffen im Web Kataloggerecht beschreibt, um anscheinend den höchstmöglichen Preis dafür zu erzielen. – Auweia!

    Das traumatisierte Kind wird nicht ärztlich/psychologisch betreut, sondern darf nach Hause und am nächsten Tag, auf eigenen Wunsch, in die Schule gehen. – Noch realitätsferner geht es kaum.

    Die betroffenen Eltern bleiben nicht, krankgeschrieben, Daheim sondern gehen, fast Normal, ihrer Arbeit nach.

    Eine komplette Polizeihundestaffen findet das andere Kind nicht, selbst, wo es sich in der Schule, wo auch immer, versteckt hat. -Unglaubwürdig.

    Das sind nur ein paar der Dinge, die mir aufgefallen sind.

    Schade, das man aus diesem interessanten Thema ein Drehbuch entwickelt hat, dessen Niveau bestenfalls zu einer Vorabendkrimiserie, aber nicht in einen Tatort passt.


  • Bert • am 2.10.17 um 12:19 Uhr

    Nun es ist ein Neuer Anfang ……..
    Bei sehr spannenden Tatorten, weiche ich nicht vom TV Gerät.
    Bei diesem war ich aber dann in der Küche und habe mir eine Brühe gekocht.
    Zu viele Psychische Probleme ………. habe mir in meinem Leben schon massig Probleme anhören müssen. Nun auch noch im TV ?
    Wer wird mal wieder so was wie Schimanski oder Til Schwaiger ( kann ich nicht leiden ), hin bekommen ? Einfach Wochenend Aktion ohne lange Problembewältigung. Natürlich ist ein Zwiegespräch günstiger her zu stellen, als eine Verfolgungsjagt in einer Stadt ;-)
    Nur drei Punkte, für die Hoffnung, das es nur noch Besser werden kann.

    Eine Meinung von

    Bert


  • Michael • am 2.10.17 um 18:48 Uhr

    Ich weiß gar nicht, was die ganzen Meckerer an „Goldbach“ auszusetzen haben. Nach dem ganzen Cyber-Internet-Müll, den man in vergangenen Tatorten mühevoll und absolut unrealistisch verarbeitet hat, war das gestern doch wirklich ziemlich gut. Auch Kommissare, die mit ihrem Leben nicht mehr klarkommen, waren nicht zu erkennen.
    Und was den „Riesen“ und den „Zwerg“ betrifft. Schaut euch mal echte Polizisten an. So ein Duo sah ich letztens am Flughafen. Der Mann ein Schrank, die Frau 1,60 groß mit Maschinengewehr. Von daher absolut realistisch, wenn die beiden so ungleich sind.

    Was mir besonders gefallen hat: Alle Eltern zeigten sehr realistisches Verhalten. Immer wieder wurde die Polizeiarbeit kritisiert, nach dem Motto: „So können die nicht mit uns umgehen. Wir haben ein Recht auf das und das. Notfalls mit Anwalt“; „Wollen Sie behaupten dass mein Sohn lügt? Wir gehen.“ Solche Szenen sind leider auch Alltag, nicht nur gegenüber Polizisten (und natürlich auch nicht nur von Eltern, ich meine das allgemein).

    Ab jetzt bitte nicht weiterlesen, wer keinen Spoiler haben möchte!!

    Einziger Minuspunkt ist für mich das eher unrealistische Ergebnis. Der Vater versteckt seinen Waffenkoffer in einem leicht zugänglichen Versteck im Wald (vergraben wäre wohl besser gewesen), die Kinder finden zufällig den Koffer und zufällig befindet sich noch eine einzige Kugel im Lauf in zufällig der Waffe, welche der Junge zufällig im falschen Moment auf das Mädchen richtet. Das sind zuviele Zufälle, daher nur 4 Sterne.

    Aber insgesamt weitaus besser als viele Tatorte der letzten Zeit!


