Kommissar Moritz Eisner

Der Wiener Oberstleutnant und Sonderermittler Moritz Eisner, gespielt von Harald Krassnitzer, ist Leiter der Sonderkommission des Innenministeriums, die in ganz Österreich agiert. Eisners Einsätze führen ihn nicht nur nach Wien, sondern auch nach Innsbruck, Tirol oder in die Steiermark. Der Einzelgänger vertraut bei der Lösung seiner Fälle auf seine Intelligenz und seine Intuition. Gegenüber Verdächtigen gibt er sich bewusst harmlos und verständnisvoll – um sie in die Falle zu locken und schließlich auch die letzte Information von ihnen zu erfahren.

Doch Eisner kann auch grob werden, wenn es sein muss. Das Raubein, ein Mann vom Typ „Einsamer Cowboy“, ist zuweilen schlecht gelaunt und wortkarg, besonders wenn er müde ist. Kaffee und Zigaretten helfen ihm dann durch den Tag.

Auch gefährliche Undercover-Einsätze im kriminellen Milieu scheut der Sonderermittler nicht. In seinem Kollegium wird Moritz Eisner geschätzt, doch mit seinem Sarkasmus und der derben Art hat sich der Wiener Ermittler im Laufe seiner Dienstjahre nicht nur Freunde gemacht.

Der alleinerziehende Leutnant Eisner akzeptiert an seiner Seite lediglich Tochter Claudia, die er erst kennenlernte, als sie bereits im Teenageralter war. Claudia wird bei einem Attentat, das eigentlich ihrem Vater galt, schwer verletzt und landet im Rollstuhl; mühsam muss sie das Gehen wieder erlernen. Anders als mit Claudia kommt Moritz Eisner anfangs nicht gut zurecht mit seiner neuen Kollegin Bibi Fellner, die sich als unzuverlässig und alkoholabhängig herausstellt. Doch mittlerweile sind beide ein perfekt eingespieltes Team.
Bei schönen Frauen lässt er gerne seinen Charme spielen – er kann gar nicht anders.

Kommissarin Bibi Fellner

Bibi Fellner, dargestellt von Adele Neuhauser, kommt von der Sittenpolizei Wien, als sie Moritz Eisner – damals noch Chefinspektor – bei laufenden Ermittlungen unterstützen soll. Eisner weiß von den psychischen Problemen und der Alkoholabhängigkeit der Mitte 50-Jährigen, doch seine Proteste bei seinem Vorgesetzten Ernst Rauter finden kein Gehör. Beide müssen sich fortan zusammenraufen. Entsprechend schwierig gestalten sich anfangs die gemeinsamen Ermittlungen. Die Majorin ist es von ihrer harten Arbeit bei der Sitte her gewohnt, Tatverdächtigen zu drohen und ihre Meinung auch dann offen und ehrlich zu äußern, wenn sie Kollegen damit vor den Kopf stößt. An Dienstvorschriften hält sie sich nur begrenzt. Das führt unweigerlich zu Konflikten mit Eisner, einem Alleingänger, der ebenfalls nicht auf den Mund gefallen ist. Auch die unbekümmerte Art Fellners ärgert ihren Partner Moritz Eisner maßlos.

Doch je mehr Fälle das Ermittler-Duo erfolgreich löst, desto mehr erkennen die beiden Fahnder, wie ähnlich sie sich in vielen Gesichtspunkten sind. Die raue Art, die beiden Kommissaren zueigen ist, macht sie schließlich einander sympathisch.

Bibi Fellner ist vom Leben gezeichnet: eine frühere Trennung von ihrem Partner hat sie auch nach Jahren noch nicht verkraftet und die 20 Jahre bei der Sittenpolizei haben sie zusätzlich ausgezerrt. Sie hat ein Burn-out hinter sich. Fellners gebrochene Persönlichkeit spiegelt sich nicht nur ihn ihrer Suchtkrankheit, sondern auch in ihren emotionalen Ausbrüchen wider. Gerne hätte die einsame Kommissarin mehr soziale Kontakte, doch mit ihrer harschen Art stößt sie oft auf Ablehnung. Diplomatie und Taktgefühl liegen ihr nicht. Als Fellner Eisners Tochter kennenlernt, freunden sich beide an. Deshalb ist Bibi Fellner häufig in Eisners Wohnung anzutreffen – mehr, als dem Chefinspektor manchmal lieb ist.

Darüber hinaus hat die Ermittlerin ein deutlich ausgeprägtes Helfersyndrom: ihr Glaube an das Gute im Menschen ist unerschütterlich, immer will sie helfen und stellt dafür die Vernunft hintenan.

Nachdem der Wiener Sonderermittler Moritz Eisner seit 1999 viele Jahre lang alleine ermittelte, arbeitet er seit seinem 24. Fall „Vergeltung“ (Tatort-Folge 793; Erstausstrahlung: 6. März 2011) mit Assistentin Bibi Fellner zusammen.