Kurz und knapp – darum geht’s
Diese Talfahrt der Schauinsland-Seilbahn endet in einer Katastrophe: Einer der Passagiere ist tot. Was ist an diesem heißen Hochsommertag in der völlig überfüllten Kabine passiert? In Verdacht gerät das Ehepaar Nina und Sven Kucher, das kurz zuvor mit dem Opfer gestritten hat. Nina ist hochschwanger und müsste sich eigentlich ausruhen, doch nun sind die Kuchers auf der Flucht. Und die Schwarzwald-Kommissare Franziska Tobler und Frieda Berg rennen den Ereignissen lange nur hilflos hinterher, während sich die Stimmung in der Bevölkerung immer mehr aufheizt. Dann verschwindet auch noch ein kleiner Junge aus dem Dorf … Die ganze Geschichte ist am 23.03.2025 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.
Inhalt der Tatort-Folge „Die große Angst“
Ein heißer Hochsommertag im Schwarzwald. Die Gondel der Schauinsland-Seilbahn ist zum Bersten gefüllt mit Ausflüglern, als sie sich auf den Weg hinunter ins Tal macht. Nicht nur die Hitze ist kaum zu ertragen, vor allem die stickige Luft in der Kabine macht allen Passagieren zu schaffen. Unter ihnen ist auch das Ehepaar Sven und Nina Kucher. Sie ist hochschwanger, bekommt kaum noch Luft. Sven bittet einen Mann, das Fenster zu öffnen, doch der ignoriert sein Anliegen beharrlich. Klar, ist ja während der Fahrt auch verboten, so steht es auf einem Schild deutlich geschrieben. Und was verboten ist, das macht man nicht. Auch nicht in dieser Situation, wenn eine schwangere Frau angesichts der Hitze zu kollabieren droht? Nein, der Passagier bleibt hart, und Nina ist der Verzweiflung nahe. Plötzlich hat sie den Nothammer in der Hand und schlägt einfach zu. Doch nicht auf das Fenster, sondern auf den Sturkopf direkt neben ihr. Der fällt zu Boden, blutet stark – und bleibt einfach leblos liegen.
Die Panik, die vorher schon in der Luft lag, bricht sich nun endgültig Bahn. Nur weg hier, denkt Sven Kucher, und fährt mit seiner Frau ins Krankenhaus. Dr. Mesut Edem, ein enger Freund der Kuchers, untersucht Nina und gibt Entwarnung: Mit ihr und dem Ungeborenen ist alles in Ordnung. Doch als der Mediziner davon erfährt, was in der Seilbahn passiert ist, redet er seinen Freunden ins Gewissen: Sie müssten sich sofort der Polizei stellen, sonst werde alles nur noch schlimmer. Sven Kucher aber denkt nicht daran. Was soll denn aus ihrem Kind werden, wenn Mutter und Vater im Gefängnis sitzen? Nein, Sven Kucher ist fest zur Flucht entschlossen. Gemeinsam mit seiner Frau begibt er sich im Tatort „Die große Angst“ auf eine abenteuerliche Odyssee quer durch den Schwarzwald.
Ein Pärchen auf der Flucht vor der Polizei: So etwas hat dem Ermittlerduo Franziska Tobler und Friedemann Berg gerade noch gefehlt. Denn mag es im südbadischen Sommer noch so heiß sein: Die Stimmung zwischen den beiden Kommissaren ist mehr als eisig. Frieda Berg nimmt es seiner langjährigen Kollegin ziemlich übel, dass sie sich für die Dezernatsleitung beworben hat – ohne vorher mit ihm zu sprechen. Seitdem sind sie nicht mehr auf einer Wellenlänge. Ständig gibt es Streit – so auch jetzt, als sie endlich an der Talstation der Seilbahn eintreffen: Sollen sie sich sofort auf die Suche nach den Kuchers machen oder abwarten, bis Verstärkung eintrifft? Tobler prescht einfach vor, und Berg hat Mühe, ihr zu folgen. Aber es nützt ja nichts: Die Polizei muss die mutmaßlichen Täter finden und zur Verantwortung ziehen, bevor Schlimmeres passiert.
Dabei ist genau das immer noch unklar: was genau in der Kabine der Schauinsland-Bahn eigentlich geschehen ist. Die Zeugenaussagen im TV-Krimi „Die große Angst“ sind eher vage, eindeutig rekonstruieren lässt sich das Ereignis nicht. Umso wichtiger, dass die Kuchers sich stellen und alles aus ihrer Sicht schildern. Doch wo könnten sie sich verstecken? Während Frieda Berg der Spur eines gelben Kombis folgt, durchwandert Franziska Tobler den dichten Wald bis zur Berghütte von Mesut Edem, dem engen Vertrauten des Ehepaars Kucher. Früher oder später werden sie hier auftauchen, so Toblers Vermutung. Doch der Arzt, der Sven Kucher als Freund und Kollegen im Klinikum seit vielen Jahren kennt und schätzt, legt für die Flüchtigen seine Hand ins Feuer. Und auch die einfühlsame Kriminalistin macht sich allmählich Sorgen um die schwangere Nina: Angeblich leidet sie unter einem Hirntumor, der für aggressive Reaktionen und unkontrollierte Handlungen verantwortlich sein kann. War dies der Grund für ihre Attacke auf den Fahrgast?
Während die Einsatzleitung nicht nur die Suche nach den Kuchers intensiviert, sondern auch die zahlreichen Gerüchte einfangen muss, die in den sozialen Medien wild kursieren, überschlagen sich im SWR-Tatort „Die große Angst“ die Ereignisse: Im nahegelegenen Dorf wird der kleine Leo vermisst. Und ausgerechnet die flüchtige Nina kennt ihn, war der Junge doch jüngst noch in der Obhut der engagierten Kindergärtnerin. Die Stimmung im Dorf heizt sich immer weiter auf, und niemand scheint sich mehr dafür zu interessieren, was tatsächlich passiert ist und wie die Polizei am klügsten vorgeht. Stattdessen meint Leos Vater, unterstützt von einigen anderen aufgebrachten Dorfbewohnern, das (Un)Recht in die eigene Hand nehmen zu müssen – mit fatalen Folgen …
Hinter den Kulissen
Der 14. Einsatz des süddeutschen Ermittlergespanns Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) wurde vom 19. September bis zum 20. Oktober 2023 rund um Freiburg gedreht. Markanter Drehort war die Schauinsland-Seilbahn, die auf den gleichnamigen, 1.284 Meter hohen Hausberg der Schwarzwald-Metropole führt. Sie ist übrigens die längste Umlaufseilbahn Deutschlands.
Die Produktion des Südwestrundfunks wurde erstmals beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen gezeigt und war für den Rheingold-Publikumspreis 2024 nominiert. Im TV ist der neue Tatort aus dem Schwarzwald am 23. März 2025 zu sehen, wie immer um 20:15 Uhr im Ersten.
Zu einer der ‚horizontalen Erzählungen‘ dieses Teams:
Bin gespannt, ob in diesem TO geklärt (bzw. der Faden weiter gesponnen) wird, was sich unter der Betonplatte verbirgt, welche Berg in der Vor-Folge ständig auf seinem Hof erneuert hat (hat es mit seinem Bruder zu tun?) … 🧐