  • Gumpensund • am 2.10.17 um 21:24 Uhr

    Ein sehr konventioneller TO, erinnert an die Folgen aus den 1970ern. Aber Robert Thalheim ist auch kein besonders innovativer Regisseur, auch bei seinem Film mit den veralteten Ossi-Spionen hielt sich die Innovationskraft in engen Mauern, auch wenn der Film ganz gefällig war. Thalheim legt anscheinend nicht viel Wert auf ein komplexes, originelles Drehbuch oder Überraschungen in der Handlung, sondern gibt lieber den Schauspielern mehr Raum. Das hat hier ganz gut funktioniert und die Folge vor dem Absturz bewahrt. Ingesamt gut gespielt. Man könnte auch sagen: Gut gegen die Banalität der Handlung angespielt. Der moralische Zeigefinger gegenüber dem Waffenhersteller steht Regisseur und Drehbuchautor aber wegen der plumpen Handlung nicht zu. Es ist ja schon nach nicht einmal 5 Minuten klar, wie die Tat sich ereignet hat. Das finde ich unterfordert den Zuschauer dann doch schon sehr, und vor allem: Das gab es schon alles in den TO Sendungen der 1970er Jahre, und zum Teil viel besser und spannender. Es zeigt wieder einmal, dass es in Deutschland, oder zumindest beim Tatort, keine guten Drehbuchautoren gibt. Aus dem Grunde haben in den letzten Jahren einige sehr begabte Schauspieler dem TO den Rücken gekehrt. Dann behält man aber auch nur noch die nicht ganz so guten.


  • ERwin Henkel • am 2.10.17 um 23:50 Uhr

    Ich wollte eine glatte 5 geben – soll heißen: 5 Sterne, aber einige andere Kommentare haben mich auf Unlogisches aufmerksam gemacht.
    Ja, es stimmt, die Lösung war dann doch etwas simpel konstruiert. Aber, und deswegen muss es hier eine 4+ sein, ich fand – als Liebhaber des ‚Alten Tatorts‘ – den ganzen Fall so ansprechend, dass es mir gar nicht weiter aufgefallen war.
    Ich muss gestehen, es fiel mir anfangs schwer, die Tränen zurückzuhalten. Doch ich will sachlich bleiben. Kindstötung geht einem immer an die Nieren. Der Film war atmosphärisch dicht, die Handlung gut aufgebaut, die schauspielerische Leistung überzeugend. Es war für mich ein toller Fernsehabend, und das sollte ja die Hauptsache sein.

    Übrigens wundere ich mich immer über Leute, die hier scheinbar schon Kommentare schreiben, bevor der Film überhaupt über den Sender ging. Wie ist das möglich?? Das stört schon gewaltig. Ließe sich die Kommentar-Funktion nicht bis 21.45 Uhr sperren??

    Furchtbar heute das Aufwachen…. 57 Tote in Las Vegas, hunderte von Verletzten. Nein, kein ’schöner‘ Film, nur die traurige Realität. :'(


  • Colorwriter • am 3.10.17 um 9:20 Uhr

    @ ERwin Henkel

    Du hast Recht. Die Handlung war gut und Spannend. Und Kindtötung ist etwas, das jedem halbwegs normalen Menschen sehr an die Nieren und ans Herz geht.


  • Karel • am 3.10.17 um 15:54 Uhr

    Sehr guter Tatort. Ich habe weinen müssen. Vom gleichen Regisseur ist der Tatort ‚Neuland‘, auch sehr gut, mit meinem Lieblingsteam Sänger und Dellwo. Dieser Tatort ist mir immer beigeblieben weil es mein erster war (ich bin ja kein Deutscher).


  • MoMi • am 4.10.17 um 18:33 Uhr

    Guter bodenständiger Tatort aus dem Schwarzwald. Leider etwas zu wenig Landschaftsbilder und der Schnee scheint ja innert 24 Stunden zu schmelzen oder war es die plötzliche Klimaerwärmung. Die Darsteller waren ganz OK und haben mir als neue Ermittler gut gefallen. Die Story war durchsichtig und spätestens beim Ausmessen des Schusskanals war es klar, dass der „Täter“ ein Kind sein musste. Der Vater der „Home Office“ für „eine Firma“ betrieb, war für mich offensichtlich der Mann, der das Waffenversteck anlegte, obschon definitiv erst ersichtlich, als die Waffenhersteller die Mitarbeiterliste rausrückten. Wichtig ist doch nicht, welche Firma welche Waffen mit genauer Beschreibung (Sturmgewehr, Maschinengewehr etc.) herstellte, wie einige Kritiker meinten, sondern Realität ist, dass heute Kinder auf Kinder schiessen können, weil die Waffengesetze in Europa und in den USA (!!!!) viel zu lasch sind. In der Schweiz zb. hat fast jeder Haushalt ein Sturmgewehr bei sich zu Hause – aus dem obligatorischen Wehrdienst und die vielen Schützenvereine tun ein Uebriges.
    Die Handlung des Filmes hätte jedoch auch in 50 Minuten abgehandelt werden können – dafür braucht es keine 1 1/2 Stunden. Daher Sterneabzug.


  • Christian • am 4.10.17 um 21:13 Uhr

    Hatte nach den ersten 15 Minuten den Fall gelöst. Uninspiriert und durchsichtig. Die Ermittler wirken langweilig und verschlafen.
    Sogar Saalfeld und Keppler sind unterhaltsamer.


  • Christian • am 4.10.17 um 21:19 Uhr

    es war so dermaßen schlecht


  • alter Fan • am 7.10.17 um 22:16 Uhr

    sicher hat man´s nicht leicht als Neueinsteiger bei “ Tatort “ auch wenn ich diesen Beitrag versuche , einigermassen objektiv zu betrachten komme ich leider nicht über einen Stern ; der Begriff langweilig ist sicher schon stark überstrapaziert – so ein TO muß doch in erster Linie einen Grundpegel an Spannung beinhalten – habe ich leider total vermisst – die Story an sich vom Grund her schon interessant – das Drehbuch dazu schien mir wohl etwas vergurkt – nervig und absolut uneinfühlsam dazu noch diese Filmmusik ständig irgendwelche einfallslosen monotonen Syntiatmos – auf dem Gebiet gibt´s doch wirklich genug kreative Leute , die so eine Produktion aufpeppen – sollte aus dieser Baustelle mal eine aktzeptable TO Schmiede entstehen , muß aber noch ganz schön gebastelt werden – Mankells Wallander im Schwarzwald braucht doch wirklich kein Tatortliebhaber


  • Wolf • am 9.10.17 um 18:00 Uhr

    Obwohl sich der ungefähre Hergang der Tat schon früh erahnen ließ, fand ich den Tatort trotzdem spannend und gelungen.

    Spannend, da der Vater des getöteten Kindes sich unterschwellig immer mehr zu einer tickenden Zeitbombe entwickelte. Gelungen, weil ich das neue Tatort-Duo sympathisch und zueinander passend finde, die Location paßte, das Thema mal nicht krampfhaft innovativ und aufklärend sein wollte.


  • MoistvonLipwik • am 10.10.17 um 17:06 Uhr

    Gut gemacht.
    Vorab: Mitrater kommen nicht so recht auf ihre Kosten: schon nach 20 Minuten weiß man, wer die unmittelbaren Täter waren. Das Spannende ist insofern nur noch, wann und wie sie gefunden werden.
    Dafür aber hat man es mit den mittelbaren: wer hat die Waffen im Wald versteckt, warum, und wie ist man daran gekommen? Mit anderen Worten: Hauptsache ist nicht das Tötungsdelikt, es ist die Frage, wie die Gelegenheit geschaffen wurde.
    Darüber hinaus eine interessante Milieustudie der Großstädter, die irgendwo hinterm Wald die „heile Welt“ suchen, dafür jeden Tag 40 Minuten lang eineinhalb Tonnen Stahl in die Stadt fahren und jetzt feststellen müssen, dass die Idylle so idyllisch nicht ist. Die Fremdheit wird hervorragend beleuchtet durch ihr weitgehend akzentfreies Hochdeutsch.
    Hervorragend gespielt wurde der trauernde Vater, der mit wachsender Mühe die Reste der geistigen Gesundheit zusammenzuhalten trachtet, der Waffennarr, der aus der Mitgliedschaft im Schützenverein sein privates 2nd Amendment strikt (Winnenden lässt grüßen), der prekär beschäftigte Programmierer, der vergeblich finanziell mitzuhalten versucht.
    Natürlich gibt es auch Wehrmutstropfen: Die Darstellerinnen der Ehefrauen können nicht mithalten. Zudem gibt es einen Hang zum Klischee: der Chef des Waffenherstellers ist nicht ein angestellter Vorstand einer annonymen Aktiengesellschaft, sondern die Jungausgabe eines Mittelständlers, der Anwalt könnte bestenfalls einen Verkehrsunfall managen (die wirklich großen sind weitaus geschmeidiger), die weibliche Kommissarin muss das verängstigte Kind beruhigen während der „Bulle“ die Erwachsenen mit vorgehaltener Dienstwaffe zur Strecke bringt.
    Und (dies gilt für jeden Tatort): der Jurastudent sei dringend davor gewarnt, die Drehbücher als Lehrmaterial für die StPO zu gebrauchen – die Liste der Verfahrensfehler ist lang.


  • Karin • am 16.10.17 um 16:26 Uhr

    Das war ein erstklassiger Tatort.
    In ruhigen Bildern schildert er das Zerfallen von Vertrauen und Gemeinsamkeit.
    Eine schreckliche Tatsache: ein Kind ist gestorben, erschossen worden. Die Haltung der Waffen-Lobby, der Waffen-Hersteller wird „nebenbei“, ohne besondere Aufregung gezeigt.
    Es war berührend die Eltern zu sehen und schauspielerisch erste Sahne.
    Von einem Fernseh-Krimi erwarte ich mir, dass er in mir Gefühle auslöst und mich zum Nachdenken bringt. Dass er gesellschaftsrelevante Themen so rüber bringt, dass man dem folgen kann – egal, ob man der gleichen Meinung ist oder nicht. Es muss glaubwürdig und schlüssig sein. – Ich lese auch sehr viele Krimis. – Dieser Tatort hat meine Erwartungen weit übertroffen.
    Danke dafür. Und auch Danke an die grandiosen Schauspieler!!


  • Udo B • am 27.10.17 um 17:15 Uhr

    Guter Start, der auf noch mehr hoffen lässt


  • revilo • am 11.1.19 um 15:45 Uhr

    Ein neues Ermittlerteam aus Freiburg tritt in diesem Tatort zum ersten Mal auf. Es ist das Ermittlerduo Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner), welches in Freiburg und auch dessen Umland Fälle zu lösen hat.

    Diese erste Folge mit dem Titel “Goldbach“ führt sie genau auch dort hin. Goldbach, eine kleine Schwarzwaldgemeinde und beliebter Wohnort junger Familien, deren Kinder dort in einem friedlichen sozialen Umfeld aufwachsen sollen. Hier ist in den Wäldern die in Goldbach lebende. elfjährige Frieda erschossen worden. Sie war mit zwei Nachbarjungen spielen. Einer taucht nach der Tat wieder auf und der andere bleibt verschwunden. Die Befragung des aufgetauchten Jungen Paul (Aaron Kissiov) bringt die Ermittler nicht direkt weiter. Zusätzlich werden im Wald bei der Suchaktion wegen dem verschwundenen Kind versteckte Militärwaffen von einem in der Gegend ansässigem Großhersteller gefunden. Mit diesen Erkenntnissen müssen die Ermittler nun den Fall lösen.

    Diese Folge ist ein sehr guter Einführungsfilm für ein neues Ermittlerteam. Schon sofort bekommen wir Zuschauer mit, was so auf ein Team alles zukommen kann. Die Charakterzeichnungen jeder Rolle sind sehr gut ausgearbeitet und die Schauspieler setzen das perfekt um. Obwohl wir hier nicht so viel erfahren über private Geschichten dieser beiden Ermittler, kommt in dieser Folge auch bei ihnen schon sehr viel Tiefe herüber. Klar ist das hier ein mental düsterer Fall, oder besser gesagt ein schmerzliches Drama, welches aber eigentlich keine Whodunit-Überraschungen hat. Doch ist es trotzdem sehr interessant zu sehen, was die erwartenden Geschehnisse und Erkenntnisse mit den verschiedenen (hier drei) Familien mental und charakterlich anstellen. So einen Film zu präsentieren hatte ich dem Regisseur Robert Thalheim eigentlich nicht zugetraut, nachdem ich ja auch vor kurzem seinen Kinofilm “Kundschafter des Friedens“ gesehen habe. Auch die musikalische Untermalung gefällt mir hier sehr gut.

    Schwächen hat der Film nur zwei meiner Meinung nach.
    Einmal am Anfang, als die beiden Ermittler der Familie die Todesnachricht ihrer Tochter überbringen. Danach ist in chronologischer Geschichtsreihenfolge mal viel Schnee, dann ganz wenig und dann wieder mehr. Trotz intensivem Interesse an der Anfangsfilmhandlung hat mich das im Hintergrund schon gestört.
    Und die ganze, im Endeffekt umfangreiche Geschichte, hängt an den drei Familien fest. Schon relativ früh weiß der Zuschauer eigentlich, was passiert ist. Nur die Ursache dafür, wer die Waffen im Wald versteckt hat, ist unklar für die Ermittler. Die Lösung dann ist zwar sehr gut und glaubwürdig gespielt, aber doch irgendwie ein Hauch unglaubwürdig. Vor allem, weil der “Waffenhändler“ meiner Meinung nach bei allem was im Laufe der Folge passiert, sich doch, nachdem alles aufgeklärt ist, irgendwie etwas naiv verhalten hat.

    Für mich gibt es für diese Premierenfolge der Ermittler Tobler und Berg vier dicke Sterne und die Erkenntnis, dass dieses neue Tatortermittler-Team eigentlich einen ziemlich guten Einstieg mit dieser Folge hier hatte. Ich hoffe, dass sie dieses Niveau weiter halten können.

    Meine Schulnote:2-


  • Hedgehunter • am 1.11.19 um 23:04 Uhr

    Was für eine dilettantische Ermittlung der Beamten! Da werden Kinder ohne Einwilligung der Eltern verhört, deren Mobiltelefone einfach abgenommen usw. Der negativste Höhepunkt ist der Einsatz mit Blaulicht bei den Nachbarn….. ! Die beiden sollten besser zuerst einmal ihre Vorschriften und ein wenig Einfühlsamkeit lernen! Passt zu allen schlechten Tatort Sendungen der letzten Jahre


  • MadMonkey • am 23.2.21 um 16:08 Uhr

    Super Überraschung. Der Tatort hat mir richtig gut gefallen. Wunderbare Landschaften und tolle Story zum miträtseln. 5 Sterne


  • Wolfram • am 6.11.22 um 18:28 Uhr

    Da arbeitet jemand in einer Waffenfabrik und kontrolliert nicht, ob eine Kugel im Lauf steckt??? Dass die Waffen einfach auf dem Werksgelände so herumgestanden haben und zur freien Verfügung für jedermann, der gerade zugreifen wollte??? Ich glaube auch nicht, dass ein 13jähriger Junge so lange in dieser Situation „dicht“ gehalten hätte und wie sollte es mit dem flüchtigen Kind weitergehen und das auch noch mitten im Winter?? Für mich ein paar Fragezeichen zu viel, auch wenn ich das Engagement der Familien nachvollziehen konnte und auch das Leid des Vaters vom getötetem Mädchen.


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